was tun - introspektive fragen

FIST

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Hi ihrsens

eh klar, Rassismus (<- Lies Faschismus, Fundamentalismus, Antiamerikanismus, Standesdünkel, Elitäres Denken, Homophobie und so weiter) und das ganze Zeugs is Müll, darüber muss man eigentlich gar nicht diskutieren... aber:

was können wir gegen solche "ich/wir sind gut, ihr seit scheisse" Denkstrukturen unternehmen? und damit meine ich weniger die Gesellschaftliche Agiation in Form von Demonstrationen, Publikationen und so weiter, sondern bei uns selber - denn, geben wir es zu, auch wir haben diesen Standesdünkelschweinehund in uns drinnen, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht.

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FIST
 
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Eine Möglichkeit wäre der Versuch, sich experimentell zeitweilig in unliebsame Denkweisen einzufühlen. Es ist denkbar, dass die meisten von uns nicht bereits von Geburt an dieselbe Meinung vertreten, sondern diese alle paar Jahre zu wechseln pflegen und darin immer einen intellektuellen Fortschritt sehen. Ich rege deshalb an, mal in Erwägung zu ziehen, dass die gegenwärtige Selbstüberzeugtheit ebenso brüchig oder grün sein könnte wie alle vorherigen. Eine Infragestellung diverser streng dualistischer Denkweisen oder besser gleich eine Auseinandersetzung mit der Geschichte streng dualistischer Systeme unter wenigstens vorübergehender Ausklammerung des subjektiven Anspruches, den einzig wahren Dualismus zu vertreten und mindestens der Erkenntnis, dass ausnahmslos jedes totalitäre Regime der festen und scheinbar logisch fundierten Überzeugung war, den einzig wahren Dualismus auf der Seite des Guten zu vertreten, wäre vielleicht auch angebracht. Im Übrigen zwar selbstverständlich, aber aus bekannten Gründen hier extra zu betonen, für alle Spielarten des fundamentalistischen Schwarzweißdenkens. Verzeihung, bin schon weg. :escape:
 
was können wir gegen solche "ich/wir sind gut, ihr seit scheisse" Denkstrukturen unternehmen?

Ganz einfach :D: eine Pille erfinden, die Menschen dazu bringt, eigenständig zu denken, statt vorgek***** Brei zu fressen. Plus einer Pille, die die entsprechende Intelligenz freisetzt, um das auch in die richtigen Hirnkammern zu sortieren. Wahrscheinlich braucht's dann ganz viele Pillen, wenn bestimmte Menschen plötzlich "Sehen" lernen. Aber das wäre ein Schwert, das nur so mit Widerhaken gespickt ist.
Übersetzt: Wir können nix unternehmen. Normalerweise isses so (und das hat die Geschichte mehrfach bewiesen), dass so mancher mal eins in die Fresse kriegt. Einer der Manchen lernt was, der andere nie. Was soll's also?

"Aufklärung" zum Beispiel bringt auch nix. Denn es wird immer mehr als einen "Aufklärer" geben, womit das Chaos auch schon wieder perfekt wäre. Wir können vielleicht den Babel-Tower neu erfinden und hoffen, dass man sich auf "eine Sprache" einigt. Aber auch das wird nicht gelingen. Wie man es dreht und wendet, es bleibt ein sinnloses Unterfangen, das sich erst mit dem Tag erledigen wird, an dem die Erde in die Luft fliegt :rolleyes:

:)die Katz
 
Jeder Mensch sollte einmal einen Dienst im Altenheim oder im Krankenhaus leisten.

Das könnte kontraproduktiv sein, im Krankenhaus wird der Mensch vom Personal gelegentlich auch mal wie ein Stück Fleisch oder Vieh behandelt, jedenfalls in einigen KH.

Und zum Thema Reinfühlen, ich wüsste nicht was sich ändern sollte, wenn ich in einen Fascho oder Rassisten reinspüre. Da ist nur Hass, Angst und Dummheit. Nein Danke.

ciao, :blume: Delphinium
 
Hi ihrsens

eh klar, Rassismus (<- Lies Faschismus, Fundamentalismus, Antiamerikanismus, Standesdünkel, Elitäres Denken, Homophobie und so weiter) und das ganze Zeugs is Müll, darüber muss man eigentlich gar nicht diskutieren... aber:

was können wir gegen solche "ich/wir sind gut, ihr seit scheisse" Denkstrukturen unternehmen? und damit meine ich weniger die Gesellschaftliche Agiation in Form von Demonstrationen, Publikationen und so weiter, sondern bei uns selber - denn, geben wir es zu, auch wir haben diesen Standesdünkelschweinehund in uns drinnen, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht.

