Was will ich wirklich .... ?

Eigentlich besagt dieser Beitrag rein gar nichts.

Was macht glücklich, Haris? Ganz konkret, ohne Umschweife, leere Worte und Allgemeinplätze. Was muss einer tun oder nicht tun, um glücklich zu sein?

Also mal meine Laienhafte Antwort dazu, obwohl ich nicht Haris bin ;)

Vielleicht das Glück in den 'Kleinen Dingen' finden. Im Moment, nicht in der Zukunft, und nicht in dem was war. Glück wird nie dauerhaft sein, dafür sind Emotionen zu wechselhaft. Dafür ist das Leben zu unberechenbar. Es wird niemals eine große Glückswelle kommen, dich überrollen und dauerhaft bei dir bleiben. Wellen kommen und gehen, du kannst nur daran arbeiten, dass sie dich so oft es geht überrollt, indem du bewußt lebst und dich für das positive nicht verschließt.
 
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Also mal meine Laienhafte Antwort dazu, obwohl ich nicht Haris bin ;)
Es gibt in diesen Fragen nur Laien. In Tat und Wahrheit sollte man sofort reissaus nehmen, wenn man einem Experten begegnet. :)
Vielleicht das Glück in den 'Kleinen Dingen' finden. Im Moment, nicht in der Zukunft, und nicht in dem was war. Glück wird nie dauerhaft sein
So weit, so gut. Da könnte ich zustimmen.

Aber dann folgendes...
dafür sind Emotionen zu wechselhaft.
Ist Glück denn eine Emotion? Ja? Nein? Ich-weiss-es-nicht? Das ist ein säääär wichtiger Punkt: Ist Glück ein Gefühl oder eine Emotion? Wie beantwortet ihr diese Frage?

Von der Antwort hängt aber buchstäblich alles ab, und mit ihr steht und fällt, was du im folgenden geschrieben hast:
Dafür ist das Leben zu unberechenbar. Es wird niemals eine große Glückswelle kommen, dich überrollen und dauerhaft bei dir bleiben. Wellen kommen und gehen, du kannst nur daran arbeiten, dass sie dich so oft es geht überrollt, indem du bewußt lebst und dich für das positive nicht verschließt.
Nach dieser Ansicht ist Glück eine Emotion. Und weil es eine Emotion ist, so kommt sie und geht sie. Du sagst selbst, das Leben sei unberechenbar.

Wenn das stimmt, so hat der Mensch keinerlei Kontrolle über sein Glück. In Tat und Wahrheit würde dann das Glück von Umständen abhängen, die er nicht beeinflussen kann, diese Umstände wären völlig unberechenbar, so wie das Leben halt. Falls das aber so ist: Gibt es denn dann noch irgendein Rezept, wie man dauerhaft glücklich sein könnte? Aber eigentlich gibst du dir selbst die Antwort bereits am Anfang:
Glück wird nie dauerhaft sein
Gehen wir von der Richtigkeit dieser Aussage aus.

Warum sucht dann der Mensch trotzdem nach dauerhaftem Glück? Falls Glück tatsächlich nicht dauerhaft sein kann, so verhält er sich völlig irrational, völlig unlogisch und widersinnig, denn sein Versuch, solches Glück zu finden, ist immer zum Scheitern verurteilt.
 
Ich will eigentlich auf folgendes hinaus. Ich schrieb:
Warum sucht dann der Mensch trotzdem nach dauerhaftem Glück? Falls Glück tatsächlich nicht dauerhaft sein kann, so verhält er sich völlig irrational, völlig unlogisch und widersinnig, denn sein Versuch, solches Glück zu finden, ist immer zum Scheitern verurteilt.
Haris schrieb in seinem Post:
Haris schrieb:
Das wir alle glücklich sein wollen, glaube ich auf jeden Fall. Sonst müsste sich ja jemand finden lassen, der sagt: "nein, ich will unglücklich sein". Scheint mir etwas absurd.
Annahme 1: Glück kann nicht dauerhaft sein. Dazu ist das Leben zu unberechenbar.
Annahme 2: Jeder Mensch will glücklich sein. Es gibt keinen Menschen, der unglücklich sein möchte.
Schlussfolgerung: Der Mensch strebt nach etwas (Glück), das er sowieso immer wieder verlieren wird. Er will dieses etwas dauerhaft machen, aber das geht gar nicht, denn es liegt in der Natur von Glück, nicht dauerhaft zu sein.

