Was ist zur Zeit los mit mir? Verzweifelt ohne Ende

Es ist so, dass meine Eltern +/- 80 Jahre sind, der Vater ist gesundheitlich ziemlich eingeschränkt mit Arthrose, Diabetes, Herzinfarkt vor 3 Jahren, 20% Sehvermögen.
Meine Mutter hat Makuladegeneration mit ca. 10% Sehvermögen.

Ein Bruder starb vor 3 Jahren an MS, ein anderer Bruder ist psychisch krank und meine Schwester lebt im Sudan.
Ich bin die einzige, die erreichbar ist für meine Eltern, wohne aber auch 140 km entfernt. Ich lebe alleine und arbeite Schicht zu 80%.

Es ist so gespalten in mir, ein Teil dreht schier durch und ein anderer Teil sagt, Du musst den gebrechlichen Eltern helfen. Mit meinem Vater komme ich meistens gut klar, nicht aber mit meiner Mutter.

Hallo!

Sag dich von deinen Eltern los,die sind erwachswen,du bist nicht für sie verantwortlich,du hast ein Recht auf dein eigenes Leben!
Such dir therap.Hilfe und halte Abstand zu deinen Eltern-die tun dir nicht gut und machen dir nur sinnlose Schuldgefühle!

Alles Gute
 
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Hallo!

Sag dich von deinen Eltern los,die sind erwachswen,du bist nicht für sie verantwortlich,du hast ein Recht auf dein eigenes Leben!
Such dir therap.Hilfe und halte Abstand zu deinen Eltern-die tun dir nicht gut und machen dir nur sinnlose Schuldgefühle!

Alles Gute

Zumindest für ein paar Tage ist es jetzt der Fall oder vielleicht auch länger, siehe nächsten Post.
 
Tja was von Mittwoch bis Freitag passiert ist, brachte mich erneut an die Grenzen.

Am Mittwochmorgen versuchte ich notfallmässig einen Arzt aufzutreiben, da ich das Gefühl hatte, dass eine Bandscheibe verschoben ist - am Vortag hatte ich das Gefühl eines stark brennenden Knoten neben der Wirbelsäule. Und auch immer wieder ziehende Muskelkrämpfe im rechten Oberschenkel habe.
Klappte nicht und so fuhr ich zu meinen Eltern, da ich Vorbereitungen treffen musste für die Verlegung meines Vaters vom Krankenhaus in die Reha.
Ich sagte zu meiner Mutter, dass die Rückenschmerzen noch nicht besser seien, dann hagelte es Vorwürfe, warum ich so lange warte mit dem Arztbesuch, sie sagte es mir noch mindestens 10x bis mir der Kragen platzte, ich schrie sie an, jetzt reichts aber ...... wann hätte ich denn zum Arzt gehen sollen, Termine sind nicht immer sofort verfügbar (ich bin in der CH versichert und meine Eltern sind in D 140 km entfernt) - dann hatte ich Ruhe.

Am Nachmittag besorgte ich die restlichen Sachen für meinen Vater für die Reha. Ich freute mich auf einen relativ ruhigen Abend, bevor es am nächsten Tag und übernächsten richtig stressig wird.
Ich habe mich getäuscht, denn meine Mutter hatte Holunder abgenommen, den ich bearbeiten musste, bis abends um 22 Uhr war ich am Werkeln und sie sagte ich könne ausschlafen.
Das tat ich und stand erst um 9 Uhr auf, aber ich wurde sogleich wieder eingespannt und meine Mutter schreibt mir sogar den Weg ums Haus vor, den ich gehen soll, um den Holunder zu pflücken, dadurch verlor ich am Mittag 2 Stunden und wir kamen spät zum Vater zu Besuch. Ich musste jegliches Essen der vergangen 4 Tage mitnehmen (ca. 20 Scheiben Brot, ca. 5 Birnen und 3 Joghurts ect), sogar gekautes Brot, welches er in einem Plastiksack versteckte. Mir wurde regelrecht schlecht davon, aber ich ass zuhause wenigstens die Joghurt, meine Mutter die fast verfaulten Birnen.
Es haben sich alle gewundert, dass er trotz Diabetes (nicht insulinpflichtig) einen Nüchternzucker von rund 66 hatte. Er isst nicht richtig, da er seine Zahnprothese nicht einsetzen will und sagt dies auch nicht.

