Weihnachten, das Fest der Liebe und Vergebung...

Wenn wir am Ende unserer Tage vor unserem Schöpfer stehen, fragt er mit Sicherheit:" und was hast du für deine Seele getan?"

ich denke, ohne Gewähr, dass wenn Gott uns so etwas fragen würde, dann eher so:" und was hast Du für die Seele deines Nächsten getan.?"

Das ist für uns Menschen sehr wichtig, über allem was uns geschieht, dürfen wir das Heil unserer eigenen Seele nicht vergessen.

ich kann mir vorstellen, dass es auch da eher um andere geht, weis jetzt aber noch nicht genau wie ich das meine, muss noch darüber nachdenken....:)

Ist es mir wichtig, verteidige ich mich,

was musst Du denn verteidigen.?

Du hast völig Recht, die andere Wange hinhalten ist auch nicht in Ordnung.

ja, das war wahrscheinlich auch nicht so gemeint wie verstanden und ausgelegt wurde von den Bibelübersetzer, das ergibt wirklich wenig Sinn..
 
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Zitat von Gida:
Du hast völig Recht, die andere Wange hinhalten ist auch nicht in Ordnung.
Moondance: ja, das war wahrscheinlich auch nicht so gemeint wie verstanden und ausgelegt wurde von den Bibelübersetzer, das ergibt wirklich wenig Sinn..
Es geht sicher nicht darum, sich von allen verprügeln zu lassen. Ich denke es geht eher in die Richtung, dass man offen sein soll, sich zeigen wie man ist und sich nicht verschließen und verstecken. Was im Kern bedeutet, dass man sich verletzlich macht.

LGInti
 
der andere kann nicht anders?

hm....wenn er anders könnte, würde er ja, denk ich mal..

Opferschutz ist mM wichtiger als Täterschutz

damit kann ich wenig anfangen, das sind irgendwie zwei Seiten derselben Medaille.

das alles klingt ein wenig so, daß der Täter "nicht anders kann" und das Opfer soll dann obendrein auch noch zu Kreuze kriechen, seinem Täter vergeben, damit dem Täter wohler ist und dem Opfer?

das klingt in jedem Ohr anders, je nachdem wie man zur Vergebung eingestellt ist, oder was man/frau so erlebt hat....
dem Täter vergeben damit man sich selber wohler fühlt, dieser muss ja davon nichts wissen, allerdings wird er es spüren, da kann er vielleicht auch profitieren und zur Reue finden, weil Vergebung besteht nicht nur aus Worten, sondern fliesst auch geistig/energetisch zwischen Menschen hin und her, genauso wie der Hass der einem mit der Zeit krank macht, wobei das dann dem Täter egal ist, so wie das Bild der zwei Männchen es aufzeigt, nur Vergebung ist stärker und nur Liebe heilt, ist aber freiwillig und jeder nimmt sich die Zeit die er braucht, aber die Auseinandersetzung mit der Vergebung finde ich wichtig damit man nicht immer in dasselbe Loch tritt.

dazu fällt mir ein Gedicht ein:

Ich gehe eine Strasse entlang
1.
Ich gehe die Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich falle hinein.
Ich bin verloren … Ich bin ohne Hoffnung.
Es ist nicht meine Schuld.
Es dauert endlos, wieder herauszukommen.

2.
Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich tue so, als sähe ich es nicht.
Ich falle wieder hinein.
Ich kann nicht glauben, schon wieder am gleichen Ort zu sein.
Aber es ist nicht meine Schuld.
Immer noch dauert es sehr lange, herauszukommen.

3.
Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich sehe es.
Ich falle immer noch hinein … aus Gewohnheit.
Meine Augen sind offen.
Ich weiß, wo ich bin.
Es ist meine eigene Schuld.
Ich komme sofort heraus.

4.
Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich gehe darum herum.

5.
Ich gehe eine andere Straße entlang.


Weihnachten ist ein Fest der Liebe. Aber JEDEN einzelnen Tag im Jahr muß sich JEDER so verhalten, daß NIEMAND zu Schaden kommt.

muss man/frau nicht, das ist An-Sicht-sache.....

und wenn, als Beispiel man jemanden mit Worten verletzt hat

naja, also solche Verletzungen gehören, meiner Meinung nach, nicht unbedingt zur Vergebungsliste, das sind nur Worte, auch wenn diese sehr treffen können, denen kann man leicht aus dem Weg gehen, gerade hier im Forum hat man ja die Möglichkeit der Ignore-Funktion, draussen begegnet soetwas einem doch eher selten, je nachdem wo man sich aufhält, ich persönlich finde Worte sind nur Worte....