Wie kommt der Mensch bloss dazu, sich dermassen unvernünftig zu benehmen? Sein Streben nach dauerhaftem Glück ist in sich widersinnig, denn Glück ist nicht dauerhaft - nie! "Dauerhaftes Glück" zu suchen, wäre wie das Suchen nach Wasser, das nicht nass ist. Es gibt kein nicht-nasses Wasser, und der Versuch, solches zu finden, ist völlig sinnlos, und wird es auch immer bleiben. Denn Wasser ist immer nass, und Glück ist nie dauerhaft.

Das ist etwas, was mich momentan beschäftigt.

So, jetzt habe ich das alles gesagt. Es gibt aber in meiner Argumentation mindestens zwei schwache Punkte, nämlich die beiden Annahmen, die ich gemacht habe, Annahme 1 und Annahme 2. Ich habe jetzt einfach so getan, als wären die richtig. Dies ist aber meine offene Frage. Vielleicht sind diese Annahmen ja gar nicht richtig.
 
Annahme 1: Glück kann nicht dauerhaft sein. Dazu ist das Leben zu unberechenbar.
Annahme 2: Jeder Mensch will glücklich sein. Es gibt keinen Menschen, der unglücklich sein möchte.
Schlussfolgerung: Der Mensch strebt nach etwas (Glück), das er sowieso immer wieder verlieren wird. Er will dieses etwas dauerhaft machen, aber das geht gar nicht, denn es liegt in der Natur von Glück, nicht dauerhaft zu sein.

Es gibt aber in meiner Argumentation mindestens zwei schwache Punkte, nämlich die beiden Annahmen, die ich gemacht habe, Annahme 1 und Annahme 2. Ich habe jetzt einfach so getan, als wären die richtig. Dies ist aber meine offene Frage. Vielleicht sind diese Annahmen ja gar nicht richtig.

Och, da hab ich jetzt mal Lust dazu, meinen Widerständen den Rücken zu kehren und mal die angesprochenen Schwachpunkte abzuklopfen. Ob mir denn etwas dazu einfällt, klopfklopf, denn ja... mir fällt etwas dazu ein. Der Widerstand allerdings redet mir ein, dass sobald ich den Einfall in die Welt bringe, das gute Gegenstück im Abseits liegt, im Drecke sozusagen, unbeachtet und nicht ausgesprochen. O, mein Herz, das winselt. Aber gut, dass es sich der Dreck nicht nehmen lässt zu glänzen. Deshalb darf ich jetzt aufschreiben, was es denn so Einseitiges zu berichten gibt.

Zu Tagesordnungspunkt... ähm, sorry, Annahme Nummer 1:
Glück kann nicht dauerhaft sein. Dazu ist das Leben zu unberechenbar.

Was ist Glück? Das Schöne, das Gute? Nun, wenn ich meine Definition des Schönen und Guten nehme, dann ist es allerdings wahr, dass Glück nicht dauerhaft ist. Denn es ist wie mit den Ansichten, die man nach außen trägt und deren Gegenstücke dann zeitweilig im Trüben schwimmen, weil man nunmal nur im Schweigen alles vereinen kann (was nicht stimmen kann) und sich die Meinungsäußerung begrenzt hält (was nicht stimmen kann). Das Ungesehene macht sich trotz allem irgendwann bemerkbar. Sprich: Ohne Unglück kein Glück.

Wenn ich mich der Definitionen von Glück oder Unglück entledige und mich den Dingen stelle, wie sie sind, dann treibe ich nicht etwa im Glück oder Unglück, sondern bin der Glückselige, denn ich brauche keine Deutung. Ich werde nie wissen, dass es den Glückseligen gibt.

Annahme 2:
Jeder Mensch will glücklich sein. Es gibt keinen Menschen, der unglücklich sein möchte.

Das ist nicht wahr. Ganz platt gesehen bin ich ein Mensch und sei es auch der einzige, der zuweilen unglücklich sein möchte, weil er weiß, dass damit das Glück zwangsläufig einhergeht. Das ist nunmal so. Wenn Du in diesen weltlichen Kreisen in die Scheiße trittst, sehnst Du Dich nach einem Trog Wasser. Ey, Sverre, sprich mal von Dir selbst. Die Leute mögen es nicht, wenn Du ihnen etwas in den Mund legst. Das Sehnen nach Reinigung, weil die Scheiße nur Betrug bedeutet. Das sagt die eingetrichterte Definition. Manchmal, in mir. Wenn es nicht gut läuft, dann ist das alles eben scheiße. Es könnte sogar sein, dass in mir damit ein Gefühl des Unglücks einhergeht. Ein Gefühl, das mich unglücklich fühlen lässt. Da lässt mich also ein Gefühl so oder so sein. Schmeiß ich das Gefühl fort, dann kann da weder Glück noch Unglück sein.

