Shanna1 schrieb:
Vermutlich hätte ICH "Probleme"
...ja, so ginge es mir wohl auch. Wenn die Menschen etwas toleranter und weniger süchtig nach Schubladen wären, so könnte man das Kind einfach lassen, wie es ist. Andererseits wollen ja die meisten Eltern auch, dass das eigene Kind möglichst gut durchs Leben kommt. Selbst wenn man tatsächlich bereit ist, das Kind als intersexuell zu akzeptieren, so würde wahrscheinlich über kurz oder lang der "Normalisierungsdruck" unerträglich.
Goldhamsi schrieb:
Öhm... könnte ich mal eine Definition bekommen was genau ein Intersexueller ist? Ich habe auch im Google nachgeschaut, aber nicht wirklich befriedigende Infos bekommen. Ist das ein Mensch, der mit zwei Geschlechtern geboren wurde oder wie?
...so z.B. kann das aussehen:
Anhang anzeigen 2259
Leilani schrieb:
würde ich wirklich in die situation kommen, dann würd ich mich aber näher informieren, mit ärzten und psychologen sprechen, versuchen an erfahrungsberichte heranzukommen.
...das wäre wohl am schlauesten. Dennoch: wie auch immer man sich entscheidet, letztlich wird einem das Kind, sobald es in die pubertäre Rotzgören-Phase kommt, auf jeden Fall vorwerfen, dass man die falsche Entscheidung getroffen hat.
Allgemein finde ich es aber sehr interessant, von solchen Situationen zu träumen. Viele Leute krähen rum, weil sie angeblich zu wenig Geld haben oder zu wenige Freunde oder zu wenig Sex. Aber das finde ich alles irgendwie kleinkariert.
Neulich kam so eine Sendung über den ersten Weltkrieg im Fernsehen. Gezeigt wurde da auch eine chirurgische Klinik, die spezialisiert war auf Kriegsversehrte. Da waren Männer, denen Mund, Nase, Ohren, beinahe halbe Schädel weggeballert worden waren. Die wurden dann - entsprechend den damaligen Möglichkeiten - notdürftig wieder zusammengeflickt und stellten sich anschließend einer Kamera zur Schau... ENTSETZLICH!!!, das reinste Horrorkabinett.
Das sind so Bilder, wo man als erstes denkt: "ich an deren Stelle würde mich ohne zu zögern umbringen. So könnte ich nie und nimmer weiter leben.". Wenn man die Bilder später nochmal Revue passieren lässt, ist man - obwohl es ja eine ganz andere Welt war - doch heilfroh, dass man selbst wohl nie in eine solche Situation kommt.
Das folgende bitte nicht falsch verstehen: ähnliche Gedanken beschleichen mich nämlich auch, wenn ich ganz furchtbar hässliche Menschen sehe. Es ist nicht so, dass ich etwas gegen diese Menschen hätte, sondern so, dass mir in solchen Fällen oftmals wieder obige Gedanken durch den Kopf schießen, nach dem Motto: "Wie mutig muss man sein, sich mit so einem unwahrscheinlich hässlichen Gesicht überhaupt auf die Strasse zu wagen? Hat dieser Mensch keine Angst vor feindseeligen Reaktionen?" Und dann bin ich wiederum heilfroh, dass ich nicht in dieser Situation sein muss. Nochmal: ich habe nichts gegen hässliche Menschen, ich stelle mir nur vor, dass ein Leben furchtbar schwer sein muss, wenn man wirklich so "richtig hässlich" ist.
Und eine ähnliche Situation ist es eben auch mit den Intersexuellen.
Im Gegensatz zu den üblichen "Problemen" der üblichen Menschen, glaube ich, sind die hier genannten Dinge wesentlich unangenehmer für die Betroffenen.
LG