Wege der Poesie

Der Punkt

Wie oft war schon der Punkt gegeben
an dem man neu sich öffnen wollte
und wo, das was bis jetzt das Leben,
sich einfach dem erschließen sollte.

Wo man mit allen seinen Sinnen
bereit war für des Daseins Wende,
doch letztlich hing an alten Dingen
und somit ruhten auch die Hände.

An Dingen, die, wenn man es wüsste,
im Vorhinein schon zweifeln lassen,
und wenn zu spät vielleicht vermisste,
obwohl sie einem jetzt nicht passen.

Zu hassen, da sie alle Stunden
im Jetzt doch längst nur mehr blockieren,
und wie ein Jahrmarktspferd in Runden,
durch ewig gleiche Mühsal führen.

Und dennoch, alles abzustreifen
und neu zu ordnen wie man will,
lässt einem selbst oft nicht begreifen,
weshalb man weiter leidet still.

Adamas

Das Hamsterrad, dass wir wohl alle kennen, so schön in Worte verpackt, macht es einem schon fast wieder sympathisch. :)

Menschlich eben...
 
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Beschränktes Leben

Gib Acht auf dich o Menschenkind
denn deine Tage sind gezählt,
ein kleiner Virus, sacht und lind,
sucht ständig jemand den er quält.

Ist auf der Suche, auf der Jagd,
um jemand auch den Tod zu bringen,
oder damit er ihn nur plagt
und fertig macht vor allen Dingen.

Indem er alles Leben hier
fast schon mit einem Fluch belegt
und eingesperrt fast, wie ein Tier,
der Mensch nur vor Problemen steht.

Vor jenen, die durch seiner selbst
ihn ins Prekäre nun geführt
und alles jetzt Gedanken wälzt,
wie man die Plage los jetzt wird.

Und wo das nur geschehen kann
weil Dummheit nicht zu Schmerzen führt,
ja selbst durch ärgsten Seuchenbann
die Welt auch nicht gescheiter wird.

Adamas
 
Herbstempfinden

Schon zeigt der Herbst sein Farbenspiel
und ziehen Nebel über Land,
was einst uns war des Sommers Ziel,
es rückt nun langsam an die Wand.

Wo, was des Tage Länge brachte
im Lauf des Mondes wieder schwand,
und wo dereinst die Sonne lachte,
sich uns die Kälte wiederfand.

Und wo damit auch unser Leben
wie immer neue Wege geht,
da es uns einfach nicht gegeben,
was lebenslang für Wärme steht.

Denn wie schon auch das Jahr sich neigt,
neigt sich damit auch unser Streben
und wenn für uns der Herbst sich zeigt,
ist auch ein Abschied bald gegeben.

Adamas
 
Altweibersommer

Spinnenfäden vor dem Fenster,
zart streift sie der Sonne Strahl,
so wie gleißende Gespenster,
zieh’n sie über Berg und Tal.

Treiben hin wie die Gedanken,
einfach durch den Lauf der Welt,
halten stille, oder schwanken,
wie dem Winde es gefällt.

Und sind dennoch frei zu bleiben
klammern sie sich einmal fest,
wenn des sanften Hauches Treiben,
sie aus seinem Spiel entlässt.

Dann lässt staunend sich erkennen,
was uns meist verborgen bleibt,
dass, was unscheinbar wir nennen,
oft die schönsten Seiten zeigt.

Adamas
 
Abschied vom Sommer

So lebe wohl der du so schön gewesen
denn deine Zeit sie schwindet nun dahin.
Wo Monden lang das wunde Herz genesen,

ergibt sich bald die Frage nach dem Sinn.


Nach all der Wärme die du uns gegeben
und die genossen voller Seligkeit
verliert die Seele rasch ihr Sonnenschweben,

wird sie nicht mehr in Sommerlaune weit.


Erweckt die Kühle einfach nicht das Leben,
wie auch die Freude die dein edles Werk.
Bleibt eigentlich nur einzig das Bestreben,
dir nachzutrauern wenn dein Fehlen stört.


Trägt das Gemüt wohl wieder Trauerbänder,
so wie alljährlich wenn der Abschied winkt.
Ist uns dein Abgang, in die andern Länder,
noch immer etwas wo die Stimmung sinkt.


Doch geh nur fort es ist ja so geschrieben
und sicher auch für alle Menschen schwer.
Ein schwacher Trost, der einzig noch geblieben,

ist nur das Wissen um die Wiederkehr.

Adamas
 
Der Flug des Lebens

Viel zu schnell vergeht das Leben,
läuft die Zeit uns stets davon,
geht dem Ende man entgegen,
steckt das Dasein voller Hohn.

Steht schon von Geburt an fest,
dass uns Endlichkeit gegeben
und sich hier nichts ändern lässt,
da dies die Bestimmung eben.

Lauert schon in jungen Jahren
uns der Tod auf allen Wegen,
welcher, zählt man die Gefahren,
jede Stunde uns zugegen.

Sieht man alle Lebensstunden
wie im Fluge stets vergehen
und das Glück, das wir gefunden,
oft genug im Wind verwehen.

Steht man schneller an der Schwelle
als man sich das vorgestellt,
lebt man darum auf die Schnelle,
da ja jeder Tag schon zählt.

Und stellt mit Bedauern fest,
dass vorbei was erst begonnen,
aber sich nicht ändern lässt,
einfach - weil zu schnell zerronnen.

Adamas
 
Fröstelnd

Wie fröstelnd ist der kalte Hauch
der Odem der das Leben nimmt
und seit Äonen, wie es Brauch,
des Sensenmannes Botschaft bringt.

Wo ungeachtet einer Welt
die alles nur den Tod nicht meint,
er dennoch reiche Ernte hält,
so paradox es auch erscheint.

Und alles nur geschehen kann
da jeder stets im Stillen stirbt,
damit der Masse Lebenswahn,
auf keinen Fall gefährdet wird.

Zu störend wäre wohl ein Bild
das Sterben für normal erklärt,
ja Gott behüte dann vielleicht,
das auch noch jedem widerfährt.

Dabei und dieses ist der Schrei
stirbt mancher nur vor Übermut.
Wo Dummheit und wo Tollerei,
ist solches fast schon Jugendgut.

Adamas
 
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Gedanken

Nichts ist mehr so wie es einst war
als dich der Jugend Träume führten.
Als Tage noch veränderbar
und nicht des Lebens Härte spürten.

Nichts blieb erhalten von dem Drang
der damals Hindernisse räumte,
da jugendlicher Überschwang
wie Sekt im Lebensglase schäumte.

Nichts siehst du heut was du erfahren
und dir einst Lebenswürze schien,
es schwand in all den vielen Jahren
wie Eis in Sonnenglut dahin.

Nichts hat von damals sich erhalten
wo völlig anders nun dein Weg,
was ließe sich auch noch gestalten
wenn überall das Alter steht?

Nichts wird mehr so wie es einst war,
das steht in jedem Falle fest.
Mit Schwermut wirst du es gewahr,
dass sich daran nichts ändern lässt.

Adamas
 
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