Wenn ich aber die Scheiße als das sehe, was sie ist, nämlich Scheiße und nicht etwa das, was mir die Kinderfrau mit geschlossenen Augen vom Arsch wischte, dann dürfte es soweit sein, dass ich mich nicht etwa nach dem Trog Wasser sehne, weil ich mir irgendein Bild von der Backe wischen möchte, sondern weil da in mir die Idee klopft, dass [...]

Drei Euro sind mehr als zwei Euro. Dort stimmt das und der Klaus mag glücklicher sein als die kleene Marie, als sie vor den Haribo-Tüten stehen.

Drei Euro sind mehr als zwei Euro. Hier stimmt das nicht, weil nämlich der Klaus mit seinen fünfzig Gummibären mehr im Bauch die Tendenz hat, nicht mehr so schnell laufen zu können wie die kleene Marie mit einem nicht geringen Teil weniger Gummibären im Bauch, als es darum geht, einen Wettlauf zu bestreiten und Marie als strahlende Gewinnerin hervorgeht.

Ähm. Irgendwie bin ich mir sicher, dass ich am Thema vorbeischaufele. Aber wurscht, irgendwie machen mich diese zwei Thesen überhaupt nicht an. Mal lieber guggen gehen, wie die Nachbarin heute ihre Dielen scheuert...

:baden:
 
Es gibt in diesen Fragen nur Laien. In Tat und Wahrheit sollte man sofort reissaus nehmen, wenn man einem Experten begegnet. :)

Okay, dann kann ich ja bleiben ;)
Aber dann folgendes...

Ist Glück denn eine Emotion? Ja? Nein? Ich-weiss-es-nicht? Das ist ein säääär wichtiger Punkt: Ist Glück ein Gefühl oder eine Emotion? Wie beantwortet ihr diese Frage?

Glück ist ein Gefühl, Emotion war wohl fachlich nicht der richtige Ausdruck,
ich werf immer alles gerne in einen Topf.


Von der Antwort hängt aber buchstäblich alles ab, und mit ihr steht und fällt, was du im folgenden geschrieben hast:

Nach dieser Ansicht ist Glück eine Emotion. Und weil es eine Emotion ist, so kommt sie und geht sie. Du sagst selbst, das Leben sei unberechenbar.

Wenn das stimmt, so hat der Mensch keinerlei Kontrolle über sein Glück. In Tat und Wahrheit würde dann das Glück von Umständen abhängen, die er nicht beeinflussen kann, diese Umstände wären völlig unberechenbar, so wie das Leben halt. Falls das aber so ist: Gibt es denn dann noch irgendein Rezept, wie man dauerhaft glücklich sein könnte? Aber eigentlich gibst du dir selbst die Antwort bereits am Anfang:

Ja, das Leben ist unberechenbar und nicht immer planbar.

Aber ich bin ja nicht nur das Blatt im Wind, ich kann auch agieren, damit
ich dieses Glück fühlen kann. Geistig, Körperlich, Seelisch auf allen Ebenen.
Sind diese Agitationen jedoch mit der materiellen Ebene verhaftet so wird die Vergänglichkeit sie allzuschnell einholen.
[ein Lottogewinn macht nicht für den Rest des Lebens glücklich]
~ ein Lächeln eines geliebten Menschen kann mich tausendmal glücklich machen ~

Sich selbst kennenlernen, fühlen was tut mir gut, wann empfinde ich 'Glück' und diesem Weg folgen ...


Warum sucht dann der Mensch trotzdem nach dauerhaftem Glück? Falls Glück tatsächlich nicht dauerhaft sein kann, so verhält er sich völlig irrational, völlig unlogisch und widersinnig, denn sein Versuch, solches Glück zu finden, ist immer zum Scheitern verurteilt.

Weil Unglücklichsein Schmerz und Leid erzeugt. Glücklich sein beflügelt dich.

Warum nehmen Menschen Drogen?
Ist es nicht auch eine Suche nach dem Dauerhaften Glücksgefühl

...high higher highest?
 
Weil Unglücklichsein Schmerz und Leid erzeugt. Glücklich sein beflügelt dich.

Warum nehmen Menschen Drogen?
Ist es nicht auch eine Suche nach dem Dauerhaften Glücksgefühl

...high higher highest?[/B][/COLOR]


Trotzdem bleibt die Frage: Ist es denn von Bedeutung, Glück und Unglück wahrzunehmen? Ist es erstrebenswert, dieses Glück halten zu wollen, unbedingt den Inhalt von Glück, den jeder anders sieht, erleben zu wollen?

