Was macht ihr gegen einsamkeit?

Liebe Sunnygirl,

das sehe ich auch so.

Einsamkeit ist nicht durch Zweisamkeit aufzulösen, sondern durch Ein-samkeit. Das klingt zwar paradox, aber wenn ich für mich alleine sein kann, also "Eins" sein kann, eins mit allen um mich herum, dann bin ich eigentlich schon mehr als eins, dann bin ich viele.

Ich persönlich habe mich gerade auf den Weg gemacht, "viele" zu werden.
Wenn ich die Liebe zu Allem und zu den Menschen gefunden habe und sie ihnen auch geben kann, in Form von lieben Worten, Gesten und Wertschätzung u. ä., dann bin ich mit ihnen verbunden.

Denn es kommt etwas zurück, es kommt das selbe zurück, die lieben Worte, die Gesten und die Wertschätzung. Diese Energie, wenn ich sie spüren kann verbindet mich mit diesen Menschen, sie trägt mich durch den Tag, und ich spüre, ich bin nicht alleine, den es gibt viele Seelen die liebevoll an mich denken, und mir auch so begegnen. Zwar nur kurz, aber es sind so viele, jeden Tag, jede Woche...es hört nicht auf, weil ich nicht aufhöre.

Und wenn ich dann nicht mehr einsam bin, wenn ich voll bin mit Allem, dann habe ich die Möglichkeit jemanden zu finden der genau so ist, mit jemandem gem-einsam durch dieses Leben zu gehen der auch schon "Vieles" in sich hat.

Dann sind wir eigenständig und dadurch auch anziehend, daraus kann dann etwas Wunderbares entstehen, weit weg von Verzweiflung, weg von Begehren und Wollen und vielleicht schon ganz nahe bei Liebe, die nichts fordert, die einfach da ist...

Alles Liebe
omnitak


Hallo omnitak,

dein Kommentar ist absolut schön und zutreffend geschrieben.

Liebe Grüße,
Papahali
 
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Liebe Sunnygirl,

das sehe ich auch so.

Einsamkeit ist nicht durch Zweisamkeit aufzulösen, sondern durch Ein-samkeit. Das klingt zwar paradox, aber wenn ich für mich alleine sein kann, also "Eins" sein kann, eins mit allen um mich herum, dann bin ich eigentlich schon mehr als eins, dann bin ich viele.

Ich persönlich habe mich gerade auf den Weg gemacht, "viele" zu werden.
Wenn ich die Liebe zu Allem und zu den Menschen gefunden habe und sie ihnen auch geben kann, in Form von lieben Worten, Gesten und Wertschätzung u. ä., dann bin ich mit ihnen verbunden.

Denn es kommt etwas zurück, es kommt das selbe zurück, die lieben Worte, die Gesten und die Wertschätzung. Diese Energie, wenn ich sie spüren kann verbindet mich mit diesen Menschen, sie trägt mich durch den Tag, und ich spüre, ich bin nicht alleine, den es gibt viele Seelen die liebevoll an mich denken, und mir auch so begegnen. Zwar nur kurz, aber es sind so viele, jeden Tag, jede Woche...es hört nicht auf, weil ich nicht aufhöre.

Und wenn ich dann nicht mehr einsam bin, wenn ich voll bin mit Allem, dann habe ich die Möglichkeit jemanden zu finden der genau so ist, mit jemandem gem-einsam durch dieses Leben zu gehen der auch schon "Vieles" in sich hat.

Dann sind wir eigenständig und dadurch auch anziehend, daraus kann dann etwas Wunderbares entstehen, weit weg von Verzweiflung, weg von Begehren und Wollen und vielleicht schon ganz nahe bei Liebe, die nichts fordert, die einfach da ist...

Alles Liebe
omnitak

Hi omnitak

Ja, Eigenständigkeit ist wichtig, darin pflichte ich Dir bei.

