Was ist Zeit ?

Zeit ist relativ, damit ist aber noch nicht gesagt, dass es Zeit nicht gibt.

Zeit ist, wenn es ein Vorher und ein danach gibt. Unabhängig davon, wie lange etwas dauert.

Wird ein Kind geboren, dann gibt einfach den ersten Lungenatemzug.
Ein Davor und ein Danach.

Ein Mensch ist entstanden.
Genauso wenn jemand stirbt. Es gibt für diese Existenz ein Leben und dann wenn es zu Ende ist.
Viele sprechen auch von Wandlung, was ja der Idee von Veränderung auch nahe kommt. Unser Leben wird nur gewandelt.

Die Wahrnehmung anderer kosmischer Verhältnisse läuft in anderen Zeit-"Intervallen" ab - aber auch dort gibt es "Bewegung", also ein Erleben von eben und von jetzt. Von zuvor und danach. Das umfassende Begreifen nimmt auch dieses in sich auf.
 
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Gibt es eurer Meinung nach einen Zusammenhang zu dem Paralleluniversen- Konzept ?
Ich hatte mal einen kurzen Artikel darüber gelesen:

http://www.spektrum.de/artikel/830044

Fakt ist, dass schon die Sekunden, in denen ich die vorherigen Sätze geschrieben habe, Vergangenheit sind. (zumindest lassen meine Empfindungen dies vermuten)

Gibt es also für jeden Bruchteil der Sekunde "Kopien", in Form von Paralleluniversen ? --> Demzufolge müsste es unendlich viele Kombinationen geben, genauso wie die Unendlichkeit im All zu finden ist.

Das Wort "parallel" beinhaltet jedoch auch, dass sich diese "Zeitebenen" niemals kreuzen könnten. Sind sie also unabhängig voneinander ? Oder besteht auch hier das Paradoxon, dass alle Paralleluniversen im Grunde ein und dasselbe sind, aber trotzdem illusionär gesehen gespaltene Zustände sein könnten, welche auch noch disjunkt sind (sich gegenseitig ausschließen, dann aber wiederum würde das heißen, dass sie doch abhängig voneinander sind...) ?
Solche Paradoxe und Kippwelten findet man immer wieder, wenn man sich länger mit diesen Themen auseinandersetzt. Anders könnte ich es mir jedenfalls nicht erklären.

Im Grunde ist die menschliche Existenz als Vorstellung amorph, denn sie verformt sich ständig, ist in einer dauerhaften Bewegung.
Könnte diese Unendlichkeitstheorie vielleicht als Analogie zum infiniten Kreislauf, (das Ein- und Ausatmen des Universums) aufgefasst werden ?

Oder seht ihr keinen sachlichen Zusammenhang mit dem Begriff der Zeit ?
 
Ich glaube ich verstehe in welche Richtung du gehst.
Es gibt z.B. im Bezug auf die optische Bewegungswahrnehmung eine Annahme von Theodor Ziehen, dass die Bewegungswahrnehmung nichts weiter als das lückenlose Nacheinander einer Reihe ortsfester Empfindungen sei.


Wir können nicht Alles wahrnehmen (rein neuro-kognitiv nicht möglich), was dann übrig bleibt sind die Sinnesempfindungen, welche aufgrund von Selektion (Passung, Interesse) stattgefunden haben. Je nach Persönlichkeit, Motiven, Interessen und Werte filtern wir die Informationen (visuell, auditiv, taktil usw.). Nun bleiben diese Erinnerungen (Gedächtnis), auch da ist Vieles selektiv, man erinnert sich leichter an die Sachen, die im Einklang mit dem kognitiven System stehen, man richtet auch sein Verhalten danach. Wir haben also Millionen von Ereignissen im Kopf, alle einzeln, aber jedoch nicht unabhängig voneinander. Dieses miteinander- Verknüpftsein kommt daher, dass, wie du sagst, wir bestimmte Erinnerungen, Assoziationen, Gefühle mit den einzelnen Ereignissen verbinden.


Es ist aber auch so, dass man sich manchmal an etwas erinnert, und man nicht mehr weiß, wann es genau stattgefunden hat --> das wäre ein zeitloses Ereignis, wir könnten es nicht mehr zuordnen.
Das ist ein sehr interessantes Konzept, ich denke auch, dass dies zumindest in die "richtige" Richtung geht. Es ist wie bei einem Zeichentrickfilm, dort sind einzelne, stabile Zeichnungen, welche aufeinanderfolgen, und es den Anschein macht, als würde "echte" Bewegung stattfinden.

