Was soll ich noch glauben?

Werbung:
Wolkentänzer;1761450 schrieb:
@parisblues - Wahrscheinlich nicht. Aber ist nicht alles Widerstand? Jede Bewegung ist doch ein Kampf gegen die Elemente. Und keine Bewegung ist Stillstand. Daher ist das Leben nicht bequem. Ich habe zumindest noch nichts anderes kennen gelernt.

@ Trixi Maus - Hab ich auch schon hinter mir, aber irgendwie lande ich immer wieder am gleichen Platz - früher, oder später.

@ Sternenatemzug - Wenn ich das wüsste, wäre ich sicher glücklicher.

@ fluadl - Guter Tipp. Das werde ich ausprobieren. Hab ja oft genug eine Gelegenheit dazu *lach* Ne, wirklich. Das klingt sehr plausibel und es hat mich sehr gefreut, dass du mir das geschrieben hast.

@ Inti - Ja, das klingt stimmig und tief in meinem Herzen weiß ich das auch. Es ist immer das gleiche. "Da drüben" wird es langweilig und schon startet man wieder mal eine Reise in die Polaritätenwelt.

@ ALLE - Vielen Dank, für Eure aufmunternden Beiträge. Klingt so, als hättet Ihr alle Erfahrungen auf dem Gebiet.


wieso wählst du die vorstellung, dass alles widerstand ist? das entscheidest doch du wie du etwas wahrnehmen willst. wieso ist für dich alles ein kampf gegen die elemente? für dich ist also alles unbequem? selbst die atmung? die ja auch bewegung ist? du musst nichts als unbequem empfinden. entscheide dich einfach dafür.
 
@parisblues - Ja, auch Atmen ist für mich eine Art Kampf. Ich habe meine eigene Empfindung mitgeteilt und für mich persönlich fühlt sich das im Moment eben so an. Ich werde dran arbeiten, dass ich es auch anders sehen kann. Danke, für Deine Beharrlichkeit :kiss4:
 
Hallo lieber Wolkentänzer,
auch wenn Du mich verwünschen wirst, so sage ich Dir doch, es ist gut sich zu fragen: "Was soll ich glauben?"

Es ist eine ehlende Quälerei. Ja. Das ist es.

[...] Was für eine Schande, als Mensch geboren worden zu sein und sich sein Lebtag nur Sorgen zu machen. Du musst an den Punkt kommen, an dem du dich darüber freust, als Mensch geboren worden zu sein.

Realität: Unser Ziel muss sein, sie (die Realität) wirklich in den Griff zu bekommen. Wir dürfen nicht bei Begriffen davon stehen bleiben.

Seltsam, dass kein Mensch in der Welt ernsthaft über sein eigenes Leben nachdenkt. Seit ewigen Vergangenheiten tragen wir etwas in uns herum, das noch unausgekocht ist. Doch wir beruhigen uns damit, dass es den anderen genauso geht: Das nenne ich den "Gruppenwahn". Wir glauben, wir müssten nur so sein, wie die anderen auch sind. Satori bedeutet, sein Leben selbst zu gestalten. Es bedeutet, aus dem Gruppenwahn aufzuwachen.

In einem Teil der Mandschurei wurden die Wagen von großen Hunden gezogen. Dabei ließ der Kutscher ein Stück Fleisch von einer Angelschnur vor der Nase des Hundes baumeln. Der Hund rennt und rennt in dem Versuch, sich das Fleisch zu schnappen, doch er kommt nicht dran. Erst wenn der Wagen am Ziel angelangt ist, bekommt der Hund das Fleisch vorgeworfen: Mit einem Biss schlingt er es herunter. Genauso geht es dem Menschen mit der Lohntüte: Bis zum 27. oder 28. rennt er der Lohntüte nach, die man ihm vor die Nase hält. Wird ihm sein Lohn ausgezahlt, verschluckt er ihn mit einem Bissen. Und rennt schon dem nächsten Zahltag nach... [...] Antaji#4

Der Fluß macht uns vor gegen ihn ankämpfen zu müssen. Doch er ist nur ein Teil der dualen Welt. Immer schon da gewesen, immer der gleiche alte Fluß und doch ist er niemals der selbe. Ständig in Veränderung begriffen. Er hat sie alle gesehen, wenige habe zugehört, was er sagte. Entstanden aus Ursache und Wirkung. Es sieht so aus, als müsse man an die Quelle gelangen, gegen den Strom ankommen. Aber was ist an der Quelle. Dort beginnt er sich zu sammeln. Verbindet die unendlich vielen Tropfen zu einem kleinen Rinnsaal. Sie kamen aus den Wolken. Die Wolken sind entstanden über dem Meer, gespeist vom alten Fluß, der immer gleiche Fluß.

Wenn man so an der Wasseroberfläche dahinschwimmt, sind die Ufer kaum zu erkennen.