Freitag 11.9 war der stressigste Tag, ich bekam einen Wutanfall, wie in den ersten Posts beschrieben.
Auslöser war, dass meine Mutter und ich 1/2 Stunde zu spät zum Vater ins Krankenhaus kamen, da meine Mutter durch ihre Sehschwäche (Makuladegeneration) länger braucht zum Anziehen und es unterschätzt.
Im Krankenhaus angekommen ging der Stress los, da mein Vater eine Wundbehandlung am Zeh hatte, die länger dauerte und er nicht in der Zwischenzeit frühstücken wollte. So begann er erst zu frühstücken als der Taxifahrer fast eine halbe Stunde zu früh kam.
Ich war zeitgleich beschäftigt, die Sachen einzuräumen, wusste aber nicht genau, was eingepackt wurde, da dies meine Mutter und Schwester getan hatten. Meine Mutter sieht es nicht richtig und so fragte ich den Zimmernachbarn, was ihm gehörte - gleichzeitig verlangte mein Vater, dass ich das Frühstück verschwinden lassen soll und auch die Bierflasche von gestern und schon wieder 2 Joghurt.
Ich hatte die Schnauze gestrichen voll von dem Versteckspiel meines Vaters wegen dem Essen.

Ich kam dermassen ins Hyperventilieren, liess einen Schrei los, da sich etwa 7 Personen im gleichen Raum befanden und ich nicht von Ecke A und Ecke B gleichzeitig sein konnte. Ich war total fertig mit den Nerven.
Die Lösung bestand, dass ich beide Eltern mit dem Taxi in die 1 km entfernte Reha schickte und ich alleine einräumte und auch in der Reha ohne deren Beisein ausräumte und eine Liste machte.

Zuhause sprach mich meine Mutter nochmals an - wo ich denn das Schreien so gelernt hätte - in den Esoterikkursen. Ich wurde nochmals laut, wenn ich nicht mir mal Luft verschaffen kann, dann kannst Du mich in der Psychiatrie abholen.

Fazit:
Jammern bzw. Kranksein oder nicht Funktionieren wird mit Vorwürfen bestraft.
Wie auch kürzlich der Spruch meiner Mutter an meinen psychisch kranken Bruder - Wenn Du mir nicht hilfst bei der Arbeit, dann brauchst hier nicht sein.

Zudeckeln - ja nicht sagen was man will, es alles ist in Ordung.

Niemals wütend werden, ich muss alles aushalten und schweigen - auf dann in körperlich manifeste Krankheiten wie Krebs ect.

Ist das mein Weg :confused:
 
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Ist das mein Weg :confused:

Liebe Saralonde,

es ist wohl so lange dein Weg, bis du irgendwann in eine andere (deine) Richtung marschierst.

Ich habe auch eine Mutter, die inzwischen 80 jährig, bei vielen Angelegenheiten Hilfe braucht. Interessant ist: je mehr ich mich zurückhalte - desdo aktiver wird sie, organisiert sich selbst Hilfe und regelt ihre Dinge.
Wenn ich mal etwas für sie erledige, dann läuft das nach meinen Vorstellungen ab. Warum läßt du dir das, als erwachsene Frau, vorschreiben?
Deine Schmerzen sind doch ein nicht zu übersehender Hinweis auf Überforderung. Bitte ignorier das nicht. Ich halte es nicht für richtig, einen so gropßen Teil des eigenen Lebens zu opfern. Aber vielleicht liegt es an der starken Wasserbetonung in deinem Horoskop, dass du eher die Opferrolle annimmst, als es auf einen Durchsetzungskampf mit der Mutter ankommen zu lasen. Astrologisch ist deine schwierige Lebenssituation gut nachzuvollziehen. t-Uranus pendelt um deinen Mond und läuft in den nächsten Monaten über deinen MC, t-Saturn steht auf deiner Venus und insbesondere Uranus, der aus dem 8.Haus kommt, könnte deine jetzige Haltung, in Bezug auf Familie, auf eine neue distanzierte Ebene heben.
Kannst du dich nicht ein bischen aus der Geschichte rausnehmen? Einfach mal einen Termin bei der Mutter absagen?

Liebe Grüße
Gabi
 
Nach langer Zeit wieder ein Update

Nun war es immer wieder anstrengend, im Frühjahr 2010 hatte mein Vater die 2. Knieoperation, Ende Juli 2010 erlitt meine Mutter einen schweren Herzinfarkt, kurz zuvor war ich in ein möbeliertes Zimmer umgezogen, um meine Belastung zu reduzieren, denn ich verbrachte fast alle meine freien Tage von Frühjahr bis Wintereinbruch bei den Eltern.
Im Nachhinein gesehen kam ich, dank der Unterstützung meiner geistigen Lehrerin recht gut klar.

Vergangenen Winter habe ich mich ziemlich zurückgezogen, konnte mich aber nicht wirklich erholen, da ich meine im Sommer angesammelten Überstunden nicht einziehen konnte, sondern ausbezahlt wurde und ich somit keine zusammenhängende Ruhepause von 2 Wochen hatte.