Ja, der wesentlichste Punkt ist aber: Bei einem Zeichentrick-Konzept liegt der Ablauf für den Beobachter natürlich auch darin das die Bilder in der richtigen Reihenfolge dann "bewegt" werden. Was dabei unbeachtet bleibt, und ich damit verdeutlichen wollte das man die Bilder auch durcheinander bringen kann und gar nicht "ablaufen" lassen muss: Die Zeit, die Folgerichtigkeit des Ablaufs, liegt schon in den Inhalten selbst. Und Zeit ist etwas das wahrgenommen wird. Viele glauben, Zeit komme durch Veränderung und Ablauf erst zustande, aber sie ist nicht das Ergebnis von etwas.. sie wird wahrgenommen wie ein Baum. Denn selbst wenn ein Ablauf und Veränderung gegeben ist, gibt es trotzdem nichts das nicht wahrgenommen wird... oder anders gesagt: Was nicht wahrgenommen, registriert wird, gibt es nicht. Man muss also auch in Zeit denken, es braucht zwingend Erinnerung und Vorstellung. Und da wo Erinnerung ist, ist sofort auch Zeit. Selbst wenn es das "früher" nie real gegeben hat, selbst wenn der Moment in dem Erinnerung stattfindet nie mehr eine Veränderung erfährt: In diesem einen Moment liegt Zeit. Natürlich kann man sagen, das ich zu weit auf Wahrnehmung abziele und damit im Grunde sage, das es keine Objektivität mehr gibt... und im Grunde glaube ich das auch. Wir glauben, es gäbe Objektivität weil wir zudem noch glauben, wir könnten uns irgendwo außerhalb eines Systems stellen und es objektiv betrachten. Das ist aber eine der größten Fehlannahmen überhaupt. Das checkt die Wissenschaft auch schon seit einiger Zeit. Gleichzeitig sind Menschen so nicht zu denken gewohnt.. Daher ist es auch so seltsam zu welchen Schlüssen die Wissenschaft mittlerweile kommt, gleichzeitig wird trotzdem noch auf der Newton-Basis gedacht. Es kann einfach nicht eingeordnet werden. Und ich benutze dafür immer die Parallele eines Traums: Das Leben als persönlicher Traum... Wenn man es sich so vorstellt ist es mit der Objektivität sowieso sofort dahin. Und auch was das Thema Zeit betrifft... Wenn man sich mit Träumen auskennt, mal beobachtet wie dort Zeit zustande kommt: Es ist z.B. oft so, das man sich in einem Moment (im Traum) an "früher" erinnert. Im Traum hat man eine ganze Geschichte die man abrufen kann. Nur ist sie eben aus dem jetzt-Moment heraus kreiiert. Es handelt sich nicht um objektive vorherige Situationen die wirklich stattgefunden haben. Es sind vollkommen neue "Bilder" wo nen "Früher-Aufkleber" drauf klebt. :D

Übrigens: Wegen Deiner Frage nach Paralleluniversen... Dieses Konzept was ich zu erklären versuche löst auch da die Grenzen auf. Objektiv gesehen wäre jeder einzelne Moment eine Art Paralleluniversum zu jedem einzelnen anderen... früher oder später, und egal welcher Inhalt. Subjektiv gesehen wäre es so, das von dem jeweiligen Moment viele Entwicklungslinien aus gehen. Du liest z.B. momentan diese Zeilen und die folgenden Momente werden sich an dieser Linie inhaltlich ausrichten. Aber auf einer anderen Linie klingelt vielleicht gerade Dein Telefon und Deine AUfmerksamkeit geht in eine vollkommen andere Richtung, so dass eine ganz neue und parallele Realität daraus hervorgeht, trotzdem "DU" dort die Hauptperson bist... usw. Übrigens gibt es auch in der ganz seriösen Physik solche Überlegungen. Aber soweit ich weiß haben die alle ein Problem mit der Zeit. Daher ist mein Konzept viel besser weil es alle Probleme gleichzeitig löst. Eigentlich sollte ich den Nobelpreis kriegen. :D

VG,
C.
VG,
C.
 
Gibt es eurer Meinung nach einen Zusammenhang zu dem Paralleluniversen- Konzept ?
Ich hatte mal einen kurzen Artikel darüber gelesen:

http://www.spektrum.de/artikel/830044

Fakt ist, dass schon die Sekunden, in denen ich die vorherigen Sätze geschrieben habe, Vergangenheit sind. (zumindest lassen meine Empfindungen dies vermuten)

Gibt es also für jeden Bruchteil der Sekunde "Kopien", in Form von Paralleluniversen ? --> Demzufolge müsste es unendlich viele Kombinationen geben, genauso wie die Unendlichkeit im All zu finden ist.