Es gibt Menschen, die nie für sich allein sein können und andere vereinnahmen und ständig um sich brauchen, um über den Tag zu kommen. So bin ich nicht. Ich kann sehr gut für mich allein sein, brauche das auch, doch ist es schön, in losem Kontakt mit seiner Umgebung zu bleiben. Jetzt gerade schreibe ich hier in meinem Kellerzimmer, werd aber bald hochgehen in den 2. Stock und nach meinem kranken Neffen sehen, der auch gern für sich allein ist und sich doch auch freut, wenn ich wieder mal bei ihm vorbeischaue und mich um ihn kümmere. Oft, wenn er nicht gerade krank ist, kommt er auch von selbst zu mir, um mir etwas Lustiges oder Tolles zu erzählen etc. Wir stehen in ständigem Kontakt, ohne uns gegenseitig auf die Nerven zu gehen. Meine Mutter ist auch so, jeder macht sein Ding und doch sind wir immer in losem Kontakt zusammen, ohne uns gegenseitig zu vereinnahmen.

Meine Schwester jedoch ist ganz anders: Sie verlangt jeden Augenblick Aufmerksamkeit von uns. Wir müssen gleich alles liegen und stehen lassen, um für sie da zu sein. Das ist unglaublich anstrengend und kräftezehrend.

Der Richtige müsste so sein wie mein Neffe und meine Ma, eigenständig und doch beziehungsfähig, auf keinen Fall so vereinnahmend wie meine Schwester, dann wäre ich lieber allein.
 
Liebe Sunnygirl,

das sehe ich auch so.

Einsamkeit ist nicht durch Zweisamkeit aufzulösen, sondern durch Ein-samkeit. Das klingt zwar paradox, aber wenn ich für mich alleine sein kann, also "Eins" sein kann, eins mit allen um mich herum, dann bin ich eigentlich schon mehr als eins, dann bin ich viele.

Ich persönlich habe mich gerade auf den Weg gemacht, "viele" zu werden.
Wenn ich die Liebe zu Allem und zu den Menschen gefunden habe und sie ihnen auch geben kann, in Form von lieben Worten, Gesten und Wertschätzung u. ä., dann bin ich mit ihnen verbunden.

Denn es kommt etwas zurück, es kommt das selbe zurück, die lieben Worte, die Gesten und die Wertschätzung. Diese Energie, wenn ich sie spüren kann verbindet mich mit diesen Menschen, sie trägt mich durch den Tag, und ich spüre, ich bin nicht alleine, den es gibt viele Seelen die liebevoll an mich denken, und mir auch so begegnen. Zwar nur kurz, aber es sind so viele, jeden Tag, jede Woche...es hört nicht auf, weil ich nicht aufhöre.

Und wenn ich dann nicht mehr einsam bin, wenn ich voll bin mit Allem, dann habe ich die Möglichkeit jemanden zu finden der genau so ist, mit jemandem gem-einsam durch dieses Leben zu gehen der auch schon "Vieles" in sich hat.

Dann sind wir eigenständig und dadurch auch anziehend, daraus kann dann etwas Wunderbares entstehen, weit weg von Verzweiflung, weg von Begehren und Wollen und vielleicht schon ganz nahe bei Liebe, die nichts fordert, die einfach da ist...

Alles Liebe
omnitak

Das klingt sehr schön .... Und ich glaube wirklich, Du gehst für Dich den richtigen Weg.

Nur habe ich eine Frage. Und bitte, diese Frage nicht als Kritik an Dich oder Deiner Art zu leben aufnehmen. Es ist eine ehrlich gemeinte Frage, die sich mir oft stellt, wenn ich hier im Forum lese:

Warum müssen manche Menschen sich den Weg in die Liebe und der Gem-einsamkeit so schwer erkämpfen? Warum fällt es anderen so viel leichter, obwohl auch sie ein nicht kleines Päckchen mit sich zu tragen haben? Auch sie nicht geheilt sind oder auf dem Weg der Erleuchtung sind etc.

Was ist der Unterschied? Was macht ihn aus? Die Frage stelle ich auch an die, die mitlesen. Und warum scheinen in unserer Welt irgendwie die hälfte der Paare ständig den "Falschen" an ihrer Seite zu haben? Für mich hängt das alles zusammen, obwohl ich mir das nicht so richtig erklären kann ...
 
