Was kann man machen, wenn man verhasst ist?

Eine Psychotherapie ist KEIN Ausschlusskriterium für eine Verbeamtung, es kommt auf die Diagnose an.
Bei einer schweren Störung, dazu gehört neben z.B. Psychosen auch eine Persönlichkeitsstörung, ist eine Verbeamtung aus gutem Grund nicht sinnvoll.
Bei anderen Problemen wird eine Psychotherapie mitunter als Pluspunkt gewertet (man erkennt seine Schwierigkeiten und ist bereit, daran zu arbeiten).

Du schreibst, du bist Schulleiterin (?) oder gibst du nur Musikunterricht? (ich habe nicht ganz verstanden, ob dein Projekt nur in Planung ist oder bereits vollzogen)
Ist das eine reguläre Schule, die Schulabschlüsse ermöglicht, oder eine Förderschule?
Zahlen die Eltern komplett alles?
Wieviele Lehrer beschäftigst du oder planst du, zu beschäftigen?
 
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...weiterführende Gedanken :)

Wenn man in Kontakt mit anderen (aufgrund von Vorerfahrung) ständig damit beschäftigt ist zu checken:
Mag die mich? Neidet die mich? Kann ich mich zeigen wie ich bin oder muss ich irgendwas befürchten? usw. ... dann geht das Wichtigste innerhalb jedes Kontakts verloren: Die Wertschätzung!

Schau mal, was du an deinen Schülerinnen wertschätzendes findest und damit meine ich nicht nur deren musikalische Fähigkeiten...sondern auch die menschlichen.
Wenn ein Mensch sich (von dir) geliebt fühlt- warum sollte er dir dann Böses wollen?

Anders gesagt: vergiss mal...versuchsweise...dich selbst...und lenke deine Aufmerksamkeit auf das was gerade zwischen dir und dem anderen statt finden...statt finden KANN- wenn Liebe fließt.

Und sollte dann doch zB eine dreiste 60jährige nach deinen musikalischem Können fragen, lenke ihr Misstrauen doch einfach auf neue Wege um zB sag: "Oh, übrigens finde ich, dass Sie ne total schicke Frisur haben. Die steht Ihnen prima!" (natürlich nicht so, dass andere sich verarscht fühlen..aber ich denke das Fingerspitzengefühl kriegst schon hin...wenn du dich stärker in dir selbst fühlst...)
 
Hallo Maiila,

vielen Dank für deine Gedanken und Anregungen!

Schau mal, was du an deinen Schülerinnen wertschätzendes findest und damit meine ich nicht nur deren musikalische Fähigkeiten...sondern auch die menschlichen.

Das mache ich schon. Das gehört in mein Konzept, so zusagen, mit rein. Es gibt positive und negative Verstärker in der Pädagogik. Ich arbeite auschließlich mit positiven Verstärkern.

Manche Menschen können keine Liebe geben oder empfangen. Da kann ich noch so wertschätzend kommunizieren.

Und ich würde ja auch nicht sagen, dass sie mir, nur mir, was Böses wollen.
Wie du in deinem anderen Beitrag schon geschrieben hast, ich habe etwas, was sie gerne hätten.
Die ältere Frau will gerne Klavier spielen können und jung sein. Beides habe ich. Das eine hätte ich ihr beibringen können. Das andere kann ich ihr aber nicht geben.

Ich glaube, es wird in Zukunft immer wieder Menschen geben, die etwas haben wollen, was andere haben. Aber es wird nicht immer die Möglichkeit geben, ihnen alles zu geben, was sie sich wünschen.

Ich denke Suki, hat mir da schon einen entscheidenden Hinweis gegeben, nämlich weniger von meinen Gefühlen zu zeigen, um mich nicht angreifbar zu machen.

LG,

Stäbchen
 
Eine Psychotherapie ist KEIN Ausschlusskriterium für eine Verbeamtung, es kommt auf die Diagnose an.
Bei einer schweren Störung, dazu gehört neben z.B. Psychosen auch eine Persönlichkeitsstörung, ist eine Verbeamtung aus gutem Grund nicht sinnvoll.
Bei anderen Problemen wird eine Psychotherapie mitunter als Pluspunkt gewertet (man erkennt seine Schwierigkeiten und ist bereit, daran zu arbeiten).