Täter sollten ihre Tat wieder gut machen, sich entschuldigen, vielleicht wäre das ein Weg daß mehr Liebe ist unter Menschen, nicht nur an Weihnachten.

ja, das ist sicher nicht schlecht, eine Entschuldigung hat grosse Wirkung, auch wenn ich jetzt ein:"tut mir leid." als besser einstufe, so geht es ja vorallem darum, dass einer bereit und den ersten Schritt macht, damit sich Fronten nicht noch mehr verhärten....)
 
Es geht sicher nicht darum, sich von allen verprügeln zu lassen. Ich denke es geht eher in die Richtung, dass man offen sein soll, sich zeigen wie man ist und sich nicht verschließen und verstecken. Was im Kern bedeutet, dass man sich verletzlich macht.

LGInti

so denke ich manchmal auch, aber ich muss sagen, das funktioniert nicht immer, manche Menschen sind abgrundtief böse und sich solchen zu öffnen kann nach hinten los gehen....so heisst es doch auch, dass man Perlen nicht vor die Säue werfen sollte, weil es nichts bringt oder sogar noch mehr Agressionen auslösen kann, zu wissen wann man schweigen oder reden soll ist schwierig, sonst wäre es ja immer gut nicht zu schweigen.
 
ich finde es ganz fantastisch, das Beispiel mit den Säcken an Leid, Du nennst es Schuld, verwende ich als Matapher oft selbst. Man kann anderen Menschen alles nachtragen, aber welchen Sinn hat es?

Doch meist den, um von sich selbst abzulenken.

ja klar :)

Das gilt btw. auch für Menschen, die anderen ständig etwas nachtragen, die nicht loslassen können, die in ihrem eigenen Konzept so gefangen sind, dass sie gar nicht mehr aus ihrer Haut können.

Lach, ich weis ganz genau was Du meinst :D ...und ich natürlich derselben Meinung, manchmal beginnt man/frau einfach auf dem falschen Fuss miteinander, dann ist es wichtig jeden Tag neu zu beginnen um jedem die Chance zu geben sich neu zu entscheiden, so wie man es auch mit Kindern tun muss....

Wiedergutmachung betrifft das Vertrauen zueinander und das kann imho nur durch positive zukünftige Erlebnisse miteinander wieder ganz langsam aufgebaut werden. Das wiederum bedarf des guten Willens aller Beteiligten, dem Gegenüber einen Kredit an Vertrauen geben zu wollen. Sobald einer nicht will, kann man gehen und so ein Projekt ad akta legen und auf Distanz gehen. Und auch das ist dann "den Frieden zu wahren".

................(y)

Säcke nachtragen bringt meiner Erfahrung nach keinem Menschen irgend einen Zugewinn, nur einen scheinbaren Zugewinn an Macht und dem Gefühl ein guter, gerechter Mensch zu sein, obwohl gerade jene es nicht sind - weil sie so unverzeihlich sind.

sehe ich auch so, man könnte dazu noch erwähnen, dass jeder seine Zeit braucht um zu entscheiden wann er die Last abwirft, so gesehen tragen wir sie ne Weile bis wir es bemerken, da soll dann schon jeder einzelne für sich wissen, deshalb kann jeder mal einen Balken mit der Aufschrift "ich bin ein Opfer" oder Du hast Schuld" tragen.....ich kann mich an viele solcher Schuldbalken erinnern die ich getragen habe und erst im Laufe des Lebens bemerkte, dass es anders leichter ist, das halte ich für den normalen Prozess des Lebens.

