ancalagon
Mitglied
Hallo!
Ich sehe das etwas anders als zu beginn des Themas geschrieben.. Erwachen hat meiner Ansicht nach damit zu tun, mehr und mehr zu sehen und immer mehr Zusammenhänge zu begreifen.
Ab einem gewissen Punkt der Einsicht kommt dann die Frage, ob man nicht etwas tun sollte, ob man was ändern sollte - ab einem anderen Punkt gibt es gar keine andere Möglichkeit, als etwas tun zu wollen. Ich hatte selbst schon die Einsicht/ Erkenntnis/ Durchsage oder wie immer man das nennen möchte, dass "jeder Mensch alles richtig macht". Auf gewissen Ebenen ist das auch stimmig und kann schnell dazu führen, dass " in der besten aller Welten ohnehin alles zum Besten steht". Verglichen mit der gelebten Realität findet dieses Gesetz jedoch von vielen Seiten keine Anwendung - man müßte ja jede Handlung eines andern Menschen respektieren. Wenn ein afrikanischer Bauer etwa sagt "Nein, ich gebe euch mein Land nicht!", dann müßten die Ölmultis oder andere Konzerne das respektieren. Oder wenn Du ab sofort oben ohne herumlaufen willst, dann müßten alle anderen dem Gesetz "Jeder Mensch macht alles richtig" dir deine Einsicht und deine Motive lassen. Die Erfahrungstatsachen sprechen da eine andere Sprache.
Jetzt kann ich also aus diesem "Erwachen" oder aus dieser Erkenntnis verschiedene Dinge schließen - nur die vordergründigste Einsicht besteht darin, dass man alles so belassen sollte wie es ist, weil ja ohnehin jeder sein Bestes gibt. Man kann auch weiter hoffen, dass sich alle Weltprobleme ganz von allein lösen, während man an der nachhaltigen Schädigung der Umwelt etwa kräftig mitarbeitet.
Erwachen hat fast notgedrungen damit zu tun, etwas zu tun - die tieferen Einsichten wollen verwirklicht werden. Einsichten gewinnt man Stufe für Stufe. Wenn du irgendwann sagt "jetzt bin ich oben angekommen" dann ist das Ende deiner Treppe erreicht.
Wenn man glaubt, ein Yogi etwa, der erleuchtet oder erwacht ist, handle nicht nach seiner Erkenntnis, weil er ja verstiegen in seiner kleinen Hütte lebt und sich dort von der Welt abkapselt, dann ist der Schluß falsch. Er handelt ja nach seiner Erkenntnis. Das tut er auch dann, wenn er nicht predigt.
Einer Einsicht keine Tat folgen zu lassen ist sterben. Viele Menschen sterben lange vor ihrem physischen Tod. Sie sterben daran ab, "dass man eh nichts ändern kann".
Liebe Grüße,
ancalagon
Ich sehe das etwas anders als zu beginn des Themas geschrieben.. Erwachen hat meiner Ansicht nach damit zu tun, mehr und mehr zu sehen und immer mehr Zusammenhänge zu begreifen.
Ab einem gewissen Punkt der Einsicht kommt dann die Frage, ob man nicht etwas tun sollte, ob man was ändern sollte - ab einem anderen Punkt gibt es gar keine andere Möglichkeit, als etwas tun zu wollen. Ich hatte selbst schon die Einsicht/ Erkenntnis/ Durchsage oder wie immer man das nennen möchte, dass "jeder Mensch alles richtig macht". Auf gewissen Ebenen ist das auch stimmig und kann schnell dazu führen, dass " in der besten aller Welten ohnehin alles zum Besten steht". Verglichen mit der gelebten Realität findet dieses Gesetz jedoch von vielen Seiten keine Anwendung - man müßte ja jede Handlung eines andern Menschen respektieren. Wenn ein afrikanischer Bauer etwa sagt "Nein, ich gebe euch mein Land nicht!", dann müßten die Ölmultis oder andere Konzerne das respektieren. Oder wenn Du ab sofort oben ohne herumlaufen willst, dann müßten alle anderen dem Gesetz "Jeder Mensch macht alles richtig" dir deine Einsicht und deine Motive lassen. Die Erfahrungstatsachen sprechen da eine andere Sprache.
Jetzt kann ich also aus diesem "Erwachen" oder aus dieser Erkenntnis verschiedene Dinge schließen - nur die vordergründigste Einsicht besteht darin, dass man alles so belassen sollte wie es ist, weil ja ohnehin jeder sein Bestes gibt. Man kann auch weiter hoffen, dass sich alle Weltprobleme ganz von allein lösen, während man an der nachhaltigen Schädigung der Umwelt etwa kräftig mitarbeitet.
Erwachen hat fast notgedrungen damit zu tun, etwas zu tun - die tieferen Einsichten wollen verwirklicht werden. Einsichten gewinnt man Stufe für Stufe. Wenn du irgendwann sagt "jetzt bin ich oben angekommen" dann ist das Ende deiner Treppe erreicht.
Wenn man glaubt, ein Yogi etwa, der erleuchtet oder erwacht ist, handle nicht nach seiner Erkenntnis, weil er ja verstiegen in seiner kleinen Hütte lebt und sich dort von der Welt abkapselt, dann ist der Schluß falsch. Er handelt ja nach seiner Erkenntnis. Das tut er auch dann, wenn er nicht predigt.
Einer Einsicht keine Tat folgen zu lassen ist sterben. Viele Menschen sterben lange vor ihrem physischen Tod. Sie sterben daran ab, "dass man eh nichts ändern kann".
Liebe Grüße,
ancalagon