Du schreibst, du bist Schulleiterin (?) oder gibst du nur Musikunterricht? (ich habe nicht ganz verstanden, ob dein Projekt nur in Planung ist oder bereits vollzogen)
Ist das eine reguläre Schule, die Schulabschlüsse ermöglicht, oder eine Förderschule?
Zahlen die Eltern komplett alles?
Wieviele Lehrer beschäftigst du oder planst du, zu beschäftigen?

Hmm, um eine Psychose oder eine Persönlichkeitsstörung ging es bei mir nicht. Das sind aber nicht die einzigen Diagnosen, die eine Verbeamtung verhindern.

Dass eine Psychotherapie als ein Pluspunkt bewertet wird, wäre mir neu. Ich denke, das ist grundsätzlich von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich handgehabt wird. Aber egal, ich sterbe keine Verbeamtung mehr an.

Bezüglich deiner Fragen, muss ich sagen, dass sie nicht das Geringste mit einer Lösung meines Problems zu tun haben und lasse sie deshalb offen. Wenn dich das aus anderen Gründen interessiert, kannst du mir gerne eine PN schicken.

LG,

Stäbchen
 
Hallo gemeinsam,

ich weiß langsam nicht, was ich machen kann und hoffe, ihr könnt mir helfen.

Und zwar bin ich vom Beruf her Sek II- Lehrin, da ich aber aufgrund einer Psychotherapie in der Vergangenheit keine Verbeamtung bekomme und unser Schulsystem nicht gutheiße, habe ich eine eigene etwas unkonventionelle (Privat)Schule gegründet.
Mein Konzept sieht Unterricht in kleinen Gruppen mit möglichst vielfältiger, individueller Förderung und kreativen und spielerischen Unterrichtsmethoden vor. Da ich schon immer eher "verhasst" war, habe ich mich bereits als Kind mehr der Musik und Kunst zugewandt und so meine Fähigkeiten gut ausgebaut. Darum habe ich eine sehr hohe Resilienz und möchte genau das an Schüler/innen weitergeben. Wer was kann, fängt sich selbst leichter auf.
Ich komponiere und gebe neben dem regulärem Unterricht auch Klavierstunden. Die Sache ist, dass ich als Sek II Lehrerin auch Erwachsenenbildung anbiete und auch darauf (noch) angewiesen bin. Es gibt so gut wie gar keine Mittel vom Staat. Meine Schule ist auch noch nicht so alt. Kurz- ich nehme auch erwachsene Schülerinnen an, weil ich das Geld brauche. Ich bin auch nicht die Teuerste. In meiner Straße ist ein Musik, der das Doppelte für seinen Unterricht nimmt. Bevor der reguläre Unterricht losgeht, kann man bei mir zwei Probestunden machen, völlig kostenlos und unverbindlich. Ich finde das großzügig.

Nun ist es so, dass manche Frauen mich schon beim Vorstellen so geringschätzig mustern. Wenn sie Ihre Kinder unterrichten lassen, legt sich das meistens. Wenn es aber für sie selbst ist, schlägt mir so ein Hass entgegen.

Diese Woche hatte eine 65 jährige Dame Klavierunterricht ausprobiert. Sie hat mich von oben bis unten abgemustert, wollte andauernd, dass ich ihr etwas von mir vorspiele, was ich normalerweise nicht mache. Bei ihr habe ich eine Ausnahme gemacht. Das hat ihr wohl nicht gereicht und sie brachte mir in der nächsten Stunde, ein mir völlig unbekanntes Stück mit und ich sollte das spielen. Klar, hätte ich es machen können. Nur wäre das bestimmt nicht einwandfrei, was ich ihr auch so ehrlich sagte. Es war von der Anforderung her im mittleren Bereich und meine eigenen Kompositionen sind häufig schwerer. Aber ein völlig unbekanntes Stück mal eben so perfekt wiederzugeben, ist einfach zu viel verlangt. Ich kenne auch sonst keinen Pianisten, der das kann.

