Wege der Poesie

Letzte Rast

Die Jugend trieb dich einst durch deine Tage
und ließ nicht Zeit dich in ihr umzuseh'n
Was einmal kommt das war dir keine Frage,
du lebtest, liebtest, wolltest vorwärts geh'n.

Um anzuhalten fehlten ja die Gründe,
du hattest Kraft es brauchte keine Rast.
Was freute, es war dein selbst auch als Sünde,
wenn Fleisches Lust nicht immer angepasst.

Doch nun, wo viele Jahre schon vergangen,
ist sie dahin die Unrast die dich trieb.
Mit ersten Leiden, ersten schlaffen Wangen,
erkennst du, dass von einst dir gar nichts blieb.

Dass selbst, was einst die Freuden deines Lebens,
schon längst dahin und auf der Flucht sogar.
Und der Versuch und jeder Zwang vergebens
es noch zu richten wie es einmal war.

So bleibt dir nur dem Alter dich zu fügen
das Ruhe bringt, selbst wenn du diese hasst.
Hier nützt nicht mehr dich weiter anzulügen
wo alles schon bereit zur letzten Rast.

Adamas
 
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Das Schicksal

Das Schicksal lässt sich nicht gestalten,
denn dieses ist uns vorgegeben,
egal wie wir die Zeit verwalten,
man hat nicht Zugriff auf sein Leben.

Denn längst schon, vor dem ersten Schrei,
steht fest was alles uns geschieht,
wie oft das Glück, das Pech dabei,
und auch wie oft es wieder flieht.

Denn was uns prägt, was uns erwartet,
ist etwas was wir nicht entscheiden,
das liegt schon an bevor man startet
und ist von uns nicht auszutreiben.

Selbst auch des Atems letzte Welle
geschieht uns nach des Schicksals Plan,
und man ist pünktlich an der Stelle,
wo endet jede Lebensbahn.

Adamas
 
Dauerhaft

Die Hässlichkeit, das ist gewiss,
auf jeden Fall von Dauer ist,
denn ist was schön, somit gediegen,
ist auch Verfall ihm gleich beschieden.

Denn, was das Auge uns entzückt,
durch seinen Anblick uns entrückt,
das lebt nur durch die Gunst der Stunde.
Viel später geht es vor die Hunde.

So ist der Schönheit stets beschieden,
dass irgendwann auch sie gemieden,
wenn ihre Strahlkraft sie verloren.
Nichts wird für immer schön geboren.

Was aber stets den Makel trug,
dass es sich nie mit Liebreiz schlug,
und für die Augen eher grässlich,
nun ja, das bleibt auch später hässlich.

Adamas
 
Akrostichon

V
erschwunden ist was einst mein Leben prägte.

Es ging dahin wie Eis im Sommerwind.

Respektlos, da ich anfangs Zweifel hegte,

Tat ich erst Falsches, wie ein kleines Kind.

Rumorten mein Sinne im Beharren,

Als ob nicht längst das Gute ich geseh’n.

Und langsam nur, nach manchem Füße scharren,

Trug deine Wärme bei es zu versteh’n.

Half letztlich mit, die Freude die du brachtest,

Ein kaltes Herz mit Liebe zu verseh’n.

Ist jeder Tag, seit du mir erstmals lachtest,

Tatsächlich etwas was noch nie so schön.

Adamas
 
Ich mag es...

Ich mag es, wenn du bei mir bist
und deine Hände mich berühren,
wenn Zärtlichkeit um mich nur ist,
die streichelnd weich dann zu verspüren.

Ich mag es, deinen Blick zu fühlen,
wenn er mit meinem sich vereint,
um Glücksgefühle zu erzielen
durch die mir nur die Sonne scheint.

Ich mag es, mich nach langem Sehnen,
an deinen warmen Leib zu schmiegen,
der weich, und ohne sich zu schämen,
mir Liebe schenkt, ganz frei von Lügen.

Ich mag es, wenn du zu mir sprichst
und deine Stimme zärtlich klingt,
da meine Zweifel du mir brichst,
und damit Seelenängste nimmst.

