Hi.
die verwechselst hier die bedeutung der häuser, mit der berechnung der häuser.
Mitnichten wird hier irgendwas verwechselt -- es ist nur deine Rezeption, die es so scheinen lässt. Aber es hilft mir die Berechtigung von etwas nichts, wenn ich es nicht wirklich festmachen kann. Also was soll ich (Zwischen-) Häuser deuten, wenn ich nicht weiß, wo die eigentlich anfangen?
(noch genauer gesagt, liegt der unteschied bei der berechnung der häuser im bereich der zwischenhäuser! die sog kardinale häuser, also 1, 4, 7 und 10 sind bei alle syteme ausser das äquale system, gleich, was beginn der häuser betrifft.)
Das, lieber Shimon, ist ein Null-Satz: wie du richtig bemerkst, gibt es eben auch äquale Systeme, und damit gibt es im gesamten Häusermeer (ich habe 19 verschiedene Systeme in meinem Programm zur Auswahl) nichts außer dem AC oder MC, das durchgängig verbindlich zu berechnen wäre. Stehen nun Planeten an einer Spitze, rutscht der Planet je nach Haussystem in ein anderes Haus...
ich kann ehrlich gesagt nicht sehen, dass ohne häuser eine umfassende und vernünftige deutung möglich wäre, ganz zu schweigen von der beantwortung konkreter fragen!
Seltsam genug, dass ich es ganz ohne Häuser immer wieder schaffe, nicht?
In der letzten Zeit habe ich sogar gegen meinen Grundsatz einiges an Deutungen von Aspekten öffentlich gemacht und scheinbar ganz gut gelegen. Von dir habe ich bisher noch keine Deutungen gelesen, kann also nicht beurteilen, wie gut du mit deinem System liegst.
Das Geheimnis für meine Treffer ohne Häuser und Zeichen liegt wahrscheinlich in der Redundanz jedes Kosmogramms: was ich in den Objekten finde, finde ich (weitgehend) auch bei der Deutung über die Häuser. Was bei den Häusern unklar und unscharf bleibt, kann ich mit den Planeten auflösen -- also wozu brauche ich überhaupt Häuser auf dem Niveau, mit dem engagierte Laien an die Sache rangehen?
Nebenbei finde ich die Klarheit und Präzision, mit der sich Konstellationen zu Ereignissen darstellen, dem Deutungskauderwelsch der völlig überladenen Häuser um Welten überlegen. Ein bisschen logisches Nachdenken zeigt auch schnell, warum dem so ist:
Die Häuserdeuter versuchen, die ganze Welt in 12 Begrifflichkeitsgruppen zu zerteilen, die sie Häuser oder Felder nennen. Die ganze Welt! In zwölf Gruppen von Begriffen! Klar, dass vor lauter Symbolik die Deutung immer diffuser werden muss - zwingend.
Innerhalb der Häuser gibt es keine (stark) wechselnden Beziehungen, nur die Breite schwankt in den nicht äqualen System. Also versuchen die Häuserdeuter nun, Bezüge zwischen den Häusern über Planeten herzustellen. Dabei wird der Planet, der Herrscher des Hauses und der Herrscher des Zeichens praktisch synonym betrachtet. Also hat man es dann mit drei Sonnen ( SO, V., Löwe), drei Uranus (UR, XI., Wassermann) und fünf Venus
(VE, II., VII., Stier und Waage) zu tun und je nach Gelegenheit wird immer das selbe, weitschweifige Deutungsmuster verwendet.
Die Planeten sind dagegen mit sehr wenigen Begriffen beschrieben und die Deutung entsteht aus dem Konstruieren von "Sätzen" über die Planeten-Beteiligung. Wenn es ernst wird, verwende ich auch die Zeichen, in denen die Planeten stehen - wie bei der Sonne sehe ich auch für jedes andere Objekt eine hohe Relevanz im Zeichen. Und zum Schluss erlaube auch ich mir den Blick auf die Häuser - aber: erst zum Schluss, wie v. Klöckler das schon 1926 oder so forderte.
Weiters sind die Häuser in starker Abhängigkeit zum AS. In äqualen Systemen zu 100%, in anderen Systemen je nach Geburtszeit und -ort mehr oder weniger. Entsprechend liefert eine Deutung über die Häuser nur wenig mehr Information, als sie in der "Wald- und Wiesendeutung" zum Aszendenten ohnehin schon eingeflossen sind. Hier wird also (im Allgemeinen) auf sehr flachem Niveau doppelt und dreifach das selbe gemoppelt, und so lesen sich dann die Deutungen, die entsprechend nah am Barnum-Effekt liegen.
Klar -- letztlich liest eh jeder, was er lesen will, also ist es auch egal, was man ihm deutet, aber ich bin Phantast genug, um darauf zu hoffen, dass klarere Deutungen dem Gedeuteten tatsächlich helfen können. Ob das jemand will, weiß ich nicht -- es gehen ja auch viele zum Arzt, um schnell ein Rezept zu erhalten, mit dem sie andere (die Pharma-Industrie) in die Pflicht nehmen können, ihre Probleme wundersam zum Verschwinden zu bringen. Heilung oder Wissen ist da kein Thema und vielleicht überschätze ich das Interesse an wirklichem Verständnis um ein Vielfaches -- nur die Zeit wird hier eine Antwort liefern. Und bis dahin funktioniert es für mich (und viele andere) mit den Planeten besser als mit den Häusern, wahrscheinlich auch wegen der immanenten Probleme mit den genannten Geburtszeiten. Nun ja, jeder wie er will, zum Glück ist die Astrologie keine institutionalisierte universitäre Disziplin, wo es von anerkannten "Experten" nur so wimmelt, "wir" haben noch viel Platz für das empirische Experiment gegen den Strom...
Schönen Abend noch.