Was will das Schicksal damit sagen?

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Was ist die richtige Methode? Gute Frage, ich weiß es selbst nicht, aber wenn mein Kind (wird bald 3 Jahre) mit Dingen auf mich schmeißt oder herhaut, dann sehe ich es nicht als Liebesentzug, wenn ich mich aus dieser Situation zurück ziehe, denn wer lässt sich schon gerne von jemanden hauen. Das ist die Konsequenz, wenn er herhaut, gehe ich weg von ihm, was er dann natürlich nicht so toll findet. Und wenn sich der Kleine wieder beruhigt hat, komme ich wieder zu ihm und erkläre ihm, dass das nicht in Ordnung war und er entschuldigt sich und es gibt eine Versöhnung. Anfangs war es sehr schwer, weil das sehr oft vorkam, doch es ist wesentlich besser geworden, es kommt nicht mehr so oft vor wie früher. Und jetzt funktioniert es auch schon oft, wenn er einen Ansatz zum Herumschmeissen oder Herhauen macht, dass ich ihn ernst ansehe und ihm leise sage "Unterstehe dich", er sieht mich an, überlegt und dann lässt er es auch. Doch es gibt auch Situationen, wo er mich dann angrinst und das Spielzeug erst auf den Boden schmeisst. Anfangs habe ich geschimpft mit ihm, aber das hat wenig Sinn. Dann habe ich angefangen, das geschmissene Spielzeug einfach vor seinen Augen wegzuräumen und ihm zu sagen, dass er das Spielzeug erst wieder bekommt, wenn er mir zeigt, dass er mit seinen anderen Sachen schön spielen kann. :)

Ich denke auch, eine leise ernste Stimme bringt viel mehr, als wenn man schreit, den das Kind fängt dann natürlich auch an zum Schreien und dann versucht man sich nur noch gegenseitig zu übertönen. :lachen:

Hm, ich glaube, man muss einfach flexibel sein bei der Kindererziehung, was heute richtig ist und Sinn macht, kann morgen schon wieder ganz falsch sein, weil Kinder sich weiterentwickeln, immer wieder Bewusstseinssprünge haben, die Dinge anders sehen, dazulernen usw. Man muss selbst testen und ausprobieren, bis man den Weg gefunden hat, bei welchem sich beide wohlfühlen sag ich mal. Aber das braucht Aufmerksamkeit und Geduld. Es ist auch nicht immer leicht, man geht arbeiten, ist müde und geschlaucht, holt das Kind vom Kindergarten nach dem Mittagsschlaf ab und es hat 200 % Energie, dabei ist man selbst bei 50 % oder weniger. Doch dem Kind zuliebe sollte man sich nochmal mobilisieren für den restlichen Tag. Einfach was gemütliches machen mit dem Kind, noch spazieren gehen, Eis essen, in den Park, Spielplatz und einfach diese Gelegenheit selber nutzen, um selbst nochmal Kind zu sein. Heim kommen und sich am Boden setzen und mit den Autos spielen, eine Legoburg bauen, Barbies frisieren oder sonstwas, auf die alltäglichen Verpflichtungen einfach pfeiffen, das kann man später auch machen, wenn das Kind dann am späteren Nachmittag selber wieder müde ist. Für einem selbst sollte das Spielen mit den Kindern eine Erholung sein, man muss sich auf nichts konzentrieren, kann seiner Fantasie freien Lauf lassen usw. So tankt man auch Energie, beim Spielen mit den Kindern! :)

Auch ist es wichtig, dass man das Kind immer auf das "Nächste" vorbereitet. zB jetzt spiele ich mit dir Burg bauen und in einer Stunde muss die Mama den Geschirrspüler ausräumen. Oder dieses eine Puzzle darfst du noch machen, dann gehen wir Zähneputzen. usw Wenn das Kind eine Erwartungshaltung hat und es dann nachher anders eintritt, als erwartet, ist das immer ein Welteinbruch für die Kinder. Kinder verlassen sich auf das Erwartete und das gibt ihnen Sicherheit, wenn das Erwartete auch so eintrifft, besonders bei den ganz Kleinen, weil man ihnen die Dinge verbal noch nicht so näher bringen kann. Deshalb sind Rituale auch so wichtig, beim Einschlafen noch eine Geschichte vorlesen, beim Aufzug den Knopf drücken, usw

Einmal bin ich in der Früh raus mit dem Kleinen und hab in der Eile den Knopf vom Aufzug gedrückt, was normalerweise immer der Kleine macht und er hat natürlich zum Weinen angefangen, eine Welt ist für ihn zusammengebrochen, das Erwartete ist nicht eingetreten. Ich habe dann mit dem Kleinen draussen gewartet, bis der Aufzug wieder zuging und habe dann den Kleinen den Aufzug nochmal holen lassen, dann war wieder alles in Ordnung.