Das hat sie mir natürlich aufs Brot geschmiert. Sie fände es grotesk, dass ich als Pianistin ebenfalls üben muss. Und hat dann noch mein Klavier schlecht gemacht. Das wäre so alt (ca. 45 Jahre alt, was wirklich kein Alter für ein Klavier ist) und der Klang sei einfach schrecklich. Ich solle doch bitte bei meinen restlichen Stunden bleiben, anstatt Klavierunterricht zu geben. Und wenn doch, solle ich mir wenigstens ein vernüftiges Klavier zulegen.
Im Anhang ist ein Bild davon. Das gab es nämlich schon Mal mit einer Mutti. Sie hatte bereits Unterricht wonanders und konnte keine Noten lesen. Ich habe mich einmal verlesen und da wurde prompt versucht, mir zu unterstellen, ich könne keine Noten lesen und auch mein Klavier runtergemacht. Den Klang könnt ihr jetzt nicht beurteilen, aber sieht denn das so schrecklich aus?
Ich hatte schon Mal einen Klavierbauer da, weil mich diese Mutti eben so verunsicherte. Er wollte es, wenn überhaupt, dann vor einem Konzert stimmen. Das würde sich nicht lohnen. Er sagte wörtlich: "Sie haben ein schönes, gutes Instrument. Das muss nicht unbedingt gestimmt werden." Dann kann es doch nicht so schlimm sein? Die Nachbarn in dem Haus, bekommen auch mit, wenn ich üben und pfeifen dann die Melodie nach. Die Nachbarin über uns, hört so ziemlich alles und macht ganz oft Komplimente, wenn sie mich spielen hört.

Puh, jetzt beim Schreiben merke ich:
ich sollte eher an meinem Selbstbewußtsein arbeiten. Denn sowohl die 65 Jährige als auch die andere Frau, die mich nieder machten, haben nicht meine Fähgkeiten. Sie können beide nicht gut Noten lesen, geschweige denn komponieren, von allen andern Fähigkeiten von mir ganz abgesehen. Aber warum konkurrieren sie mit mir?

Mir geht es nicht am Hintern vorbei, dass man oder besser Frau bei mir so intesiv nach Fehlern sucht. Jede noch so kleine Sache wird mir angekreidet. Es wird erwartet, dass ich wie eine Maschine funktioniere. Ich weiß, ich sollte es nicht persönlich nehmen. Aber vllt kennt jemand einen Trick, wie man sich vor so missgönnerischen Menschen schützen kann?

Vielen Dank schon Mal fürs Lesen!

LG,

Stäbchen

PS:
Gerade noch Mal den Beitrag druchgelesen. Verhasst hört sich so übertrieben an, aber so empfinde ich diese Frauen. Ihr Verhalten fühlt sich so richtig stachelig an...

Hallo Stäbchen!

Hab jetzt nur Deinen Eingangsbeitrag gelesen. Für mich hört sich das so an, als ob Du ständig überprüft würdest. und Deine Schlußfolgerung, dass es dabei um Dein Selbstbewusstsein geht, ist deshalb mMn nicht so verkehrt.

Der Sinn wenn Dich Jemand kritisiert ist, Dich dahingehend zu überprüfen. Ist was dran, dann änder was. Ist nichts dran, dann sprich das aus, weise sie ab und sag sie sollen sich Jemand anderen suchen. Steh zu Dir. Du bist ja auf diese Leute nicht angewiesen. Kann sehr befreiend wirken, Jemandem die Tür zu weisen - weil Du es Dir wert bist ;)
 
H

Bezüglich deiner Fragen, muss ich sagen, dass sie nicht das Geringste mit einer Lösung meines Problems zu tun haben und lasse sie deshalb offen. Wenn dich das aus anderen Gründen interessiert, kannst du mir gerne eine PN schicken.

LG,

Stäbchen

Ich versuche, mir ein Bild zu machen.

Die einzigen Möglichkeiten, mit (schwierigen) Kunden umzugehen, wurden hier schon genannt (wenn auch sehr unterschiedlich ausgedrückt): Souveränität und Professionalität, d.h. so viel Selbstbewußtsein (Stichwort Resilienz) zu haben, auch sehr kritischen Fragen mit Freundlichkeit und Wertschätzung zu begegnen, bei direkten Anfeindungen konkret nachzufragen usw. .
Wenn Kunden dann immer noch "unausstehlich" sein sollten, gibt es nur die Möglichkeit, auf eine Zusammenarbeit zu verzichten.

Diese Fähigkeiten hat man nicht automatisch und nicht immer (und selten in sehr jungen Jahren und als Berufsanfänger), aber so etwas kann man lernen, idealerweise in einem Team (deshalb die Frage nach Kollegen und deiner Position) und durch Fortbildungen.