Liebe Jogurette

Ich denke schon, dass es Gründe hat. Bei mir war es so, dass ich mich jahrzehntelang vergessen habe, wortwörtlich. Ich wurde vollkommen vereinnahmt durch die vielen Familiensorgen, da gab es kein eigenes Leben, nicht einmal Freiraum für eigene Pläne oder Träume. Ich ging auch nie weg. Nur mich konnte ich außer Acht lassen, ich war der einzige Mensch, der es mir nicht übelnahm, wenn ich ihm nicht half. Nur mich konnte ich verschieben. Mein Ex hat mich aus diesem Dornröschenschlaf geweckt, sehr spät. Doch verdanke ich es ihm, dass ich mich selbst wieder wahrnehme und versuche, mich jetzt auch um mich zu kümmern. Der Wegzug meiner Schwester gab mir weiteren Freiraum, denn sie beschäftigte mich fortlaufend mit ihren Ansprüchen, sodass mein ganzes Denken darum kreisten, sie zufriedenzustellen und ihre Aggressionen abzuwenden. Erst nach ihrem Wegzug konnte ich endlich über mich selbst und meine berufliche Existenz nachdenken und etwas dafür tun. Ich stecke die Grenzen neu ab. Nun versuche ich, zurück ins reale Leben zu finden, beruflich und auch privat. Doch braucht das alles Zeit, denn ich muss mich ja auch beruflich erst eingliedern in die Gesellschaft.
 
Liebe Jogurette

Ich denke schon, dass es Gründe hat. Bei mir war es so, dass ich mich jahrzehntelang vergessen habe, wortwörtlich. Ich wurde vollkommen vereinnahmt durch die vielen Familiensorgen, da gab es kein eigenes Leben, nicht einmal Freiraum für eigene Pläne oder Träume. Ich ging auch nie weg. Nur mich konnte ich außer Acht lassen, ich war der einzige Mensch, der es mir nicht übelnahm, wenn ich ihm nicht half. Nur mich konnte ich verschieben. Mein Ex hat mich aus diesem Dornröschenschlaf geweckt, sehr spät. Doch verdanke ich es ihm, dass ich mich selbst wieder wahrnehme und versuche, mich jetzt auch um mich zu kümmern. Allerdings hat er der Wegzug meiner Schwester mir weiteren Freiraum gegeben, denn sie beschäftigte mich fortlaufend mit ihren Ansprüchen, sodass mein ganzes Denken darum kreisten, sie zufriedenzustellen und ihre Aggressionen abzuwenden. Erst nach ihrem Wegzug konnte ich endlich über mich selbst und meine berufliche Existenz nachdenken und etwas dafür tun. Ich stecke die Grenzen neu ab. Nun versuche ich, zurück ins reale Leben zu finden, beruflich und auch privat. Doch braucht das alles Zeit, denn ich muss mich ja auch beruflich erst eingliedern in die Gesellschaft.

Das kommt mir auch bekannt vor ... es ist immer schwerer an sich selber zu arbeiten, als an jemanden anders, für jemanden anders und um den anderen drum herum ....

Alles was ich von Dir lese, läßt darauf schließen, dass auch Du den richtigen Weg für Dich gegangen bist.
 
Das kommt mir auch bekannt vor ... es ist immer schwerer an sich selber zu arbeiten, als an jemanden anders, für jemanden anders und um den anderen drum herum ....

Alles was ich von Dir lese, läßt darauf schließen, dass auch Du den richtigen Weg für Dich gegangen bist.

Hi Jogurette

Ich war am Ende, ich musste anfangen, an mich zu denken, sonst hätte mich meine Familie bald nicht mehr gehabt. Ich wurde zusehends krank und verlor meine Leistungsfähigkeit. Jetzt MUSS ich an mich denken und zu Kräften kommen, gerade weil mich meine Familie so sehr braucht.

Ja, ich denke auch, dass ich nun den richtigen Weg gehe.
 
Hi Jogurette

Ich war am Ende, ich musste anfangen, an mich zu denken, sonst hätte mich meine Familie bald nicht mehr gehabt. Ich wurde zusehends krank und verlor meine Leistungsfähigkeit. Jetzt MUSS ich an mich denken und zu Kräften kommen, gerade weil mich meine Familie so sehr braucht.

Ja, ich denke auch, dass ich nun den richtigen Weg gehe.

