Was heißt, "in Gefühle reingehen" für Euch?

Aufstehen und gehen würde noch in Ordnung sein. Aber ansonsten, wenn ich laut werde, dann gibt es richtig Streit. Meine Familienangehörigen nehmen das nicht so hin. Dann gibt es direkt beim Essen Diskussonen, Streit und schlechte Stimmung. Deshalb unterdrücke ich das dann eher. Natürlich nicht immer. Wenn es ein gewisses Maß überschreitet, dann werde ich schon laut und energisch bzw. breche das Essen ab.

Leider bin ich ein Typ, der bei geringsten Mißstimmungen schon Bauchweh kriegt. Ich bin überempfindlich. Und ich bin nicht der Meinung, dass ich diese Überempfindlichkeit nun unbedingt an den anderen abreagieren sollte.


Na, dann gibts halt Streit beim Essen! Na und? Sollst du deinen Magen opfern, nur damit die anderen in Ruhe essen können ....

Hast du dir schon mal überlegt warum du so überempfindlich bist. Vielleicht ja grad deswegen, weil du es immer wieder der anderen wegen unterdrückst.



:)
Frl.Zizipe
 
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Leider bin ich ein Typ, der bei geringsten Mißstimmungen schon Bauchweh kriegt. Ich bin überempfindlich. Und ich bin nicht der Meinung, dass ich diese Überempfindlichkeit nun unbedingt an den anderen abreagieren sollte.

Die Anderen können auch Rücksicht nehmen - wieso glaubst Du, dass nur Du Rücksicht nehmen müsstest und alle anderen nicht?
 
Aufstehen und gehen würde noch in Ordnung sein. Aber ansonsten, wenn ich laut werde, dann gibt es richtig Streit. Meine Familienangehörigen nehmen das nicht so hin. Dann gibt es direkt beim Essen Diskussonen, Streit und schlechte Stimmung. Deshalb unterdrücke ich das dann eher. Natürlich nicht immer. Wenn es ein gewisses Maß überschreitet, dann werde ich schon laut und energisch bzw. breche das Essen ab.

Leider bin ich ein Typ, der bei geringsten Mißstimmungen schon Bauchweh kriegt. Ich bin überempfindlich. Und ich bin nicht der Meinung, dass ich diese Überempfindlichkeit nun unbedingt an den anderen abreagieren sollte.
Daß Du ausgerechnet das Beispiel vom Essen wählst, erinnert mich an das "Etwas-In-Sich-Hineinfressen". Dieser Aspekt des Umgangs mit dem Gefühl kommt zu Tisch natürlich doppeldeutig... und erinnert mich zugleich an das Übergewichtsproblem unserer Gesellschaft. Nicht umsonst sagt man, daß Essen eine Ersatzbefriedigung für unerfüllte Gefühle darstelle. Mir scheint Du bist da nah dran an dieser Thematik?

Wenn ich mich da in Deine Situation hinein versetze, dann würde ich es so empfinden: "in mein Gefühl hineingehen" würde für mich heissen, daß ich in einer Situation, in der ich alleine bin, meinem Gefühl auf die Spur gehe. Wenn man Gefühle oft genug hat, dann kann man sie erinnern und sie so in sich herstellen. Ich würde also genau das tun, daß ich mir nochmal die Situation beim Essen, die mich wütend macht, vorstelle und mich in diesen Gefühlszustand nochmal hinein versetze.

Dann kann ich "in das Gefühl hineingehen", indem ich z.B. in mir suche, wo und wann ich überhaupt dieses Gefühl verspüre. Was sind die Anlässe für das Gefühl? Heißt das Gefühl wirklich Wut? Oder ist es eher der Zustand, in dem man nicht befriedigt wird durch das Verhalten der Umgebung und daher in den inneren Zustand des "Ungeliebtseins" verfällt? Gerade dieses Ungeliebtsein ist es ja, das die vielen Emotionen auslöst, z.B. Sehnsucht, Eifersucht, Wut, blockierte Trauer, Geiz, Neid usw: all dies sind Effekte/Farben des Grundgefühls "Ich werde nicht geliebt" und es gibt viele weitere.

