Was heißt bewußt?

Gut, bei Schwiegermama war das nicht so tragisch. Zwei Finger hatte sie sich ja schon in jüngeren Jahren bei einem Arbeitsunfall mit einer Produktionsmaschine abgerissen. Und sie machte ohnehin nicht viel mit der rechten Hand. Zum Zappen durch die Fernsehkanäle konnte sie ja auch die Linke nehmen.

Wenn Waldvogel mit mir im Auto gefahren wäre, dann wäre er sicher und verständlicher Weise sogar ein wenig böse gewesen auf mich :)






Schwiemu, vergib mir meine Halblustigkeit und ruhe in Frieden :rolleyes:
 
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Das alles ist Leben und warscheinlich grenzlos, bis über
den Horizont.

Es gibt eine Zeit, in der gejubelt wird, gefreut, trunken vor vor Freude,
da ist die Welt mir ganz allein, und ich ihr Narr, der an seiner viel
Vergnügen hat.

Es gibt eine Zeit, da ist das Jammern groß, der Tränen viel, der
Himmel düster und das Herz so schwer, wie ein Mühlstein.
Allein, ganz allein, auch wenn Menschen neben mir sind.
Was mag mich eigentlich noch trösten.

Es gibt eine Zeit der Fülle, wo alle kreativität erwacht und aus
einem heraus spießt, um bunte Formen anzunehmen, die der
Wind, in seinem Spiel wieder davon trägt, wie ein Blatt im
Herbst von den Gezeiten wieder und wieder davon getragen wird.

Es gibt eine Zeit der Leere, der Nacht im geistigen Bewusstsein,
wo nichts mehr fest ist, alles zäh durch den Raum fließt, und ich
weiß, ich kann nichts, aber auch gar nichts machen, außer das
Szenario auszuhalten, und mir sagen, dass bin ich nicht, allein.

Es gibt eine Zeit der Sinnlichkeit, wo der Körper in den höhsten
Tönen schwingt, was eine Lust zu leben, zu spüren, bis in alle
Winkel und Zellen des Körpers. Die Lippen die unsichtbare Funken
sprühen, wie ein Augenblick, eine Ewigkeit ist und man am liebsten
im anderen ertrinken möchte.


Es gibt eine Zeit des Zweifelns, wo alles auseinander genommen wird, der Vater,
die Mutter, die Kinder, zum stillen Feinde werden, da nagt
etwas schmerzlich, ohne das man es wirklich greifen könnte,
es nagt unaufhörlich, und erst ich selbst, das ist doch ein Witz, wozu
das ganze, Zweifeln, sogar am Zweifel zweifeln.

Dann gibt es eine Zeit, wo der wilde Hochmut und Stolz gebändigt
ist, wenn man den Null Punkt überlebt hat und die Demut das
Herz berührte, akzeptanz und innerer Friede, dass ist die Zeit
wo man, auf der Parkbank sitzt, und in ein längeres Gespräch mit
dem Eichhörnchen und den Tauben verwickelt ist. :D
 
In letzter Zeit passierte es mir des öfteren, dass ich nicht wusste, ob ich die Wohnung abgeschlossen habe oder nicht. Auf halbem Weg zur U-Bahnstation musste ich umdrehen, um nachzusehen. Meistens war abgeschlossen, einmal aber war ich bereits drei Stunden unterwegs, kam nach Hause und sah, die Wohnung ist offen. Tag der offenen Tür. Seit dem mißtraue ich mir doppelt. Ich bin mir also in gewissen Bereichen meiner Handlungen nicht bewusst.

Bewusst zu leben, heißt nicht nur, auf gesunde Ernährung zu achten und den Müll zu trennen. Bewusst zu leben heißt auch, die Routine der alltäglichen, unesoterischen Handlungen zu unterbrechen, den Automatismus abzuschalten. Heute hab ich mich beim abschließen der Wohnung bewusst gefilmt. Mit der eingebauten Kamera. :)

Wer sich selbst und andere durchs Leben hetzt oder hetzen lässt und wer keine Zeit für scheinbare, alltägliche Banalitäten hat, kann kaum bewusst sein.
 
Oder letztens in der Trafik... ich kauf eine Dose Tabak und ein paar andere Sachen, 17,30 macht die Rechnung aus und ich geb der Verkäuferin Irgendwas... ein Schein wars, das weiß ich noch und such weiter, nach passenden Münzen.

Sie fertigt drei Kunden gleichzeitig ab, weil ein fürchterliches Gedränge im Laden ist und im Chaos weiß ich nicht mehr, was ich ihr gegeben hab und was noch fehlt. Sie auch nicht. Sie ahnt zwar, genau so wie ich, dass es ein 10er war, aber von Wissen keine Spur. In diesem Moment sind wir beide gläubig. Aber auch voller Zweifel.

Gut das der Chef vom Laden da ist. Der spielt die Überwachungskamera zurück und wirklch wahr, meine Ahnung bestätigt sich. Ein 10er wars, den ich ihr da in die Hand gegeben hab und den sie genommen hat.

Aber von bewusst keine Spur.

"Bewusst" scheint mir auch ein guter Ersatz zu sein, für Glaube und Zweifel. :D
 
Nur "bewusst" verlangsamt iregendwie alles. Ein Freund von mir erfindet beim Abspeichern von Mailanhängen jedes mal das Windows Dateisystem neu. So bedächtig geht er zu Werke. Und doch ists beim nächsten mal wieder fort, wie von der Festplatte gelöscht und ich hör ihn fragen: "Wie geht das?" Seit Jahren geht das so, weil ihn IT grundsätzlich nicht interessiert.

Einfach nur auf meine Handlungen zu schauen, ist wahrscheinlich zu wenig. Das ist so, als würde ich mit einer Kamera ohne Speichermedium filmen oder fotografgieren. Die Kamera ist immer objektiv, was durch die Linse in den Kasten gelangt, ist immer wahr. Aber ohne Film gerät es wieder in Vergessenheit. Ich glaub, der Film könnte das Interesse sein. Das könnte dem entsprechen.

Heute, beim Abschließen der Wohnung habe ich eine Film eingelegt, d.h. ich kann den Film jederzeit abrufen, seh, wie ich den Schlüssel ins Schloß steck, zweimal rumdreh und abzieh. Wenn ich nach Hause komm - weil jetzt bin ich ja noch am Jobcoaching - und die Bude is offen, dann weiß ich, dass der schwarze Mann einen Zweitschlüssel hat, was es eigentlich nicht geben dürfte.
 
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