Was ist eigentlich so verkehrt daran, vorgesorgt zu haben?

Ich halte mich aber lieber an die gute, alte Volksweisheit:

"Der Grünzeugsorten sind genug gewechselt - lasst uns jetzt endlich Braten sehen!"

:schnl:



Ach komm, du meinst doch dies hier:

"Fleisch ist mein Gemüse!" ne wahr?

Ja, aber du hast recht, ich bin deine treffende Selbsteinschätzung gar übergangen. Das passt schon eher .......

:D

Naja, ich hätte selbst viel zu große Hemmschwellen ein Tier zu töten, ich wäre da echt auf Grünzeug und so weiter angewiesen. Ist ja nicht so, daß ich ganz selten einmal Fleisch, wenn es fein zubereitet ist, nicht esse, aber selbst, das kannste knicken.

Das mit dem Bogen, da haben wir natürlich auf Scheiben geschossen nicht auf Tiere. Wenn der Hunger noch nicht allzu groß ist, würde ich wohl dann eher eine hutwedelnde Sissi abgeben, also mich dürfte man zur Jagd nicht mitnehmen.

:)
 
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"Der Nesseln sind genug gewechselt - laßt uns endlich Braten sehen" klingt einprägsamer.

Naja, ein besonderes Rezept für Brennesseln kenne ich nicht, weiß aber, daß die Mutter meiner Mutter zu Kriegszeiten derartige Delikatessen kreierte. Ich habe die Biographie meiner Mutter mal aufgezeichnet und in Schriftdeutsch umgesetzt. Auszug aus dem Machwerk, das zeigt, daß man auch mit ganz wenigen und einfachen Komponenten schmackhafte Menüs zaubern kann:

Mutter achtete immer streng darauf, dass wir alles aufaßen, was auf den Tisch kam. Es durfte nichts weggeschüttet werden oder verkommen, schon gar nicht angebissene Brotreste. Daraus fertigte sie zum Abendbrot eine Brotsuppe. Hinein kamen auch noch die Reste vom Mittagessen; das Ganze hieß dann *Pampersuppe*. Es gab abends auch oft Mehlsuppe mit Klümpchen, oder auch schon einmal angebrannte Grießsuppe. Mutter sagte dann immer: "Das ist das Gewürz der seligen Frau." Hintergrund dieses Kommentars war eine anekdotenhafte Geschichte, die man in Schlesien kannte:

Ein Mann, dessen Frau gestorben war, hatte wieder geheiratet. Aber die neue Lebensgefährtin kochte nicht so recht nach seinem Geschmack. Und obwohl sie dies und jenes ausprobierte — nichts entsprach dem, wie er es lieben und schätzen gelernt hatte. Es fehlte eine Kleinigkeit, die entscheidende Zutat, das spezielle Gewürz.

Eines Tages brannte ihr das Essen an. Sie hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen und wollte es schon gerade wegschütten, da rief er aus dem Nebenraum: "Das ist es! Jetzt hast du es! Ich rieche es deutlich. Das
ist das Gewürz meiner seligen Frau!"

Wenn Mutter in den frühen Abendstunden nebenan im Laden stand und verkaufte, war Zeit eine knappe Ressource. Sie huschte in die Küche und setzte Milch auf, wir sagten Bescheid, wenn die Milch kochte. Dann kam sie wieder und rührte rasch Mehl oder Grieß hinein, meist zu schnell, so dass sich Klümpchen bildeten. Nicht selten brannte die Suppe an. Und dann brachte
sie eben *das Gewürz der seligen Frau* ins Spiel, wegschütten wollte sie ihre Kreation nicht.

Zuweilen schickte Mutter uns nach Brennesseln. Die Nesseln wurden mit Wasser aufgekocht, ein bisschen Speck ausgelassen, damit die Suppe Geschmack bekam und wieder alle übrig gebliebenen Reste eingekocht.
"Wegwerfen ist Sünde", sagte Mutter immer. Sie segnete auch jedes Brot, bevor sie es anschnitt, drehte es um und ritzte mit dem Messer ein Kreuzzeichen hinein.