Ich erinnere mich gerade an mich selbst und weiß, dass mich dieses Glück im Grunde überhaupt nicht die Bohne interessiert. Was ist denn Glück? Das Ausfüllen einer vermeintlichen Lück(e)?

Das Glücksgefühl á la "Alles ist gut" ist einfach eine Selbstlüge. Das Gegenteil ebenso. Es ist dasselbe, als sagte ich: Großmutter ist eine tolle Frau. Okay, das mag die Welt froh stimmen, aber es ist letztlich nicht von Bedeutung. Großmutter ist Großmutter und manchmal (fr)isst sie auch zottelige Wölfe. Oder wie war das?

Schau ich mir das Wort Glück näher an, so muss ich von einer Essenz ausgehen, die ohne künstliche Farb-, Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker nicht auskommt.
 
http://www.buddhismus-schule.de/inhalte/artenvonleid.html:

Kurzinhalt: Dieses Kapitel beschreibt verschiedene Zustände von Leid, in denen wir uns solange befinden, bis wir das einzige dauerhafte Glück – die Erleuchtung – erfahren.
...
Darüber hinaus gibt es eine zweite Form des Leids, die häufig mit Glück verwechselt wird
...
– das Leid der Veränderung. Manchmal empfindet man die sich ständig ändernden Lebenslagen als interessant und abwechslungsreich, oder man erfreut sich an einem bestehenden Zustand. Doch in dem Augenblick, in dem wir versuchen, an angenehmen Eindrücken festzuhalten, ist Leiden schon programmiert. So sehr wir es auch wünschen – nichts kann dauerhaft bleiben, jede Situation und jeder Zustand löst sich wieder auf, und letztendlich zerrinnt alles zwischen den Fingern. Daher machen die Erklärungen über das Leid der Veränderung darauf aufmerksam, wie leidvoll es sein kann, von veränderlichen Dingen andauerndes Glück zu erwarten.
...

Richtig verstanden geht es bei diesen Darstellungen über das Leid eigentlich um dauerhaftes Glück. Buddha macht darauf aufmerksam, dass wir sogar den angenehmsten Zuständen, die wir jetzt erleben, nicht vertrauen können. Denn da sie sich wieder auflösen werden, ist letztendlich nur auf dauerhafte Werte wirklich Verlass. Damit ist jedoch nicht gemeint, dass man bedingte Freuden vermeiden müsse; es geht vielmehr um eine Veränderung der inneren Haltung gegenüber den vergänglichen Zuständen des relativen Glücks. Statt von dem Extrem der Anhaftung in das andere Extrem der Entsagung zu wechseln, wählt man den mittleren Weg und genießt, ohne an dem bedingten Glück innerlich zu haften.
 
Trotzdem bleibt die Frage: Ist es denn von Bedeutung, Glück und Unglück wahrzunehmen?

Ich hab mir jetzt nur mal den Satz herausgepickt ;)

Wenn du das nicht kannst, Glück und Unglück wahrnehmen, was bist du dann, frage ich mich?

Macht es nicht das Menschsein aus dieses fühlen zu können?

Wann warst du das letztemal glücklich?
 
Wenn ich mich der Definitionen von Glück oder Unglück entledige und mich den Dingen stelle, wie sie sind, dann treibe ich nicht etwa im Glück oder Unglück, sondern bin der Glückselige, denn ich brauche keine Deutung. Ich werde nie wissen, dass es den Glückseligen gibt.
Schau ich mir das Wort Glück näher an, so muss ich von einer Essenz ausgehen, die ohne künstliche Farb-, Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker nicht auskommt.
Diese beiden Aussagen verdienen es wirklich, näher betrachtet zu werden. Das Problem liegt nämlich durchaus dort, wo du es angesprochen hast: Wo Glück ist, liegt das Unglück nicht weit.

Darum muss gefragt werden: Gibt es ein Glück ohne künstliche Färbung? Ein Glück, das so glasklar und unscheinbar ist, dass es den Titel "Glück" gar nicht verdient, weil es quasi "geschmacklos" ist? Ein Glück, das dann wirklich keine Emotion oder kein Gefühl mehr wäre? Wie aber könnte das aussehen? Können wir das überhaupt wissen, müsste es nicht - nach diesen hervorragenden Überlegungen Sverre's - attributlos sein? (Und was zum Teufel soll das denn nun wieder heissen - ein Glück ohne Attribute?)