Oft entdecke ich dann, daß dieses Gefühl öfter in mir ist, als ich es bisher wahrgenommen habe. Es wird in mehreren Situationen ausgelöst und bestimmte Verhaltensweisen in meiner Umgebung sind dazu geeignet, das Gefühl auszulösen. In einem Erinnerungsprozeß kann ich dann ja vielleicht diejenigen Situationen in meinem Leben herausfinden, die mir das Fühlen auf diese Weise beigebracht haben. Je mehr und besser ich die Situationen erinnere, umso aktiver kann ich das Entstehen meines Gefühls dann in der Gegenwart bemerken. Je genauer ich sein Entstehen bemerken kann, umso eher kann ich mein Gefühl steuern und sein Entstehen verhindern, wenn ich es nicht will.

Ein Beispiel für die Tiefe der Beobachtung kann z.B. sein den Prozeß zu beobachten, in dem das Gefühl auf den Körper übergreift. Die Muskulatur des Körpers muß in eine Spannung gebracht werden, damit Gefühle aufsteigen können. Die Organe müssen teilweise "anders ticken", wenn ich mein Gefühl haben soll. Daher schüttet der Körper zunächst Hormone aus, welche all diese Prozesse erst verursachen. Daß die Hormone überhaupt ausgeschüttet werden ist eine Reaktion meines Gehirns, und nicht meines Körpers. Der Körper befolgt nur die Befehle, die er vom Gehirn bekommt und "fühlt" dann so, wie das Gehirn es letztlich verursacht.

Daher ist doch wichtig zu beobachten: was genau ist gerade auf meine Wahrnehmung getroffen, wenn ich die Gefühlsentstehung an irgendeinem Punkt bemerke? Und wie genau ist der Prozeß danach abgelaufen: habe ich mein inneres "Nein" gehört, als ich meine das Gefühl auslösende Wahrnehmung hatte? Habe ich gespürt, wie ein kleiner Schauer mich erfaßt, weil die Organe und die Muskulatur auf die Hormonausschüttung reagieren und sich daher das Energieniveau des Körpers in Richtung "Achtung" und "Gefahr" begibt? Oder sind mir diese körperlichen Abläufe noch gar nicht bewußt?

Die Meditation kann, denke ich, ebenfalls helfen. In der Meditation kann ich doch beobachten: was nehme ich wahr mit meinen Sinnen? Und was passiert unabhängig davon gerade in meinem Inneren? Was denke ich z.B. für Worte? Welches Gefühl entsteht, während ich diese Worte denke, wie heißt es? Was spüre ich im Körper, welche Tendenz in mir will dieses Gefühl ausdrücken? Eine hohe Achtsamkeit für diese Kleinigkeiten, die so ein menschlicher Geist in einem Körper erleben kann, kann eben helfen, den Gefühlsaufstieg und auch die Entstehung der Reaktion auf eine Wahrnehmung zu unterbinden.

Vielleicht erinnert man sich auf diese Weise irgendwann dann noch beim Essen: "oh, da an dieser Stelle habe ich mich früher so und so gefühlt". An diesen Punkt will man ja kommen, daß man weiß, was früher in einem abgelaufen ist. Daher ist es - als dritter Tip - gut, sich von jetzt an als die andere zu fühlen, also nicht als diejenige, die diese Gefühle hat, sondern sobald wie möglich - das geht auch von jetzt auf gleich per Entscheidung - diejenige zu werden, die das eigene Gefühl noch beobachtet, aber nicht mehr in jeder Situation aus ihm schöpft. Es gibt ja auch noch den Geist, und der will sehr oft eigentlich anders als das Gefühl es will. Man sollte es ihm gestatten. Der Körper wird sich dran gewöhnen.

lg, das "viel" mir dazu ein.
 
Hallo Skadya,

okay, wenn ich vorher weiß, dass ich jetzt bald Aggressionen oder Wut kriege, dann kann ich mich vorbereiten. Aber im Alltag, gerade im engen Zusammenleben in der Familie, da ist man selten darauf gefasst, das gleich etwas passiert, das einen wütend macht.