Oft gab es auch einfach nur Pellkartoffeln mit Quark und einem Klecks Margarine. Wurst bekamen wir selten
zu Gesicht. Zwar hatten wir Wurst und Käse im Laden, sogar sämtliche Sorten, aber die wurden verkauft und waren nicht für uns bestimmt. Unsere Nahrungsbasis hieß "Marmelade und Schmalz". Meldete sich zwischen den Mahlzeiten der Magen, so nahmen wir uns trockene Brötchen, puhlten das Weiße heraus und gossen Buttermilch hinein. *Quetschbrötchen*
nannten wir es.

Ich finde, das klingt sehr ansprechend. Vielleicht zunächst ein wenig ungewohnt, aber man gewöhnt sich an alles. Und irgendwann möchte es man dann gar nicht mehr missen.

:)
 
Hey, das ist doch ne coole Taktik. Du bringst die Schweine zum Lachen bis sie tot umfallen. Schon hast du ihnen auch noch einen angenehmen Tod beschert :ironie: :escape:

Also, bis das Schwein sich endlich totgelacht hat, habe ich mich mit der Axt ja schon selbst zerstückelt. Ich schlage Teamwork vor: Ich bring die Sau zum lachen, du schleichst dich aus dem Hinterhalt und schlägst sie K.O. :escape:

Naja, ich hätte selbst viel zu große Hemmschwellen ein Tier zu töten, ich wäre da echt auf Grünzeug und so weiter angewiesen. Ist ja nicht so, daß ich ganz selten einmal Fleisch, wenn es fein zubereitet ist, nicht esse, aber selbst, das kannste knicken.

Geht mir übrigens genauso. ;)
Ich bin wirklich froh, dass andere für mich diese Arbeit machen, ich würde wohl wirklich zum Vegetarier werden, wenn ich selber Tiere erlegen müsste. Außerdem dürfte ich keinen Bezug zu den Tieren aufbauen, dann wäre es eh vorbei. Wenn ich Tiere halten würde, könnte ich sie nicht mehr schlachten.
 
Ich finde, das klingt sehr ansprechend. Vielleicht zunächst ein wenig ungewohnt, aber man gewöhnt sich an alles. Und irgendwann möchte es man dann gar nicht mehr missen.

:)

Der "Krisen-Bocuse"...boah, wat lecker. :) Aber es stimmt. In Notzeiten gewöhnt man sich an alles.
 
Hi Ihr :)

ja, das kann ich fast alles unterschreiben, also die Sache mit dem Garten z.B. Nithy. Ich habs ja mal eine Weile gehabt und Obst-Bäume gepflanzt usw.. Das ist so schön, habe auch Bekannte, die wirklich alles auf ihrem Riesen-Grundstück anbauen, einschließlich Brunnen und Vorräten und allem, was so dazugehört.

Das ist wirklich Souveränität.

Aber die Großstadtmenschen, Sage, sind sicher so verzivilisiert und ähm deg..., daß sich die Frage nach dem "auf die Füsse treten beim Jagen und Sammeln" ganz sicher nicht stellen wird. Eine natürliche Auslese wird wohl eher das Ergebnis sein.

Als ich in Bayern und in den Alpen unterwegs war auf den Dörfern, da gibt es keinen Garten, ohne Obst- und Gemüseanpflanzung, herrlich kann ich nur sagen. Mal sehen, ob und wann ichs wieder hinkriege.

:)
Gerade in dem von Dir so hochgelobten Bayern haben sie Bruno erschossen, wenn ich mich recht erinnere... und wenn am Bodensee ein Kormoran einen Fisch holt, wird er liquidiert, mit Segen des Landesministeriums, er könnte ja einem Fischer einen wegessen... nur so nebenbei. Ganz souverän entziehen sich die Menschen doch selbst jegliche Lebensgrundlage. Wohl eher früher als später.

