Wasserdampfdestillation

sesto sento

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20. Juni 2006
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Zürich, Schweiz
Ich hab heute zufällig so ein Destillierungsgerät gesehen und war sofort fasziniert davon (hatte schon immer Freude an Kräuter und was sich damit anstellen lässt). Ich weiss noch nicht ob es sich lohnt eine zu kaufen, würde gerne selber Öle herstellen, kennt sich jemand diesbezüglich aus?
Oder hat jemand sogar eine Destille?
Lohnt sich der Kauf oder ist Eigenbau anzuraten?

lg
 
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Hallo,
da du dich offensichtlich nicht auskennst, sei erstmal dringendst ein Buch anzuraten, und das noch LANG BEVOR du auch nur daran denkst eine Destille zu bauen oder zu kaufen.

Mal abgesehen von der normalen Explosionsgefahr bei Überdruck (Trifft meist auf selbstgebautes zu) kommt bei Ölen noch die Explosionsgefahr durch entzündung dazu (Kann immer passieren). Das dürfte bei 50 Gramm Öl in der Destille schon nen lebensgefährlichen und nicht mehr löschbaren Feuerball ergeben. Bei einem (unter chemikern gefürchteten) siedeverzug kann es sogar nen regelrechten Flammenwerfer ergeben.

Ganz abgesehen davon entstehen bei Hitze durch Chemische Reaktionen unter umständen auch giftige Stoffe in den Ölen oder schlimmer noch in den Dämpfen, was dann dem Giftgas schon recht nahe kommt. Dabei sei zu bedenken, dass man die meisten giftigen verbindungen weder richen kann, und wenn doch, dann insbesondere nicht am Geruch erkennt.

Abgeshen davon ists einfach teuer und ne Frage von Versuch macht klug (Wenn dich nicht eins der voherigen erwischt hat) , was viel Zeit und geld kostet, bis auch nur der erste Tropfen destilliert wurde. Dies ist auf alle Fälle [Am Anfang, bis halbwegs Erfahrung da ist, kann Jahre dauern] keine Möglichkeit geld zu sparen.
Gruß
proyect_outzone
 
Ich galub das Problem beim Destilieren von äth. Ölen liegt weniger in Horrorszenarien da bei echten Öldestillen Steigrohr und Kühlrohr einen viel größeren Durchmesser haben als bei den Schnapsdestillen.
Auch die gängige Größe der Öldestillen ist nicht für schwere Explosionen geeignet.
Man braucht einfach sehr viel Pflanzenmaterial um ein paar milliliter Öl zu erhalten.Mengen die man normalerweise nicht im Garten oder auf der Wiese nebenan findet. Bei den Kräutern mit wohlriechenden Ölen ( Salbei , Minze, usw. ) kommt noch hinzu das ihr Ölgehalt in unseren Breiten weit unter dem in ihrer ursprünglichen Heimat liegt.
In einer selbstgebauten Minnianlage hab ich aus 2,4 Kg. Minze knapp 1,5 ml. Minzöl gewonnen und das war nicht so aromatisch wie das gekaufte.

Was anderes wäre, wenn man das Teil mit in den Urlaub nimmt. Hab das in Kroatien mal mit Rosmarin probiert. DAS war ein echtes Öl !.
 
@proyect_outzone:
was würdest du mir da für ein Buch anraten?

@Aragon:
da magst du wohl recht haben... schade eigentlich, da ich selbstgemachtes so mag. hab mir gedacht mit pfefferminze, lavendel oder so öle herzustellen...
darf ich dich trotzdem mal fragen, wie du deine minnianlage gebaut hast? ich bin halt so jemand, der alles ausprobieren muss... :)

liebe grüsse
 
Der Eigenbau so einer Anlage ist denkbar einfach.
Da du ja Öl und keinen Schnaps gewinnen willst brauchst du einen großen Kochtopf ( 5 - 8 Liter wären perfekt ) in den Deckel bohrst du ein Loch in das später ein Kupferrohr aus dem Baumarkt eingelassen wird. Das geht wahlweise mit Verschraubung ( Messing verschraubung ) oder mit Löten.
Die länge des Rohrs sollte etwa 40 cm betragen Durchmesser ca. 2 cm.
Am oberen Ende dann ein Winkelstück und daran weitere ca. 30 cm Rohr.

Den Deckel des Topfes musst du richtig fest und dicht bekommen ! ein alter Dampfkochtopf wäre gut oder Drahtklammern am Deckel.

So, jetzt brauchst du noch ein Sieb das in den Topf hinein passt ( natürlich auch aus Metall ) . Da hinein kommt dann das Pflanzenmaterial.

In einen 5 Liter Topf etwa 1,5 liter Wasser , das Sieb randvoll mit
( zerkleinerten !! ) Pflanzen, Deckel zu , Heizen, und am anderen Ende ein Gefäß ( Flasche wäre sinnvoll ) aufstellen nach und nach tropft der kondensierte Dampf mit dem Öl das aus den Pflanzen herausgedampft wurde in die Flasche.Das Öl bleibt als kleiner Ölfilm auf dem Wasser schwimmen. Kann man dann mit der Pipette abschöpfen.
Das Wasser kann man dann als sog. Hydrolat noch nehmen. Wenn ich mit meiner Kleinen Shampoos etc. selber mache, nehmen wir das Hydrolat immer als Verdünner statt Wasser.
 
Hallo,
ich bin (Hobby-)Chemiker, und kein Kräuterexperte. Daher kann ich leider kein Buch empfehlen. Da müsstest du jemanden fragen, der sich genau damit auskennt.
Gruß
proyect_outzone
 
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