Ich mag es, wenn ich sicher bin,
dass nur für mich die Liebesglut,
da du dann auch in meinem Sinn
und für der Liebe Werte gut.

Adamas
 
Fehlende Werte

Was einmal Werte das kommt nie mehr wieder.
Zu lange fehlt uns dafür schon der Mut.
Im Grunde liegt die ganze Welt darnieder
und keiner sehnt sich nach der Ahnen Gut.

Denn groß, ja viel zu mächtig ist geworden,
was heutzutags man Spaßgesellschaft nennt.
Sie zieht die Jugend an in wilden Horden,
was auch nicht wundert, wo sie sonst nichts kennt.

Zu offensichtlich ist ja die Verführung.
Was zählt da noch, dass sie die Seele frisst.
Und, dass der Preis, das Fehlen aller Rührung,
ja jeder noch so schönen Regung ist.

Und wir im Innern wie zu Stein erstarren.
Nicht fähig mehr dagegen anzugeh'n.
Selbst wenn man warnt bleibt einzig nur Beharren,
als würde niemand mehr den Sinn versteh'n.

So wird es kommen wie es zu erwarten,
wenn keiner wagt dagegen anzugeh’n.
Letztendlich wird das Gute so verraten,
wenn alles schweigt statt mutig aufzusteh’n.

Adamas
 
Abgestumpft

Dein Blick er kann mir nicht entgehen,
zu oft hat er mich schon gestört.
Wo einst noch Wärme war zu sehen,
nur Zärtlichkeit und auch Verstehen,
ist Langeweile eingekehrt.

Ja lässt sich auch in deinen Augen
kein anderes Gefühl mehr lesen.
Als schien die Zeit dich auszulaugen,
was schön war einfach abzusaugen,
so leer erscheint mir nun dein Wesen.

Und hat die Liebe, die man fühlte,
Ernüchterung nun Platz gemacht.
Selbst das was einmal Glück erzielte
und selig mit den Sinnen spielte,
ist zur Gewohnheit abgeflacht.

Adamas
 
Blind

Man sieht nicht, dennoch ist man sehend.
Trifft auch das Auge niemals Licht.
Allein, im Dunkeln stets zu gehen
heißt nicht, dass darum keine Sicht.

Mag vieles, das für and‘re leicht,
uns manche Prüfung auferlegen,
ja manches für uns unerreicht,
so meistern dennoch wir das Leben.

Denn ist es uns auch nicht gegeben,
zu sehen, Formen zu erkennen,
verhindert dies nicht unser Streben,
kann es den Willen uns nicht hemmen.

Zeigt sich die Welt uns auch verschlossen.
Sieht man auch niemals Blumen steh’n.
Wir leben weiter, unverdrossen
und lernen mit dem Herz zu seh’n.

Adamas
 
Die Schicksalswaage

Gewogen und zu leicht befunden,
des Schicksals Waage wohl nicht irrt.
Alleine nur die schwersten Stunden,
des Lebens, am Gewicht sie spürt.

Die anderen, das ist ich Los,
nicht als messbar anerkennt.
Es zählt als Zuwaage halt bloß,
was mancher von uns Härte nennt.

Was zu gering hält sie nicht fest,
mag dieses uns auch nicht gefallen.
Daran sich wohl nichts ändern lässt,
sie wiegt und scheidet aus bei allen.

Adamas
 
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Falscher Glanz

Der Sterne Strahl er reizte nicht,
zu stumpf erschien der Jugend er,
allein die Sonne, nur ihr Licht,
war damals einzige Begehr.

Ja selbst des Mondes Silberschein,
die helle Nacht gefielen nicht,
auch dieses war zu wenig fein,
nicht das worauf ich halt erpicht.

Da war verschmäht was nicht von Glanz,
durch jugendlichen Unverstand,
wo stets allein der Siegerkranz
wohl immer nur Bedeutung fand.

Bedeutung, bis der Jahre Zahl,
als Irrlicht ihn erkennen ließ
und langsam, fast von Fall zu Fall,
auch sanftes Leuchten schätzen hieß.

Adamas
 
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