Ich kenne das ... ich war am Ende depressiv und hatte fast Dauermigräne. Vieles lag im Argen in meiner Seele. Da kamen einige Faktoren zusammen. U.a. litt unglaublich unsere Ehe darunter. Kein Wunder. Wir haben gekämpft u. ich hab eine Kur beantragt. Die drei Wochen halfen unglaublich. U.a. auch, weil ich absolute Ruhe hatte u. eine wundervolle Therapeutin. Seither bin ich wie ausgewechselt. Fällt meiner Familie auf und es kommt ihnen zu gute. Keine Frage. Ich achte anders auf mich. Aber auch mein Mann ermahnt mich oft, mehr auf meine Bedürfnisse zu achten.

Ich habe auch gelernt, dass die anderen von mir gar nicht so unglaublich viel erwarten, wie ich gebe. Sie wären mit weniger immer noch vollkommen glücklich. Ich habe mir alles so schwer gemacht. Nicht jemand anders mir.
 
Ich kenne das ... ich war am Ende depressiv und hatte fast Dauermigräne. Vieles lag im Argen in meiner Seele. Da kamen einige Faktoren zusammen. U.a. litt unglaublich unsere Ehe darunter. Kein Wunder. Wir haben gekämpft u. ich hab eine Kur beantragt. Die drei Wochen halfen unglaublich. U.a. auch, weil ich absolute Ruhe hatte u. eine wundervolle Therapeutin. Seither bin ich wie ausgewechselt. Fällt meiner Familie auf und es kommt ihnen zu gute. Keine Frage. Ich achte anders auf mich. Aber auch mein Mann ermahnt mich oft, mehr auf meine Bedürfnisse zu achten.

Ich habe auch gelernt, dass die anderen von mir gar nicht so unglaublich viel erwarten, wie ich gebe. Sie wären mit weniger immer noch vollkommen glücklich. Ich habe mir alles so schwer gemacht. Nicht jemand anders mir.

Liebe Jogurette

Ja, ich hätte wohl auch weniger geben können. Ich überlege gerade, an welcher Stelle. Als ich im Gymnasium war, traf mich zuhause immer dieselbe Situation: Meine Mutter stand vor der verschlossenen Tür meiner Schwester, welche wieder irgendwelche Tabletten einnahm. Meine Mutter war so verzweifelt. Ich konnte sie nicht allein lassen. Stundenlang stand sie vor dieser Tür, horchte, ob sie etwas hört und war verzweifelt. Erst als ich nach Hause kam und ebenfalls durch die Tür rief, machte meine Schwester auf. Ich hatte als einzige Zugang zu ihr, also lag es an mir, sie durch ihre Depressionen und Suizidanfälle zu tragen.

Doch bestand da trotzalledem ein Überlebensinstinkt: Ich nahm immer den letzten Bus nach Hause, machte meine Schulaufgaben in der Schule, um mich durch das Gymnasium zu bringen, trotz dieser Situation, welche eigentlich kein normales Leben und Lernen mehr zuließ.

Dieser gleiche Überlebensinstinkt meldete sich, als meine Schwester bei ihrem letzten Aufenthalt bei uns wieder voll meine Zeit und Aufmerksamkeit beanspruchte. Doch hatte ich einen wichtigen Auftrag fristgerecht zu erledigen! Deshalb heuerte ich meine Mutter und meinen Neffen an, welche sie davon abhielten, mich weiterhin bei der Arbeit zu unterbrechen. Sie war richtig sauer deswegen, obwohl wir alle wirklich sehr lieb zu ihr waren. Sie zumindest ist keineswegs mit weniger zufrieden.

In Zukunft werde ich schauen, dass ich mich mit Hilfe meiner Familie durchkämpfen kann, auch wenn sie sauer wird. Vielleicht gewöhnt sie sich mit der Zeit daran, hoffe ich. Hätte ich einen Lebenspartner im Haus, wäre es leichter, dann würde sie nicht so sehr austicken. Wird hoffentlich noch kommen.
 
Liebe Jogurette

In Zukunft werde ich schauen, dass ich mich mit Hilfe meiner Familie durchkämpfen kann, auch wenn sie sauer wird. Vielleicht gewöhnt sie sich mit der Zeit daran, hoffe ich. Hätte ich einen Lebenspartner im Haus, wäre es leichter, dann würde sie nicht so sehr austicken. Wird hoffentlich noch kommen.

