Was ist Helfen?

Bei mir ist's auch nicht die Beseitigung der Idee von einer Einstellung eines Mangelgefühls. :weihna2:D
Ja, deswegen bemerke ich auch schon meinen Wunsch zu helfen. Weil oft die die Idee des Mangels selber mangelhaft ist. :)

Weil: "ich" bräuchte dringend geholfen. "Ich" bin umgeben von Mangel. Aber objektiv habe ich mehr als Andere und brauche keine Hilfe. Es ist eben immer eine Frage der tatsächlich vorhandenen Tatsachen und der Ressourcen eines Menschen, selbständig und ohne fremde Hilfe ein z.B. ein Loch in die Wand zu bohren. Wenn mein Nachbar Geld genug hätte, sich eine Bohrmaschine selber zu kaufen, würde ich ihm auch nicht anbieten, ihm die Sat-Anlage aufzuhängen. Dann unterhalte ich mich mit ihm lieber Bohrmaschinen und die Voraussetzung ist, daß er erst mal eine hat. :D:D

Im Grunde entsteht also durch das Gestatten des Mangels oft ein Gewinn an Erfahrung und auch ein Weg hin zu einer Lösung von der Mangelvorstellung. Beispiel der behinderte Mensch im Straßenverkehr: früher wurde es als mangelhaft befunden, wenn die Behinderten aus den Anstalten gelassen wurden und sich in der Öffentlichkeit zeigten. Da wurde der Mangel im Ansehen des Behinderten und in der mangelhaften Ästhetik seiner Erscheinung erkannt.

Heute dagegen ist dieses Mangelempfinden hoffentlich verändert und der Mangel wird stattdessen immer mehr in der Einrichtung der öffentlichen Räume im Sinne der geistig und körperlich Behinderten zu gestalten und Angebote für sie zu machen. Das Ziel ist die Integration und das heißt auch, daß der einzelne Gesunde in sich den Mangel erkennen und auf den Behinderten zugehen lernen muß, ohne ihm laufend Hilfe anzubieten.

Helfen ist ja nicht, jemandem etwas Gutes zu tun, sondern das kann ebenso gut zu einer Verringerung der Fähigkeiten dessen führen, dem man ach so gerne geholfen hat. Wenn man einem Menschen etwas abnimmt, was er aus eigener Kraft selber organisieren oder erledigen kann - und zwar auf seine Weise-, dann tut man ihm zwar einen Gefallen, auf der anderen Seite aber auch wieder nicht.

Dat haist: Hälfen is noch lange nisch, wenn isch mir jeholfen fühle.

:danke:
 
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voll, hatte gestern erst wieder einen solchen Kandidaten, uralt, gebrechlich hat sich versucht ausm Bus zu schleppen, ich hab ihm unter die Arme gegriffen worauf er sehr genervt reagierte

dann hoid net :eviltongu :lachen:

najo, ich kanns verstehen, dass man nicht als hilfedürftig rüberkommen mag, kA worans sonst liegt.....maybe Stolz^^:banane:


puh, fad is mir hier im Kurs :lachen:
Davon sprach ich in meinem vorigen Post. Daß man vor dem Anfassen eines Menschen diesen fragt, ob man helfen kann, ist wohl selbstverständlich. Mir würde da ggf. auch die Hand ausrutschen, wenn mir das häufig passieren würde.

Daß ich dreimal so lange benötige, um in den Bus zu steigen und daß ich mich vorne mit der einen Hand an diesen unmöglich hohen Treppen abstützen muß und mit der anderen Hand am Türgriff festhalte, das darf mich als alten Menschen doch bitte nicht davon abhalten, mich selbständig fortzubewegen so, wie ich es nun einmal vermag?

Wenn ich dreimal so lange brauche, um beim Toilettengang am Pissoir meinen Pipimann raus zu kramen, greifst Du dann auch einfach zu?


Na dann: :banane::banane::banane: Endlich das Problem mit dem Alterssex gelöst.



:lachen::lachen::lachen:
 
Hallo,

Bild:

Du liegst am Straßenrand. Du blutest und hast Schmerzen. Das spürst du jedoch nicht, weil du zu schwach bist. Alles was du weist ist, das du in Not bist. Etwas in dir sagt dir, daß du nicht bewußtlos werden darfst, weil du sonst nie wieder aufwachst. Zeit hat keine Bedeutung für dich, in diesem Dämmerzustand. Schmerz hat keine Bedeutung, denn der wird gerade vom Schockzustand unterdrückt.

30 Minuten später:

Du hörst Schritte näher kommen. Genau genommen spürst du einfach nur, das du nicht mehr alleine bist, denn du bist zu schwach irgendetwas zu wissen. Du hörst eine Stimme, die sagt: "Sorry, jemanden helfen zu wollen finde ich abstrus!". Dann spürst du, wie sich diese Hoffnung wieder entfernt.

Seinszustände:

Dein Seinszustand wechselt langsam von Leben in Tot.

Alles Liebe
Kuwaona
ääähm und wenn ich diese Bilderparade beendet habe, inwiefern bin ich dann klüger bezüglich der Frage, was Helfen ist?

:):)
 
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Für mich ist helfen, da zu sein, wenn man mich braucht in welcher Form auch immer. Ich bin der Überzeugung, dass man, wenn es jemand mag sich für die Person einsetzen kann. Schlussendlich darf aber Hilfe nicht aufgezwängt werden, d.h. mir käme nie in den Sinn jemandem helfen zu wollen ohne sein Einverständnis. Hilfe kann auch manchmal heissen anwesend zu sein und ein Ohr offen zu halten, kann aber auch bedeuten, dass man sich Zeit nimmt und versucht mit seinen Erfahrungen oder Erkenntnissen eine gemeinsame Lösung zu finden. Das einzige was ich kann, ist Aspekte aufzuzeigen, mehr nicht.

lg

schlangenstab
 
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