Was sind Heiden?

@harser,

es geb zum glück eine freie wahl. es sind einige möglichkeiten dort gestanden, die man ankreuzen kann und dann war ein feld wo stand "andere religion" und eine freie zeile wo man was reinschreiben konnte und da hab ich ganz offiziell "heidin" reingeschrieben. :)
 
Werbung:
Harser schrieb:
Soll das denn heißen =Nichtchrist? Ich glaube das nicht! Da steckt doch etwas anderes dahinter.
Das weiß ich nicht, ich habe ihn nicht gefragt. Und heute kann ich es nicht mehr, weil wir seit vielen Jahren schon keinen Kontakt mehr haben. Ich erinnere mich noch nicht mal mehr an seinen Namen.

Also für die Christen bedeutet es Nicht-Christ. Für mich...die Art, wie ich lebe ... aber auch ... mit der Natur verbunden. Da ich keine Christin bin, bin ich auch Nicht-Christ. Mich stört auch nicht, wenn man andere Naturreligionen als heidnisch bezeichnet, auch wenn sie von weit her kommen.

Merkwürdigerweise nennt man Juden, Buddhisten, Hindus, etc. aber nicht Heiden. Das kommt warscheinlich daher, dass ihre Religionen akzeptiert sind. Naturverbundenheit ist sehr gläubigen Christen - die, die ich kenne zumindest; ich hoffe, es gibt noch ein paar andere - ziemlich fremd. Sie sehen Dinge nicht so, wie sie sind...wild, ursprünglich. Deshalb glaube ich, werden alle anderen von Christen als Heiden bezeichnet. (Und weil sie so 'dumm' sind, nicht an den einen Gott glauben zu wollen, den die Christen anbeten.)

Ich fühle mich wohl mit dem Begriff Heide oder Heidin. Wenn ich meine Konfession angeben muss, sage ich aber ich bin religionslos. Nicht, dass noch jemand auf die Idee kommt, eine Heidensteuer einzuführen :D Wobei ich allerdings nicht wüsste für was...keine Kirchen/Tempel, die es zu unterhalten gibt, keine Pfarrer, die bezahlt werden müssen.
 
Hallo,

ich würde "Heiden" als diejenigen "definieren", welche sich entweder nur für die sogenannte "reale Welt" bzw. für die sogenannte nur "illusionistische Welt" entschieden haben.

Würde also heissen, solange man nur einseitig denkt, ohne das "Andere" zuzulassen bzw. beides zusammenzubringen, ist man Heide.
(Das ist aber nix "schlechtes"!)

Ich denke, wie viele andere Bezeichnungen auch, ist das Wort "Heide" einfach dogmatisiert worden. Es bekommt dadurch einen unangenehmen Beigeschmack, der dort überhaupt nicht hingehört.
Religiöse Fanatiker bezeichnen diejenigen, die ihren Glaubensvorstellungen nicht nachkommen als Heiden und andersherum könnten die Nicht-religiösen Fanatiker, die religiösen Fanatiker als Heiden bezeichnen.

Alles hat zwei Seiten und diese zwei widerum eine Dritte.
Nichts ist einseitig und jeder von uns "ist" irgendwann Heide, einer, der sich entscheiden muss (zwischen Realität und Illusion)- deswegen aber trotzdem die Macht in sich besitzt, eine Ent-scheidung zur Ver-einigung zu führen.......

Und diese Macht besitzt jeder und ein jeder schafft das auch!
Das "Paradies" ist nicht im Himmel und auch die "Hölle" ist nicht nach dem Tod.
Tod im Sinne unseres Verstehen gibt es nicht, man stirbt ungefähr so, wie man in einem Augenblick gestorben ist, wo man nicht an sich selbst dachte..

Paradies und Hölle sind gleichzeitig anwesend.
Wenn ich aber feststelle, das die Hölle nicht das ist, was man ihr andichtet (wie auch dem Paradies), dann kann ich aus beiden die Wirklichkeit erkennen.

