Gott, der Heilige Geist
Kommen wir nun zu der sog. dritten Person der Gottheit, dem Heiligen Geist. Eigentlich ist es schon nicht ganz glücklich, dass man von der ersten, zweiten und dritten Person der Gottheit spricht. Unmerklich führt man so wieder eine gewisse Hierarchie ein. Auf der anderen Seite nehmen wir es aber beim Lesen der Bibel so wahr, dass am deutlichsten von Gott, dem Vater gesprochen wird, dann auch von Gott, dem Sohn und eher selten lesen wir direkt etwas davon, dass auch der Heilige Geist Gott ist.
Eine deutliche Stelle für die Beweisführung, dass der Heilige Geist eine Person und gleichzeitig Gott ist, finden wir in Apostelgeschichte 5 in der Geschichte von Ananias und Saphira. Dort heißt es in Kapitel 5,3:
Apg. 5,3: Petrus aber sprach: Ananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt, dass du den Heiligen Geist belogen und von dem Kaufpreis des Feldes beiseite geschafft hast?
Zuerst wird hier einmal deutlich, dass Ananias den Heiligen Geist belogen hat. Das zeigt schon mal, dass es sich bei dem Heiligen Geist nicht allein um eine Kraft handelt, sondern um eine Person. Eine Kraft kann man nicht belügen, eine Person schon. Versuchen Sie einmal den Strom aus der Steckdose zu belügen . Das geht natürlich nicht!
Im Weiteren kann der Heilige Geist betrübt werden (Eph. 4,30). Man kann den Heiligen Geist lästern (Mt. 12,31). Man kann den Heiligen Geist beleidigen (Heb. 10,29). Auch wird der Heilige Geist als Fürsprecher, Sachwalter und Tröster bezeichnet (Joh. 14). Er kann Diener des Herrn hindern, etwas zu tun oder die Gläubigen in die ganze Wahrheit leiten siehe Apostelgeschichte 16,6 u. Johannes 15,26. Das spricht alles davon, dass der Heilige Geist eine Person ist.
Dann lesen wir weiter in Apostelgeschichte 5:
Apg. 5,4: Blieb es nicht dein, wenn es so blieb, und war es nicht, nachdem es verkauft war, in deiner Gewalt? Was ist es, dass du dir diese Tat in deinem Herzen vorgenommen hast? Nicht Menschen hast du belogen, sondern Gott.
Sicher muss man immer vorsichtig sein mit Schlussfolgerungen, doch stehen beide Verse nicht nur im gleichen Kapitel, sondern sie stehen unmittelbar zusammen. Ananias und Saphira haben also nicht nur den Heiligen Geist als Person belogen, sondern sie haben damit Gott, den Heiligen Geist belogen.
Dem Heiligen Geist werden auch Eigenschaften zugeschrieben, die nur Gott in Sich Selbst vereinigt. Der Heilige Geist ist ewig, Er wird der ewige Geist genannt (Heb. 9,14). Der Heilige Geist ist allgegenwärtig (Ps. 139,7). Der Heilige Geist ist allmächtig (Lk. 1,35) und der Heilige Geist ist allwissend (1. Kor. 2,10-11; Joh. 14,26; Joh. 15,13). Und nicht zuletzt wird dem Heiligen Geist auch eine Schöpfertätigkeit zugeschrieben. Denn es heißt in Hiob 33,4: Der Geist Gottes hat mich gemacht, und der Odem des Allmächtigen belebt mich.
Worin kommt die Einigkeit zum Ausdruck?
Wenn wir von der Dreieinigkeit reden, dann müssen wir noch nachweisen, worin die Einigkeit besonders zum Ausdruck kommt. Natürlich denken wir, was den Vater und den Sohn angeht, zuerst an die Stelle in Johannes 10,30: Ich und der Vater sind eins. Diese Stelle sagt nicht nur aus, dass der Vater und der Sohn eines Sinnes sind, das ist sowieso klar, sondern, dass wer mich (Jesus) gesehen hat, hat den Vater gesehen (Joh. 14,9).