Es spricht ja nichts gegen Vorratshaltung, aber was soll ich mit nem ganzen Keller voll Lebensmittel für den Notfall, die mir ehe ich sie aufbrauchen kann, verderben? Ich möchte gerne frische Lebensmittel. Oder bin ich etwa egoistisch, wenn ich nicht dauernd das essen möchte, was gerade weg muss:confused:

Übrigens ist die Ansicht einiger - insbesondere Deine - über 'die Städter' ziemlich einseitig... als hätte, jeder der zufällig in ner Stadt wohnt noch nie ne Kuh gesehen...
 
Wir sehen hier genau, was bei diesen Krisen- und Vorratsthreads rauskommt.

Stell dir vor, du wärst im Wald und würdest von Wildschweinen gejagt werden. Keine nette Vorstellung, nicht wahr?

Der Volksmund kennt das Sprichwort: "Was du nicht willst, was man dir tu, das füg auch keinem Wildschwein zu."

Daran sollten wir uns halten.

:schnl:
Das unterschreib ich mal so. Und bemerke nebenbei, wie interessant es ist, das Geschreibsel aus der Feder eines Moderators zu lesen. Moderation = Provokation? Wusste ich bisher auch nicht, aber man lernt ja nie aus...
 
Das unterschreib ich mal so. Und bemerke nebenbei, wie interessant es ist, das Geschreibsel aus der Feder eines Moderators zu lesen. Moderation = Provokation? Wusste ich bisher auch nicht, aber man lernt ja nie aus...

Liebe Mariposa,

kann es sein, dass du keinen Humor hast - oder warum verstehst du meinen nicht?

Ich denke mal, Tommy hat mich schon richtig verstanden... würde mich jedenfalls sehr wundern, wenn nicht.

Achso, ja und überhaupt: Muss ein Moderator qua Amt jetzt neuerdings auch Vegetarier sein?
 
Ja, Mariposas Reaktion finde ich auch seltsam.

Es wäre schade, wenn der Thread jetzt in einen verbissenen Dogmatismus kippt, wo das Thema "Vorratskammer - ja oder doch?" eher eine leichtfüßige und humorvolle Behandlung verdient.

So zumindest meine Empfindung.

:)
 
Ja, Mariposas Reaktion finde ich auch seltsam.

Es wäre schade, wenn der Thread jetzt in einen verbissenen Dogmatismus kippt, wo das Thema "Vorratskammer - ja oder doch?" eher eine leichtfüßige und humorvolle Behandlung verdient.

So zumindest meine Empfindung.

:)

Ja, das ist auch mein Empfinden...und bisher hat es doch auch wunderbar geklappt - ernsthafte Antworten neben humorvollen. Hm. Und so wie ich Amanda kenne, hat sie gegen Humor (auch gegen schwarzen) überhaupt nichts einzuwenden.

Und ich fände es darüberhinaus noch sehr schade, wenn man von Moderatoren in der Zukunft erwarten würde, zum Lachen nur noch in den Keller zu gehen.
 
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"Der Nesseln sind genug gewechselt - laßt uns endlich Braten sehen" klingt einprägsamer.

Naja, ein besonderes Rezept für Brennesseln kenne ich nicht, weiß aber, daß die Mutter meiner Mutter zu Kriegszeiten derartige Delikatessen kreierte. Ich habe die Biographie meiner Mutter mal aufgezeichnet und in Schriftdeutsch umgesetzt. Auszug aus dem Machwerk, das zeigt, daß man auch mit ganz wenigen und einfachen Komponenten schmackhafte Menüs zaubern kann:



Ich finde, das klingt sehr ansprechend. Vielleicht zunächst ein wenig ungewohnt, aber man gewöhnt sich an alles. Und irgendwann möchte es man dann gar nicht mehr missen.

:)
Hi, danke, das klingt echt toll!
Delikate Grüße Gabrielle:danke:
 
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