... Bis ich es einfach nur noch hingenommen habe.
Liebe Duffy,
ich glaube, "hingenommen" ist eben noch nicht angenommen.
Wenn ein Gefühl zu mir will, weil meine Seele neugierig darauf ist,
und das Gefühl kommt, dann will es eine richtige Einladung von mir haben,
es will begrüßt, gewürdigt, geachtet, und aufgenommen werden.
Natürlich kann das ungewohnt sein, aber es ist die leichteste Art,
gerade mit Gefühlen umzugehen, die nicht so angenehm sind.
Zu mir wollte z.B. das Gefühl von Einsamkeit, Verlassenheit. Trennung.
Das schleicht mir schon seit Kindertagen hinterher, und lange Zeit habe ich es
scheinbar geschafft, es nicht allzu nah an mich heranzulassen.
Aber wie gesagt, die Seele ist hartnäckig, und sie sitzt am längeren Hebel.
Was sie fühlen möchte, das organisiert sie sich immer wieder.
Mir blieb nichts, als zu sagen, ich habe es wirklich gesagt:
Ja, ich nehme es jetzt an, das Gefühl der Einsamkeit, das Gefühl verlassen zu sein,
das Gefühl der Trennung. Ja, ich nehme diese Gefühle jetzt ganz und gar in mich auf,
ich atme sie in mich ein, ich lasse sie in meine Seele fließen.
Nebenbei gesagt war diese Situation mit einer Menge salziger Tränen gewürzt,
die wollten auch raus, weil ich sie wohl genausolange weggeschickt hatte,
wie die Gefühle, und es war sehr befreiend.
Diddi