danke für eure posts.
jetzt ist wieder wochenende und ich sitze wie so oft, alleine zu hause und weis nicht wie ich mir die zeit vertreiben soll. an manchen wochenenden denke ich gar nicht daran dass ich alleine bin und dann bin ich auch mal gerne allein.
nur manchmal ist es echt schlimm. da hätte ich so gerne einen mit dem man was unternehmen kann oder einfach mal reden. Ich mein mit meiner mutter kann ich auch reden aber ich würde so gerne mal was mit gleichaltrigen machen. Zudem ist es so, dass für mich die zeit total schnell rumgeht. die woche vergeht wie im flug. das wochenende ist viel zu kurz. das ist echt schlimm. ein jahr geht so schnell rum. jedenfalls für mich. ich weiß nicht wie es euch so geht.
ich habe oft angst eines tages aufzuwachen und zu merken, dass der größte teil meines lebens schon hinter mir liegt. obwohl ich dieses gefühl eig. schon sehr oft habe. Ich weiß, dass klingt zwar doof mit 18 aber oftmals habe ich das gefühl jetzt schon viel versäumt zu haben.
Ich denke das liegt daran, daß Deine Bedürfnisse im Moment nicht befriedigt werden. Schade, daß ich hier jetzt nur so da sein kann, wie ich jetzt da bin und Dir sonst nicht helfen kann, Du armer Schlupp. *laß dich mal drücken*
Wenn ich jetzt schon wieder an die nächste woche denke könnte ich wirklich heulen.....Wieder die gleiche arbeit, eine arbeit die mir keinen spaß macht....im gegenteil, sie frustriert mich. Eig. würde ich gerne nachdem ich meine Ausbildung als kaufmann abgeschlossen habe, in eine andere stadt ziehen und dort von vorne anfangen. alles einfach vergessen und hinter sich lassen.
Alternativ kannst Du dir vornehmen, auf Deinen jetzigen Erfahrungen aufzubauen. Du hast viel erreicht, viel mehr als viele andere in Deinem Alter: Du hast eine Ausbildung, die eine ganz gute Grundlage für das Leben darstellt. Selbst wenn die Arbeit an sich totlangweilig und uninteressant ist, hast Du eine ganz bestimmte Art des Denkens erlernt. Das wird Dir später mal helfen.
Sag, würdest Du gerne etwas mit Menschen machen, beruflich? Kommt mir so in den Sinn, als Frage.
ich würde gerne mein abi nachholen und danach evtl. studieren. ich weiß es nicht. das ist, was mir auch sehr angst macht. ich weiß einfach nicht, welchen beruf ich einmal ergreifen soll. jedenfalls keinen wo ich den ganzen tag im büro sitze und null mit anderen menschen zu tun habe.
oh, na, da schreibst Du es ja. Etwas mit Menschen also. Was könnte das sein? Es gibt ja viele Berufe, in denen man mit Menschen zu tun hat. Wie soll denn der Kontkat sein? Willst Du helfen, willst Du verkaufen, willst Du Kunst machen, wonach steht Dir der Sinn?
Hast Du eine Idee, wo Dein Talent liegen könnte? Was kannst Du gut? (außer dem Alleinesein, was eine Schlüsselkompetenz für selbständiges Arbeiten ist.)
naja, ich hoffe das es mir bald wieder besser geht. ich glaube, ich sollte mich mehr mit mir selbst beschäftigen und an mir arbeiten. immer nur habe ich für andere gelebt.
Inwiefern? Aus dem, was Du da empfindest, immer für andere getan zu haben, könntest Du auf Dein Talent rückschliessen.
nie für mich........ ich glaube viele in meiner umgebung sehen mich, aber verstehen mich nicht. sie nehmen mich wahr aber auch wieder nicht.
Nun ja, wenn Du nicht über Deine Gefühle redest und sie auch nicht zeigst oder lebst, dann kann man ja auch nicht wissen, wie Du wirklich bist.
ich habe mir oft überlegt, wer in meinem umfeld überhaupt merken würde, wenn ich nicht mehr da wäre.
