Sorry, Garfield,
aber ich nehme hier bei Vari keine schwere psychische Krankheit wahr, sondern einen Menschen, der sehr sensibel und somit offen ist für das Leid anderer Menschen. Eine Qualität, die sehr vielen Menschen verloren gegangen ist, wo es heißt: lerne das zu ignorieren und zu verdrängen, nur so bist Du "gesund und normal".
Was ich wahrnehme, ist: Weltschmerz und ganz viel davon. Den daraus resultierenden Wunsch Leiden zu vermeiden, helfen zu wollen um so - letztendlich - selbst Leidfreiheit erhalten.
Sorry Vari, dass ich grad eben über dich spreche und hoffe, Du nimmst es mir nicht krumm. Ich kriege lediglich die Motten, dass so schnell gesagt wird: Du bist krank und somit falsch, geh in Therapie, damit Du wieder "normal" wirst. Es gibt Menschen, die besonders empfindsam sind, die mehr empfinden, tiefer, leider auch Leid, nicht nur Freude. Und ganz schnell kann es passieren, zu glauben, man selbst hätte es nicht verdient glücklich und zurieden zu sein.
Klar kann man das auch irgendwie in einer "professionellen Therapie" besprechen, ich meine aber, Selbsterkenntnis und Veränderung gehen durchaus auch aus eigener Kraft zu bewältigen. Abgesehen davon hast Du dir ja Hilfe geholt.
Der Prozess zu erkennen, es sich selbst wert zu sein, auch Liebe zu empfinden und Freude, ist vor dem Hintergrund einer dunklen Ahnenreihe (oder Vergleichbares wie Ereignissen in der Familie) oft mit tiefen Empfindungen begleitet. Is ein wenig wie zu Trauern, Mitgefühl zu haben mit jenen, denen Furchtbares widerfuhr und so weiter.
Eine Idee hätte ich noch, nämlich die, dich in luzidem Träumen zu üben, also entgegen der unbewussten Impulse dann etwas oder wen liegen zu lassen im Traum selbst, dabei freundlich zu sein, einfach auch deine Grenzen im Traum zu kommunizieren. Du könntest dazu, beim Einschlafen, dir selbst sagen, dass Du heute Nacht keine Lasten zu tragen gedenkst, sondern nur zu beobachten, mizufühlen, da zu sein.
Mein Dad hat mir auf diese Weise beigebracht, mit meinen Monsterträumen klarzukommen, indem ich nicht weglief, sondern mich umdrehte und mit dem Monster, das mich fressen wollte, eine Unterhaltung begann. Da war ich so etwa 10 Jahre alt. Und das hat erstaunlich gut funktioniert.
LG
Any