Die Einigkeit kommt aber noch in anderen Punkten zum Ausdruck. Oben haben wir schon angemerkt, dass der Heilige Geist beim Schöpfungsakt eine Rolle gespielt hat. Hiob sagt in 33,4: Der Geist Gottes hat mich gemacht und so finden wir auch den Geist Gottes bei der Schöpfung über dem Wasser schweben und wir finden den Geist Gottes bei der Neuschöpfung eines Menschen im Neuen Testament bei Nikodemus, wo es heißt, dass wir aus Wasser und Geist geboren werden müssen. In Johannes 1,1-2 wird dem Herrn Jesus dieser Schöpfungsakt zugeschrieben und in unzähligen Psalmen wird der Schöpfungsakt Gott Selbst zugeschrieben. Hier finden wir also völlige Harmonie und Einigkeit.
Auch in der Opferung des Herrn Jesus sehen wir diese Einigkeit. Zum einen hat der Sohn Sich Selbst geopfert. Er sagte: Darum liebt mich der Vater, weil ich mein Leben lasse (Joh. 10,17). Der Herr Jesus hatte die Gewalt, Sein Leben von Sich Selbst aus zu lassen. Dann wiederum heißt es auch, dass Gott Seinen Sohn geopfert hat: Er (Gott) der seines eigenen Sohnes nicht geschont, sondern ihn für uns alle hingegeben hat. Und wiederum heißt es in Hebräer 9,26: ... der durch den ewigen Geist sich selbst ohne Flecken Gott geopfert hat, Auch hier sehen wir also, dass eine völlige Harmonie und Einigkeit in der Gottheit besteht.
Ein weiteres Beispiel ist die Auferweckung des Herrn Jesus. Einerseits ist Jesus Christus Kraft Seiner eigenen Macht auferstanden. Er sagte Seinen Jüngern: Ich habe Gewalt, es zu lassen (sein Leben), und habe Gewalt, es wiederzunehmen. Doch heißt es auch in Römer 6,4: so wie Christus aus den Toten auferweckt worden ist durch die Herrlichkeit des Vaters, und wiederum heißt es von Gott, dem Heiligen Geist in Römer 8,11: Wenn aber der Geist dessen, der Jesum aus den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird er, der Christum aus den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen wegen seines in euch wohnenden Geistes.
Die Einigkeit in der Gottheit kommt außerdem in dem Taufauftrag an die Jünger zum Ausdruck, wenn es heißt: ... taufet sie im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Oder auch in der Verteilung und Ausübung der Gaben, denn es heißt auf der einen Seite, dass der Herr Jesus in den Himmel gegangen ist und dem Menschen Gaben gegeben hat (Eph. 4) und andererseits in 1. Korinther 12,4-6: Es sind aber Verschiedenheiten von Gnadengaben, aber derselbe Geist; und es sind Verschiedenheiten von Diensten, und derselbe Herr; und es sind Verschiedenheiten von Wirkungen, aber derselbe Gott, der alles in allen wirkt.
Eine erstaunliche Stelle ist auch Johannes 14. Dort richtet der Herr Jesus Seine Abschiedsrede an Seine Jünger und tröstet sie mit den Worten: ... und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Sachwalter geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit, den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht noch ihn kennt. Ihr [aber] kennet ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein. Ich werde euch nicht als Waisen lassen, ich komme zu euch. Wer würde also zu den Jüngern kommen, wenn der Herr die Erde verlassen würde? Natürlich der "Geist der Wahrheit", der auch tatsächlich zu Pfingsten auf diese Erde kam. Doch wenn wir genau lesen, heißt es in Johannes 14 auch ich komme zu euch, das heißt, der Herr Jesus ist nicht nur eins mit dem Vater, sondern er ist auch eins mit dem Heiligen Geist.