Dieser Spruch: Immer das, was man zuläßt .... er ist so oft gesagt. Aber er ist deutlich. Und wenn Du immer wieder Deine Grenzen setzt, Deiner Schwester gegenüber, dann wird sie diese, wenn auch erst knurrend, irgendwann anerkennen. Nur Du mußt den längern Atem haben.

Deine Schwester ist erwachsen u. sie braucht einen Alleinunterhalter. Aber den kannst Du ihr nicht geben. Und dafür bist Du auch nicht zuständig, bei aller Liebe. :)

Alle Hochachtung übrigens, wie Du Dich durchgeschlagen hast schon als Kind ... :)

Dein Lernpartner ... ja, das wär natürlich eine riesige Unterstützung. Aber vielleicht ist Deine Schwester auch Dein momentaner Lernpartner? Grenzen setzen und dabei bleiben ... ist für jede andere Partnerschaft ebenso wichtig ...

Ganz liebe Grüße an Dich Sunny ...
 
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Dieser Spruch: Immer das, was man zuläßt .... er ist so oft gesagt. Aber er ist deutlich. Und wenn Du immer wieder Deine Grenzen setzt, Deiner Schwester gegenüber, dann wird sie diese, wenn auch erst knurrend, irgendwann anerkennen. Nur Du mußt den längern Atem haben.

Deine Schwester ist erwachsen u. sie braucht einen Alleinunterhalter. Aber den kannst Du ihr nicht geben. Und dafür bist Du auch nicht zuständig, bei aller Liebe. :)

Alle Hochachtung übrigens, wie Du Dich durchgeschlagen hast schon als Kind ... :)

Dein Lernpartner ... ja, das wär natürlich eine riesige Unterstützung. Aber vielleicht ist Deine Schwester auch Dein momentaner Lernpartner? Grenzen setzen und dabei bleiben ... ist für jede andere Partnerschaft ebenso wichtig ...

Ganz liebe Grüße an Dich Sunny ...

Liebe Jogurette

Ja, ich weiß, ich mache da noch einiges falsch.

Nach dem Gymnasium brach ich das Abi freiwillig ab, weil es mir gesundheitlich immer schlechter ging. Ich konnte diese Doppelbelastung nicht mehr verkraften. Doch fiel ich damit vom Regen in die Traufe. Nun hatte meine Schwester mich rund um die Uhr und ich fiel aus dem sozialen Gefüge.

Ich war schon damals aufgrund meiner Familienverhältnisse Einzelgängerin, ich erzählte niemandem davon, konnte aber auch niemand nach Hause einladen oder mich mit anderen Mädchen öfter treffen. Außerdem musste ich durch die finanzielle Not meiner Familie (wir waren 7 Kinder) altmodische Kleider nachtragen und war allein schon deshalb ein Outsider, denn auch die Teenys damals unterhielten sich vorwiegend über Klamotten und Jungs. Ich passte einfach nicht zu ihnen, was mir zusätzlich zu schaffen machte. Jungs waren auch ein Tabu-Thema für mich mit meiner jungfräulichen, christlichen Einstellung.

So verlor ich jeglichen Kontakt zur Außenwelt. Erst das Internet Jahrzehnte später holte mich aus dieser Isolation heraus. Allerdings ist es eben doch auch nur eine virtuelle Welt und nicht Real-Life. Das wurde mir bei meinem Ex klar, den ich auch über Internet kennenlernte. Eine Fernbeziehung ist nichts für mich. Ich möchte ein reales Leben und eine reale Beziehung. Durch ihn und den verarbeiteten Liebeskummer danach wurde mir klar, was ich wollte und was nicht.

Allerdings soll ER kein weiterer Lernpartner sein (wie mein Ex), sondern ein Lebenspartner. Besser, wenn ich bis dahin noch auslerne, denn ich will die große Liebe, die ein Leben lang hält.

Jetzt muss ich beruflich und privat den Weg ins soziale Gefühle zurückfinden. Auch gesundheitlich, ich muss mich mehr bewegen. Es wird langsam besser. Mit meinem Rad muss ich regelmäßig zu Post, Bank und Laden. Gerade heute fühlte ich mich beim Aufstehen total gerädert, doch die Radtour ins Dorf tat mir gut. Ich muss an dieser Stelle ansetzen und meine Fitness verbessern.
 
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