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FIST




Nun, daß der eine besser in Mathe ist als sein Kumpel, dieser wieder besser schwimmen kann, ist nun mal ne Tatsache. Nicht jeder kann alles können.
Aber diese Fähigkeiten sind, immer unter gleichen Voraussetzungen gesehen, unabhängig von Hautfarbe, Religion, Nationalität .
Wird nur problematisch, wenn z.B. die Schwimmer anfangen, sich als Elite zu sehen. Wenn sie all diejenigen, die nicht die 100m Freistil in unter Xsec schwimmen, dafür aber gut in Mathe sind, als Untermenschen sehen und sie aus bestimmten Lebensbereichen ausschließen.
Irgendwann werden sie dann die Fähigkeit dieser Leute, mit Zahlen umgehen zu können, brauchen, nur dann sind die alle weg und die Schwimmer haben kein Geld mehr für die Reparatur ihres Beckens und ihre eigene "Überragende" Fähigkeit nützt ihnen auf dem Trockenen nu überhaupt nix.


Sage
 
Hi ihrsens

eh klar, Rassismus (<- Lies Faschismus, Fundamentalismus, Antiamerikanismus, Standesdünkel, Elitäres Denken, Homophobie und so weiter) und das ganze Zeugs is Müll, darüber muss man eigentlich gar nicht diskutieren... aber:

was können wir gegen solche "ich/wir sind gut, ihr seit scheisse" Denkstrukturen unternehmen? und damit meine ich weniger die Gesellschaftliche Agiation in Form von Demonstrationen, Publikationen und so weiter, sondern bei uns selber - denn, geben wir es zu, auch wir haben diesen Standesdünkelschweinehund in uns drinnen, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht.

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FIST


Interessante Frage... Vor allem weil Du das "bei uns selber" ansprichst. Was mir hier in letzter Zeit echt klar wurde, also "hier" - dieses Forum, ist, dass teilweise eine unglaublich Verbortheit und ein päpstlicher Anspruch mit Vorwürfen im Recht zu sein, unter vielen herrscht, die sehr schnell dabei sind, jemanden ins rechte Lager zuzuordnen. Mir ist einerseits klar, dass gewisse Formulierungen oder auch nur Wörter sowas wie "Reizwörter" darstellen, sofort entsprechende Assoziationen wecken, wogegen man nicht mal unbedingt etwas tun kann... Aber man kann zumindest kurz hinterfragen, ob man sicher sein kann, eine Aussage vor sich zu haben die tatsächlich rechte Gesinnung zeigt, oder es möglicherweise auch anders sein könnte.

Ich will ganz ehrlich sein... Würden mir, aufgrund irgendeines Mißverständnisses, einer blöden Formulierung von mir selbst vielleicht, die rassistische oder sogar antisemitische Assoziationen bei anderen weckt, Vorwürfe gemacht ich sei ein Nazi... würde ich erst mal erklären, dass das nicht der Fall ist und die Sache aus meiner Sicht richtig stellen. Kämen die Vorwürfe weiterhin, wäre ich weg. Für mich wäre dieser Vorwurf eine Spur zu krass, als dass ich es nicht schon als verrückt empfinden würde, mich rechtfertigen zu müssen. Das wäre fast so, als ob ich jemandem erklären muss das ich nicht pädophil bin, obwohl ich kurz zu den Kindern rübersah, als ich am Spielplatz vorbeiging.

