Was will der Verstand?

@santal

Das seh ich gar nicht so. Bei meinen Selbsterforschungen seh ich eine undurchdringliche Vermischung...
Ich hab (leider) viel Erfahrung mit Angst und Panik..... eine unangenehme Situation führt zu Fluchtgedanken...diese führen zu unangenehmen Körperempfindungen..usw.(vielleicht nennst du so etwas nicht Gefühle...?). Ein Teufelskreislauf.....

Das erinnert mich an meine Tochter, sie spricht von Panik.
Da hat es etwas mit der Kindheit und einem gewalttaetigen Vater zu tun. Wir haben letzte Woche ueber all das gesprochen, ich habe mich dem ganz geoeffnet, denn auch ich war betroffen von Unterdrueckung und Gewalt.

Wie ich es heute sehe, kannst du nicht alles einfach wegmeditieren, die vergangenen Dramen sollten angeschaut und aufgearbeitet werden. Dann koennen sie erst heilen.

LG Ali
 
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Aber warum werden wir von den ersten Prägungsjahren so dominiert?

Wieso keine Erinnerung an die ersten 3 Jahre... wo das Muster angelegt wird.... und das Ganze zu durchschauen, die Illusion der Prägung.
Ich habe Erinnerungern an meine ersten 3 Jahre. Du nicht?

Die ersten Prägungsjahre lang lernen wir, ein Teil dieser für uns neuen Welt zu werden.
Es ist ja Sinn des Lebens, IM Leben zu sein. Also anfangs mitten rein. Reflektiert wird später.
 
Aber eigentlich geht es nur um mich, dass ich erwache aus dieser Scheinwelt in der nur noch der Vertstand das sagen hat.
Man muss erkennen, dass alles, was der Verstand sagt, man ihm erlaubt hat zu sagen.

Das Meditieren hat mich aber gelehrt, ihn sprechen zu lassen.
Es gibt keinen Druck zu erwachen, außer dem, den wir uns selbst machen.

Weshalb willst du aus Scheinwelten erwachen? Weil sie "dich" gefangen halten? Letztlich ist dein gesamtes ICH eine Scheinwelt.
 
Das habe ich schon von vielen gehört. Ich frage mich, woran das liegt.
Theorien besagen zwar, dass das Ich erst entwickelt wird, aber das kann ich aus meiner Erfahrung heraus nur verneinen. Die Identifikation entsteht schon im ersten Jahr vollständig.

Vielleicht entsteht diese Vollständigkeit im ersten Jahr, wenn die Einheit mit der Mutter, was ja mind. 8 Monate dauert positiv durchlaufen werden kann. Sichere Bindung.
 
Innen und Außen sind nur die zwei Gesichtshälften des Geistes.
Das eine Auge blickt ins Tonal und sieht die Fakten, das andere ins Nagual und sieht die Potentiale.
Der Geist kann nicht erforscht werden, denn er ist das Forschen. Das, was forscht, kann sich nicht selbst erforschen, wenn es der Erschaffer seiner Selbste ist.
Geist ist keine Entität; die Entität entsteht erst durch die Fokussierung der Aufmerksamkeit, bei der Grenzen aus der Unendlichkeit geschält werden.
Ich bin da gerne genau, hast du ein Zitat aus den Schriften?
Mal abgesehen davon, dass, soweit ich weiß, Hermetiker nicht auf andere Art und Weise betrachten als alle anderen Menschen und das Betrachten an sich geistiger Natur ist, verstehe ich nicht, was du meinst. :D
Ja, jetzt beginne ich wirklich zu rätseln, wer "man" ist. :D
Das Sein definiert das Haben, nicht umgekehrt. Auch wenn es wie eine Plattitüde klingt. ;)
Joa … das hat man. :D
Der Geist ist aber nicht das Individuum und auch nicht die Welt. Er ist IN beidem, aber nicht das Innere oder Äußere.
Deshalb trenne ich persönlich nicht mehr zwischen den Begriffen "Wirklichkeit" und "Illusion", sondern fasse beides unter dem Wort "Phänomen" zusammen.
Von einer niedrigen Ebene ist alles höhergeistige Wirklichkeit, von einer höheren Ebene alles niedriggeistige Illusion.

Jede Trennung ist solange wahr, solange man sich nicht über sie erhoben hat. Teilweise braucht es für diesen Schritt auch ein Quäntchen der allseits so verteufelten Arroganz.
Na, auf das Ich trifft all das, was du sagst, zu. Aber der Geist ist nicht individuell.
Rückschließende Erkenntnisse gibt es, aber es ist nur das Individuum, das etwas erkennen kann. Weil es Teil der phänomenalen Welt ist.
Erkenntnis, Erkennender und das Erkannte sind nur die drei Komponenten, durch welche die absolute Aufmerksamkeit (= das Erkennen) sich verwirklicht. Mind ist eben nicht der Erkennende, sondern das Erkennen; nicht der Denkende, sondern das Denken; nicht der Handelnde, sondern das Handeln.

