Was ist die Leere?

Liebe Anna!

Vieles an Deiner Beschreibung der Leere klingt recht ähnlich wie die Beschreibungen des Zen, wenn es dort um Leere geht - die dort allerdings als ein Zustand/eine Haltung beschrieben wird, die erst nach langer Übung und Praxis erreicht wird. Das Loslassen von Anhaftungen, Begehrlichkeiten, vordergründigen Emotionen, das Leben im Jetzt, im Fluss, wunschfrei. Auch die Erfahrung mit dem Interviewpartner: das Spüren, dass die Erfüllung eines Wunsches, einer Hoffnung keine Befriedigung bringt. Darum geht "es" nicht. "Es" ist auf einmal (UR?) da, von ganz unten vielleicht (PL) und durchaus als freudianisches "Es" und meldet sich... was ist wirklich verbindlich (8), was vermag Dich zu binden, zu fesseln?

Selbstverständlich ist mir klar, dass zwischen der Leere, die der Zen als hohes Gut beschreibt, und der Leere, die Du empfindest, Unterschiede liegen, die einen großen Unterschied machen. Womöglich ist es vor allem die Perspektive, die den Unterschied macht. Womöglich kann diese Leere - ein kleines bisschen - auch ein Geschenk sein?

Alles Liebe,
Jake
 
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Hallo Foris,

nur damit ich meinen Senf auch noch dazuschreiben kann:

Der berfliche Erfolg macht eben nicht glücklich, machmal meinen wir das weil es so einen hohen gesellschaftlichen Wert hat. Erfolg zu haben heisst doch oftmals sich gesellschaftlich zu positionieren.

Provokativ gesagt: vielleicht wäre das Glück mancher das polieren von Armaturen. Es ist doch völlig egal was die Gesellschaft darüber denkt. Aber weil wir von Bestätigung abhängig sind merken wir nicht wenn wir uns verlaufen und und das Gefühl von Leere sagt nur: falscher Weg Baby!

Ich zitiere Don Juan: Ist dieser Weg ein Weg mit Herz? Alle Wege sind gleich, sie führen nirgendwo hin. Es gibt Wege, die durch den Busch führen oder in den Busch. Ich kann sagen, dass ich in meinem eigenen Leben langen, langen Wegen gefolgt bin, aber ich bin nirgendwo. Heut bedeutet die Frage meines Ratgebers etwas. Ist es ein Weg mit Herz?

Diese Leere könnte hinweisen dass man in einer Illusion lebt. Vielleicht doch Saturn der schmerzhafte Erkenntnisse bringt. Ich denke es ist astrologisch mehr wie Gaby es sagt. Saturn durch 5.

Grüsse
Luna7
 
Iliana, die Sonne in 8 hat, bringt es auf den Punkt:
Sie steht ja auch im Wassermann, und der steht immer ein bisschen unter Strom. Dahinplätschern ist nix für ihn, der braucht Abwechslung, um in seinem Element zu sein.
---> :jump4: <--- Sonne im Wassermann bildlich dargestellt:D
 
Liebe Anna!

Vieles an Deiner Beschreibung der Leere klingt recht ähnlich wie die Beschreibungen des Zen, wenn es dort um Leere geht - die dort allerdings als ein Zustand/eine Haltung beschrieben wird, die erst nach langer Übung und Praxis erreicht wird. Das Loslassen von Anhaftungen, Begehrlichkeiten, vordergründigen Emotionen, das Leben im Jetzt, im Fluss, wunschfrei. Auch die Erfahrung mit dem Interviewpartner: das Spüren, dass die Erfüllung eines Wunsches, einer Hoffnung keine Befriedigung bringt. Darum geht "es" nicht. "Es" ist auf einmal (UR?) da, von ganz unten vielleicht (PL) und durchaus als freudianisches "Es" und meldet sich... was ist wirklich verbindlich (8), was vermag Dich zu binden, zu fesseln?

Selbstverständlich ist mir klar, dass zwischen der Leere, die der Zen als hohes Gut beschreibt, und der Leere, die Du empfindest, Unterschiede liegen, die einen großen Unterschied machen. Womöglich ist es vor allem die Perspektive, die den Unterschied macht. Womöglich kann diese Leere - ein kleines bisschen - auch ein Geschenk sein?

Alles Liebe,
Jake

Lieber Jake,

das ist ein seeehr schöner Gedanke! Sozusagen die andere Seite der Situation. Dass sie auch was Gutes hat. Und das hat sie insofern tatsächlich, als dass mich nix mehr 100%ig in Besitz hält. Sprich: loslassen geht gut momentan. Und das ist ja an sich nicht gerade leicht für mich. Das Loslassen. Ich bin schon meistens recht fixiert - auf Menschen, auf ein Ziel.
Einerseits der Krebs, andererseits denk ich auch, der Pluto im engen Quadrat zur Sonne und weiteren zum Jupiter und zum Mond.

