Hallo Xentrixa,
ich habe dort mit niemnaden streit hallte mich überall raus sag nur hallo und tschüss...
Ich interpretiere mal ...
Also ich sehe ein Problem darin "nur hallo und tschüss" zu sagen und sich überall rauszuhalten. Ich kann das richtig nachvollziehen, weil ich manchmal auch selber die Kommunikation auf ein Mindestmass beschränke und auch darüberhinaus eine Vielzahl unterschiedlicher menschlicher Charaktere kenne. Dabei habe ich gemerkt, dass Stille und Schweigen bei anderen Menschen oft eine grosse Unsicherheit zurücklässt, genaugenommen eine Unsicherheit über die eigene Beziehung. Jede Kommunikation enthält neben der eigentlichen Sachinformation auch noch andere subtilere Botschaften und eine davon liefert eben Informationen über die Beziehung zwischen zwei Menschen selbst. Indem du nur "hallo und tschüss" sagst drückst du dich darum herum, diese Beziehungsebene zu definieren und der andere Mensch weiß nicht wie er bei dir dran ist. Dagegen wirkt ein Hallo und ein anschliessender kurzer Scherz oder ein kurzes Gespräch allen Spannungen entgegen. Wenn du nur Hallo sagst, dann lässt das eine gewisse Leere zurück. Der Betreffende fühlt sich unwohl und füllt diese Leere mit eigenen (meist falschen) Interpretationen aus. Außerdem wird er versuchen über dieses unangenehme Gefühl auch mit anderen Bewohnern zu sprechen und seine Interpretationen zu bestätigen. Die Bewohner versuchen dich dann mit 'komisch' zu beschreiben und die Bestätigung durch einen anderen Menschen wird für sie zur Erleichterung. Und schon bist du in einer Schublade und es ist verdammt schwer da wieder rauszukommen. Also, wenn dir die anderen völlig egal sind, dann rächt sich das irgendwann ...
Was ist jetzt das Problem? Einerseits der Unwille oder auch die Unsicherheit sich auf andere Menschen einzulassen ... und das andere Problem sind die falschen Interpretationen der Mitbewohner. Also an ersterem kannst du selber arbeiten, wenn du dich fragst warum das so ist. Warum tauschst du dich nicht mit den Anderen aus? Natürlich sind uns nicht alle Menschen sympathisch, und wieviel man von sich hergibt und an wen, muss man immer selbst entscheiden. Trotzdem sagt man ja, dass der Mensch ein soziales Wesen sei und dementsprechend sollte man sich auch verhalten. Dadurch erlangen wir Verständnis und die Beziehung die wir uns zu einem anderen Menschen aufbauen hält auch einiges aus.
Diese Welt ist sogar absichtlich so konzipiert, dass sich unsere individuellen Interessen aufgrund begrenzter Ressourcen ineinander überschneiden. Wo endet denn unsere persönliche Freiheit? Sie endet genau dort, wo sie in den Bereich der persönlichen Freiheit des anderen eingreift. Und weil das so oft vorkommt hat sich im Lauf der Geschichte sogar eine eigene Rechtsordnung hervorgebildet, die uns mit Paragraphen das Zusammenleben erleichtern soll.
Also dein Fall lässt sich bestimmt mit der bestehenden Rechtsordnung lösen, aber der Kern des Problems ... das Unverständnis ... bleibt trotzdem bestehen. Ich verstehe beide Seiten bei diesem Konflikt. Das Dumme ist oft nur, dass die emotionale Geladenheit in solchem uns daran hindert sachliche, konstruktive Lösungen zu finden, und diese gibt es sehr oft.
lg
Topper