Ich denke, es ist ein Zusammenspiel von äußeren und inneren Ereignissen, die uns verändern - Trennungen, Begegnungen, Geburten, Todesfälle, Krankheiten - Lebenserfahrungen verschiedener Art. Und es liegt an uns, wie wir damit umgehen.
Es müssen nicht immer Krankheiten und Todesfälle sein.
Ich glaube, die Geburt eines Kindes verändert auch sehr viel im Leben seiner Eltern. Vor allem, wenn es das erste Kind ist, und sich auf einmal der ganze Tagesablauf daran ausrichtet.
Es kann auch sein, daß man einfach nur ein Buch aufschlägt, und sich nach dem Lesen das eigenen Weltbild verändert hat. Daß man etwas, das man zuvor kritiklos als feststehende Tatsache hingenommen hat, weil man keine andere Auffassung dazu gehört hat, plötzlich in Zweifel zieht... ebenso kann es sein, daß man sich in einen Menschen verliebt, der zu einer Gruppe von Menschen gehört, gegen die man vorher Vorurteile gehegt hatte, und daß man diese Leute plötzlich mit anderen Augen sieht.
Natürlich kann man sich auch an seinen alten Grundsätzen festklammern, sich selbst sagen "geht nicht" und sich der neuen Erfahrung verschließen. Damit tut man sich aber keinen Gefallen, sondern man macht sich selbst krank - und bekommt insofern eine andere, negative Art neuer Erfahrung vom Schicksal aufgezwungen, weil man sich der Veränderung zu vehement widersetzt hat.
Eine Trennung z. B. kann im positiven Sinne bedeuten, daß es Zeit ist, sich wieder auf sich selbst zu besinnen... im negativen Sinne bewirkt sie bei manchen, daß sie resignieren und sich gehenlassen. In jedem Falle verändern solche Situationen das Leben, es liegt nur an uns, in welcher Weise. Es sind Herausforderungen, die geMEISTERt werden wollen.