Was das Herz begehrt...

S

Schrödingers Katze

Guest
Hi!

Ich hab keine Ahnung, wie ich da jetzt drauf gekommen bin. Doch mir ging grad im Kopf rum, dass ich ganz oft beobachte, dass Menschen (mich inklusive) Wünsche und Vorstellungen bezüglich ihres Lebens haben (wie sie es gerne leben möchten) und doch aus diversen Gründen darauf verzichten, den ureigenen Weg zu gehen - ganz egal, ob man dabei auch mal auf die Schnauze fällt. Auf die Schnauze fallen kann man schließlich mit jedem Weg. :)

Ich frag mich grad, warum das so ist? Wem tun wir damit einen Gefallen? Was sind die Gründe? Wollen wir gefallen? Oder nicht verletzen? Haben wir nicht den Mut, uns durchzusetzen gegen andere (Familie, Freunde etc.) Ist es gleich egoistisch, wenn man seinen eigenen Weg gehen möchte? Wird ja oft so hingestellt.

Wenn ich mich immer anpasse, zu allem Ja und Amen sage oder Dinge tu, die ich eigentlich nicht will (weil sie mir jemand aufbrummt) und dann grummelnd und entnervt zu Bett gehe, kein Auge schließen kann, weil ich mich dafür hasse, mal wieder nicht NEIN gesagt zu haben... Kann das gesund sein?

Mit Sicherheit ist es ab und zu mal notwendig einzustecken. Aber manchmal kann das auch ziemlich neurotisch werden. Dann nämlich, wenn man anfängt drunter zu leiden und keinen Blick mehr dafür hat, dass man nicht die eigenen Bedürfnisse lebt, sondern die der anderen.

Einfache Beispiele dafür sind z.B.:

- Eltern, die ihre Kinder in eine Richtung pressen - gegen den Willen des Kindes (oder manchal auch schon Fast-Erwachsenen)

- Familien, die eigentlich schon längst kaputt sein. Aber man wegen der Kinder zusammenbleibt. Des schönen Schein willens. Aber alle Beteiligten gehen dran ein oder kriegen zumindest einen tüchtigen Knacks weg.

- oder hochgehandelt: man ist so eingezwängt in gesellschaftliche Normen, dass man sich einfach nicht traut, seinem Herzen zu folgen. Man könnte ja den Status verlieren...

und so weiter und so fort. Euch fallen bestimmt noch mehr Beispiele ein.

Was bringt einem das alles, außer Permanent-Frust? Irgendwann ist man von der ganzen Verstellerei so erledigt, dass man für seine Mitmenschen eh unerträglich geworden ist. Und dann passiert das, wovor man ja immer solche Angst hatte: man ist alleine, weil man mit der Zeit zu komisch geworden ist :clown: Und dann heißt es: naja, der/die hat halt immer zu viel in sich reingefressen.
Oft genug gehört solche Sprüche.

Das mal einfach so. Vielleicht hat ja wer ein paar Gedanken dazu!

:winken5: v-p
 
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Du verwendest metaphorische Beispiele aufgrund eines emotionalen Anstoßes ;)
Was passt dir wirklich nicht?

Nee, aus meinem Kopf heraus passen die Beispiele schon, weil sie eben existent sind. Oder waren. Ich hab das Thema auch schon oft genug durchgekaut und durfte mir da einiges anhören. Ich bin nämlich ein Paradebeispiel für jemanden, der einsteckt, um anderen einen Gefallen zu tun. Und ich selber hechle nur noch hinterher und fall dabei fast vor Erschöpfung um.
Ich hab mich davon aber ganz gut frei machen können. Nicht ganz, aber ich bin schon ein Stück weiter als noch vor zwei Jahren. Aber das war harte Arbeit und hat mich auch ein paar "Freundschaften" gekostet. Es ist ja auch schwer begreifbar für die anderen: immer war man da, immer standen die Türen offen und plötzlich fordert man selber mal was ein - nämlich die eigenen Bedürfnisse. Und wenns nur mal das Bedürfnis nach Ruhe ist. Ich konnte das ganz lange nicht.

:)
 
Hallo venus-pluto,

es sind unsere Ängste die uns davon abhalten den Weg unseres Herzens zu gehen....

Wir haben Angst Freunde zu verlieren, nicht mehr gemocht zu werden, plötzlich alleine dazustehen, wir haben Angst jemanden zu verletzen, wir haben Angst uns für etwas zu entscheiden und dann herauszufinden dass es falsch war usw....