Ich habe eigentlich immer davon geträumt, dass ich mal in der Lage bin, alles einfach auf mich zukommen zu lassen. So wie es ist. Ohne daran herum zu drehen und wenden, bis es so ist, wie ich es mir vorstelle. Ohne zu stressen, damit es genau zu den Zeitpunkten passiert, die ich mir schon Wochen davor gedacht habe. Das Komische gestern Abend: mein Freund hat Pluto im 8ten Haus (und Uranus und Jupiter). Und er, der sonst nicht gerade sehr redefreudig ist, was sein Innenleben betrifft (Steinbock AC, Sonne/Sa Konj), sagt plötzlich zu mir: Du musst loslassen können und es einfach zulassen. Diesen Zustand. Einfach so zulassen, wie er passiert. Es bringt nix, dagegen zu arbeiten und zu kämpfen. Weil man dann keine Kraft mehr hat.

Ich weiß auch nicht. Das, was man nicht kennt, macht einem doch immer ein wenig Angst. Und ich bin halt sonst ein totales Kontrollfreak. Alles muss durch den Scanner...;) Die Menschen, die mir begegnen, mein Essen, meine Arbeit, alles. Und nun ist der Scanner irgendwie aus. Und ich lebe trotzdem noch. Und weiß gar nicht, wie jetzt...???

Vielleicht hast Du recht und man muss es einfach mal positiv sehen!!!

Danke Dir, lieber Jake!!!:umarmen:

Anna
 
Hallo

interessant, diese Leere.

Es geht ja offensichtlich um eine Art Verstimmung ohne verstimmt zu sein - aber an Zen erinnert, und in einem weiteren Schritt an meine persönliche Erfahrung der Leere in Meditation, würde ich zunächst sagen, das sind zwei Dinge. Aber doch eines.

Ich hatte 1999 mal meditiert und wurde wiederholt etwas gewahr, was man das Nebeneinander von Freude über den Augenblick und Vergänglichkeit dessen bezeichnen kann. Alles ist im Fluß, aber dennoch vergeht auch alles. Wie das genau aussah kann ich nicht mehr sagen, es gab interessante aber auch "etwas erschreckende" Bilder, Gefühlsbilder, also keine Gedanken oder Einsichten in etwas, oder es war eine Einsicht in Zeit oder so was. Es war für mich irgendwo eine Leere dabei. Und einmal ging ich so weit, dass ich instinktive Angst bekam mich darin zu verlieren, in dieser Leere, es war kein Nichts aber weiss auch nicht, wo da noch was war, die Sinne eben - jedenfalls: die Wahrnehmung war wie in einen Sog geraten und ich hörte dann auf, so wie man auf einem Bobschlitten immer schneller wird und dann sicherheitshalber die Bremse zieht.

Nun 2000 hatte ich dann keine Meditationen mehr gemacht, aber es war eine sehr dumpfe Zeit. Auch fast eine Leere so wie ich von Annastern beschrieben.
Ich brachte das bei mir später mit Neptun in 7 (An der Eckhausgrenze) als Transit in Verbindung. Der machte mich da auch etwas "gelähmt".

Was eine solche Leere mit der Leere in der Meditation zu tun hat, ist wohl eine sehr entfernte Berührung, so ähnlich wie das Auto auch irgendwo mit einem Flugzeug zu tun hat. Aber dieser Leere zu begegnen, so oder so - vielleicht findet es das Gemeinsame darin, dass man mit innerer Stärke diesem Eindruck entgegen geht; denn Meditation in dieser Vorraussetzung wäre gar nicht möglich, weil man ja irgendwo desinteressiert an der Bewegung des Lebens ist (und bei entsprechender Neigung sich bei Meditation in der oben erwähnten Leere vielleicht so weit hineinbegibt, dass man schwindlig wird oder ich weiss nicht was passiert wäre...; jedenfalls schien mir im Nachhinein, dass mir die Kraft fehlte, und innere Sicherheit da weiter ins "Risiko der Wahrnehmung " zu gehen).

Im Alltag kann man das besser kontrollieren, weil es keine grossen Sprünge gibt, hinsichtlich der Art, was man an Wahrnehmung zu lässt. Wozu ja auch die innere Haltung zu dieser Wahrnehmung gehört.
Folglich kann das im Alltag vielleicht von Nutzen sein, wenn man einfach mitgeht in dieser Stimmung. Weil es bleibt einem ja nicht viel, als daraus etwas positives zu machen. Irgendwann 2001 war mein Transit auch vorbei, aber ich erinnere mich nur noch ganz grob an 2000. Als hätte dieses Jahr nicht existiert!

LG
Stefan
 
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Egal, was von außen für Zwänge da sind. (Termine, Miete, etc.)

