Was ist ungewöhnlich dran ...

LoneWolf

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Wien
... wenn ein Lebenslänglicher sich zwischendurch mal ein wenig schlecht fühlt, nach der Freiheit sehnt und versucht, auszubrechen?

Doch niemand will ihn gehen lassen. Man gibt ihm Hilfe bei der Haftbewältigung, doch gehen darf er nicht. Er bekommt Liebe und Zuwendung von den Mitgefangenen, doch die Freiheit bekommt er nicht. Und man sagt ihm: du musst bleiben, bis du von der Freiheit in die Freiheit zurückgerufen wirst; doch niemand kann ihm den Sinn dieser Haft erklären.

Vielleicht stürzte er frei_willig aus dem Lichtermeer hinein in die Welt der Programme und nannte das ganze dann Leben. So wurde er zu einem Lebenslänglichen. Zu einem Gefangenen. Aber es ist ihm egal geworden. Irgendwann wird dieser Kerker zersprengt und dann wird keine Zeit mehr sein und auch kein korruptes System.

Das Sein in Programmen ordnet den Verstand. Das Löschen der Programme befreit ihn wieder und kann ihn fürs erste ziemlich verwirren. Beides ist gut. Wichtig ist ihm nur, dass er sich immer wieder irgendwo in einem Stück findet. Eine in sich geschlossene, gleichzeitig auch offene Einheit. Als Baum, als Blume, als Schmetterling; verbunden im Tanz mit anderen Schmetterlingen.

Zur Zeit ist er ein Liebender; Ein lebenslänglich lebensunfähiger und trotzdem noch immer lebender Liebender. Ein vom Leben verwirrter Primat mit einem hochfrequenten Biorhythmus, denn im Moment wünscht er sich wieder, seine Haft würde nie zu Ende gehen und dieser Zustand des Seins würde ewig währen.

Ein lebenslang Gefangener der Liebe und total :mad2:
 
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