KassandrasRuf
Sehr aktives Mitglied
- Registriert
- 14. Januar 2013
- Beiträge
- 2.520
Ich halte Polarität durchwegs für ein Konstrukt.Ich bin mir da unsicher. Ich hab Zwillinge, Bub und Mädchen, und kann nicht glauben, dass ich sie schon zu Beginn so beeinflusst habe, dass meine Tochter mit 1.5 Jahre ihre Puppe wickelte, mein Sohn seine Puppe als Hammer verwendete. Ich hätte gar keine Zeit gehabt, sie unterschiedlich zu behandeln...
Ist das nicht auch "typisch weiblich"?
Und wenn beide Geschlechter gleich sind, was ist dann mit der spirituellen Polarität (oder Dualität)? Meinst du das gilt dann für die Anteile innerhalb einer Person?
Warum so viele Menschen dieses „Schwarz-Weiß“ so lieben weiß ich nicht. Dabei besteht unsere Umwelt und unser Leben hauptsächlich aus Abstufungen...
Wow, Krankenpflege ist ein Yin-Beruf. Diese doofe Art von Zuschreibung macht nach wie vor die Berufe aus dem „Reproduktionsspektrum“ (d.h. Jene, die zum Erhalt und Erlangen der Arbeitskraft dienen) zu den schlecht bezahlten und unterbewerteten.Ich hab mal das Buch "Yin Prinzip" von Daniela Hutter gelesen, und da hat es mich sehr gestört, dass sie sagt man soll Röcke/Kleider tragen und yin Berufe (Krankenschwester, Kindergärtnerin,....) machen.
Jedoch habe ich selbst z.b. vor einigen Monaten wieder begonnen Schmuck zu tragen, seit ich mich "suche". War mir einfach ein Bedürfnis.
Wenn Dir Schmucktragen hilft Dich zu finden, dann mach es einfach. Du wärst aber sich nicht weniger Frau, wenn Du statt dessen das Bedürfnis hättest, Kupfertreiben zu lernen oder einen Stetson tragen möchtest.
Btw.: wenn Röcke „Yin“ und „weiblich“ sind, dann frage ich mich, wie männliche Maoris und Polynesier jemals ihr Selbstbild (das durchaus auch kriegerische Elemente enthält) entwickeln konnten.
Bei den Beschreibungen stand auch, dass z.b. Frauen als Männer (Burrnesha) leben, wenn es kein Familienoberhaupt gibt. Das hört sich für mich nicht unbedingt freiwillig an.
Und wenn wir Frauen uns nicht weiblich fühlen, wie kann es dann Transsexuelle geben, die sich als Mann weiblich fühlen? und umgekehrt...
Von den biologischen Determinanten abgesehen (die auch nicht immer so eindeutig sind, wie sich viele das wünschen) gibt es meiner Wahrnehmung nach im Bereich der Geschlechter bzw. deren Verhaltensweisen unzählige Abstufungen.
In dem wie wir fühlen und auch wie wir uns selbst sehen gibt es sowohl biologische, psychologische und gesellschaftliche Anteile.
Ich gehe davon aus, dass es da Häufungen einzelner Verhaltensweisen innerhalb einer biologisch determinierten Geschlechtergruppe geben kann. Aber bei weitem nicht ausschließlich oder gar unausweichlich. Und wesentlich weniger „angeboren“ und „zwangsläufig“ als wir gemeinhin annehmen. Die Intra-individuellen Unterschiede sind oft größer, als die Inter-Individuellen.
Ich weiß nicht was „wir Frauen“ fühlen. Ich weiß nur was ich fühle.
Die Frage nach meinem Geschlecht spielt für mich nur in der Interaktion mit anderen eine Rolle.
Wir haben, neben der biologischen Grundausstattung, ein Selbstbild, ein Fremdbild und gesellschaftliche Rollenbilder mit denen wir immer wieder konfrontiert sind.
Im günstigsten Fall können die sich in großen Bereichen überdecken, im ungünstigsten Fall weit auseinanderklaffen.
Und da kann ich verstehen, dass das für die Betroffenen Leidensdruck bringt.