Wenn ich als Mutter eine Lehrerin für meine Kinder suche, diese selbst bezahlen müßte und diese nicht in einer staatlichen Einrichtung arbeitet, dann wäre ich auch sehr kritisch und würde "Referenzen" (Zeugnisse, Vorspielen bei Musikunterricht, Hospitieren beim Unterricht) erwarten.

Deshalb "hänge" ich etwas in der "Luft" - ich kann mir kein rechtes Bild deiner Tätigkeit machen ... .
Wie z.B. hängt deine Sek.2. Qualifikation mit Erwachsenenbildung zusammen (du schriebst davon)? Musikunterricht für Erwachsene kann jeder anbieten, der sich dazu berufen und befähigt fühlt.
 
Verstehe ich dich richtig, du wärst/ bist gerade selbst misstrauisch und möchtest, dass ich dir ein umfassendes Bild meines Konzeptes und unserer Arbeitsweise gebe?

Wie z.B. hängt deine Sek.2. Qualifikation mit Erwachsenenbildung zusammen (du schriebst davon)? Musikunterricht für Erwachsene kann jeder anbieten, der sich dazu berufen und befähigt fühlt.

Eben, jeder kann Musikunterricht anbieten, der sich dazu befähig fühlt. Darum ist meine Qualifikation als Sek II Pädagogin auch nicht erforderlich, sondern eher ergänzend, weil ich für die Vermittlung von Lerninhalten professionell ausgebildet wurde.
Sek II ist Erwachsenenbildung. Ich arbeite noch nebenbei als Lehrbeauftragte an der Uni, was jeder, wenn er meinen Namen googelt, sehen kann. Das ist wohl Referenz genug, denke ich. Aber wir haben auch SchülerInnenreferenzen.
 
Verstehe ich dich richtig, du wärst/ bist gerade selbst misstrauisch und möchtest, dass ich dir ein umfassendes Bild meines Konzeptes und unserer Arbeitsweise gebe?



Eben, jeder kann Musikunterricht anbieten, der sich dazu befähig fühlt. Darum ist meine Qualifikation als Sek II Pädagogin auch nicht erforderlich, sondern eher ergänzend, weil ich für die Vermittlung von Lerninhalten professionell ausgebildet wurde.
Sek II ist Erwachsenenbildung. Ich arbeite noch nebenbei als Lehrbeauftragte an der Uni, was jeder, wenn er meinen Namen googelt, sehen kann. Das ist wohl Referenz genug, denke ich. Aber wir haben auch SchülerInnenreferenzen.



Um ein Problem umfassend einordnen und somit einschätzen zu können, muß man das System kennen, in desssen Rahmen das Problem besteht (viele beruflichen Probleme basieren auf Strukturen und haben weniger mit der Persönlichkeit der einzelnen Mitarbeiter zu tun).

Ich versuche zu verstehen, wie du arbeitest, was für Schüler das sind und in welchem Rahmen sich das ganze bewegt.
Du schreibst, du habest eine Privatschule gegründet (also Schulleiterin?), schreibst von "wir" (also einem Team von Lehrern?), schreibst von Regelunterricht (also keine Musikschule, sondern eine "normale" Schule?), dann aber auch von erwachsenen Schülern (???) ... .
Neben dieser Schulleitertätigkeit bist du noch Dozentin an der Uni und gibst Gratis-Musikstunden sowie bezahlte Musikstunden, auch für erwachsene Kunden (das paßt für mich alles nicht).
Ich kenne so ein Modell nicht, nicht mal im Ansatz und kann mir überhaupt kein Bild davon machen.

Wenn du nicht näher darauf eingehen willst, dann ist das ok. Nur kann man dann wenig dazu schreiben außer ein paar vagen Vermutungen (das ist in diesem Thread reichlich geschehen) und den üblichen Allgemeinplätzen.
Wirklich weiterhelfen wird dir das nicht.
 
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du bist selber gut qualifiziert und hast qualifizierten Unterricht zu bieten.
wenn dein Preis für eine Unterrichtsstunde wie du schreibst unter der ortsüblichen Höhe liegt,
fragt man sich dann nicht, warum? etwas Gutes darf auch kosten, grad wenn´s ums Kind geht.
etwas Billiges macht mißtrauisch ob´s überhaupt was taugt. also Mut zum angemessenen Preis!
 
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