Was versteht man unter Zen-Krankheit

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Kalihan schrieb:
Mein persönliches "Problem" ist zur Zeit eine gewisse Gleichgültigkeit durch eben die gleiche Gültigkeit, die ich widersprüchlichen Kräften gebe...
Aber der Weg zur Auflösung dieses Zustands, der mich zum Nichthandeln verführt ist: Horchen auf die Intuition. Tun, was dran ist. Die Notwendigkeiten erkennen...
Du empfindest es als "Problem", weil du gewohnt bist, das Gefühl von Gleichgültigkeit als negativ zu werten. Es wir einem halt eingeredet, dass das nichts gutes sei. In Tat und Wahrheit ist aber Gleichgültigkeit gleich gültig wie ein Sich-Einbringen. Nach meiner Erfahrung nimmt die Gleichgültigkeit noch zu. Das geht mir noch immer so. Für manche Dinge fehlt mir praktisch jegliches Interesse, wo ich früher recht starkes Interesse hatte.
 
fckw schrieb:
Für manche Dinge fehlt mir praktisch jegliches Interesse, wo ich früher recht starkes Interesse hatte.

Eben das beunruhigt mich etwas. Denn Gleichgültigkeit hat den Geschmack von Desinteresse. (Wie kann ich etwas bewegen, wenn es mir egal ist, ob es bewegt wird?) Das Gegenteil davon wäre sich einzulassen und sich zu verbinden. Oh ja, zu lieben! Offensichtlich folgt aus dieser Einsicht: Sich liebend einlassen, verbinden, ohne zu werten... Was tatsächlich getan wird, entspringt der Erfordernis der Situation... Was erforderlich ist, bestimmt die direkte Intuition oder aber Vereinbarungen, die wir mit anderen getroffen haben...

Kalihan
 
Kalihan schrieb:
Eben das beunruhigt mich etwas. Denn Gleichgültigkeit hat den Geschmack von Desinteresse.

Nimm das Wort doch mal in seinem Ursprung wahr Gleich - Gültig.

P.S. Hab dich nicht vergessen - Hatte nur sehr viel zu tun.
 
satnaam schrieb:
Nimm das Wort doch mal in seinem Ursprung wahr Gleich - Gültig.

P.S. Hab dich nicht vergessen - Hatte nur sehr viel zu tun.

Oh ja, das Wort nehme ich wohl auch in seiner wörtlichen Bedeutung. Beide Bedeutungen haben für mich gleiche Gültigkeit *g*.

Das Gefühl der Gleichgültigkeit, welches sich durch gewissen inneren Rückzug vom Außen manifestiert, lässt sich vielleicht auch mit der Verbindung zum winterlichen Wetter begründen. Rückzug nach innen ins Geistige, Sammlung...

lg Kalihan
 
Wenn alles für mich die gleiche Gültigkeit hat, heißt das nicht dass ich mich nicht auf bestimmte Dinge einlassen könnte und ich wüsste auch nicht, warum es erstrebenswert wäre, dies zu tun - was ich versuche zu vermeiden ist die Anhaftung, also daß ich von Dingen, Ereignissen Zuständen "gefangen" werde, daß ich da nicht mehr rauskomme aus bestimmten Vorstellungen, Gefühlen, Ängsten etc. - aber warum sollte ich mich nicht auf etwas einlassen, darin versinken und im Strom z.B. der Musik schwimmen? Wichtig ist, dass ich da jederzeit wieder herauskomme und nicht darin, davon gefangen (befangen) bin. Wenn ich das Leid anderer Menschen mitbekomme, ist es wichtig, daß ich mich nicht in einen Sog der Negativität hineinziehen lasse, dass ich zum Leidenden werde, aber ich kann mich berühren lassen, ohne meine Selbstbestimmung aufzugeben. Manchmal passiert es mir dass mir die Tränen fließen, ich aber durchaus rational reagieren kann, daß ich die Gefühle wahrnehme und "an mich heranlasse" aber mich nicht von ihnen beherrschen lasse.

Liebe Grüße Inti
 
Kalihan schrieb:
(Wie kann ich etwas bewegen, wenn es mir egal ist, ob es bewegt wird?)
Ich denke gleichgültigkeit hat nichts mit egal in diesem sinne zu tun. Das entspringt einer Unkenntnis der Allgemeinheit die darin diese Bezugspunkte in den Worten verallgemeinert hat.
Ich denke da eher an ein Handeln im Nichthandeln.
Du bewegst schon etwas, obwohl du nichts bewegst.
Darin liegt das Geheimnis der Gleichgültigkeit.
 
Kalihan schrieb:
??? Gedankenmanifestation?

Gedanken sind die Vorstufen einer Handlung, und gehören damit schon zum Ursache - Wirkungskomplex.
Das tun im Nichtun geschieht außerhalb davon, in der reinen und bewußten Wahrnehmung von HIER und JETZT. Dieser Augenblick ist permanent Gleich-Gültig.
 
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satnaam schrieb:
Gedanken sind die Vorstufen einer Handlung, und gehören damit schon zum Ursache - Wirkungskomplex.
Das tun im Nichtun geschieht außerhalb davon, in der reinen und bewußten Wahrnehmung von HIER und JETZT. Dieser Augenblick ist permanent Gleich-Gültig.

Das sehe ich auch so. Aber wo ist die Bewegung dann? In mir selbst, indem die Begegnung über die Wahrnehmung stattfindet?
 
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