Ich
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Ich ist die Bezeichnung einer (grammatischen) ersten Person in der
Einzahl, zurückweisend auf das
Selbst des Aussagenden. Beispiel: "Ich denke, also bin ich" (aus dem
lateinischen Cogito, ergo sum).
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1 Das Ich in Wissenschaft und Psychologie
1.1 Das Ich in der Psychoanalyse Freuds
1.2 Das Selbst in anderen Bereichen der Psychologie
1.3 Physikalische Theorien über das Ich
1.4 Neurobiologische Aspekte
2 Das Selbst im spirituellen und philosophischen Bereich
2.1 Das Ich im Symbolischen Interaktionismus
3 Werke mit dem Titel "Ich"
4 "Ich" als Wort
5 Siehe auch
6 Zitat
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Das Ich in Wissenschaft und Psychologie
Die Kategorie des Ich findet besondere Berücksichtigung im philosophischen System
Johann Gottlieb Fichtes, mit zumindest wissenschaftlichem Anspruch angegangen wurde es erstmals in der
Psychoanalyse Sigmund Freuds.
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Das Ich in der Psychoanalyse Freuds
Sigmund Freud war der erste, der sich mit dem Ich psychologisch ausführlich befasste. Seiner Meinung nach ist die menschliche
Psyche in drei Teile geteilt:
- Das Es, der vegetative Teil der Psyche, der meist im Unbewussten verbleibt und die grundlegenden Instinkte des Menschen umfassst.
- das Über-Ich, das die Funktion des Gewissens einnimmt und das Ich leitet. Es wird von Freud als das Überbleibsel der elterlichen Autorität in der Kindheit angesehen.
- das Ich, mit dem Freud das bewusst Erfahrene bezeichnet. Dieses Ich wird sowohl vom Über-Ich als auch vom Es beeinflusst und nähert sich demnach einem dieser beiden an.
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Das Selbst in anderen Bereichen der Psychologie
Die Erforschung des
Selbst ist ein wichtiger Bestandteil der modernen Psychologie. Spezielle Forschungsbereiche umfassen z.B. die Bedeutung des
Selbstwertes, der
Selbstsicherheit, der
Selbstkontrolle oder der
Selbstwirksamkeitserwartung.
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Physikalische Theorien über das Ich
Derzeit steht die Physik noch mit der Frage, ob und wie es ein Ich im Menschen auch physikalisch gibt, vor einem großen Rätsel. Es gibt zwar mehrere Theorien, von denen aber der Großteil als reine Spekulationen abgetan werden müssen. Es gibt sogar Wissenschaftler, die behaupten, das menschliche Gehirn sei nicht fähig, sich selbst zu erkennen, also zu definieren, was das Ich ist.
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Neurobiologische Aspekte
Früher dachte man, das Ich sei auf ein bestimmtes
Hirnareal beschränkt. Als heute einigermaßen anerkannte Theorie kann man dagegen die Theorie des
Bindungprinzips ansehen. Diese Theorie geht davon aus, das sich das Ich auf das gesamte Gehirn (eventuell auch auf das gesamte
Nervensystem) ausdehnt, wobei die
Nervenzellen über einen noch nicht verstandenen Mechanismus miteinander interagieren und sich so als Ganzheit vereinigen (die dann mehr als die Summe ihrer Teile ist).
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Das Selbst im spirituellen und philosophischen Bereich
Das Transzendieren, die bewusste Klärung von Ich (
Ego) und Selbst, ist das Hauptthema und Ziel im
Hinduismus und im
Buddhismus. Der Schüler (Tschela) eines geistigen Weges im Hinduismus (
Yoga) erkennt, dass sein Ich sich im "inneren Selbst" (dem
Atman) auflöst und damit die Einheit mit dem Göttlichen (
Brahman) als Selbsterkenntnis stattfindet.
Dieses Erlebnis wird
Samadhi genannt, im japanischen Buddhismus
Satori. Alle Yogapraxis (Jnana-Yoga, Raja-Yoga) dient nur dazu, diese Täuschung einer eigenen separierten Existenz des Ichs (Egos) zu überwinden. Es gibt in der Erfahrung des eigenen Selbst das Licht-Erlebnis des
Einen ohne ein Zweites (
Erleuchtungserlebnis).