Das ganz große Problem ist die Schnelllebigkeit, der Streß, die Hektik, die fehlende Zeit bei uns Erwachsenen, die Bedürfnisse der Kinder haben dann einfach keinen Platz mehr und sie müssen auch schnell funktionieren, so wie es auch von uns gefordert wird ....... aber das spielts nicht, so darf es nicht ablaufen.

Ganz wichtig, Zeit für das Kind einfach nehmen, alles andere kann warten und das Kind in den eigenen Alltag miteinbeziehen, nicht als eine gesonderte Welt zu einem selbst betrachten. So, wie man sich wünscht mit dem Partner EINS zu sein, so sollte man auch mit dem Kind EINS sein.

Aber nichts desto trotz, wird man trotzdem immer mit neuen Situationen konfrontiert, weil nicht nur der Einfluss von den Eltern da ist, sondern vom ganzen Umfeld, was Kinder manchmal für Eigentschaften vom Kindergarten oder dem Rest der Familie mitbringen ist echt erstaunlich, von neuen Dingen können bis nicht so schöne Wörter. :lachen:

Kindererziehung ist echt interessant und sehr lehrreich! :)

Liebe Grüße
Kira
 
Ich kenne den Ansatz von Kindern Regelneinhaltung zu fordern, und ihnen Liebesentzug, Strafe usw. anzudrohen wenn sie nicht Kuschen.
So wie ich das sehe, hat bisher niemand von Liebesentzug oder Strafe gesprochen und darum geht es auch nicht. Aber Kinder müssen lernen, dass ein bestimmtes Verhalten auch bestimmte Konsequenzen hat - das gilt für Erwachsene und das gilt auch für Kinder. Regeln sind wichtig, weil sie Sicherheit geben und das Zusammenleben wesentlich erleichtern können bzw. u.U. überhaupt erst ermöglichen. Das gilt auch für Grenzen, die in erster Linie dem Schutz des Kindes dienen. Keine Grenzen zu setzen führt zwar zu keinen oder wenigen Auseinandersetzungen, suggeriert dem Kind aber meist: Du bist uns (den Eltern) egal - mach doch einfach was du willst. Es zeigt dem Kind lediglich, dass die Eltern nicht in der Lage sind, Stellung zu beziehen und Auseinandersetzungen meiden.

LG
Jogi
 
:D Auf diese Illusion bin ich auch reingefallen. Zweimal. :mad2:

:lachen:
Was ich mir vorgenommen hatte, alles ganz bestimmt niemals zu sagen :lachen:
Und immer lieb und nett mit dem Kind reden und alles erklären und so.
Wenn´s net rein geht, geht´s net rein. Wenn man das Kind vor Gefahr (zB Straßenverkehr) effektiv schützen will, fehlt oft einfach die Zeit zum Erklären und Diskutieren in dem Moment.

Ja, es ist ALLES anders als man es sich vor einem Kind vorgestellt hat.

Es grüßt
die gemeiiiiinste Mutter der Welt :zauberer1
 
So wie ich das sehe, hat bisher niemand von Liebesentzug oder Strafe gesprochen und darum geht es auch nicht. Aber Kinder müssen lernen, dass ein bestimmtes Verhalten auch bestimmte Konsequenzen hat - das gilt für Erwachsene und das gilt auch für Kinder. Regeln sind wichtig, weil sie Sicherheit geben und das Zusammenleben wesentlich erleichtern können bzw. u.U. überhaupt erst ermöglichen. Das gilt auch für Grenzen, die in erster Linie dem Schutz des Kindes dienen. Keine Grenzen zu setzen führt zwar zu keinen oder wenigen Auseinandersetzungen, suggeriert dem Kind aber meist: Du bist uns (den Eltern) egal - mach doch einfach was du willst. Es zeigt dem Kind lediglich, dass die Eltern nicht in der Lage sind, Stellung zu beziehen und Auseinandersetzungen meiden.

LG
Jogi

Ja!

Was noch - und das ist m.M. der kritischste Teil davon - dazu kommt, ist, dass die Kinder eine Verantwortung wie ein Erwachsener aufgebürdet bekommen. Damit ist jedes Kind hoffnungslos überfordert.

Was macht ein Erwachsener, der überfordert ist?
Er schreit, er schlägt, er verhält sich nicht mehr "normal" oder oder oder.

Das ist dann auch bei Kindern der Fall.
 