So ist das mit den "Heiden"..... Da bekommen manchmal Worte eine andere Bedeutung und Bedeutungen rufen Empfindungen wach und diese sind anerzogen und werden seltsamer Weise nie hinterfragt....

So, nun kannst Du Dich ruhig als "Heide" bezeichnen!
Das ist kein Schimpfwort, sondern eher ein vollkommen normaler Entwicklungsvorgang, wie man den Ausdruck "Teenie" als nicht herabwürdigend bezeichnet.

Ach, was die Steuer betrifft :stickout2

Da gibts so eine schöne Werbung, (mit Xaviar Naidoo) die in die alte Mystik greift:
"Du bist Deutschland!"

Wenn man "Deutschland" mit "die Welt" ersetzen würde, käme das schon eher hin................

Lieben Gruss
:morgen:
 
naja nicht-christ zu sein, bedeutet nicht gleich heide zu sein. vielleicht hast du deine religion deinen glauben noch nicht gefunden, drum weißt du eventuell nicht genau wo du hingehörst. ich bezeichne mich ja nur aus diesem grund als heidin, weil ich davon überzeugt bin, weil ich an diese art von religion mit ganzem herzen glaube.
 
Ein guter Heide:

„Durch den Akt der Taufe gehöre ich der christlichen und evangelischen Kirche an, aber mein Denken hat niemals mit den Glaubenslehren irgendeiner Religion übereingestimmt,
und nachdem ich als ein guter Heide gelebt habe,
möchte ich auch sterben, ohne daß die Geistlichkeit zu meinem Begräbnis geladen wird.“
Heinrich Heine (1797-1856, dt. Dichter)
Aus „Heinrich Heine“, herausgegeben von Marianne Bernhard, Gondrom Verlag, Bindlach, 1997, ISBN 3-8112-1550-7, Seite 83
 
luzifer schrieb:
:)

Heide/n = Sichtweisen aus geöffneter Quelle des AllEinsSeins / in Existenz

5-1-10-4-70 / 50

90 = Erlösung ( ohne n )
140 = Der Mensch in der Zeit > Quers 5 > seiner Sichtweisen ( mit n )

Lieben Gruß - luzifer -

:escape:

Du musst verstehn!
Aus Eins mach Zehn,
Und Zwei lass gehn,
Und Drei mach gleich,
So bist du reich.
Verlier die Vier!
Aus Fünf und Sechs-
So sagt die Hex-
Mach sieben und Acht,
So ists vollbracht;
Und Neun ist Eins,
Und Zehn ist Keins.
Das ist das Hexen-Einmaleins!
 
Latu schrieb:
Ein guter Heide:

„Durch den Akt der Taufe gehöre ich der christlichen und evangelischen Kirche an, aber mein Denken hat niemals mit den Glaubenslehren irgendeiner Religion übereingestimmt,
und nachdem ich als ein guter Heide gelebt habe,
möchte ich auch sterben, ohne daß die Geistlichkeit zu meinem Begräbnis geladen wird.“
Heinrich Heine (1797-1856, dt. Dichter)
Aus „Heinrich Heine“, herausgegeben von Marianne Bernhard, Gondrom Verlag, Bindlach, 1997, ISBN 3-8112-1550-7, Seite 83

wie war, wie war, dem kann ich voll und ganz zustimmen. :)
 
noch was dazu gefunden....

