Was ist das Ich?

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fckw

Nehmen wir ein Beispiel: "Ich gehe." Wer es genau wissen will, der fragt: "WER geht denn da? Es ist doch eigentlich, bei genauer Betrachtung, einfach bloss (m)ein Körper der da geht. Sind es etwa meine Gefühle, die gehen? Nein, es macht keinen Sinn zu sagen, dass meine Gefühle gehen. Es muss der Körper sein, der geht. Sind es womöglich meine Gedanken, die gehen? Nein, auch das macht irgendwie keinen Sinn. Es ist offensichtlich der Körper, der geht."

Das gehen musste von jeden von uns zuerst gelernt werden......das wir gehn
wenn wir gehen-ist automatisch weil so gelernt..doch "ich" steuere den Körper, wenn ich nicht mehr gehen will und mich z.B hinsetzen möchte.Wenn ich ein verstauchten Knöchel habe, spüre ich dies wohl auch beim gehen....oder?also ein Gefühl....eines von vielen beim gehen-kann dies so geschehen :)

lg
Marduk
 
Hi FCKW,
An deinem Beispiel sieht man zu was Ich imstande ist.
Wo die Materie an einem Ort ist, muss der Geist nicht ebendort sein.
Und doch sind sie anscheinend untrennbar im Sein vereint.

In der von Dir gebrachten "Wut", kann man me. mitunter mehr des Ichs (in seiner Gesamtheit) erkennen.
Die Augen werden klein, Haare stellen sich auf. Die konzentration auf das Verursachende gerichtet und schließlich verbale Ausbrüche.

lg
 
@ fckw,

okay nehmen wir mal das Beispiel von wütend sein. Wenn ich also wütend bin, richtig dann ist es erstmal mein (böses Wort) "ich" das sauer ist und mein Körper reagiert dementsprechend. Eventuell sogar mit Magenschmerzen. Was/wer sagt dem Magen aber, sei sauer und reagiere dementsprechend.

Ich stelle mal kurz die Eingangsfrage, die ich ja schon mal im Magieteil beantwortet haben wollte, bis der Thread dann mal pflugs verschoben wurde.

Was ist der Unterschied zwischen Ich und Ego und warum muss oder soll man das irgendwie alles trennen? Warum muss "ich" oder Ego aufgelöst werden? Das ist immer noch die Frage, die du mir hier nicht beantwortest.
 
Die Trennung von Geist/Körper/(Seele) dient lediglich dem Versuch der begreifbarmachung von Ich.
Ich bin Leben/Sein und das entzieht sich bisher einer Definition.
So sehe ich das jedenfalls.
lg
 
Wir besitzen nun eine schöne Liste mit Begriffen. All die aufgezählten Dinge sind gemäss unserer Ansicht Teile des Ich. Alle zusammen ergeben dann das Ich. Das Ich ist folglich gemäss unserer Liste zusammengesetzt aus Körper, Gefühle, Geist und Seele, also aus exakt 4 "Zutaten".

Und jetzt, an diesem Punkt, wird die ganze Sache erst richtig spannend. Jetzt können wir uns fragen: Ist denn diese Liste komplett oder fehlt da noch irgendwas? Falls etwas fehlt, so müssen wir es unbedingt ebenfalls auflisten, sonst bleiben wir in unseren Konzepten und vagen Annahmen stecken! Also nochmals: Fehlt da auch wirklich nichts auf dieser Liste?

Wenn wir ein bisschen hin und her überlegen, dann fallen uns sicher noch viele Dinge ein. Beispielsweise würde jemand vielleicht noch "Bewusstsein" zur Liste hinzufügen, womit wir dann also 5 Zutaten hätten. Plus vielleicht noch ein paar mehr, aber irgendwann fallen uns keine weiteren Zutaten mehr ein. Wir können an diesem Punkt dann festhalten: Mein Ich hat Gefühle, es hat einen Körper, es hat einen Geist, es hat eine Seele, und es hat Bewusstsein.