Natürlich, wenn ein Mensch einem anderen Menschen grobes Unrecht zufügt, Missbrauch, gar körperliche Gewalt, dann ist das zu ahnden und so zu vermeiden, dass derjenige es weiter so betreiben kann. Zu Ent-Schuldigen ist da aber nichts.

zu Ent-Schuld-igen sicher nicht, obwohl man auch Erklärungen finden kann um besseres Verständnis, falls man das will und helfen könnte auf dem Weg der Vergebung..
 
so denke ich manchmal auch, aber ich muss sagen, das funktioniert nicht immer, manche Menschen sind abgrundtief böse und sich solchen zu öffnen kann nach hinten los gehen...
Da hab ich gerade etwas gelesen, das kannst du dir ja mal zu Gemüte führen
:)
4.
Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich gehe darum herum.

5.
Ich gehe eine andere Straße entlang.
Was sagt mir diese Geschichte?
Sie zeigt auf mich selber und wie ich mit Ereignissen umgehe. Wie etwas in mir wirkt und wie ich reagiere.

Castaneda fragte mal seinen Lehrer Don Juan wie er auf zufällige Situationen reagieren würde und der sagte immer nur, es gibt keine Zufälle. Da fragte Castaneda, was würdest du machen, wenn hinter der nächsten Ecke eine Räuberbande stände und darauf wartete dich auszurauben? Da sagte er, ich würde eine andere Strecke gehen.

Es gibt die Vorstellung, dass alles so pass(ier)t, wie es passt.

LGInti
 
wer in der meinung ist, dass man am weihnachten (alles) vergeben muss, der lebt in einer illusion welt,
wieso muss man nur am weihnachten vergeben?

nicht muss, sondern am Fest der Liebe daran erinnert wird, dass er könnte wenn er will, da ist nie ein "muss", das entscheidet jeder für sich, da auch jeder die Konsequenzen seines Handelns selber trägt...

trotzallem, wünsch ich n schönes fest...

das wünsche ich Dir auch.. :)
 
Was sagt mir diese Geschichte?

das was jeder daraus nimmt...:)

Da hab ich gerade etwas gelesen, das kannst du dir ja mal zu Gemüte führen

naja, ich gehöre zu der Gattung Mensch die immer erst ins Loch tritt bevor sie bemerkt, dass ich hätte ausweichen können, weil ich immer denke, dass ich im Loch doch noch was interessantes entdecken könnte :D

Es gibt die Vorstellung, dass alles so pass(ier)t, wie es passt.

ja...:)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Was im Kern bedeutet, dass man sich verletzlich macht.
Noch mal dazu - wie verletzlich jemand ist oder in bestimmten Situationen wird ist kein festgeschriebenes Gesetz, sondern hängt davon ab, was ich selber erlebt habe, was ich bisher an Verletzungen erlebt habe und wie ich mit diesen Verletzungen umging.
Dazu ist es sehr hilfreich zu wissen, wie mein Inneres beschaffen ist, welche Auslöser wie in mir wirken und das Wissen darum, wie ich mit veränderten Handlungen, Reaktionen etc. Situationen verändern kann.

LGInti
 
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ist kein festgeschriebenes Gesetz, sondern hängt davon ab, was ich selber erlebt habe, was ich bisher an Verletzungen erlebt habe und wie ich mit diesen Verletzungen umging.
LGInti

ja genau, denn wenn man nicht vergeben kann, dann sammelt es sich auch noch an, verhärtet unter Umständen und kann zu Krankheit führen, ich denke da vorallem an die Herzkrankheit die so zugenommen hat, sicher auch wegen der schlechten Ernährung, aber wenn sich Herzen verhärten, dann hat das auch mit der inneren Haltung zu tun, der Körper ist das Symptom der Seele, oder so....

nochmal zur Geschichte, da fällt ja besonders der Satz mit der Schuld auf:

1.
Ich gehe die Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich falle hinein.
Ich bin verloren … Ich bin ohne Hoffnung.
Es ist nicht meine Schuld.
Es dauert endlos, wieder herauszukommen.

2.
Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich tue so, als sähe ich es nicht.
Ich falle wieder hinein.
Ich kann nicht glauben, schon wieder am gleichen Ort zu sein.
Aber es ist nicht meine Schuld.
Immer noch dauert es sehr lange, herauszukommen.

3.
Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich sehe es.
Ich falle immer noch hinein … aus Gewohnheit.
Meine Augen sind offen.
Ich weiß, wo ich bin.
Es ist meine eigene Schuld.
Ich komme sofort heraus.

4.
Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich gehe darum herum.

5.
Ich gehe eine andere Straße entlang.
 
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