Tja was von Mittwoch bis Freitag passiert ist, brachte mich erneut an die Grenzen.
Am Mittwochmorgen versuchte ich notfallmässig einen Arzt aufzutreiben, da ich das Gefühl hatte, dass eine Bandscheibe verschoben ist - am Vortag hatte ich das Gefühl eines stark brennenden Knoten neben der Wirbelsäule. Und auch immer wieder ziehende Muskelkrämpfe im rechten Oberschenkel habe.
Klappte nicht und so fuhr ich zu meinen Eltern, da ich Vorbereitungen treffen musste für die Verlegung meines Vaters vom Krankenhaus in die Reha.
Ich sagte zu meiner Mutter, dass die Rückenschmerzen noch nicht besser seien, dann hagelte es Vorwürfe, warum ich so lange warte mit dem Arztbesuch, sie sagte es mir noch mindestens 10x bis mir der Kragen platzte, ich schrie sie an, jetzt reichts aber ...... wann hätte ich denn zum Arzt gehen sollen, Termine sind nicht immer sofort verfügbar (ich bin in der CH versichert und meine Eltern sind in D 140 km entfernt) - dann hatte ich Ruhe.
Am Nachmittag besorgte ich die restlichen Sachen für meinen Vater für die Reha. Ich freute mich auf einen relativ ruhigen Abend, bevor es am nächsten Tag und übernächsten richtig stressig wird.
Ich habe mich getäuscht, denn meine Mutter hatte Holunder abgenommen, den ich bearbeiten musste, bis abends um 22 Uhr war ich am Werkeln und sie sagte ich könne ausschlafen.
Das tat ich und stand erst um 9 Uhr auf, aber ich wurde sogleich wieder eingespannt und meine Mutter schreibt mir sogar den Weg ums Haus vor, den ich gehen soll, um den Holunder zu pflücken, dadurch verlor ich am Mittag 2 Stunden und wir kamen spät zum Vater zu Besuch. Ich musste jegliches Essen der vergangen 4 Tage mitnehmen (ca. 20 Scheiben Brot, ca. 5 Birnen und 3 Joghurts ect), sogar gekautes Brot, welches er in einem Plastiksack versteckte. Mir wurde regelrecht schlecht davon, aber ich ass zuhause wenigstens die Joghurt, meine Mutter die fast verfaulten Birnen.
Es haben sich alle gewundert, dass er trotz Diabetes (nicht insulinpflichtig) einen Nüchternzucker von rund 66 hatte. Er isst nicht richtig, da er seine Zahnprothese nicht einsetzen will und sagt dies auch nicht.
Freitag 11.9 war der stressigste Tag, ich bekam einen Wutanfall, wie in den ersten Posts beschrieben.
Auslöser war, dass meine Mutter und ich 1/2 Stunde zu spät zum Vater ins Krankenhaus kamen, da meine Mutter durch ihre Sehschwäche (Makuladegeneration) länger braucht zum Anziehen und es unterschätzt.
Im Krankenhaus angekommen ging der Stress los, da mein Vater eine Wundbehandlung am Zeh hatte, die länger dauerte und er nicht in der Zwischenzeit frühstücken wollte. So begann er erst zu frühstücken als der Taxifahrer fast eine halbe Stunde zu früh kam.
Ich war zeitgleich beschäftigt, die Sachen einzuräumen, wusste aber nicht genau, was eingepackt wurde, da dies meine Mutter und Schwester getan hatten. Meine Mutter sieht es nicht richtig und so fragte ich den Zimmernachbarn, was ihm gehörte - gleichzeitig verlangte mein Vater, dass ich das Frühstück verschwinden lassen soll und auch die Bierflasche von gestern und schon wieder 2 Joghurt.
Ich hatte die Schnauze gestrichen voll von dem Versteckspiel meines Vaters wegen dem Essen.
Ich kam dermassen ins Hyperventilieren, liess einen Schrei los, da sich etwa 7 Personen im gleichen Raum befanden und ich nicht von Ecke A und Ecke B gleichzeitig sein konnte. Ich war total fertig mit den Nerven.
Die Lösung bestand, dass ich beide Eltern mit dem Taxi in die 1 km entfernte Reha schickte und ich alleine einräumte und auch in der Reha ohne deren Beisein ausräumte und eine Liste machte.
Zuhause sprach mich meine Mutter nochmals an - wo ich denn das Schreien so gelernt hätte - in den Esoterikkursen. Ich wurde nochmals laut, wenn ich nicht mir mal Luft verschaffen kann, dann kannst Du mich in der Psychiatrie abholen.
Fazit:
Jammern bzw. Kranksein oder nicht Funktionieren wird mit Vorwürfen bestraft.
Wie auch kürzlich der Spruch meiner Mutter an meinen psychisch kranken Bruder - Wenn Du mir nicht hilfst bei der Arbeit, dann brauchst hier nicht sein.
Zudeckeln - ja nicht sagen was man will, es alles ist in Ordung.
Niemals wütend werden, ich muss alles aushalten und schweigen - auf dann in körperlich manifeste Krankheiten wie Krebs ect.
Ist das mein Weg