Deshalb habe ich übrigens auch die von @bodhi_ so treffend formulierte Aussage übernommen, dass nicht ich meditiere, sondern ES mich meditiert.
Geist ist nicht der Meditierende, nicht die Meditation, sondern das Meditieren. Nicht die Präsenz, nicht die Gegenwart, sondern das Jetzt.
Rein theoretisch.
Natürlich muss es sich dabei, aus der Endlichkeit heraus gesehen, um Unendlichkeit handeln. Eine logische Schlussfolgerung, aber mit begrenztem Horizont. Die Unendlichkeit erleben können wir nicht, denn sie ist Aufmerksamkeit ohne Richtung/Fokussierung. Wir können aber in die Unendlichkeit greifen und uns entscheiden, was wir zu uns in die Endlichkeit holen.
Denn im Leben geschieht von unendlich Möglichkeiten immer nur eine einzige. Was wiederum beweist, warum letztlich alles eins ist. :sneaky:
Geist ist das Geschehen, nicht das Geschehnis oder der, der das Geschehen bezeugt.
Für den Geist gibt es nichts zu erringen, weil er weder hat noch braucht. Vielleicht wirds dich mittlerweile nerven, wenn ich es ständig sage, aber: Der Geist ist das Leben (im Sinne eines nominalisierten Verbes zu verstehen), nicht das Lebendige oder das Leben (im Sinne eines Nomens zu verstehen).
Dann meinst du nur, es nachvollzogen zu haben.
Es ist ziemlich einfach.
Es ist halt wie mit einem anspruchsvollen Puzzle, solange das Gesamtbild noch nicht erkennbar ist, wirkt es wie ein Scherbenhaufen aus tausend komplizierten Teilen. Aber sobald es einmal zusammengefügt worden ist, erkennt man plötzlich, wie einfach alles ist.

Du musst nur entscheiden, ob du es brauchst oder nicht.
Jedes selbstgemalte Bild (Konzept) ist genauso gut wie das Bild des Puzzles. Aber früher oder später wird es uninteressant, und das Puzzle beginnt sich einem wieder aufzudrängen.

In der Hälfte des Beitrags steht mit anderen Worten was ich auch schon geschrieben habe. Vor allem mit dir Geschrieben habe, demnach frage ich mich ob ich gegen eine Wand schreibe?!?!

Ich hab doch in dem Thread über Willen schon geschrieben, dass der Geist sich selbst nicht betrachten kann. Aber anstatt es so stehen zu lassen habe ich noch Beispiele aus dem wirklichen Leben gegeben, was ich eigentlich gerne mache.

Darauf mit Mind und "dem was Wahrnimmt" zu antworten langweilt mich zu sehr um da noch weiter drüber zu schreiben, obwohl es anfangs Spaß gemacht hat, aus den Theorien auch Beispiele aus dem eigenen und wirklichen Leben zu bringen.

Ich mag es den Mind und Psychologie zu betrachten. Da frage ich mich ob du vergessen hast was ich hier schrieb...

Der Geist kann sich selbst nicht betrachten, aber im Außen erkennt er ständig etwas. Was nun, wenn man genau diesen Geist kennenlernt?

Was ich mich auch Frage, hier wird von too much mind gesprochen, @taftan , too much for you, oder für mich? Für was? Für wen? Wie kommt man darauf?

Andererseits fände ich es schade wenn man ein zu beschreibendes Konstrukt über alles legt, statt lücken zu lassen. Man kann nicht alles wissen. Wenn "Mind" auch Probleme verursacht und eventuell verblendet reagiert, bedeutet es nicht, dass es etwas überwindbares ist. Mind ist wesentlicher Teil. Wie man damit umgeht ist die Frage, aber zuerst muss man diesen kennen lernen, mMn.

Aber ich hoffe, dass nicht insgeheim Dinge wie Ego und Darstellung hinter den Texten stehen.

Grüße.
 
Vielleicht entsteht diese Vollständigkeit im ersten Jahr, wenn die Einheit mit der Mutter, was ja mind. 8 Monate dauert positiv durchlaufen werden kann. Sichere Bindung.
Vielleicht, aber das was sich außen zeigt, ist nicht immer 1:1 das, was im Inneren passiert.

Ich habe die Vermutung, dass die Identifikation als Selbst schon von Anfang an - seit dem Aufflackern von Bewusstsein im lebendigen Körper - vorhanden ist, sich aber erst mit den äußeren Umständen vertraut machen muss.

Im Instinkt hast du ein Ich - das ist auch bei vielen Tieren deutlich erkennbar - aber keine Definition dieses Ichs.
 
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seltsame Frage, weil der Verstand ja das Ich ist
Er ist bei verschiedenen "Ichs" mal stärker und mal weniger stark ausgeprägt. Gerade emotionale Persönlichkeiten überhüpfen eine Verstandsfrage mal.

Aber da es langsam philosophisch wird, müsste man den "Verstand" und die "philosophische Vernunft" sogar noch trennen, denn der Verstand ist quasi wie bei einem Computer das Bios, die "philosophische Vernunft" wäre das Betriebssystem.

Aber was solls.
 
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