Das Wort "parallel" beinhaltet jedoch auch, dass sich diese "Zeitebenen" niemals kreuzen könnten. Sind sie also unabhängig voneinander ? Oder besteht auch hier das Paradoxon, dass alle Paralleluniversen im Grunde ein und dasselbe sind, aber trotzdem illusionär gesehen gespaltene Zustände sein könnten, welche auch noch disjunkt sind (sich gegenseitig ausschließen, dann aber wiederum würde das heißen, dass sie doch abhängig voneinander sind...) ?
Solche Paradoxe und Kippwelten findet man immer wieder, wenn man sich länger mit diesen Themen auseinandersetzt. Anders könnte ich es mir jedenfalls nicht erklären.

Im Grunde ist die menschliche Existenz als Vorstellung amorph, denn sie verformt sich ständig, ist in einer dauerhaften Bewegung.
Könnte diese Unendlichkeitstheorie vielleicht als Analogie zum infiniten Kreislauf, (das Ein- und Ausatmen des Universums) aufgefasst werden ?

Oder seht ihr keinen sachlichen Zusammenhang mit dem Begriff der Zeit ?


....sachlich betrachtet denkt der geist alles nüchtern und doch parallel dazu empfängt der mensch oft informationen die er nie einordenen kann da zu irdsich!
 
Ich denke (und es sind meine Gedanken), Zeit ist Absicht. Absicht ist wiederum Leben. So verschieden, vielseitig, für jeden anders, individuell aber auch gemeinsam, unterschiedlich und so wundervoll, denn die Absicht oder auch das Leben ist aus Liebe gebaut. Das bedeutet, der Geist ist Liebe, die Seele ist Liebe, der Körper (und auch andere Objekte) ist Liebe = Gott ist Liebe (gegenwärtige Vorstellung von Liebe ist die Begrenzung davon).
Zeit ist keine Konstante und keine Abfolge von Ereignissen aber kann für einen Moment so verstanden werden.
 
Leibhaftige Entfaltung braucht Zeit bzw. M(o)USSE. Doch damit Entfaltung geschehen kann, bedarf es RAUM bzw. OFFENHEIT. Entsprechend geistig, was die Paralle zur Leibwelt ist.
 
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So gesehen wäre Zeit höchstens eine eigenständige Art der Veränderung, welche von anderen unabhängig ist.

Wie würdest du die "eigenständige Art der Veränderung" definieren oder zumindest umschreiben?

Vielleicht gibt es jedoch einen dünnen Unterschied, eine kausale Wechselbeziehung zwischen den "beiden" Sachen. Veränderung kann nicht ohne Bewegung stattfinden, wenn alles starr wäre, so würde es auch keine Veränderung geben.

Wenn das Eine ohne dem Anderen nicht kann,
dann besteht evtl. ein kausaler Zusammenhang.
Eine Bewegung zeigt sich z.B. in der Veränderung des Standortes eines Gegenstandes oder kleiner gehalten, in der Veränderung des "Standortes" eines Atoms.
Eine Veränderung zeigt sich z.B. durch die Bewegung eines Gegenstandes von A nach B.
Das ist jetzt zwar ein bisschen rumgemache was den Ausdruck anbelangt,
aber es veranschaulicht
erstens mal, dass sich beide bedingen und zweitens,
dass Veränderung gleich einer Bewegung ist und
Bewegung gleich einer Veränderung...:)

Allerdings bleibt dann noch die Frage (auch wenn Veränderungen unabhängig von Zeit stattfinden können) was passieren würde, wenn alle Bewegung und Veränderung (angenommen es gibt einen feinen Unterschied dazwischen) ausfallen würden, also Alles starr wäre.

Was schwebt dir denn für ein Unterschied zwischen Veränderung und Bewegung vor?
Ich würds gern genauer wissen,
um evtl. meine obige Ausführung zu überdenken...:)

Allerdings bleibt dann noch die Frage (auch wenn Veränderungen unabhängig von Zeit stattfinden können) was passieren würde, wenn alle Bewegung und Veränderung (angenommen es gibt einen feinen Unterschied dazwischen) ausfallen würden, also Alles starr wäre. Dann wäre es so, dass Zeit eher von Bewegung abhängt, als von Veränderung. Wir altern aufgrund von bestimmten biologischen Prozessen, Nervenzellen sterben aus usw. wenn all dies freezen würde, also alle Bewegung wegfiele, dann würde die "Zeit" stillstehen

Hm....
Also eigentlich stell sich die Frage nicht.

Um darauf genauer eingehen zu können,
wäre eben dieser Unterschied zwischen Veränderung und
Bewegung nützlich,
sonst wirds nicht mehr genau nachvollziehbar sondern
undurchsichtig. :)
 
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