Was ist normales Leben?

Gerade bei Abtreibungen von möglichst Behinderten, hört man oft, es hätte ja kein normales Leben gehabt. Überhaupt, wenn es um Behinderte geht, hört man immer diese, es ist ja kein normales Leben mehr. Bei Komapatienten will man das Leben beenden, weil es ja kein normales Leben mehr wäre. Was ist normales Leben? Warum entscheiden Gesunde oder nicht behinderte Menschen darüber, ob ein Leben, dass nicht wie ihres ist, nicht normal wäre?

Jedes Leben ist es wert, gelebt zu werden. Wir sollten nicht darüber entscheiden ob ein anderes Leben eben nicht lebenswert wäre.

"Entscheiden" wie man sein Leben findet tut ja sowieso jeder für sich selbst.
Da hat jeder sein eigenen "Mess-Parameter".
So wie ich das sehe, schauen die meisten Menschen immer auf das. was sie nicht haben.
Das erzeugt Begierde, SehnSUCHT , kurzum: Leid und daraus zwischenzeitlich erwachte Hoffnung auf Besserung.

Und das ist das normale Leben.

Äh, dann will ich ein annormales Leben führen:)
 
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Hei Wyrm.

Was willst du ? Mich ausziehen ??? :weihna1


Ich hab diese Selbstentblößungen (fast) im Griff - also vergiß es :) :) ...

:) ich will auf einen bestimmten punkt hinaus:

ich finde solange ich einen menschen irgendwie behandle bin ich weit davon entfernt ihn menschlich zu behandeln.

das ist doch die gleiche schiene, wie ich behandle einen behinderten, wie einen behinderten, usw. .. ;)


bis dann,
grüsse,
wyrm
:firedevil
 
das habe ich jetzt erst gelesen, weil ich gerade selber geschrieben habe.

yes....das ist für mich auch wichtiger Teil des Themas. Das ist eben dann ein innerliches und äusseres Umschwenken von einem "Extrem" ins andere. Ich glaube, das muss auch sein, auf dem Weg....beide Seiten mal intensiv er-leben....in sich spüren,...und irgendwann dürfen dann alle An-teile darin gesehen und an-erkannt werden.
Ab da finde ich, wirds leichter....weil so meine ich, ausgewogener auf-gelöst und/oder verbessert werden kann.

:) Jo

Hi Jo.

Im Grunde ist es gerade für das Thema nicht wirklich zuträglich, wenn man das Leben dann als "völlig normal" hinstellt, wenn es nun mal nicht völlig normal abläuft. Das ist wie mit dem Babykriegen. Das finden auch alle dufte, bis sie die erste durchwachte Nacht hinter sich haben.

Es mag Behinderte geben, die völlig "normal" leben können und sind. Aber definitiv trifft das mE nicht auf alle zu, da muss man dann sehr stark differenzieren, zwischen Menschen, die sich selbst helfen können und Menschen, die Hilfe brauchen und das wohlmöglich noch rund um die Uhr :) ...

Solche Behinderungen fordern uns und das ist heutzutage definitiv nicht "normal" *lach ... man sehe sich nur um - alles easy, alles cool ...

Wenn der Rest der Menschheit dazu übergeht zu erkennen, dass sie weit weniger "normal" sind, als sie glauben, kommen wir vielleicht schon ein Stückerl weiter ...
 
Für die Behindertgeborenen z.B. ist ihre Behinderung normal....alles ist normal, ein Leben mit Behinderung ist anders als ein Leben ohne Behinderung, aber dennoch normal.

Anders ist nicht anormal, sonder nur eine andere Normalität
 
:) ich will auf einen bestimmten punkt hinaus:

ich finde solange ich einen menschen irgendwie behandle bin ich weit davon entfernt ihn menschlich zu behandeln.

das ist doch die gleiche schiene, wie ich behandle einen behinderten, wie einen behinderten, usw. .. ;)


bis dann,
grüsse,
wyrm
:firedevil

Das sehe ich nicht so, weil du ja aus dir heraus handelst und du bist doch menschlich, oder ? Menschlichkeit steht ja nicht nur dem Behinderten in dem Falle zu, sondern auch "dir" ...

Und Jimmy hat mich erinnert an eine Zeit, wo ich jeden Morgen an der Behindertenlehrwerkstatt vorbeigefahren bin und da ist so eine Ampel, an der man lange steht und da war immer um die gleiche Uhrzeit in Pärchen - beide Mongloid - und die liefen dann händchenhaltend und lachend über die Straße und die sahen soooo glücklich aus und so unbefangen und frei, dass mir jedesmal das Herz fast stehenblieb ...

Wenn ich konkret mit so einem Menschen in Kontakt käme, würde ich sie ganz anders "behandeln" als irgendeine Pappnase, die die einfachsten menschlichen Regeln nicht beherrscht zum Beispiel und ich weiß nicht, wer sich danach behindert vorkäme. :D

Im Grunde geht es doch darum, dass eben jeder was anderes unter "normal" versteht ...

Bei dem Pärchen wär ich im Traum nicht draufgekommen zu sagen: "die sind ja nicht normal" aber bei manch einem Nachbarn denk ich das zb. sehr häufig ;)
 
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das Wort normal ist ganz schön irreführend...*lach*

Wenn ein Mensch nicht hören kann, ist das auch ein Teil, wie Menschen ins Leben geboren werden. Klar ist das ein ganz "normaler" Mensch....im Sinne von Gefühlen, Verhalten,Talenten, Schwächen, Persönlichkeit,...

Da er nicht hören kann, ist Kommunikation nicht wie überwiegend üblich ..so wie ich es gelernt habe und gewohnt bin. Es ist also für mich "normal", dann mal zu schauen, wie wir uns gut verständigen können.

Vielleicht kann er/sie gut Lippenlesen und ich werde dann langsam und vielleicht sehr viel deutlicher sprechen, so...dass meine Lippenbewegungen gut zu sehen sind. Vielleicht auch meinen Wortschatz nicht so differenzieren...um es mit dem Verständnis meiner Worte leichter zu machen.

Letztendlich werde ich wahrscheinlich erst mal den Menschen fragen auf irgendeine Art, was für ihn die Kommunikation erleichtert, was da hilfreich ist...und dann daraus lernen können. Diese auch andere Art der Kommunikation. Mich darauf einstellen können, mehr darüber erfahren. Dann funktionierts immer besser.

"Normal" könnte aber auch sein, dass ich erst mal verwirrt bin....noch keine Idee habe, wie jetzt kommunizieren. So vieles ist auf seine Weise "normal"...

Für das Wort "normal" lassen sich so viele Worte einsetzen...

- wie überwiegend üblich (dann ist es nicht alltäglich, sondern besonders)
- im Rahmen der üblichen Möglichkeiten (dann kommt es nicht so gehäuft vor, aber üblicherweise immer wieder...das gehört dazu,...)
- ..................

:) Jo
 
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