Sobald wir an diesem Punkt angekommen sind, stellen wir uns die Frage: Wir haben jetzt mehrere Dinge aufgelistet - aber EINE Sache fehlt da offenbar noch. Während der Schreiberei haben wir nämlich einen subtilen Trick angewendet. Wir haben alle diese Zutaten des Ichs als Objekte betrachtet. WER aber ist es, der all diese Dinge betrachtet? Da fehlt offenbar eine wichtige Sache auf der Liste, nämlich das "Subjekt", welches zu all den genannten Objekten in Beziehung steht.

Um das zu verstehen muss man sich nur kurz ein paar Gedanken über das Wesen der Dichotomie bzw. des dualistischen Systems machen. Das Wesen eines Dualismus besteht darin, dass sich zwei Begriffe immer nur wechselseitig definieren lassen. "Links" gibt es nur in Verbindung mit "rechts". Niemand auf der Welt kann sagen, was das sein soll, wenn man sagen würde, dass es "links OHNE rechts" geben würde. Niemand kann von "oben" sprechen, ohne nicht gleichzeitig implizit vorauszusetzen, dass damit auch ein "unten" definiert sein muss. Oben ohne unten macht einfach keinen Sinn. Oben tritt immer nur in Verbindung mit unten auf. Es kann keinen Fluss geben, bei dem nur das linke Flussufer existiert, nicht aber das rechte ebenfalls. Das gilt für alle solchen Begriffe. Also für heiss/kalt, hell/dunkel, viel/wenig, links/rechts, unten/oben, schnell/langsam, Yin/Yang, Verlierer/Gewinner (es gibt keinen Verlierer, wenn es nicht gleichzeitig auch auf der andern Seite einen Gewinner gibt), Käufer/Verkäufer usw.
Manchmal sprechen wir auch nur von der einen Seite einer Sache und sagen nichts über die andere Seite derselben Sache aus. Das heisst aber nicht, dass sie nicht existieren würde! Sie muss implizit auch mitgemeint sein, sonst könnten wir ja gar nicht die beiden Seiten auseinanderhalten. In einem Tauschgeschäft mit Geld gibt es immer nur einen Käufer und einen Verkäufer auf der andern Seite. Auch wenn wir nur vom Käufer sprechen würden, so muss dennoch ein Verkäufer da sein, das ist nichts anderes als das Wesen des Kaufes.

Zurück also zur Frage nach dem Ich. Wir haben also viele Objekte auf unsere Liste geschrieben. Es sind deshalb Objekte, weil wir darüber nachdenken können, weil wir sie benennen können, darüber diskutieren können, uns mit ihnen beschäftigen können usw.

Wenn das aber lauter Objekte sind - was ist denn dann das Subjekt? Wir haben über das Subjekt noch gar nichts ausgesagt! Es muss aber ein solches Subjekt zwingend geben, denn wo ein Objekt auftaucht, da muss auch ein Subjekt vorhanden sein, es geht gar nicht anders. Links kann nur existieren, wenn es auch rechts gibt, dasselbe gilt auch für Subjekt/Objekt. Wir können absolut sicher sein, dass wenn es ein Objekt gibt, dass dann da auch ein Subjekt vorhanden sein muss. Bloss, was ist denn dieses Subjekt? Woraus besteht es? Wie muss man sich dieses Subjekt vorstellen?
 
Irfan schrieb:
Es geht um die Frage, was dieses "Ich" eigentlich ist.
Mir ist leider nicht klar, wo der Unterschied zwischen "ICH" und Ego ist und somit auch nicht klar, wenn das Ego aufgelöst werden soll, wenn ich es richtig gelesen habe, wo ich da jetzt den Ansatz finden soll. Da hakt es bei mir noch grundsätzlich. Vielleicht aber auch nur etwas, was gerade nicht in meinen eckigen Kopf reingehen will.
 
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Ich

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie


Ich ist die Bezeichnung einer (grammatischen) ersten Person in der Einzahl, zurückweisend auf das Selbst des Aussagenden. Beispiel: "Ich denke, also bin ich" (aus dem lateinischen Cogito, ergo sum).