Diese negativen Gefühle machen am meisten Probleme. Weil niemand sie sehen oder hören will. Ich meine die Leute um mich herum. Um an der Wut nicht zu ersticken oder Bauchweh zu kriegen, muss man diese Energie irgendwie körperlich rauslassen. Das geht durch Rausgehen, Joggen oder Ähnliches. Nur, was macht man, wenn es gerade nicht geht mit dem Rausgehen? Also, z.B., wenn man gerade gekocht hat und die Familie sitzt zusammen am Tisch; und nun meckert jemand und motzt die ganze Zeit. Da kann ich nicht rausgehen, weil ich essen will. Also was tun? Bei mir ist es immer so, dass Wut und Enttäuschung sofort als Krampf in den Bauch hineingeht. Und wenn ich sage "sofort", dann meine ich wirklich sofort. Da ist dann kein Raum mehr für eine Meditation oder Reiki. Mich braucht bloß jemand hässlich anzublicken, dann habe ich auf der Stelle einen Krampf im Bauch.

Was heißt dann "in Gefühle reingehen"? Rausgehen, später essen, erst einmal versuchen, den Krampf im Bauch wieder wegzumeditieren?


wenn es bei dir alltag ist, also alltäglich, dann weisst du doch ,dass es jederzeit passieren kann.ich glaube du bist einfach zu gutmütig , deine familie verläßt sich auf dich und benutzt dich auch.
bis zu einem gewissen grad ist das ja in ordnung,aber du leidest ja anscheinend sehr darunter......wissen die eigentlich,wie schlecht es dir geht?
hoffentlich findest du einen weg ,um abstand von diesen situationen und zeit für dich zu finden.
 
Hallo,

nein, ich habe das nicht jeden Tag oder bei jedem Essen. Das war nur ein Beispiel, wie es laufen kann. Ich bin sicher nicht so wie andere. Bei mir ist der Körper wie ein überscharfes Messgerät. Wenn irgendwelche Spannungen in den Menschen sind, die mich umgeben, dann reagiert sofort mein Körper mit Spannungen. Das geht so schnell, so schnell kann ich gar nicht gucken, was da abgeht. Ich bemerke also z.B., dass mein Bauch hart wird und danach bemerke ich, dass unterschwellige Spannungen zwischen den Menschen in meiner Umgebung sind. Meistens ist es so, dass die Leute sich dieser Spannungen gar nicht bewusst sind, wenn ich sie darauf anspreche, sagen sie, dass ich mir das nur einbilde.:rolleyes: Dann darüber zu streiten, ob ich mir das einbilde oder nicht, ist müßig. Am besten wäre es wohl, ich würde mich dann spontan zurückziehen.
 
Am besten wäre es wohl, ich würde mich dann spontan zurückziehen.

Nunja. Am einfachsten wäre es aber doch, deine Körperreaktionen zu kontrollieren, sprich deine Bauchmuskulatur im Falle bewusst wieder zu ent~spannen und damit einhergehend auch mögliche SteigerungsSituationen.
 
Hallo,

nein, ich habe das nicht jeden Tag oder bei jedem Essen. Das war nur ein Beispiel, wie es laufen kann. Ich bin sicher nicht so wie andere. Bei mir ist der Körper wie ein überscharfes Messgerät. Wenn irgendwelche Spannungen in den Menschen sind, die mich umgeben, dann reagiert sofort mein Körper mit Spannungen. Das geht so schnell, so schnell kann ich gar nicht gucken, was da abgeht. Ich bemerke also z.B., dass mein Bauch hart wird und danach bemerke ich, dass unterschwellige Spannungen zwischen den Menschen in meiner Umgebung sind. Meistens ist es so, dass die Leute sich dieser Spannungen gar nicht bewusst sind, wenn ich sie darauf anspreche, sagen sie, dass ich mir das nur einbilde.:rolleyes: Dann darüber zu streiten, ob ich mir das einbilde oder nicht, ist müßig. Am besten wäre es wohl, ich würde mich dann spontan zurückziehen.

ich kenne das und spüre auch ganz schnell spannungen und disharmonien.deshalb ist es ja auch so wichtig,sich dem zu entziehen oder rauszulassen....