Die Frage - was will ich wirklich? - ist unter diesen Betrachtungen zu sehen. Wenn eine Antwort gegeben wird, die sich auf dieses oder jenes bezieht, auf konkrete Inhalte also, so weist diese Antwort notwendigerweise das Problem auf, jeweils das Gegenteil derselben Sache auszuschliessen. Wenn ich A will, dann will ich konsequenterweise Nicht-A nicht. Folglich beinhaltet die Frage einen latenten Überlegungsfehler in dem Sinne, als sie gewisse Sachverhalte stillschweigend ausklammert. Jeder Inhalt, auf den sich mein Wollen bezieht, beinhaltet unausweichlich das nicht beachtete Gegenteil davon, also das, was ich nicht will. "Was will ich?" heisst eben auch "Was will ich nicht?" Milon's Beitrag drückt das sehr schön aus, wenn hier vom Weg der Mitte die Rede ist, das Mittlere zwischen Anhaftung und Ablehnung.

Das beantwortet zwar die eigentliche Frage noch nicht, ist aber von Relevanz, wenn es darum geht, die Ausgangslage klar zu sehen.
 
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Ich hab mir jetzt nur mal den Satz herausgepickt ;)

Wenn du das nicht kannst, Glück und Unglück wahrnehmen, was bist du dann, frage ich mich?

Macht es nicht das Menschsein aus dieses fühlen zu können?

Wann warst du das letztemal glücklich?

Was bin ich, wenn ich Glück und Unglück nicht wahrnehmen kann, fragst Du.

Nun, natürlich kann ich Glück und Unglück wahrnehmen, ich tue es praktisch bereits mein bisheriges Leben lang, früher mehr, heute weniger. (Es ist aber vielmehr so, dass ich Glück oder Unglück nicht etwa irgendwie wahrnehme, sondern dass ich letztlich nur meine eigene Bewertung von glücklichen und unglücklichen Umständen wahrnehme und im ungünstigen Falle einfach Glauben schenke, so dass die Kutsche einfach weiterfährt wie gehabt.) Es kommt darauf an, wie sehr ich an meinen Vorstellungen hafte, inwiefern ich mich auf das berufe, was ich den Worten Glück und Unglück andichte. Was bedeuten sie speziell für mich in meinem Leben und sofern ich das ernst nehme und diese Vorstellungen verfolge, werde ich zwangsläufig erleben, was ich mir da ausgedacht habe.

Hm, wann war ich das letzte Mal glücklich?

Was ist denn Glück im weltlichen Sinne (pardon, wenn ich das so kategorisiere, aber mir ist danach, weil ich oft sehe, dass dem Glück einfach nur eine Definition anhängt, bei jedem wohl eine andere, zugegeben, aber doch ist dieses Wort einfach nur eine Hülle, die individuelle Vorstellungen beherbergt). Glück ist für mich, wenn es nach gewissen Vorstellungen läuft oder Dinge eintreten, die mir in den Kram passen. Unglück dürfte demnach das Gegenteil sein. Aber dieses Glück und dieses Unglück, von denen ich eben sprach, interessieren mich einfach nicht wirklich.

Hurra, mein Lieblingsthema rückt mir zwangsläufig wieder auf den Pelz: Was sind denn Vorstellungen in allerletzter Konsequenz? Widmet man sich dieser Frage, bekommt man ganz viel frische Luft und immer zunehmender frische Luft zugewedelt, bis man selbst irgendwie so fassungslos, nicht mehr zu greifen ist. Alles fällt ab. Pah, da isse wiedaaaaaaaaaaaa, die Vorstellung. Aber da pfeif ich jetzt mal drauf. Wer will, kann dahinter sehen.

Vielleicht ist es die Lücke, die sonst mit diesem irrigen Wort Glück gefüllt wird, damit der Mensch sich fühlen kann.

Aber wann war ich denn nun das letzte Mal glücklich?

Heute Mittag wohl, als ich bemerkte, dass ich etwas erarbeitet habe, wonach mir einfach nicht der Sinn am Morgen stand, ich jedoch nach eingehender Entscheidung für diese Sache ins Handeln kam. Herrlich war das. Könnte man Glück nennen, wenn ich wollte. Ja, ich will, weil da eine gewisse Vorstellung meiner selbst umgesetzt wurde.

Das ist das weltliche Glück, das sich aus meinen Vorstellungen entpuppt. Manchmal.

Da gibt es aber etwas, das so namenlos ist wie der Wind, der Dir durchs Haar streift, weil er nicht zu fassen ist. Jenseits aller Worte und zu benennen mit jedem Wort dieser Welt.
 
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