Wege der Poesie

Mutterleben

Die Jahre
waren sehr bewegt
und sind nicht spurlos
nur vergangen.
Was dich in dieser Zeit geprägt,
wohl deutlich
in den Zügen steht,
als Furchen
in den alten Wangen.

Denn leicht,
oh nein,
so war es nicht.
Das Gegenteil war angesagt.
Doch selbst
wenn kaum noch wo ein Licht,
verlorst du nie die Zuversicht,
war nie
ein Wort des Leids geklagt.

Und war,
trotz jener kargen Zeit,
mir stets
nur Freude mitgegeben.
Auch wenn das heute
schon recht weit,
erfüllt es mich mit Dankbarkeit,
da mir vergönnt
ein Kinderleben.

H. G. W.
 
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Mich würde noch eines interessieren, lieber Adamas: Kam Dir das "Mutterleben" einfach so, oder hattest Du auch unter "Meditation" geschaut?

Liebe Grüße
Tolkien

Na ja, wenn ich ehrlich bin, so stammt das Gedicht aus meinem Fundus
und ist schon viele Jahre alt. Aber dein Gedicht hat mich wieder daran
erinnert, weshalb ich es hereingestellt habe.

Liebe Grüße,
Adamas
 
Abgefertigt

Jeden Tag
dasselbe Ritual.
Künstliche Freundlichkeit
und ausgelaugte Sprüche.
Fast immer dieselben.
Geisttötend.
Manchmal auch
die Hände getätschelt,
doch gleich
wieder wo abgestellt.

Irgendwohin,
um für Stunden
nur noch Löcher
in die Luft zu starren.
Tiefe Löcher.
Nachdenklich und still.
Bis wieder wer Zeit hat.
Und dafür
muss man noch
dankbar sein.

H. G. W.
 
Gott sei Dank

Dem Schicksal
war ich lange gram
weil es
dem andern lachte,
der mir
mein süßes Mädel nahm,
was zum Gespött
mich machte.

Und jahrelang,
das geb ich zu,
hab ich
auch nicht begriffen,
wie dieser platte
Gummischuh,
sich meine Fee gegriffen.

Jedoch,
vor Tagen stand er grau
vor mir
am Einkaufstresen
und neben ihm,
da keifte rau,
das einst so zarte Wesen.

Nun danke ich
dem lieben Gott,
dass Umsicht er bewiesen.
Was wär ich erst
für Idiot,
müsst‘ ich
das jetzt genießen.

H. G. W.
 
Gott sei Dank

Dem Schicksal
war ich lange gram
weil es
dem andern lachte,
der mir
mein süßes Mädel nahm,
was zum Gespött
mich machte.

Und jahrelang,
das geb ich zu,
hab ich
auch nicht begriffen,
wie dieser platte
Gummischuh,
sich meine Fee gegriffen.

Jedoch,
vor Tagen stand er grau
vor mir
am Einkaufstresen
und neben ihm,
da keifte rau,
das einst so zarte Wesen.

Nun danke ich
dem lieben Gott,
dass Umsicht er bewiesen.
Was wär ich erst
für Idiot,
müsst‘ ich
das jetzt genießen.

H. G. W.

Mal etwas anders, lustiger, aber man erkennt Dich genau dahinter, lieber Adamas. :)
 
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Na ja, das Gedicht ist zwar aus meiner Sicht geschrieben,
trifft aber mit Sicherheit nicht auf mich zu.
Und klar schreibe ich auch lustige Sachen,
insbesondere, was meine Mundartgedichte betrifft.
Da gibt es zu 99 Prozent nur Lustiges zum Lesen.

Adamas
 
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