Hallo Angelsunlight,
Hallo ihr da draussen, ich wende mich heut an euch, weil ich diese welt einfach nicht mehr versteh.. Egal wo ich hinguck, überall gibt es gewalt, krieg, hass, machtkämpfe, oberflächlichkeit, etc... bin ich zu pessimistisch?? Jahrelang hab ich an das gute im menschen geglaubt, hab immer versucht in JEDEM Menschen das Gute zu sehen, und gekriegt hab ich einen Tritt.. Ein Leben lang hab ich an der theorie festgehalten, wenn man gut zu den menschen ist, dann widerfährt einem auch nur gutes... Geblieben ist eine Leere in mir, die Erkenntnis das die mehrzahl der Menschen nicht so ist.
Früher in der Schule hatte ich ein Problem mit Mobbing. Ich war ein chronischer Außenseiter und hatte gar keine... später zum Abitur hin immerhin ein paar wenige... Freunde. Ich habe auch versucht, einfach nett zu sein. Wenn jemand Geld brauchte, habe ich es ihm/ihr geliehen (sofern ich etwas Taschengeld übrig hatte). So während der Frage "Joschi, hast Du etwas Geld für mich, ich will mir ein Brötchen kaufen?", und die zwei Minuten danach war der betreffende Mitwschüler auch nett zu mir... danach aber nicht mehr. Und das Geld habe ich nur selten wieder gesehen. Ich hatte aber das Gefühl, wenn ich das nicht weiter mache, haben die anderen keinen Grund mehr nett zu mir zu sein.
Ich kann jetzt nur von mir sprechen; das, was Du beschreibst, erinnert mich an mich damals... aber ich bin mir bewusst, dass es bei Dir auch ganz anders sein kann.
Die Geisteshaltung, die ich damals hatte, ist ganz schön arogant. (nicht, dass ich heute weniger arogant wäre... aber heute weiß ich das zumindest und bin es offener) Ich fühlte mich als "der Gute", und die anderen waren halt weniger sensibel, geistig nicht so reif, moralisch nicht so weit entwickelt wie ich... was weiß ich, was mir da noch so durch den Kopf ging. Ich suhlte mich geradezu im Selbstmitleid. Durch diese Geisteshaltung habe ich das Mobbing geradezu herausgefordert. Ich dachte, ich wäre lieb und nett; ich dachte, ich würde Liebe verbreiten... dabei war ich einfach nur arogant, unnahbar und eben nicht lieb.
Versteh mich nicht falsch: Ich will meine Mitschüler in keinster Weise rechtfertigen. Ich bin heute noch auf die Hauptmobber von damals stinksauer. Aber mir ist bewusst, dass ich meinen Teil dazu beigetragen habe.
Könnte es ähnliche Mechanismen in Deinem Leben gegeben haben, wenn Du schreibst, dass Du immer nur Tritte bekommen hast?
Ich frag mich heute den ganzen tag, warum lässt Gott das zu?? warum musste ich auf diese erde kommen, und all dies leid, diesen Hass, diesen Egoismus sehen? Ich bin nicht so, mein Herz funktioniert einfach nicht so.. Ich bin Reikimeisterin, und seitdem ich ein anderes Bewusstsein habe, wird mir das alles hier langsam unerträglich.. all meine Lehren, all mein Wissen ist gut, und hört sich auch alles so plausibel an, doch es ist nicht für das nackte überleben geeignet... und warum? weil der mensch da draussen nicht so ist.... es tut mir weh, und ich weine heute den ganzen tag über diese erkenntnis... kann mich jemand verstehen?? geht es jemanden genaus0??
Egoismus ist a priori keine schlechte Eigenschaft, solange Du eben auch die anderen Menschen siehst. Es ist aber wichtig, dass Dir Deine Bedürfnisse bekannt und auch wichtig sind. Wenn Du immer nur gibst... mit welcher Intention tust Du das? Steckt da nicht auch die Hoffnung drin, dass Du es wieder bekommst? Steckt da nicht auch Egoismus hinter, der dadurch, dass Du eben nicht alles wieder bekommst, enttäuscht wird?
Liebe geben ist wichtig. Die Welt wäre noch schlimmer, und wir würden uns immernoch in Hölen mit Keulen auf den Schädel schlagen, wenn es das nicht gäbe. Aber sei Dir dabei auch sowohl Deiner Bedürfnisse als auch Deiner Intentionen bewusst. Es gibt nicht immer Dank.
Auch von mir zusätzlich noch der gleiche Rat wie von dura: Steiger Dich in die Reiki-Meister-Schiene nicht rein. Mitgefühl und "Liebe geben" ist zwar wichtig. Ebenso wichtig ist aber auch das eigene Gefühl und vor allem den eigenen Egoismus (ich benutze jetzt bewusst das Wort) sowohl zu erkennen, als auch zuzulassen.
und warum ist das alles so wie es ist?? werd ich bestraft für das leid, was ich anderen in irgendeiner anderen inkarnation zugefügt oder warum hab ich ein so hartes leben?? warum ist meine kindheit von wenig liebe geprägt? warum hab ich eine mutter bekommen, die von kälte nur so "erstrahlt"? ich bin doch nciht so, oder bild ich mir meine herzenswärme nur ein? vielleicht bin ich ja doch so? ich weiss gar nix mehr, ich weiss nur, so kann ich es nicht mehr lange ertragen.. warum kann ich liebe nicht mehr annehmen? warum kann ich mich nicht einfach fallen lassen?? LIEBER GOTT; GIB MIR DOCH BITTE EINFACH NUR ANTWORTEN!!!!! ICH WILL NICHT DEN GLAUBEN AN DICH VERLIEREN; DENNOCH HAB ICH DAS GEFÜHL DER LEERE IN MIR......
Warum das alles so ist, kann Dir glaube ich niemand sagen (ich glaube nicht an Karma). Dass Du eine Kindheit hattest, die wenig von Liebe geprägt war, tut mir ehrlich leid. Ich kann mir vorstellen, dass Du das noch nicht richtig verarbeitet hast, und dass Du deswegen noch heute ähnliche Probleme hast.
Eine Frage noch: Warum lässt Du Dich treten? Gibst Du Dich noch mit Leuten ab, die Dich schlecht behandeln? Wenn ja, warum?
Viele Grüße
Joey