Glaubst du Wissenschaftlern, oder weißt du, dass das, was Wissenschaftler von sich geben die Wahrheit ist?
Du hast eine seltsame Überzeugung von wissenschaftlicher Arbeit.
Das Herausfinden von Wahrheiten gehört zum Aufgabenbereich der Philosophen und nicht von Wissenschaftlern.
Die Aufgabe von Wissenschaftlern besteht darin, nachprüfbare Daten zu sammeln, die zur Entscheidungsfindung von Erklärungen für Philosophen hilfreich sind.
Darin unterscheiden sich diese beiden Berufsgruppen, die sehr eng zusammenarbeiten.
Doch wie findet man in den Naturwissenschaften heraus, ob eine neue Idee oder eine neue Annahme, deren Daten zur Entscheidungsfindung führen soll, falsch oder richtig ist?
Indem man prüft, ob ein Naturgesetz verletzt wird.
Naturgesetze sind Beschreibungen von Regelmäßigkeiten im Verhalten von beobachtbaren Systemen. Man spricht daher in den Wissenschaften häufiger von Regelmäßigkeiten als von Gesetzmäßigkeiten, um mögliche Zirkeldefinitionen zu vermeiden. Das heißt, man beobachtet zunächst bekannte Systeme, führt Experimente durch und entdeckt auf diese Weise nach und nach die Regelmäßigkeiten, die Gemeinsamkeiten, die Daten, die die Naturgesetze ausmachen. Dieser Erkenntnisprozess ist oft sehr mühsam und führt in der Regel über zunächst unterschiedliche Erkenntnisgrade wie denen von einer Idee, Spekulation, Hypothese bis hin zu einer ausgeformten Theorie, mit der man dann konkrete Vorhersagen machen kann. Wichtig ist hierbei zu berücksichtigen: Jede Idee, Spekulation, Hypothese oder Theorie ist von Menschen gemacht. Aber kein Mensch hat jemals ein Naturgesetz zustande gebracht. Die so herausgefundenen Naturgesetze/Regelmäßigkeiten kann man dann auf unbekannte Systeme anwenden, um sie damit zu prüfen und sagen zu können, ob diese richtig oder falsch sind.
So verstößt beispielsweise die Idee (x+y)² = x² + y² gegen ein Gesetz der Mathematik, das uns sofort zu der korrekten Lösung führt, nämlich: (x+y)² = x² + 2xy + y²
Oder nehmen wir die Physik. Man kann unmissverständlich erklären, warum es ein perpetuum mobile nicht geben kann, weil der Energiesatz verletzt wird.
Es ist noch niemals eine Regelmäßigkeit gezeigt worden, bei der ein System ohne Energiezufuhr von selbst in Gang kommt und es dann bleibt.
Man kann daher bereits von vornherein durch die Prüfung mit Naturgesetzen sagen, ob eine wissenschaftliche Idee falsch ist oder nicht und braucht nicht erst aufwendige Experimente in der Praxis durchzuführen.
Ich empfehle dir daher, dich erst mal mit wissenschaftlichen Methoden und Vorgehensweisen zu beschäftigen, bevor du Fragen stellst, ob diese Leute die Wahrheit sagen.