Und genau das passiert laufend. Dauernd wird irgendwem vorgehalten er sei rechts, derjenige verneint das, aber die Vorwürfe werden dann sogar eher massiver. Und da frage ich mich ehrlich, wie es möglich sein kann, dass jemand davon ausgeht, die Gesinnung eines Menschen eher nach ein paar Sätzen zu beurteilen, die bei ihm gewisse Assoziationen wecken, als auf nachfolgenden Erklärungen dieser Person. Und wenn ich dann Sätze lese wie "Nur getroffene Hunde bellen" weil sich jemand gegen diese Vorwürfe zur Wehr setzt... das ist schon ein ziemlicher Hammer würde ich sagen. Ich habe nichts dagegen, wenn jeder der wirklich rassistisch und/oder antisemitisch ist, sofort gesperrt, oder wegen mir auch in Diskussionen "zerfetzt" wird. Aber solche Vorwürfe an jemanden der es vielleicht nicht ist... Das ist schon ziemlich krass. Ich habe mich gefragt, wie es wäre, wenn hier z.B. ein Muslim schreibt und auf einmal einige aufgrund von ein paar Sätzen anfangen, ihn in die Islamisten-Ecke zu drängen, als Taliban-ElKaida-Sympathisant etc. Da würden die eher Dogma-Links-eingestellten aber richtig abdrehen. Nur... jemanden in die rechte Ecke zu schieben ist nichts anderes. Und: Ich sage das mit vollem Bewusstsein, dass der Vorwurf sogar möglicherweise gerechtfertigt sein könnte. Wenn man sich nicht sicher sein kann, dass es wahr ist, v.a. wenn jemand sich doch selbst mit vielen Worten davon zu distanzieren versucht, ihm das aber eher als Täuschungsversuch ausgelegt wird, während ja alle wissen wie er wirklich denkt... So jemand hat keine Chance mehr.

Und für jemanden wie mich der einerseits eher links eingestellt ist, insgesamt aber v.a. die Meinung vertritt das es die Dogmen sind, der feste Glaube die Wahrheit zu kennen und auf der moralisch richtigen Seite zu stehen, das Ur-Übel ist, ist es schon ein seltsames Bild, Linke in so einer dogmatischen Denkstruktur feststecken zu sehen, so ohne jedes Hinterfragen dessen was da alles an Rückschlüssen gezogen wird. Und manchmal erscheint es mir eher wie Wunschdenken... So, als ob leider gerade keine eindeutigen "Feinde" da sind, richtige Nazis die sich offen dazu bekennen, und dann muss man sehen, inwiefern nicht jemand zumindest versteckt eine solche Gesinnung zum Ausdruck bringt.


Und mir ist ja durchaus klar, dass es davon nicht so wenige geben muss. Es kann durchaus sein, dass einige die Sätze fielen ließen, die einen solchen Eindruck erweckten, tatsächlich in diese Richtung denken und das eben nur nicht zugeben... Aber: Wenn jemand sich davon distanziert, und seine "Ankläger" mit absoluter Sicherheit.... NICHT sicher sein können, dann kann es nicht wirklich richtig sein, so jemanden dauernd in die Nazi-Ecke schieben zu wollen. Warum? Weil die Chance besteht dass er absolut kein bisschen so denkt, es möglich wäre, dass er sogar eher links eingestellt ist. Es wäre möglich, dass er eine türkische Frau und jüdische Freunde hat, die er vor allen verteidigen würde die wirklich rechts sind... Dieser Vorwurf ist meiner Ansicht nach zu krass, als dass damit so herumgeworfen werden kann.


Wie gesagt... Würde mir jemand diesen Vorwurf machen, würde ich das absolut nicht akzeptieren. Da man offensichtlich (logischerweise?) nichts dagegen machen kann, wenn sich ein paar Leute auf diese Anklage eingeschossen haben, würde das bedeuten das ich mich umdrehe ohne zurückzuschauen. Die Leute die sicher sind, im Recht zu sein, würden sich dann sicher auf die Schulter klopfen, aber würden sie ihre eigene Denkweise so scharf analysieren, wie die Sätze vermeintlich "Schuldiger", würden sie wahrscheinlich Prinzipien in der Art des Denkens entdecken, die denen von rechten Extremisten und sowieso allen Extremisten, weit mehr gleichen, als möglicherweise es bei denen der Fall ist, von deren rechter Gesinnung mit solcher Absolutheit ausgegangen wird. Mir ist ehrlich gesagt nicht mal klar, warum dass nicht auffällt.

Mir sind Linke insgesamt deutlich lieber als Rechte. Aber im extremen Bereich sind die Übereinstimmungen in der Art zu denken sowas von deutlich... Klar, die Inhalte sind andere und beide Fraktionen sind natürlich im Recht und zwar absolut und ohne jeden Zweifel, aber in Wirklichkeit steht ein Linksextremer von seiner Art zu denken, von seinem Dogmatismus her, einem Rechtsextremen, oder Taliban, oder US-Kreuzritter, sehr viel näher als jeder normale CDU-Wähler.

VG,
C.
 
Typisches Szenario...
Verschwörungstheorie.

X schreibt "Stellt Euch mal vor, die.... machen und das ist doch.... Soll ja von...... ausgehen.