Ich glaubte immer, dass es nun besser wird, aber nein es bleibt das gleiche Dilemma mit den Eltern, besonders mit der Mutter. Auch wenn ich derzeit nur etwa 3 bis 10 Tage im Monat bei den Eltern verbringe.
Inzwischen erzähle ich gar nichts mehr, was ich ausser Arbeiten noch tue, auch wenn ich sage ich bin müde oder sonst krank oder unpässlich, dann hagelt es Vorwürfe von meiner Mutter (sie wird im Oktober 86). Dasselbe macht sie mit allen anderen, insbesondere mit meinem Vater (er wird im Juni 80) und er schweigt und leidet, jetzt macht die Schulter grosse Probleme so dass er kaum mehr einen Löffel halten kann.
Ja das Neidthema bei meiner Mutter ist so gross, auch nicht zu den Seminaren meiner Lehrerin oder Freunde besuchen soll ich und meine Schwester nicht in den Urlaub fahren soll.
Bei den Eltern bleibe ich ruhig, habe bemerkt, dass ich die Wut auf der Arbeit rauslasse (durch Jammern und Schimpfen über meine Eltern), auch das will ich ändern, denn die anderen können nichts dafür und können mir eh nicht helfen.

Kann es sein, dass alte Menschen wie meine Mutter nach einer überstandenen Krankheit zu neuer Kraft kommen und um einiges verstärkt ihren schon immer vorhandenen Eigensinn durchdrücken will, da sie weiss dass ihre Zeit beschränkt ist.

Was mir in letzter Zeit auch auffiel, ist die grosse Angst vor dem Tod, zuerst dachte ich, es sei nur meine eigene vor dem Verlust meiner Eltern und wie mit dem Sterben umgehen. Diese Angst befällt mich dort öfters sehr extrem, aber ich kann mit niemanden darüber sprechen (zumindest schreibe ich es hier). Wenn meine Schwester oder ich das Thema ansprechen, dann ist es spätestens nach einem Satz erledegt – denke doch nicht so etwas schlimmes.

Meine Wohnsituation ist auch eher beengend, ich bin Untermieterin, Vermieterin will möglichst nichts mit mir zu tun haben (wir sind keine WG), ich koche, wasche, dusche nur wenn sie nicht da sind (ist mir oft möglich, da ich viel Spätdienst habe). Diesbezüglich werde ich eine Veränderung gegen Herbst/Winter anstreben, sobald ich nicht mehr so viele Überstunden mache (auch dieses Jahr mache ich rund 250 Plusstunden während der Sommerferien).

Und trotzdem versuche ich den Lebensmut nicht zu verlieren, was mir im Moment eher schlechter gelingt, nur durch das Wissen, dass alles was ich jetzt nicht bewältige, später noch schwieriger wird, ist mein Durchhaltevermögen da.
Und dass ich nach 3 Jahren an Pfingsten wieder nach Ischia fahre für eine Woche, das hält mich hoch (hoffentlich kommt da nichts dazwischen).
 
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es ändert sich nicht viel

Grad vor einer Woche war ich mal wieder 10 Tage dort, habe mir einen ziemlichen Hexenschuss eingehandelt vom Heben der Kohlen 25kg schwer pro Pack, um meinen Bruder zu entlasten, mein Vater wollte auch, hat aber die Kraft nicht mehr, meiner Mutter fällt nur ein Vorwürfe zu machen.

Ich erkenne immer mehr die doch sehr quälende Abhängigkeit von meiner Mutter, wie im Märchen Vassalisa (im Buch Wolfsfrau) muss die überfürsorgliche Mutter sterben.
Es geht dann soweit, dass nachts Stimmen kommen ........... ich muss...... ich darf nicht.......... mich soweit aus dem Leben nehmen muss, dass ich keine Freunde/Bekannte kontaktieren kann, nur noch für die Eltern da bin.
So geht sehr viel Freizeit bzw. Urlaub drauf.
Und dauernd die Fragerei meiner Mutter, wann ich wieder zu arbeiten habe, da habe ich das Gefühl ich muss bis zum letzten meiner freien Tage dort bleiben und darf mir keine Ruhepause gönnen. Ich bin dieses Jahr knapp an einem Burnout vorbeigeschrammt, denn ich arbeitete Vollzeit statt der 4 Tage pro Woche.

Jetzt geht es soweit, dass der Bauernhof nach dem Ableben meiner Eltern nicht verkauft werden darf, denn mein psychisch kranker Bruder braucht ein Zuhause (meine Mutter will ihn jetzt aber nicht, weil er zuviel Chaos (Messie) hinterlässt) und ich ihn beim Aufräumen und Finanzierung dessen unterstützen muss, was ich schon tue, aber nicht unter Zwang, dies bis an mein Lebensende zu müssen.

Immerhin habe ich mich so im Griff, bis auf die immer stärker werdende Schlaflosigkeit nachts, dass ich mich innerlich davon Abstand nehmen kann, wenn ich nicht dort bin, weil ich weiss wie krank das Ganze ist (weiss ich nur weil jemand mich darauf hingewiesen hat)
 
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