emotionen und ihr bezug bzw. ihre auswirkungen auf die organe:
http://www.shen-nong.com/ger/principles/sevenemotions.html
 
Hallo,

nein, ich habe das nicht jeden Tag oder bei jedem Essen. Das war nur ein Beispiel, wie es laufen kann. Ich bin sicher nicht so wie andere. Bei mir ist der Körper wie ein überscharfes Messgerät. Wenn irgendwelche Spannungen in den Menschen sind, die mich umgeben, dann reagiert sofort mein Körper mit Spannungen. Das geht so schnell, so schnell kann ich gar nicht gucken, was da abgeht. Ich bemerke also z.B., dass mein Bauch hart wird und danach bemerke ich, dass unterschwellige Spannungen zwischen den Menschen in meiner Umgebung sind. Meistens ist es so, dass die Leute sich dieser Spannungen gar nicht bewusst sind, wenn ich sie darauf anspreche, sagen sie, dass ich mir das nur einbilde.:rolleyes: Dann darüber zu streiten, ob ich mir das einbilde oder nicht, ist müßig. Am besten wäre es wohl, ich würde mich dann spontan zurückziehen.

ich kenne das und spüre auch ganz schnell spannungen und disharmonien.deshalb ist es ja auch so wichtig,sich dem zu entziehen oder rauszulassen....

emotionen und ihr bezug bzw. ihre auswirkungen auf die organe:
http://www.shen-nong.com/ger/principles/sevenemotions.html
oder:
http://www.tcm-info.ch/index.php?option=com_content&task=view&id=427&Itemid=77
 
Das sind interessante links, Skadya!

Die taoistische oder meditative Bewusstheit umzusetzen ist eine lebenslange Übung. Und am schwierigsten ist diese Übung, wenn man sich "auf dem Marktplatz" bzw. mitten unter Menschen befindet, z.B. auch innerhalb der Wohnung, inmitten einer Familie - und wenn man, wie ich, kein eigenes Zimmer für sich hat.

Deshalb, weil das so schwierig und dennoch lohnend ist, werden östliche Götter ja auch gerne bildlich so dargestellt, dass sie inmitten von giftigen Schlangen tanzen, oder als Mann, inmitten von sexy nackten Frauen meditieren.
 
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Das sind interessante links, Skadya!

Die taoistische oder meditative Bewusstheit umzusetzen ist eine lebenslange Übung. Und am schwierigsten ist diese Übung, wenn man sich "auf dem Marktplatz" bzw. mitten unter Menschen befindet, z.B. auch innerhalb der Wohnung, inmitten einer Familie - und wenn man, wie ich, kein eigenes Zimmer für sich hat.

Deshalb, weil das so schwierig und dennoch lohnend ist, werden östliche Götter ja auch gerne bildlich so dargestellt, dass sie inmitten von giftigen Schlangen tanzen, oder als Mann, inmitten von sexy nackten Frauen meditieren.


du hast dir keine rückzugsmöglichkeiten geschaffen.das wäre aber ganz wichtig für dich,damit du nicht eines tages noch zusammenbrichst....
bei mir war es so ,dass meine schwie-eltern mit in haus einziehen wollten und ich sollte sie dann später betreuen und pflegen.ich habe da aber gleich einen riegel vorgeschoben und deshalb gab es auch einen riesenkrach.am anfang hatten sie auch noch den haustürschlüssel und sind hier ein und ausgegangen,wie sie wollten.mir war das aber zuviel und ich fand das auch ganz schön dreist. ich mußte mir hier wirklich meine freiheiten erkämpfen und wurde auch in der familie erstmal sehr schlecht gemacht.meine schwie-mam konnte mich von anfang an sowieso nicht leiden,weil ich ihr den sohn weggenommen habe *ggg*.
war keine schöne zeit manchmal.
heute lebt sie im heim und ist froh,wenn wir sie besuchen oder zu uns nach hause holen.
familie ist sicherlich ganz wichtig für dich, wichtiger wie für mich, sollte aber nicht bis zur selbstaufgabe gehen....
hast schon mal darüber nachgedacht,dir eine eigene kleine wohnung zu mieten,in der dich dann deine familie ab und an mal besucht?
 
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