Y antwortet: Das kann ich mir kaum vorstellen, ist gar nicht möglich"

X Kontert: Habe ich aber gelesen und das steht hier [folgt ein link]

Y geht auf den link und landet auf einer eindeutig rechtsextremistischen Seite.

Y postet: Na ja, also die Seite da ist ja ziemlich rechts, würde denen nicht alles so abnehmen, berufen sich u.a. auf diesen Bla Bla, der schon wegen Volksverhetzung verurteilt wurde.

Schon erscheint Z und verbittet sich, daß X als rwechter eingestuft wird. Und überhaupt müsse man die Verurteilung Bla Bla`s kritischer sehen, denn der wäre gar nicht rechts un d nur nicht maistream.

X sieht überhaupt nix rechtes auf der Seite (obwohl man dort mit "SH" begrüßt) wird und lamentiert über die Unterstellung, daß er recht sei und fügt einen weiteren link zur Erhärtung seiner Verschwörungs-These an, der auf eine weitere rechte Seite führt.

Wenn dann irgendwann Y wagt zu fragen, ob X wirklich so naiv ist, nicht zu erkennen, daß er ständig auf rechtextreme Seiten verweist, ist der GAU perfekt.

Y stellt sich als Märtyrer hin, der von den "bösen mainstreamern"verfolgt wird, die seiner Meinung nach mindestens gehirngewaschen und was sonst noch alles sind.

Wenn der Hintergrund nicht so ernst und bitter wäre, wär´s ne nette Unterhaltung....




Sage
 
Interessante Frage... Vor allem weil Du das "bei uns selber" ansprichst. Was mir hier in letzter Zeit echt klar wurde, also "hier" - dieses Forum, ist, dass teilweise eine unglaublich Verbortheit und ein päpstlicher Anspruch mit Vorwürfen im Recht zu sein, unter vielen herrscht, die sehr schnell dabei sind, jemanden ins rechte Lager zuzuordnen.
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Aber im extremen Bereich sind die Übereinstimmungen in der Art zu denken sowas von deutlich... Klar, die Inhalte sind andere und beide Fraktionen sind natürlich im Recht und zwar absolut und ohne jeden Zweifel, aber in Wirklichkeit steht ein Linksextremer von seiner Art zu denken, von seinem Dogmatismus her, einem Rechtsextremen, oder Taliban, oder US-Kreuzritter, sehr viel näher als jeder normale CDU-Wähler.

VG,
C.

Vielen Dank für diesen Beitrag, das lag mir schon lange auf der Zunge, aber ich hätte es nicht so schön formulieren können.

LGA
 
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Das "Grüppchen bilden" ist ja ein alter Hut.

Das sich auf andere berufen und auf den Zug aufspringen, der am besten befahren ist, auch.
Allerdings ist es dann immer der Weg, den andere gehen und ich mitgehe, weil ihn die meissten anderen gehen.

Nun kann man immer eine Mauer ziehen und sich von anderen abgrenzen.
Mann kann aber auch immer versuchen die Mauer einzureissen und mit den anderen zusammen eine Feier machen.

Es bleibt jedem selbst überlassen, ob er in den Mitmenschen lieber einen "Gegner" oder einen "Freund" sehen will.
Beides ist möglich - abhängig ist es nur von der Eigentoleranz!

Und wären alle Menschen toleranter und nicht so voreingenommen, dann würde das auch wesentlich besser funktionieren.

Die meissten Vorurteile entstehen nur durch die Trägheit sich wirklich mit dem Gegenüber auseinanderzusetzen. Oftmals wären dann alle Vorurteile verschwunden.

Daher finde ich es auch traurig, wenn ich immer noch sehen muss wie komplett oder weitestgehend unbekannte Menschen oder Menschengruppen der schwarze Peter zugeschoben wird. Vielleicht will man ja selbst nicht betroffen sein. Schuld ist ja immer der "Andere".

Und daß es in jedem Land mit Menschen jeder Hautfarbe und Nationalität gute und schlechte Menschen gibt ist ebenfalls ein ganz natürlicher Vorgang.

Warum aber will man ein Land mit mehreren Millionen Individuen zu einer Person zusammenfügen? Die Bürger des Landes X sind doof und die Bürger des Landes Y sowieso. Nur wir sind die Guten.
Und Kriege für die Gerechtigkeit sind einfach nur lächerlich.
Gäbe es Gerechtigkeit gäbe es auch keine Kriege.
LG
Groovy
 
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