Was ist Karma? Und wie unfrei macht es uns?

Als Grundlage der hoffentlich spannenden Debatte kann vielleicht erst einmal eine Definition in Wikipedia dienen: (...)
Fragen könnten sein: Wie mechanistisch wirkt dieses Prinzip?

Das ist eigentlich ja schon die Beschreibung des Problems. Definitionen, so sehr sie einerseits auch ihren Sinn haben, machen nicht frei, sie binden, sind mechanistisch und dogmatisch. - Es müsste ein Weg gefunden werden, der die Freiheit gewährleistet.
 
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Menschen sind prinzipiell frei: Sie können sich zum Guten wie zum Schlechten entscheiden. Hätten sie keine Handlungsalternativen, dann wäre das Leben ein Film, der schon fix und fertig wäre und nur noch abrollt.

Eine mechanistische Auffassung von Karma könnte so aussehen, daß wir beispielsweise sagen, Mord und Totschlag, Gewalt und Schicksalsschläge seien auf karmische Verstrickungszusammenhänge zurückzuführen. Dann gäbe es aus der *Karma*-Maschine kein Entrinnen.

Allerdings: wenn wir beispielsweise einen Mord beobachten, so braucht das nicht bedeuten, daß das Opfer sich in einem Vorleben am Täter vergangen hat. Es kann auch bedeuten, daß wir in diesem Moment Zeugen der Entstehung eines neuen Karmas sind. Und zum anderen:

Angenommen, jemand hätte sich in einem früheren Leben aufs Schrecklichste an mir vergangen. Damit hätte er eine Schuld auf sich geladen, die nach dem Ursache-Wirkungs"-Prinzip abzutragen wäre. Diese Person begegnet mir nun in meinem jetzigen Leben in einer anderen Gestalt. Ich verspüre eine (vielleicht für mich selbst nicht rational zu erklärende) Wut auf ihn und komme in eine Situation (bzw. befinde mich in einer gesellschaftlichen Position), in der es ein Leichtes für mich wäre, Vergeltung zu üben und damit der Karma-Mechanik Genüge zu tun. Und jetzt passiert folgendes: Ich tue es nicht.

Das meint m.E. Armin Risi mit dem Aspekt der Freiheit, der im Handeln liegt. Ich komme aufgrund eines Karmas meiner Vorleben in eine prädestinierte Situation, kann mich aber in dieser Situation entscheiden, wie ich darauf reagiere. Als Mensch ist es mir möglich, diesen "blinden Mechanismus" aus freier Entscheidung zu durchbrechen. Ich muß mich nicht rächen. Ich muß keine Vergeltung üben.

Das sind so lose Gedanken, erst einmal auf die Schnelle.
 
Karma ist ein Lernprozess, denn wir uns selbst ausgesucht haben, wir sind in diesem körperlichen zustand um zu lernen, was gut ist was böse ist, und wie es ist gut zu sein oder böse zu sein. das ist Ausgleich, das sind Gegensätze. das ist das was wir für unsere Entwicklung brauchen , bei kleinen Kindern kann man das gut Beobachten, in Prinzip wollen wir uns immer fühlen wie auf der anderen Seite, und in verschiedenen Leben Situationen oder leben können wir das.

eingeschränkt werden wir nur durch die , die uns Manipulieren.
sein eigene Rasse zu töten ist unmenschlich, Kräfte messen dagegen menschlich.

wer oder wie sind kann man wie schon gesagt an kindern unter 3 beobachten, die noch unvoreingenommen sind und sich noch nicht manipulieren lassen.

wir dürfen alles, nur über leben und Tod Entscheiden liegt zwar in unserer macht aber wurde von fremden einprogrammiert.
 
Aus meiner Warte gibt es da mehrere Herangehensweisen zu diesem Thema: Karma

A)

Grundsätzlich wäre zu sagen, wir leben in einer zumeist christlichen Kultur – und die islamische ist in dieser Hinsicht um keinen Deut besser – die sich nicht auf Erfahrungen im engeren Sinn stützt, sondern in der späten „Berufung“ eine günstigere Position im Leben erkannt haben wollte, und von den Anfängen des jungen Lebens beim Übergang, einer NTE in Kinderschuhen, nur vom Hörensagen wusste, und das zwar aus dem externen Bereich, aber eben doch von dort.

Darum wird in diesem christlichen Umfeld das Leben nur oberflächlich behandelt.

Warum? Muss ich genauer erklären. Wir sind es gewohnt in einer Symbiose von Körper und Seele zu leben. Im Gegensatz zu einem alleinigen Seelendasein. Darum lese ich hier von einer Aufgabe Ereignisse „abzuarbeiten“. Die kann es so gar nicht geben, denn entweder ist ein Ereignis aus dem Leben in der Seele verankert – oder nicht. Die eigene alleinige Seele kann auf diesen „Schatz“ später zurückgreifen oder nicht. So gibt es etwa die Möglichkeit sich an irgendeinen Punkt des eigenen Lebens zu „verwandeln“, es muss nicht der Moment des Sterbens am Ende genommen werden, oder die Zeit der Demenz davor … ;)

Grundsätzlich muss ich dazu sagen, wenn jemand wie Moses etwa, oder Jesaja, usw. in früher Jugend eine solche Situation durchlebt hat, dann beginnt sich diese alleinige Seele parallel auch in diese Richtung zu entwickeln, und die Lebensweise beschränkt sich nicht allein auf das Lernen von Gehen und Essen und dergleichen. Davon kann ich ein Lied singen, denn diese Kommunikation von der Symbiose Seele/Körper zur alleinigen Seele, oder umgekehrt, die ist sehr eigenartig, und sehr unterschiedlich bemerkbar zu einer externen Kommunikation in unser Leben.