So wie ich das sehe, hat bisher niemand von Liebesentzug oder Strafe gesprochen und darum geht es auch nicht. Aber Kinder müssen lernen, dass ein bestimmtes Verhalten auch bestimmte Konsequenzen hat - das gilt für Erwachsene und das gilt auch für Kinder. Regeln sind wichtig, weil sie Sicherheit geben und das Zusammenleben wesentlich erleichtern können bzw. u.U. überhaupt erst ermöglichen. Das gilt auch für Grenzen, die in erster Linie dem Schutz des Kindes dienen. Keine Grenzen zu setzen führt zwar zu keinen oder wenigen Auseinandersetzungen, suggeriert dem Kind aber meist: Du bist uns (den Eltern) egal - mach doch einfach was du willst. Es zeigt dem Kind lediglich, dass die Eltern nicht in der Lage sind, Stellung zu beziehen und Auseinandersetzungen meiden.

LG
Jogi

Naja.. die Feinheit besteht darin, dass Regeleinhaltung zu fordern impliziert, dass sie Verletzt werden können.
Wenn die Verantwortung der Eltern darin liegt, dieses Verhalten zu unterbinden, dann ist die Forderung nicht das Erfüllen sondern das verletzen der Verantwortung, da durch die Forderung die Verletzung ermöglich anstatt ausgeschlossen wird.

Und genau das meine ich mit "Mit Macht Führen".
Mit Macht Führen bedeutet,
- ich unterbinde zu unterbindendes Fremdes Verhalten indem ich den anderen die Macht dazu entziehe.
*Und das mache ich mit Sicherheit nicht, indem ich dem anderen die Entscheidung überlasse..
- ich erwzinge zu erfüllendes Fremdes Verhalten indem ich den anderen die Macht dem zuwiderzuhandeln entziehe..
*Und das mache ich mit Sicherheit nicht, indem ich dem anderen die Entscheidung überlasse..

Das ist ja der Große Unterschied zwischen
- Autoritärer Erziehung/Führung, die sich ihre Hilflosigkeit nicht eingesteht und
- Weiser Erziehung, die die Grenzen und möglichkeiten Ihrer Macht und ihrer Verantwortung kennt und geschickt einzusetzen weiss
 
@ Randalia: Ich denke, die Mischung macht´s.

Ich kenne keine Mutter/keinen Vater, der es jemals geschafft hätte, seine guten Vorsätze zu 100% durchzuhalten. Als Elternteil reagiert man oft instinktiv und damit richtiger als nach den "political correct"en Normen. :)
 
@ Randalia: Ich denke, die Mischung macht´s.

Ich kenne keine Mutter/keinen Vater, der es jemals geschafft hätte, seine guten Vorsätze zu 100% durchzuhalten. Als Elternteil reagiert man oft instinktiv und damit richtiger als nach den "political correct"en Normen. :)

:D ich habe niemals gesagt, dass es keine Herausforderung wäre ;)

Es ist vor allem auch eine Frage der Regeln.

Regeln, die sagen, was richtig und was falsch aber in beiden fällen möglich ist ("Gesetzgebungsprinzip")
Da lässt man dem Kind die Wahl, macht ihnen aber evtl. die eigene Absicht zu reagieren klar.

Hier it es wichtig zu unterscheiden, ob die genannten Regeln Regeln sind
#deren Einhaltung das Kind
- systematisch Glücklich macht (I),
- nur statistisch Glücklich macht (II) oder
- nie Glücklich macht (III)
#deren Verletzung das Kind
- systematisch Unglücklich macht (III),
- nur statistisch Unglücklich macht (II) oder
- nie Unglücklich macht (I)

Gute Regelgebung ist allein (I). Der Rest ist Schlechte Regelgebung.
Die Gute Regelgebung ist nicht willkürlich, sondern die Regeln der Liebe.
Die Einzig Legitime Gesetzgebung: die Göttliche. Ihr Begründungsprinzip ist die Liebe, nicht die Herrschaft, die die Göttliche umgehen will..
 
Ich kenne keine Mutter/keinen Vater, der es jemals geschafft hätte, seine guten Vorsätze zu 100% durchzuhalten. Als Elternteil reagiert man oft instinktiv und damit richtiger als nach den "political correct"en Normen. :)

Ich habe mal meine Kinder belauscht, als sie ein "Spiel" planten: Zuerst wollte mich meine Tochter ärgern, während mein Sohn die Sekunden zählt bis ich anfange zu schreien, später würden sie es umgekehrt wiederholen. Wer von beiden es schneller schafft mich zum Explodieren zu bringen, dürfte bestimmen welche Fernsehsendung abends geguckt wird.

Wer ist eigentlich auf die Idee gekommen, dass Kinder so unschuldig wie frisch gefallener Schnee wären?
 
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Es gibt bei uns ein paar Richtlinien, auf denen alle Regeln basieren:
  • Kind soll unverletzt oder zumindest ohne bleibende Schäden bleiben
  • Die Umwelt des Kindes soll unverletzt oder zumindest ohne bleibende Schäden bleiben
  • Das Kind muss bis 18 sozial verträglich sein und sich selbst erhalten können

:zauberer1
 
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