Und dabei finden wir tausend Ausreden für uns selbst warum wir so handeln, nicht genug Geld, keine Möglichkeiten, nicht der richtige Zeitpunkt und, und, und....

Dabei belügen wir uns oft selbst, reden uns ein, dass alles in Ordnung ist, wir glücklich sind oder uns eben damit abfinden müssen......

Zugegeben es ist verdammt schwer den Weg seines Herzens zu gehen, und es benötigt viel Mut und Kraft, aber es ist der einzig richtige.

Das hat mir ein lieber Mensch geschrieben:

Es sind immer nur unsere eigenen inneren Widerständen, Hindernisse, Blockaden und Ängste, die wir überwinden müssen, um etwas in uns und um uns herum erkennen, zu verstehen, zu verändern und zu verbessern.

Und es sind unsere eigenen Schwächen, die wir in Stärken umwandeln, es ist unser eigener Charakter, den wir veredeln, es sind die Beschränkungen und Grenzen die wir uns setzen und unsere Reflektion und Selbstdisziplin, die so außerordentlich wichtig sind, weil wir sie für uns selbst für unser eigenes Wohlbefinden brauchen.

Den eigenen Selbstwert zu ehren, das eigene Selbstbewusstsein zu stärken und unser Selbstvertrauen zu fördern ist einfach das Beste, Größte und Schönste dass wir für uns selbst und auch für andere Menschen tun können.

Denn bevor wir im Leben das Wunderbare auf allen Ebene erlangen, müssen wir das Unvorstellbare denken.


alles liebe
castanea
 
Hi!

Ich hab keine Ahnung, wie ich da jetzt drauf gekommen bin. Doch mir ging grad im Kopf rum, dass ich ganz oft beobachte, dass Menschen (mich inklusive) Wünsche und Vorstellungen bezüglich ihres Lebens haben (wie sie es gerne leben möchten) und doch aus diversen Gründen darauf verzichten, den ureigenen Weg zu gehen - ganz egal, ob man dabei auch mal auf die Schnauze fällt. Auf die Schnauze fallen kann man schließlich mit jedem Weg. :)

Ich frag mich grad, warum das so ist? Wem tun wir damit einen Gefallen? Was sind die Gründe? Wollen wir gefallen? Oder nicht verletzen? Haben wir nicht den Mut, uns durchzusetzen gegen andere (Familie, Freunde etc.) Ist es gleich egoistisch, wenn man seinen eigenen Weg gehen möchte? Wird ja oft so hingestellt.

Wenn ich mich immer anpasse, zu allem Ja und Amen sage oder Dinge tu, die ich eigentlich nicht will (weil sie mir jemand aufbrummt) und dann grummelnd und entnervt zu Bett gehe, kein Auge schließen kann, weil ich mich dafür hasse, mal wieder nicht NEIN gesagt zu haben... Kann das gesund sein?

Mit Sicherheit ist es ab und zu mal notwendig einzustecken. Aber manchmal kann das auch ziemlich neurotisch werden. Dann nämlich, wenn man anfängt drunter zu leiden und keinen Blick mehr dafür hat, dass man nicht die eigenen Bedürfnisse lebt, sondern die der anderen.

Einfache Beispiele dafür sind z.B.:

- Eltern, die ihre Kinder in eine Richtung pressen - gegen den Willen des Kindes (oder manchal auch schon Fast-Erwachsenen)

- Familien, die eigentlich schon längst kaputt sein. Aber man wegen der Kinder zusammenbleibt. Des schönen Schein willens. Aber alle Beteiligten gehen dran ein oder kriegen zumindest einen tüchtigen Knacks weg.

- oder hochgehandelt: man ist so eingezwängt in gesellschaftliche Normen, dass man sich einfach nicht traut, seinem Herzen zu folgen. Man könnte ja den Status verlieren...

und so weiter und so fort. Euch fallen bestimmt noch mehr Beispiele ein.

Was bringt einem das alles, außer Permanent-Frust? Irgendwann ist man von der ganzen Verstellerei so erledigt, dass man für seine Mitmenschen eh unerträglich geworden ist. Und dann passiert das, wovor man ja immer solche Angst hatte: man ist alleine, weil man mit der Zeit zu komisch geworden ist :clown: Und dann heißt es: naja, der/die hat halt immer zu viel in sich reingefressen.
Oft genug gehört solche Sprüche.

Das mal einfach so. Vielleicht hat ja wer ein paar Gedanken dazu!