[...] Ihm schien, es habe der Fluß ihm etwas Besonderes zu sagen,
etwas, das er noch nicht wisse, das noch auf ihn warte. In diesem
Fluß hatte sich Siddhartha ertränken wollen, in ihm war der alte, müde,
verzweifelte Siddhartha heute ertrunken. Der neue Siddhartha aber
fühlte eine tiefe Liebe zu diesem strömenden Wasser, und beschloß bei
sich, es nicht so bald wieder zu verlassen...
... Von den Geheimnissen des Flusses aber sah er heute nur eines, das
ergriff seine Seele. Er sah: dies Wasser lief und lief, immerzu lief
es, und war doch immer da, war immer und allezeit dasselbe und doch
jeden Augenblick neu! O wer dies faßte, dies verstünde! Er verstand
und faßte es nicht, fühlte nur Ahnung sich regen, ferne Erinnerung,
göttliche Stimmen...
"Du wirst es lernen," sprach Vasudeva, "aber nicht von mir. Das
Zuhören hat mich der Fluß gelehrt, von ihm wirst auch du es lernen.
Er weiß alles, der Fluß, alles kann man von ihm lernen. Sieh, auch
das hast du, schon vom Wasser gelernt, daß es gut ist, nach unten zu
streben, zu sinken, die Tiefe zu suchen. Der reiche und vornehme
Siddhartha wird ein Ruderknecht, der gelehrte Brahmane Siddhartha wird
ein Fährmann: auch dies ist dir vom Fluß gesagt worden. Du wirst auch
das andere von ihm lernen." ...
... Mehr aber, als Vasudeva ihn lehren
konnte, lehrte ihn der Fluß. Von ihm lernte er unaufhörlich. Vor
allem lernte er von ihm das Zuhören, das Lauschen mit stillem Herzen,
mit wartender, geöffneter Seele, ohne Leidenschaft, ohne,Wunsch, ohne
Urteil, ohne Meinung...
Freundlich lebte er neben Vasudeva, und zuweilen tauschten sie Worte
miteinander, wenige und lang bedachte Worte. Vasudeva war kein Freund
der Worte, selten gelang es Siddhartha, ihn zum Sprechen zu bewegen.
"Hast du," so fragte er ihn einst, "hast auch du vom Flusse jenes
Geheime gelernt: daß es keine Zeit gibt?"
Vasudevas Gesicht überzog sich mit hellem Lächeln.
"Ja, Siddhartha," sprach er. "Es ist doch dieses, was du meinst: daß
der Fluß überall zugleich ist, am Ursprung und an der Mündung, am
Wasserfall, an der Fähre, an der Stromschnelle, im Meer, im Gebirge,
überall, zugleich, und daß es für ihn nur Gegenwart gibt, nicht den
Schatten Vergangenheit, nicht den Schatten Zukunft?"
"Dies ist es," sagte Siddhartha. "Und als ich es gelernt hatte, da
sah ich mein Leben an, und es war auch ein Fluß, und es war der Knabe
Siddhartha vom Manne Siddhartha und vom Greis Siddhartha nur durch
Schatten getrennt, nicht durch Wirkliches. Es waren auch Siddharthas
frühere Geburten keine Vergangenheit, und sein Tod und seine Rückkehr
zu Brahma keine Zukunft. Nichts war, nichts wird sein; alles ist,
alles hat Wesen und Gegenwart."
Siddhartha sprach mit Entzücken, tief hatte diese Erleuchtung ihn
beglückt. O, war denn nicht alles Leiden Zeit, war nicht alles
Sichquälen und Sichfürchten Zeit, war nicht alles Schwere, alles
Feindliche in der Welt weg und überwunden, sobald man die Zeit
überwunden hatte, sobald man die Zeit wegdenken konnte? Entzückt
hatte er gesprochen, Vasudeva aber lächelte ihn strahlend an und
nickte Bestätigung, schweigend nickte er, strich mit der Hand über
Siddharthas Schulter, wandte sich zu seiner Arbeit zurück. [...]

(Hermann Hesse, Siddhartha)
 
Werbung:
Wolkentänzer;1754730 schrieb:
Na, machen das nicht alle Lichtarbeiter? Ich sende Licht aus :) Deswegen bin ich ja eigentlich da. Muss nur aufpassen, dass ich es nicht ausgehen lasse, bei all dem Mist der hier so passiert.
Hallo Wolkentänzer!

Ich schmeiß mal ganz provkativ hier rein, Du solltest vielleicht mal mit diesem Lichtrumgeschmeisse aufhören und Dich stattdessen um die Dinge kümmern, die Dich in diese Löcher ziehen statt immer darauf zu warten, dass die "da drüben" Dir helfen. Was ist denn das für'n Quatsch. "Da drüben"? Was für eine "Sache" haben die denn auf dem Zettel, für die Du arbeitest? Undercover? Oder offiziell? Ganz klar das man Dir sagt: Bete. Bete bis Du schwarz wirst. Bete so lange, bis der Haufen über Dir so groß wird, dass Du darunter fast keine Luft bekommt. Und dann Bete weiter und hoffe darauf, dass andere die Arbeit für Dich machen und Dir ihr Licht schicken. Und dann Bete weiter wenn Du spürst, dass all die Dinge nicht passieren und Bete, bis Du merkst, dass all das zu nichts führt.

Und dann beginn zu arbeiten, zu Fluchen und zu Wüten, so wie es Europa schön geschrieben hat. Hau raus den Kram, hör auf von Licht zu sprechen, wenn Du eh im Dunkeln stehst. Die Hoffnung stirbt zuletzt und Du hast scheinbar immer noch nicht gemerkt, dass Deine längst Tod ist. Hör auf mit dem Affirmationsgeschwafel, schenk Dir das positive Denken und lass die "da drüben" mal außen vor. Die ziehen Dich so lange in den Dreck bis Du anfängst zu gehen...

Alles Gute!
Andreas
 
Zurück
Oben