Bei solchen gedanken kriege ich angst. denn nach meiner einschätzung bleiben da nicht viele leute übrig. klar, meine mutter meine familie würden mich schon vermissen, die lieben mich ja auch. das ist ja kein thema. nur darüber hinaus sind die leute dünn gesäht die mich wirklich vermissen würden. An so etwas merkt man das man eig. keine freunde hat. ich glaube auch, dass ich nicht der einzigste bin dem das so geht. auf der anderen seite bin ich aber auch kein verschlossener mensch der nicht mit anderen leuten redet oder so. wenn ich so wäre könnte ich ja vestehen dass ich keine freunde habe. ich weiß einfach nicht an was es liegt.
Ich glaube ja aus dem Gelesenen zu verstehen, daß Du gut bist so wie Du bist. Du bist ein guter Mensch, willst keinem weh tun und niemanden enttäuschen. Manchmal geht es aber nicht anders, ein Thema in diesem Komplex ist das Coming Out. Da tut man auch Leuten weh, die sich eigentlich einen anderen Lebensweg für Dich vorgestellt haben.
aber eure ratschläge haben mir schon weitergeholfen, wieder mut zu finden weiterzumachen. ich hoffe dass es mir bald besser geht.....
ich wünsche es Dir.
Ihr seid echt lieb dass ihr euch mit meinen problemen befasst
lg
Wir befassen uns mit
Dir. ;-) Deine Probleme, die finden am Rande natürlich auch statt. Aber Du bist ein netter Mensch, bist offen, hier. Und das ist eine Qualität, auf die Du bauen kannst.
Früher ging es mir mal ganz ähnlich wie Dir, glaube ich. Ich war 16, als ich meinen ersten Freund kennenlernte. Mit ihm war ich 5 Jahre zusammen- auch mangels einer Alternative, um ehrlich zu sein. Ich kannte niemanden, der sonst schwul war und ich hatte keinen Kontakt zu irgendeiner schwulen Szene. Und ich hatte fürchterliche Angst, da überhaupt in Kontakt zu kommen. Mit meinem Jörg war damals alles so sicher - in die große weite Welt mit all den fremden Menschen traute ich mich nicht hinein. Besonders darunter gelitten habe ich so im Alter zwischen 19 und 21. (ich war dann übrigens bei einem Seelsorger, der mir sehr geholfen hat durch Gespräche. Mit ihm konnte ich besprechen, was ich sonst mit niemandem besprechen konnte. So eine Möglichkeit wie hier, das Internet mit seinen Foren und Communities, gab es in der Form noch nicht.)
Und dann bin ich in eine Stadt gezogen, in meine Heimatstadt, an deren Rand ich zuvor in meinem Elternhaus aufgewachsen war. Das Erste was ich getan habe war, den einzigen Weg zu gehen, den ich kannte und der nicht in eine Kneipe oder Diskothek führte: ich ging zur AIDS-Hilfe. Ich hatte mir überlegt, daß ich mich gerne mit diesem Thema beschäftigen wollte, denn ich hatte fürchterliche Angst, mich anzustecken. AIDS kam damals auf, seit etwa 5 Jahren gab es es und ich hatte reichlich Panik vor meinem Leben. Und ich bin halt, so wie ich gestrickt bin, dann doch irgendwann mittenmang drauf zu, um mich mit dieser Angst auseinander zu setzen.
Ich habe dann über die AIDS-Hilfe natürlich Kontakt zu schwulen Männern und natürlich auch zu den anderen Menschen gefunden, die dort gearbeitet haben bzw. die dort in Selbsthilfegruppen sich trafen. Man ging gemeinsam aus und nun ja, so habe ich einige Erfahrungen gesammelt, die ich nicht missen möchte. Dann kam eine 14-jährige Beziehung, die im vergangenen Jahr endete. Und jetzt bin ich zwar auch wieder alleine, aber ich würde sagen, daß ich "in mir Ruhe". Du, und mit 18, da ruht kein einziger Mensch in sich selber, da ist Bewegung in alle möglichen Richtungen, ausprobieren, Sehnsucht nach mehr oder etwas Anderem. Es ist normal, will ich damit sagen, was Du erlebst.
Also lass dat Köppken nich hängen, junger Mann. Mache Pläne für die Zukunft, wenn Du weißt, was genau Du in der nahen Zukunft tun möchtest.
lg,
Trixi Maus