Klar magst Du es eine zeitlang durchhalten, aber es werden auch wieder Tage kommen, wo Du dann denkst, ach komm, ich kenne mich, ich kann das, ein Glas wird nichts schaden. Und dann geht es wieder von vorne los. Klassische Alkoholikerspirale.
Ja, diese Gefahr besteht. Dessen bin ich mir bewusst. Nichtsdestotrotz ist es hochgegriffen mich als Schwerstalkoholiker zu betrachten. Schlussendlich rede ich von einem knappen Jahr des Exzesses, und nicht von 10 Jahren tiefgreifender Abhängigkeit. Allerdings muss ich erkennen, dass schon ein Jahr des Übertreibens durchaus seine Konsequenzen hat.
Ich möchte keine Ausreden oder Rechtfertigungen finden, sonst würde ich es gar nicht erst thematisieren und dazu Stellung beziehen.....sondern eben ein Versteckspiel daraus machen.
Mir liegt es fern es zu verharmlosen. Im Gegenteil.
Wovor hast Du Angst ? Geh zum Arzt, zur Selbsthilfegruppe und lass Dir helfen. Oder ist Dir Deine Zeit zu kostbar für diesen "Blödsinn" ? Denkst Du auch mal an Deine Angehörigen, die den Sch.... täglich mittragen müssen ?
Wie wäre es hiermit:
http://www.forum-alkoholiker.de/ lies Dich da mal durch - vielleicht erweitert das Deinen Horizont.
Grüßle
Diaengel
Auf der Seite habe ich mich bereits eingehend informiert. Aber da gehöre ich nicht hin. Das sind richtig krasse Alkoholiker....da kann ich nicht mitreden. Eine Selbsthilfegruppe ziehe ich nicht in Betracht, da ich es derzeit gut kontrollieren kann.
Natürlich denke bzw. dachte ich auch an meine Angehörigen. Das ist ein weiterer Grund warum ich es anging. Anfangs war es mir egal, da mir alles scheißegal war.
Aber ich mache es mir nicht mehr leicht, sondern nehme die Sache absolut ernst.
Ich kann deine Aussagen verstehen, und danke dir dafür. Aber wir sollten die Kirche im Dorf lassen. Ich bin nicht so abhängig, dass es mich dauernd nach Alkohol gelüsten würde. Ich habe oftmals gar keine Lust.
Ich trinke abends mein Bierchen und dann STOP! Das ist etwas, an das ich mich aber erstmal gewöhnen muss, weil ich monatelang keinerlei Grenzen kannte, und völlig resigniert habe.
Das alles findet letztlich nur in meiner Psyche statt...Problembewältigung durch Verdrängung. Im Moment erlebe ich etwas anderes. Der ganze Mist schießt an die Oberfläche und ich gehe dadurch, auch wenn es manchmal hart ist.
Mein Anliegen ist es eher zu beschreiben wie ich mein Leben gerade in Eigenregie ändere....wie ich aus einem Kreislauf ausbreche, in den ich mich selbst hineinmanövrierte.
Hier scheint es zu einem Missverständnis gekommen zu sein. Die Substanz Alkohol ist nicht wirklich das, was mir Probleme bereitet. Mein Problem ist das verdrängen meiner Probleme durch Substanzen. Und da ich dies monatelang so praktizierte, habe ich jetzt das Dilemma, dass ich mich von diesem Verhalten und von den Stoffen entwöhnen muss.
Hallo,
also wenn du dich schon auf 1/2 Liter Bier runterreduziert hast dann kannst den auch ganz weg lassen ohne grosse Entzugsprobleme, die hat man eher wenn man von einem 3 oder mehr Promillepegel runter muss.
Ja, vermutlich ist das so. Nur, wenn ich dann von Delirien lese, traue ich mich kaum noch es mal adhoc ganz sein zu lassen. Die machen mir alle so eine Panik, dass ich lieber ein Bier trinke als keines. Ich denke mir auch: "Du hast das jetzt so krass runterdosiert, und passieren tut dir nichts Schlimmes....so süchtig kannst du also nicht sein."
Hinzu kommt, dass ich nicht einmal komplett aufhören will. Ich möchte nicht nichts mehr trinken. Ich möchte es nur im Griff haben. Es funktioniert derzeit auch. Ehrlich gesagt macht es mich auch stolz, dass ich das gerade so gut hinbekomme, mich der Sache stelle, und nicht wieder einmal nur schütte und schütte um bloß nicht hinschauen zu müssen.
Ich möchte dir sagen, daß der Klang dieses Satzes in meinem inneren Ohr einen seltsamen Nachhall hat.
Ich habe 9 Jahre (und 9 Jahre zu lang) mit einem Alkoholiker zusammengelebt. Es waren seine Lieblingsworte. "Ich kann es ja kontrollieren..."
Das Dumme daran war, er hat es nur "gekonnt" (vielleicht) und niemals wirklich getan.
Ja, der Unterschied ist nur, dass ich es tatsächlich kontrolliere. Das "kann" kannst du streichen.....war wohl eine ungünstige Wortwahl. Ich müsste also eher sagen: "Ich kontrolliere es." Solange es so läuft bin ich zufrieden. Ein halber Liter Bier pro Tag ist im Rahmen dessen, was der Leber nicht schadet.
Und ich habe keinen Bock mehr wieder in der Scheiße zu landen....deswegen ziehe ich das jetzt auch so durch.
Mein Problem ist nicht der mangelnde Wille, sondern die Entwöhnung von antrainiertem Verhalten. Ich muss mich also ständig selbst schütteln und rütteln. Das ist wie ein innerer Kampf, den ich mit mir ausfechte. Trotzdem geht es mir mit jedem Tag, den ich standhaft bleibe, besser.