5 = Religion
Allgemeine Bedeutung
Religion bedeutet im Lateinischen > zurückbinden, festbinden, verbinden, anbinden, umwinden.
So ist in dem Begriff ,,Religion" alles enthalten, was zu Gott führt, was uns mit Gott verbindet bzw. was uns wieder bewusst machen soll, dass wir mit Gott unweigerlich verbunden sind, auch wenn manche Menschen das nicht wahr haben wollen und nicht glauben.
Wir alle sind ein Teil des Ganzen, das wir Gott nennen.
Friedrich Schiller sagte: "Die Religion ist eine natürliche Blüte unserer Seele, die heilige Frucht heiligen Geistes, die Offenbarung der Gottheit in uns selbst."
Jede Religion erfordert aber den Glauben. Da Gott in uns und wir in Gott sind, so muss der religiöse Glaube ein Glaube an uns selbst sein, an das Göttliche in uns. Das ist der vernünftige religiöse Glaube, dem sich jeder Erkennende fromm beugen kann.
Und nur wo Glaube ist, ist Größe im Menschen. Religion an sich ist keine weltanschauliche Angelegenheit.
Konfession dagegen ist eine weltanschauliche Sache. Sobald aber Religion zur Konfession wird, ist relativ leicht zu erkennen, dass Manipulationen stattgefunden haben, die die Interessen bestimmter Gruppierungen widerspiegeln.
Die größten Verbrechen sind immer unter dem Deckmantel der Religionen verübt worden.
Christen wurden von Juden und Römern verfolgt und Christliche Kreuzzüge führten zu Ermordung unzähliger Andersgläubiger. Nazideutschland bekämpfte die Juden und bis heute noch bekämpfen sich Katholiken und Protestanten in Irland bis aufs Blut, dass man glauben könnte, man sei in einem Kindergarten oder Irrenhaus. Es scheint geradezu unmöglich, diesen Unsinn zu unterbinden.
Religion hat ein Mensch aber nur dann, wenn er alle seine Gedanken und Handlungen so einrichtet, dass er jederzeit damit vor seinem Herrgott bestehen kann.
Viele Menschen leben aber ihrer Religion nur in einer Kirchgängerei und deren farbloser Veräußerlichung gewohnter mystischer Gebräuche und doch lebt oft in den "Kirchenflüchtigen", in denen, die aus der Kirche ausgetreten sind, eine tiefere Religion, als in den ersteren.
Religion ist eben ein Leben in der Tat. Solches religiöse Leben findet aber nicht mit der Einführung allein seine Grenze und Erfüllung. Für den Lebenskampf, für die Entwicklung des Charakters eines Menschen sucht dieser Kraft und Sicherheit in seiner Religion. Nun muss, logisch gefolgert der Glaubenssatz lauten: ,,Ich glaube an Gott." Ein solcher Glaube ist nicht Zweck an sich, sondern das Mittel zum Zweck, um den Zweck oder das Ziel zu erreichen.
Der Zweck ist ferner nicht nur ein ideeller, sondern im letzten Grunde ein eminent praktischer. Denn mit dem Erreichen des Ziels haben wir vom religiösen Standpunkt auch das Ziel, eine geistig und seelisch einheitliche Menschheit erreicht.
Da es hier um die Charakterwerte geht, so muss ich betonen, dass der Mensch in seinem Glauben so ist, wie er in seinem Charakter ist.
Hat er einen aufrechten Charakter, so hat er einen entsprechenden Glauben.
Hat er einen schlechten Charakter, so wird dieser auch Gott leugnen.
Wer aber Gott leugnet, dem fehlt der Sinn für das Gute, dessen Seele ist schon auf Erden gestorben. Auf dieses "Gestorbensein" beziehen sich auch die Worte Jesu an seine Jünger: (Matthäus 10, Vers 8-9) "Heilt Kranke, erweckt (seelisch) Tote, macht Aussätzige rein, treibt böse Geister aus. Unentgeltlich habt ihr es empfangen, unentgeltlich sollt ihr es weitergeben. Suchet nicht Gold, Silber oder Geldmünzen in eure Börse zu bekommen."
Vielen heutigen Kirchgängern möchte ich in Erinnerung rufen, dass es bei unseren Vorfahren vor 2000 Jahren noch Gottesdienste gab, die religiöse Gefühle auszulösen vermochten.
Nichts ist übriggeblieben, außer einem einträglichen Geschäftsunternehmen. Wer das nicht glaubt, der besuche einmal den Vatikan in Rom und meditiere über die Christusworte: "Suchet nicht Gold, Silber oder Geldmünzen in eure Börse zu bekommen."
"Geht daher auf die Berge oder in die Einsamkeit, dort werdet ihr vom Mantel Gottes umhüllt und mitten in diesem Schweigen lernt ihr Gottes Sprache"
Positive und negative Bedeutung
Positiv
Religion, Gottverehrung, VerantwortungsgefühI, Jovialität, Offenheit, Nächstenliebe, Güte.
Negativ
Gottlosigkeit, Taktlosigkeit, verantwortungsloses Handeln, Tod.