WAS ist "das Gewissen"?

Das Gewissen ist nichts weiter als klassische Konditionierung im weiteren Sinne unter moralischen Aspekten.

Punkt.

Kinder sind rücksichtslose Egoisten, bevor sie die gesellschaftlich-moralischen Wertevorstellungen eingetrichtert bekommen.

Das Gewissen ist für das Funktionieren unserer Gesellschaft unablasslich.

Liebe Grüße

Nachtschwärmer

P.S.Bei uns schneits gerade:schnl: *froi*
 
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Als junge Menschin habe ich lange Zeit nicht genau zwischen innerer Stimme und anerzogenen Regeln unterscheiden können... Habe meist ohnehin auf beide nicht gehört, weil ich den Drang zu Grenzüberschreitungen hatte...
Heute spüre ich wesentlich besser, was zu mir gehört.

Es lohnt sich auch mal den Zusammenhang zwischen schlechtem Gewissen und Wut aufzudecken...
Die zurückgehaltene Wut, sich von etwas zurückgehalten zu fühlen,
das man doch erleben möchte, kann sich als schlechtes Gewissen äußern.

lg Kalihan
 
Eine hohe Instanz der Menschenseele, bereits seit der Geburt da, als innere Stimme im unschuldigen Knaben hörbar, kurz vor seiner ersten Schandtat ? - Ein Konstrukt, geboren aus der Übereinstimmung mit äußeren Moralvorstellungen (ähnlich Sigi Freuds Über-Ich) ? - Ein Gemisch aus beidem ? - Eine Illusion wie das ICH :clown: ? - Ein dehnbarer Begriff wie alle Begriffe :) ........ ?

Hmmm... ich bin mir nicht ganz im klaren über "das Gewissen", aber vielleicht krieg ich ja ein paar Infos :)

l.G. Katharsix

Mir scheint, dass die Bedeutung des Gewissens eine andere ist als der Begriff des Gewissens solo aussagt. Auch dass "Das Gewissen" oft missbraucht worden ist, um die Funktion zu veraendern. Weshalb sonst wird es mit Skrupellosigkeit = Gewissenlos synonymisiert?

Skrupel und Gewissen sind fuer mich unterschiedliche Bedeutungen.
 
Erstaunlich und auch irgendwie witzig wie sich die Prioritäten ändern, wenn man sich nach sieben Jahren in so einem Thread wieder findet. Da hab ich mir 2006 doch glatt Gedanken über das Gewissen gemacht. Wenn ich denk, was da in der Zwischenzeit alles passiert ist, wie oft ich Scheiße gebaut hab, wie oft das Gewissen mich ermahnte, ich reuig war und Buße tat um aufs neue Mist zu bauen... damals hieß ich noch Katharsix (der sich in der seelischen Reinigung befindende) Wahnsinn!

Und was ist aus mir geworden? Heute spür ich gar nichts, kein Gewissen, weder ein Gutes noch ein Schlechtes und auch nicht den geringsten Hinweis drauf, dass die seelische Reinigung gegriffen hätte.

Alles für die Katz. :)
 
Wenn ich denk, was da in der Zwischenzeit alles passiert ist, wie oft ich Scheiße gebaut hab, wie oft das Gewissen mich ermahnte, ich reuig war und Buße tat um aufs neue Mist zu bauen... )

Genau deshalb schrieb ich hier. Denn exakt das halte ich nicht fuer die Aufgabe des Gewissens. Das Gewissen ist fuer mich keine Alarmglocke der Moral.
 
Ich hab es als Kind so erlebt:

Ich habe meiner Großmutter ein paar Goldmünzen geklaut.
Die waren mir zwar versprochen, aber eben erst für nach ihrem Ableben. Darauf wollte ich nicht warten.

Als ich aber in die Lade mit diesen Münzen griff, war mir, als hätte ich zwei Stimmen in meinem Kopf.

Die eine warnte mich und sagte "Tu es nicht!" Die andere spornte mich an: "Geh, mach schon, am Rummelplatz warten die Freunde!"

Mein Gesicht fühlte sich an, als wäre es in zwei Hälften geteilt, die eine Seite verfinsterte sich, der Blick wurde ernst, die andere zog ein hämisches Grinsen auf. Ich fühlte mich zerrissen. Doch ich griff zu und als ich zur Tür raus ging, ging ich`s wissen, wie das ist mit dem Gewissen.

Ist fast 40 Jahre her, aber so ungefähr hat es sich zugetragen. Aber ich weiß bis heute nicht, ob diese Zweifel in irgend einem Zusammenhang mit meiner katholischen Erziehung standen oder einfach meiner angeborenen Veranlagung zur Zwiespältigkeit entsprangen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Großteil kommt es von Erziehung und Religion. Was uns eingebleut wurde, was gut oder Schlecht sei.
Doch auch von eigenen Erfahrungen, wenn dir jemand mal weh geran hat, weißt du wie sich das anfühlt und normalerweise widersterbt es einem dann, das Gleiche jemand anderen anzutun.
 
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Ist fast 40 Jahre her, aber so ungefähr hat es sich zugetragen. Aber ich weiß bis heute nicht, ob diese Zweifel in irgend einem Zusammenhang mit meiner katholischen Erziehung standen oder einfach meiner angeborenen Veranlagung zur Zwiespältigkeit entsprangen.

Dein Erlebnis, das ich auch kenne mit anderen Inhalten hat dennoch nichts mit "Gewissen" zu tun. Sondern mit den "Skrupeln" der Moral.

Je staerker und oefter dein "Gewissen" dich plagt, umso "weniger" kennst du dich. Je weniger dein "Gewissen" dich plagt, umso besser kennst du dich -> Selbsterkenntnis.

Je ehrlicher du zu und in dir selbst wirst, umso weniger wirst du das Gewissen wahrnehmen und umso staerker dich selbst erkennen.

Das Gewissen meldet sich wieder, sobald du dich von dir selbst entfernst.

(So sehe ich den Unterschied zwischen "Skrupel", dem Messgeraet der Moral und dem "Gewissen", dem Sensor des Selbst.)
 
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