Vielleicht ist das auch beim normalen Ablauf des Werdegangs im Leben auffällig, durch einen anderen Auslöser, wenn etwa die Oma gestorben ist, und darum gebe ich hier einen Hinweis: die Formulierung der eigenen alleinigen Seele in den Funktionsbereich des Lebens ist von sehr persönlichen Parametern geschmückt. Die unmissverständlich darauf hinweisen, dass „ich mit mir selbst kommuniziere“ und dabei etwas Konkretes und Wirkliches zu sagen habe, zum Beispiel die Gestaltung der unmittelbaren Zukunft, sei es nur aus einem Interesse heraus, oder zum Schutz des Gesamten.


B)

Damit komme ich auch schon zur Darstellung einer anderen Anschauung.

Niemand muss müssen!

Jeder kann sein Leben leben von der Wiege bis zum Grabe wie er möchte.
Entweder ist es dann zu Ende, bis auf die weiter gegebenen Genen,
oder man hat sich schon davor
für die steigernde Form der Gesellschaft bei den Menschen entschieden.

Dann gibt es noch so etwas wie einen üppigen Nachschlag,
wovon ein allein egozentrisch ausgerichteter Mensch ohnehin nichts wissen will.

So ganz nebenbei hat dadurch diese gesamte Menschheit eine erhöhte Lebenserwartung,
und außerdem die darin involvierten alleinigen Seelen in der Gemeinschaft des Jenseits.

~ ~ ~ ~ ~

Es geht hier also nicht um irgendwelche alte jüdische Schuldverschreibungen,
vom Josef bis zum Peter,
oder um Deutsche Mark, Schillinge, als Devisenverbindlichkeiten,
vom Heinz bis zum Klaus-Jürgen.


Vielleicht ist es so deutlich;
wenn ich weiß wie die Wurst gemacht wird;
und mir der Unterschied von allein oder gemeinsam klar geworden ist.


Karma aufarbeiten (?) …




… und ein :lachen:
 
karma und gewöhnliche ursache-wirkung sind nicht eins.

wir erleben den "körper karmischer reifung", das ist ein etwas stabilerer zustand, in dem karmaschaffung meist nicht unmittelbar folgen hat. -- im übernächsten leben kommt die sache meist wieder raus. das ist erklärt in den "12 gliedern des abhängigen entstehens".

und warum? weil wir nicht verstehen, daß die welt, die wir erleben, eigentlich "wir" sind. wir tun uns buchstäblich selbst weh, wenn wir in die welt hinaus aggressiv sind. in unwissenheit erkennt man das nicht, später kehrt sich das erleben um, und dann leidet man "grundlos".

wir sprechen natürlich nur beispielhaft von leiden, man kann es auch mit guten und neutralen erlebnissen beschreiben.

@unfrei: wir sind in unwissenheit vollkommen im karma, nichts, auch nicht unwissenheit, befreit uns davon. wenn man einsicht erlangt, ist karma noch vorhanden, man kann den prozeß aber besser und besser kontrollieren. ein buddha ist dem karma nicht unterworfen. er hat keine welt, keine zeit, keine unwissenheit.
 
karma und gewöhnliche ursache-wirkung sind nicht eins.

...

@unfrei: wir sind in unwissenheit vollkommen im karma,
nichts, auch nicht unwissenheit, befreit uns davon.
wenn man einsicht erlangt, ist karma noch vorhanden,
man kann den prozeß aber besser und besser kontrollieren.

...



Ja und nein.

Der Mensch ist ein Gesellschaftswesen.
Bedeutet, habe ich für mich gesorgt,
mache ich mir selbst Vorwürfe mich nicht für das Höhere, die Gesellschaft, eingesetzt zu haben?
Umgekehrt frage ich mich, wenn ich nur für die Gesellschaft tätig bin,
wie das wohl gehen sollte, dass ich für mich selbst sorge?

In diesem Spannungsfeld ist die Lösung zu suchen – im alltäglichen Leben.

Da ist es nicht sinnvoll, wenn jemand von „Funktionsstörungen“ schwafelt,
aber von der psychischen Funktion der Psyche selbst keinen Tau hat …


… und ein :weihna1
 
> Bedeutet, habe ich für mich gesorgt,
> mache ich mir selbst Vorwürfe mich nicht
> für das Höhere, die Gesellschaft, eingesetzt zu haben?
nein. zuerst sorgst du für dich, dann für die anderen. kein problem.
aber ... bodhicitta ist die eine seite der einsicht: die völlige nichtgetrenntheit von allen anderen. wer könnte da überlegen, auf wen er/sie "zuerst" schaut?

> Da ist es nicht sinnvoll, wenn jemand von „Funktionsstörungen“ schwafelt,
> aber von der psychischen Funktion der Psyche selbst keinen Tau hat …
ICH weiß nicht, wovon du sprichst :)
 
mir wird immer wieder aufs Neue klar, wie genial "du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst" ist.

und .... ja, Karma IST. das find ich ebenfalls immer wieder bestätigt.
dazu brauch ich nicht mal frühere Leben heranzuziehen.
das Gucken in diesem Leben reicht normalerweise völlig aus.

"es gibt viel für uns zu entscheiden", das ist auch so n Satz, der mich schon lange begleitet.
darüber wurde ja im Thread auch schon geschrieben...

an "frei oder unfrei" denk ich bei all dem gar nicht. ich finde dieses "System Karma" einfach genial.
 
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