:winken5: v-p


Hi Venus,

genau dieses Thema hab ich bei "Einzelgänger" behandelt. Die Hauptursache liegt in meinen Augen im Sozialzwang den wir schon als Kind unterliegen. Wir bekommen Ängste eingehämmert die uns davon abhalten zu sein wie wir gern sein möchten und "spuren" einfach nur....

Letztendlich leidet darunter die Persönlichkeit und der Selbstwert. Die daraus enstehenden psychischen Erkrankungen kann man zu hauf sehen wenn man sich umschaut.
Ich hab meinen Schritt getan " Nicht mehr mit mir!". Es ist ganz einfach höflich und nett Nein zu sagen. Mittlerweile gehe ich so weit dass ich keinerlei Rechenschaft über mein ablege wenn ich Nein sage. Warum auch?

Wozu soll ich immer alles begründen was ich tun möchte? Das war für mich der allererste Schritt .
Damit eckt man ganz schön an (angelernt) wenn man Un-berechenbar wird für seine Umwelt.

Das erste wo ich das getestet hatte.... ein Beispiel:

Ein anderer Handwerker fragt mich ob er mich zum Essen einladen dürfe...
sag ich höflich Nein....Kam die Frage: Warum nicht? Sag ich dass ich doch in der Position bin, darüber keinerlei Rechenschaft ablegen zu müssen....

War vielleicht hart für ihn aber ich habe genau getan und gesagt was ich dachte. Natürlich kann es sein dass ich ihn verletzt habe damit aber mich deswegen verbiegen? Warum immer den Erwartungen anderer entsprechen?

Das ganze stellt sich für mich so dar, dass Menschen berechenbar und manipulierbar sind durch das erlernte soziale System.

Andererseits muß es eine gemeinsame Basis geben sonst wäre ein Miteinander
überhaupt nicht möglich.

LG vom Ulien:alien:
 
Hi!

....Wünsche und Vorstellungen bezüglich ihres Lebens haben (wie sie es gerne leben möchten) und doch aus diversen Gründen darauf verzichten, ....

......

Einfache Beispiele dafür sind z.B.:

- Eltern, die ihre Kinder in eine Richtung pressen - gegen den Willen des Kindes (oder manchal auch schon Fast-Erwachsenen)

....

:liebe1:

hi

ich hab mal das eine Beispiel rausgepickt....

so denke ich, dass ein Mensch, der als Kind immer gegen seinen Willen gepresst wird, nicht lernt seinen eigenen Willen zu leben und das Gefühl nicht kennt, wie das ist...

...und als Erwachsener schon merkt, dass was nicht passt, aber nicht weiss was....woher auch er kennt das nicht...

das ist wie wenn ein Blinder farben erkennen/beschreiben soll

Lg

:clown: Hotei :clown:
 
Da es bei mir in letzter zeit mit dem wünschen klappt, denke ich was das herz begehrt ist was der mensch braucht, nicht was er will, bin daraufgekommen wenn ich was will bekomme ich es nicht, aber sehr wohl wenn ich was brauche,und das klappt wie am schnürchen, mit gutem gefühl.:)
 
Ja wirklich wahr. Wenn ich denk, wie oft ich mich aus "falscher Freundlichkeit" motivieren lass, in Ideen anderer involvieren lass, mitreissen lass .... herrgott noch mal. Jetzt bin ich so alt geworden und habs nie gelernt, mich in angemessener Weise zu distanzieren. Nein zu sagen. Zuerst reagier ich unter und dann reagier ich über.

Ich versteh das oft nicht. Wenn dir einer eine Idee unterbreitet und du sagst nicht gleich, lass mich in Frieden mit dem Zeuch, bist unter Umständen gleich mit von der Partie. Wer braucht da wen bitte schön??? Zwangsmotivation ist mir ein Greuel. Ich motivier mich seit 20 Jahren nur noch selber und wenn nicht, dann sitz ich eben nur rum und guck blöd Löcher in die Luft.

Aber das darf man offensichtlich nicht in dieser scheiss produktiven Welt. Hier hat man 60 oder 70 Jahre rumzurennen wie irre und immer so zu tun, als würde man was produzieren oder zumindest an irgend einer Party teilnehmen. Leben für Arbeit und Spaß. Und dann am besten Umfallen. Angetrieben und gestoppt von einer eingebauten biologischen Uhr.

Aber Angst Freunde zu verlieren hab ich nicht. Das is einfach falsche Freundlichkeit und die Angst zu verletzen und die Grundeinstellung: "Herr, gib mir was ich brauche nicht was ich will" Darum lass ich viel mit mir machen und die Leute haben den Eindruck, ich wär recht willenlos. Und so seh ich wie sie mir gesonnen sind. Wollen sie mich einspannen oder lassen sie mich leben, meine Freunde. Nun, viele hab ich ja nicht. aber ich hasse mich manchmal dafür, dass ich so zuvorkommen und freundlich bin. Wirklich wahr.

