Shimon1938
Sehr aktives Mitglied
Das sehe ich genauso.
Tatsache ist jedenfalls, dass er schon relativ frühzeitig, ziemlich deutliche Worte gegen den Faschismus fand. Das war immerhin mehr als das, was alle anderen politischen Führer damals geleistet haben. Chamberlain wusste ganz genau, wie Juden und Oppositionelle im Dritten Reich verfolgt und entrechtet wurden. Dennoch setzte er unbeirrt seine unsägliche "Appeasement"-Politik fort. Die Franzosen waren um nichts besser. Auch ihr letztes Vorkriegs-Versprechen - den Polen im Falle eines Angriffs zur Seite zu stehen - haben sie praktisch nicht gehalten. Sie haben sechs Jahre lang tatenlos zugesehen, wie Hitler aus Deutschland eine gigantische Kriegsmaschinerie machte.
Gandhi, der gefeierte Pazifist, hat den Juden später vorgeworfen, sie hätten ihr Schicksal nicht duldsam genug ertragen. Was er tat, war nichts anderes als die wissentliche und willentliche Hinnahme der Hitler-Verbrechen. Ihm war es wichtig, die Opfer zu kritisieren, während er mit den Tätern in buchstäblich freundschaftlicher Korrespondenz stand.
Wir müssen uns vorstellen, was geschehen wäre, wenn Chamberlain oder Gandhi statt Pius Papst gewesen wären: nichts. Beide hätten achselzuckend zugesehen, wie die Juden aus Rom abtransportiert wären. Sie hätten nicht ihre Stimme erhoben. Sie hätten keine Juden gerettet.
Es stimmt, dass Pius nicht genug getan hat. Aber er hat weitaus mehr getan als fast alle anderen Menschen damals. Und er hat seine persönliche Sicherheit, vielleicht sogar sein Leben, dafür aufs Spiel gesetzt. Für einen alten Mann ist das durchaus beachtlich.
So sehe ich das. Vorerst.
shalom bulldackel,
ich bin nicht so milde und ich fände es absolut schlimm, würde man ihn seeligsprechen --denn darum geht es! (die seligsprchug ist in diesem fall ein signal...)
shimon a.