Guten Morgen Anna,

deine Schilderung hat mich bis vorm Einschlafen nicht losgelassen. :)

Ich lebe und handle sehr oft intuitiv - kann nicht sagen warum, aber im Rückblick hat dann alles seine Begründung. Und eben so "intuitiv" fühle ich, diese drei, die da sooooo dicht aufeinanderhocken, die sollte man nicht unberücksichtigt lassen! Mit Jupiter in 24,23 Grad Wassermann, Neptun 25,39 Grad Wassermann und Chiron 24,41 Grad Wassermann (im Moment alle rückläufig) kann doch niemand ernsthaft glauben, dass man da keine Wirkung spürt?! :rolleyes:

Wenn nur einer dieser 3 einen Transit bringt, hat man unter Umständen die 3er Wirkung - zu den zusätzlichen Transiten von Saturn, Uranus, Pluto. Luo hat mich mit ihrem Thread : Angelegte Aspekte und Domino- Effekt dafür sensibilisiert. Die "Nebenwirkungen" machen es, und je nach Radix gewaltig. Aber wie passt alles zusammen?

Da ich in Bildern denke und denken muss, habe ich mir eine Geschichte konstruiert, in die alle Planetenwirkungen wenigstens annährend rein passen.

Ich habe mir vorgestellt, ich bin der Bauleiter eines Riesen- Objekts - meinetwegen eines unüberschaubaren Messegeländes (mein Leben und dessen Erfordernisse). Ich habe Termine und Fristen, Anforderungen, die ich nicht übersehen kann (Jupiter / Saturn). Alle erwarten nun meine Entscheidung und Anordnungen (Job und Mitmenschen). Ich bin mit meiner Großbaustelle gerade in einer sehr wichtigen Bauphase. Und es herrscht seit Wochen Nebel! Mal dichter, mal reißen Löcher auf, an denen ich wenigstens teilweise meine Baustelle (Leben) überblicken kann. Im nächsten Moment verschwindet wieder alles in einem dichten, undurchdringbaren Nebel (Neptun). Um weiter zu kommen muss jetzt zwangsläufig ein Teil auf der Baustelle gesprengt werden (Pluto)- aber es herrscht dieser Nebel, seit Tagen und Wochen. Gleichzeitig melden mir Mitarbeiter, dass ein Teil- Abschnitt fertig gestellt ist (gelungenes berufliches Objekt), ja schön, aber es gibt noch so viele unfertige Teile und keine Sicht (Neptun). Nun knallt diese Tage noch ein Kran um, liegt im Weg (Uranus). Na prima, das jetzt auch noch. Um mich rum wird die Stimmung gereizter, zumindest bei denen, die wie ich den Termindruck (Saturn) in den Knochen haben. Und es herrscht Nebel (Neptun), der Plan ist dadurch rückständig, muss aber erfüllt werden (Jupiter / Saturn). Ich weiß noch nicht wie, aber es muss weitergehen - ich kann die Baustelle (mein Leben) ja nicht einfach in Luft auflösen, ich muss einen Weg finden (Chiron). Und es herrscht dieser Nebel......

So meine Geschichte, liebe Anna. Ich bin mir bewusst, dass ich bei denen, die eben durch ihren Jupiter nicht so "bildhaft" geprägt sind, spätestens jetzt einen Sockenschuß habe. Aber für mich ist diese Geschichte deswegen so aussagefähig, weil man mit ihr auch die einzelnen Temperamente des HE´s berücksichtigen kann. Der eine Bauleiter wird in einer völligen Ruhe Schritt für Schritt machen (Steinbock- geprägt). Der andere Bauleiter fängt erst mal an sich zu beruhigen, in dem er alles analysiert und kategorisiert (Jungfrau- lastig) und der andere läuft los, und läuft, und läuft (Widder geprägt) usw........

Aber der Bauleiter, egal wie er gestrickt ist, wird dem Zusammenspiel mit Kollegen (Mitmenschen) nicht entgehen können. Man kann sich also gut vorstellen, dass es bei den dünner werdenden Nerven auch mal richtig knallt auf der Baustelle - alle stehen unter Druck - alle haben mit und ohne Transite Jupiter/Neptun/ Chiron im Horoskop.

Ich für meinen Teil verstehe, wenn ich das geschilderte Szenario auf mich wirken lasse und mich rein versetze, dass ich an einem Punkt ausgepowert und müde bin - mich zurückziehe in mich (mein Saturn in 4), denn diese Hektik, dieser Zeitanspruch von draußen, der kann mich nur einerseits zum Wahnsinn bringen oder mich auf mich zurück werfen .............und wenn ich merke, dass der Nebel (Neptun) mal aus dem Alltagsleben weg ist, dann kann ich Bestandsaufnahme machen, Mängel auf der Baustelle beseitigen usw......

Bevor jetzt wieder die große astrologische Hektik ausbricht - jeder kann anders. Um meine Geschichte zu verstehen, wie ich sie "fühle" muss man natürlich meine Fantasie und meine Sensibilität haben. Ich will damit auch nur dir, Anna, einen Denkansatz geben. Vielleicht sagst du aber: Nein, so empfinde ich das nicht.
 
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