Und was die Leute alles in einen reinprojizieren, schrecklich is das. Der eine sieht eine Techniker in mir und will mir Sachen raufpressen, mit denen ich überhaupt nix am Hut hab. Und wenn ich ihm sag, mich interessiert die IT schon lange nicht mehr, will er das einfach nicht hören. In seinen augen bin ich ein Techniker, weil ich im Gegensatz zu ihm einen Scheiss computer einschalten kann. Ein anderer sieht wieder einen Künstler in mir und will mich in dieser hinsicht motivieren. Ich werd noch wahnsinnig. mein Tag ist mit 24 Stunden ohnehin viel zu kurz und dann kann ich mich noch mit den Projektionen meiner lieben Freunde rumschlagen. Ich häng mich auf. Nein. War nur ein spaß.:)

Verletzend werd ich dann immer, wenn ich überreagier. Da isses mir dann wurscht ob der andere beleidigt is oder nicht. Zuerst hat er mich nicht gesehen und jetzt sehe ich ihn nicht mehr. Das ist kein Problem für mich. aber ich muss meine Aggressionspegel erst in die richtige Position bringen, weil der ist von Natur aus mal recht niedrig. Ich glaub, habe zwei Herzen, eins aus Butter und eins aus Eisen.

Was mein Herz begehrt kann mir diese Welt nicht geben weil sie ist im Krieg. Mein Herz aber begehrt den Frieden und begehrt, dieses Leben in Frieden lieben zu dürfen und mich auf den Moment zu konzentrieren. Das begehrt mein Herz, egal ob ich jetzt ein Hausboot hab oder in einer Bruchbude leb. Aber das ist zu wenig. Man hat produktiv zu sein, schöpferisch und kreativ. Man hat immer irgend etwas hinterherzurennen und wenn man es nicht tut oder wenn man keine Ziele definiert und der Versuch der Zwangsmotivation scheitert, wird man für abnormal oder vielleicht sogar unmenschlich erklärt. So spürt sich das manchmal für mich an.

Aber ich mach was in meiner Macht steht, das Begehren des Herzens zu erfüllen.
 
Das Problem ist folgendes. Freund M. kommt mir mit technischem Schrott und quasselt mir die Birne voll damit, was hier für Kohle zu holen wär.

Er sieht aber nicht, das ich selbst genug Schrott im Kopf hab, mit dem ich zu arbeiten habe. Und ich will ihn nicht mit meinem Schrott konfrontieren, weise ihn nur am Rande darauf hin, dass mir nicht langweilig ist und der Tag ohnehin zu kurz.

Aber ich will ihn auch nicht vor den Kopf stoßen und hör mal mit einem Ohr zu, anstatt ihn gleich rauszuwerfen. Schwerer Fehler.

Ich merk, es interessiert ihn nicht, wenn ich ihm sage, dass mich seine Idee, mit dem technischen Schrott Geschäfte zu machen nicht interessiert und er wird immer lauter statt leiser und mein Kopf tut mir immer mehr weh.

Und ein paar solche Leute wie Freund M. und ich sitz wieder in der Kneipe und lass mich volllaufen, weil ich einfach nicht richtig umgehen kann mit solchen Situationen. Dann bin ich besoffen, unangenehm und asozial in meinem Verhalten und dann weichen mir alle Vernunftbegabten aus. Keine gute Lösung, aber zumindest eine vorübergehende Zwischenlösung. :morgen:
 
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Gug gug Karthasix:)

immesr allen anderen gerecht werden wa? Und selbst bist Du unzufrieden, engst Dich ein.... das was Du willst?

Soll ich dir mal ganz Krass was sagen? Mit jedem Tag steigt die Anzahl derer die mich mal am..........können.

Selbst vor die Hunde gehen weil andere immer nur fordern? Wo ist denn das Problem freundlich aber bestimmt NEIN zu sagen? Hast Du Angst vor dem was andere von Dir denken? Verrät man sich nicht selbst wenn mann ständig funktioniert wie es von einem erwartet wird?

Überreaktionen gibbet bei mir nimmer immer sofort alles raus damit kein Stau entsteht;) Für mich ist es wichtig zu mir ehrlich zu sein und so zu sein wie ich das sein möchte:)

Liebe Grüßlies Ullili
 
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