Was ist denn ein "Christ"?

Werbung:
Wer Jesus Christus eine herausragende Position im eigenen religiösen Weltbild zuspricht ist ein Christ.
Im engeren Sinne jemand der glaubt, dass Jesus für uns am Kreuz gestorben und auferstanden ist.

Wenn jemand ihn nur als spirituellen Lehrer verehrt dann ist es fragwürdig ob er ein Christ ist.

Insgesamt ist es eine Mischung aus Selbstidentifikation und Fremdzuschreibung.
Wenn die Katholiken sagen (früher war es wohl so), dass die Protestanten keine richtigen Christen sind ist das natürlich fragwürdig. Den Papst abzulehnen hat keinen signifikanten Einfluss auf die Überzeugungen.
Aber wenn jemand meint, dass Jesus ein Alien war, der die Menschen unterrichtet hat, und die Kreuzigung dank seiner Alienphysiologie überlebt hat, dann wäre seine Ansicht, dass er Christ ist fragwürdig weil sich diese Position doch gewaltig von der gewöhnlichen Lehre unterscheidet.

Prinzipiell ist die Frage also gut zu beantworten. Lediglich individuell kann es problematisch sein, wenn jemand spezielle Glaubensvorstellungen hat.

LG PsiSnake
 
Inti schrieb:
Trixi
danke für deine ausführliche Darstellung
Hier ist dann wieder die Frage, wie definiere ich einen religiösen Menschen und wie definiere ich Gott - habe ich da eine sehr eingeschränkte oder aber eine sehr weite und offene Definition (egal ob man selber nun Christ oder Anti-Christ ist).

LGInti
Zum Vergrößern anklicken....
Hallo @Inti ;)
Ja genau. Das sind einige der Fragen, die sich in dem Zusammenhang auftun. Wir sind ja hier auch im Unterforum "Religion und Spiritualität". Die Bezeichnung legt nahe, daß es einen Unterschied gibt. Wenn ich aber versuche, den in mir selber zu erklären, dann kann ich mich lediglich auf die Wortherkunft aus dem Lateinischen berufen. Ich habe gestern auch gegoogelt, um den Unterschied zu erfahren und einen Thread angefangen, den ich eröffnen wollte. Aber ich fühlte mich noch nicht in der Lage, den Unterschied in einem Eingangspost einigermassen sinnvoll anzureissen, ohne es gleich per Wortverständnis zu entschlüsseln. Und so macht diskussion dann keinen Sinn.

Aber vielleicht vielleicht dürften wir hier etwas darüber schreiben, in diesem Thread? Das müsste uns @Colombi vermutlich erst erlauben, weil es thematisch nicht so ganz zu ihrem mehr oder minder provokativ-redundanten Beiträgen paßt.

lg
 
Nur mal ein Beispiel.

Religiös habe ich gerade Fastenzeit. Unter anderem heißt das für mich, weniger im Internet vorhanden zu sein und v.a. mich mal eine Weile hier im Forum weniger zu äussern. (Dieses Wochenende habe ich aber vor, das ein wenig zuzulassen.)

Spirituell bringt mir das Fasten Erfahrungen. Die Religiosität ist die Grundlage dafür: die 40 Tage, im Grunde die Zahl 40. Die Zahl Gottes in meinem eigenen spirituellen Numerologicum.

Ich mache während des Fastens geistige Erfahrungen. Ich bekomme nicht wie Jesus Visionen, aber ich drehe mich geistig um das Fasten und die Auseinandersetzung damit.

Geistlich mache ich die Erfahrung eines Begleitetseins dabei, durch Gott. Meine Nähe zu Gott ist in dieser Zeit verstärkt für mich spürbar: ich bete mehr, weil ich mehr Zeit habe.


Im gemeinsamen Aspekt von Religiosität und Spiritualität erlebe ich, weil ich regelmässiger hier zuhause die christlichen Grundgebete bete, daß ich auch tagsüber häufig zum Gebet greife. Auf der Arbeit, an der Kasse beim Lidl und im Auto. Und im Traum (den ich persönlich ebenfalls sowohl als ein Anzeichen für die eigene Art der Religiosität als auch natürlich auch als ein Anzeichen für die eigene Spiritualität deute) erlebe ich intensivere Bilder, bessere Farben und tatsächlich eher so in der Darstellung die Figuren als christliche Figuren und nicht als Allerweltsleute wie sonst. Die Grafik ist anders. (Wie Du weißt mache ich autogenes Training und daher träume ich wach und kann daher die Wirkung auf meine neuronale Performance erkennen.)

lg

@Inti : Wie findest Du diese Aufteilung der Aspekte geistig/geistlich, Religion/Spiritualität und in der Beschreibung des beiden Bereichen gemeinsamen Aspekte?
(alle anderen sind natürlich auch herzlich eingeladen, mir zu antworten. Ich würde mich sehr freuen.)
 
Waldweg schrieb:
solche Berichte sind meist recht interessant, es gibt sie Weltweit zu jeder Religion, hat wohl viel mit der Einbildungskraft und Fantasie des Menschen zu tun, denn nach denen wirkt ein Gott in allen Kulturen und Religionen....
Ich hab auch Berichte von Anhängern eines Guru gelesen, die klingen genauso, deshalb kam ich irgendwann auf die Idee, dass GottVaterundMutter Energie/Schwingung ist, die Weltweit bei allen Menschen wirkt, wenn man sie einsetzt, egal wie.
Zum Vergrößern anklicken....
Ja. "Religio" wirkt immer gleich.

Ich bin mir nicht sicher, ob jemand schon mal Wörterbücher gelesen hat, muß ich vorwegschicken. Ich habe oben den Pons verlinkt, damit man den Wortbegriff verstehen kann.

Es ist auf dieser Seite da beim Pons so: das Wort ist "entschlüsselt". So müßte man es eigentlich sagen. Der Pons ist nicht nur ein Buch, in dem Worte stehen, sondern es ist für Manche die Bibel. Warum? Weil man durch das Lesen des Pons die gesamte Frage nach Bedeutung eines Wortes in sich klären kann. Das geht aber natürlich auch, wenn man nur ein einzelnes Wort nachschlägt. Und daher tue ich das jetzt mal beim "Religio".


Weil Ihr sicher keine Lust habe, den Pons wie eine Bibel zu lesen, lese ich ihn euch vor. Im Link findet Ihr die Abfolge des Prozesses, der unter dem Wort verstanden wird, in fetter Schrift, man muß sie von oben bis unten Wort für Wort wie die Bibel lesen und verstehen, sonst liest man nur Worte.

Ich werd's mal nicht beten wie ein Pons-Beter, sondern ich werde es mal versuchen in humanistische Worte zu packen.


Moment, im nächsten Post geht es dann weiter.
 
Werbung:
Zurück
Oben