Inhaltsverzeichnis// [AnzeigenVerbergen] 1 Das Ich in Wissenschaft und Psychologie

1.1 Das Ich in der Psychoanalyse Freuds
1.2 Das Selbst in anderen Bereichen der Psychologie
1.3 Physikalische Theorien über das Ich
1.4 Neurobiologische Aspekte



2 Das Selbst im spirituellen und philosophischen Bereich

2.1 Das Ich im Symbolischen Interaktionismus



3 Werke mit dem Titel "Ich"

4 "Ich" als Wort

5 Siehe auch

6 Zitat

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Das Ich in Wissenschaft und Psychologie

Die Kategorie des Ich findet besondere Berücksichtigung im philosophischen System Johann Gottlieb Fichtes, mit zumindest wissenschaftlichem Anspruch angegangen wurde es erstmals in der Psychoanalyse Sigmund Freuds.

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Das Ich in der Psychoanalyse Freuds

Sigmund Freud war der erste, der sich mit dem Ich psychologisch ausführlich befasste. Seiner Meinung nach ist die menschliche Psyche in drei Teile geteilt:
  • Das Es, der vegetative Teil der Psyche, der meist im Unbewussten verbleibt und die grundlegenden Instinkte des Menschen umfassst.
  • das Über-Ich, das die Funktion des Gewissens einnimmt und das Ich leitet. Es wird von Freud als das Überbleibsel der elterlichen Autorität in der Kindheit angesehen.
  • das Ich, mit dem Freud das bewusst Erfahrene bezeichnet. Dieses Ich wird sowohl vom Über-Ich als auch vom Es beeinflusst und nähert sich demnach einem dieser beiden an.
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Das Selbst in anderen Bereichen der Psychologie

Die Erforschung des Selbst ist ein wichtiger Bestandteil der modernen Psychologie. Spezielle Forschungsbereiche umfassen z.B. die Bedeutung des Selbstwertes, der Selbstsicherheit, der Selbstkontrolle oder der Selbstwirksamkeitserwartung.

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Physikalische Theorien über das Ich

Derzeit steht die Physik noch mit der Frage, ob und wie es ein Ich im Menschen auch physikalisch gibt, vor einem großen Rätsel. Es gibt zwar mehrere Theorien, von denen aber der Großteil als reine Spekulationen abgetan werden müssen. Es gibt sogar Wissenschaftler, die behaupten, das menschliche Gehirn sei nicht fähig, sich selbst zu erkennen, also zu definieren, was das Ich ist.

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Neurobiologische Aspekte

Früher dachte man, das Ich sei auf ein bestimmtes Hirnareal beschränkt. Als heute einigermaßen anerkannte Theorie kann man dagegen die Theorie des Bindungprinzips ansehen. Diese Theorie geht davon aus, das sich das Ich auf das gesamte Gehirn (eventuell auch auf das gesamte Nervensystem) ausdehnt, wobei die Nervenzellen über einen noch nicht verstandenen Mechanismus miteinander interagieren und sich so als Ganzheit vereinigen (die dann mehr als die Summe ihrer Teile ist).

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Das Selbst im spirituellen und philosophischen Bereich

Das Transzendieren, die bewusste Klärung von Ich (Ego) und Selbst, ist das Hauptthema und Ziel im Hinduismus und im Buddhismus. Der Schüler (Tschela) eines geistigen Weges im Hinduismus (Yoga) erkennt, dass sein Ich sich im "inneren Selbst" (dem Atman) auflöst und damit die Einheit mit dem Göttlichen (Brahman) als Selbsterkenntnis stattfindet.

Dieses Erlebnis wird Samadhi genannt, im japanischen Buddhismus Satori. Alle Yogapraxis (Jnana-Yoga, Raja-Yoga) dient nur dazu, diese Täuschung einer eigenen separierten Existenz des Ichs (Egos) zu überwinden. Es gibt in der Erfahrung des eigenen Selbst das Licht-Erlebnis des Einen ohne ein Zweites (Erleuchtungserlebnis).
 
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