Die Fälle sind nicht selten, wo ein Umstand, der zufällig der Bedeutung eines Wortes, das ursprünglich in keiner Beziehung zu ihm stand, einverleibt wurde, mit der Zeit die ganze ursprüngliche Bedeutung bei Seite schiebt und nicht bloss zu einem Theil der Bedeutung, sondern zu dem Ganzen derselben wird. Dies zeigt sich bei dem Worte "Heide" = "paganus" (engl. "pagan"), welches seiner Etymologie nach ursprünglich einen Dorfbewohner, den Bewohner eines "pagus" oder Dorfes bezeichnete. Zur Zeit als sich das Christenthum über das römische Reich ausbreitete, waren die Anhänger der alten Religion und die Dorfbewohner oder das Landvolk fast einerlei Menschen, indem die Städtebewohner zuerst bekehrt wurden, so wie ja auch in unseren Tagen, wie zu allen Zeiten, die grössere Lebhaftigkeit des gesellschaftlichen Verkehrs diese am ersten für neue Meinungen und Moden empfänglich macht, während sich alte Gewohnheiten und Vorurtheile am längsten bei dem Landvolke hinschleppen; nicht zu erwähnen, dass die Städte unmittelbarer unter dem Einfluss der Regierung standen, welche zu jener Zeit das Christenthum angenommen hatte. Durch diese zufällige Coincidenz erregte das Wort "paganus" immer beständiger die Idee eines Verehrers der alten Gottheiten; bis am Ende seine Erregung dieser Idee so stark wurde, dass diejenigen, welche sie nicht erregen wollten, das Wort zu gebrauchen vermieden. Als aber zuletzt "paganus" Heidenthum mitbezeichnete, da hatte man bei dem Gebrauch des Wortes auf den in Beziehung auf jene Thatsache sehr unwichtigen Umstand des Aufenthalts der Heiden bald nicht mehr Acht. Da es selten eine Gelegenheit für eine Unterscheidung von "Heiden" gab, welche auf dem Lande lebten, so bedurfte man zu deren Bezeichnung keines besonderen Wortes und "paganus" wurde überhaupt und ausschliesslich gleichbedeutend mit "Heide".
Diese und ähnliche Fälle, wo die ursprüngliche Bedeutung eines Wortes ganz verloren ging - indem zuerst eine andere ganz verschiedene Bedeutung auf die erste aufgepfropft wurde und zuletzt an deren Stelle trat -, bieten Beispiele von der doppelten Bewegung dar, welche in der Sprache fortwährend stattfindet; die eine dieser entgegengesetzten Bewegungen ist ein Generalisiren, wodurch die Wörter fortwährend Theile ihrer Bedeutung verlieren, und dadurch eine allgemeinere Bedeutung erhalten; die andere ist ein Specialisiren, durch welches andere oder sogar dieselben Wörter fortwährend eine neue Mitbezeichnung erhalten, eine neue Bedeutung dadurch erlangen, dass sie bei ihrem Gebrauch nur auf einen Theil der Fälle beschränkt werden, bei welchen sie vorher füglich hätten gebraucht werden können. Diese doppelte Bewegung ist von hinreichender Wichtigkeit in der Naturgeschichte der Sprache (mit welcher Naturgeschichte die künstlichen Modificationen immer in einem gewissen Grade in Beziehung stehen sollten), um es zu rechtfertigen, dass wir ein wenig länger bei der Natur dieses doppelten Phänomens und den Ursachen, welchen es seine Existenz verdankt, verweilen.
(Q: [Mill: System der deduktiven und induktiven Logik, S. 1318. 100 Werke der Philosophie, die jeder haben muss, S. 30354 (vgl. Mill-Logik Bd. 2, S. 254-255)])

Das gr. "tà éthne", aus dem das got. "haipno" entlehnt wurde bedeutete ursprünglich "die Völker". Bei den Juden waren dies z.B. alle (Völker, die ) Nichtjuden (waren), bei den Christen die Nichtchristen. "Heiden" waren also immer die anderen.


Quelle: http://www.etymologie.info

:morgen:
 
Werbung:
zum thema heiden haben wir auch unter "keltischer spiritualität" schon was geschrieben. wir haben uns mehr oder wenig dazu entschlossen, das der begriff heide, doch ein wenig zu allgemein ist.

es müssten demnach auch moslems, buddhisten, hinduisten usw heiden genannt werden, also wirklich alle nicht christen.

darum hab ich den vorschlag gemacht, dass wir uns vielleicht auf "naturreligion" einigen, da fallen alle naturvölker hinein und schließlich waren unsere vorfahren ein naturvölkchen. :)
 
Zurück
Oben