Halte ich eher für bedenklich als für genial.
R.
Empfindest du es als Gleichgültigkeit?
Mir erscheint es als schwere Hürde, wo ich manchmal aus Angst nicht weiss ob ich sie überwinden will. Ich denke, ich wäre danach vielleicht ein gefühlloses Monster, da mir ja alles egal ist.
In den Momenten, wo ich das überwunden habe, passiert folgendes, als Bsp.:
Mir wurde ein Vorwurf gemacht, z.B. ich bin ein "XXX". Was macht das nun mit mir? Ziehe ich mir diesen Schuh an?
Ich beobachte und schaue, wie derjenige zu der Ansicht kommt. An der Stelle darf ich durchaus meinen eigenen Anteil erkennen. Das tut zunächst weh, wenn ich ehrlich zu mir bin (vermeiden es deshalb so viele?). Habe ich das aber getan, erkenne ich in der Folge die Not und das Leid meines Gegenübers und wieso er zu so einer seltsamen Ansicht kommt.
Was ich damit sagen möchte, ist, man sollte sich immer selbst überprüfen- egal- worum es geht....denn dann brauche ich oftmals gar nicht reagieren, sondern komme viel eher ins Mitgefühl.
Wie sehr muß dieser Mensch leiden um solch eine Äußerung von sich zu geben... ist die eine Seite der Medaille. Die andere aber ist: Welchen Anteil habe ich daran? Habe ich etwas übersehen (war ich achtlos), habe ich projeziert, verletzt, was auch immer? Je eher ich bei mir ankomme, um so weniger nimmt mich eine Beurteilung von außen mit. Ich darf das dann mit mir klären und als "aha" abhaken so eine Situation nicht mehr zu schaffen.
Merkt ihr was? Ich gehe davon aus, diese Situation selbst geschaffen zu haben. Und genau dieser Umstand ermöglicht es mir dann auch, diese Situation für mich aufzulösen... denn ich bin auf einmal gar nicht mehr macht- und hilflos, sondern eigenverantwortlich.
Ich darf mir auch gern die Dinge verzeihen, die ich ausgesendet habe, sodass es zu dieser Äußerung überhaupt erst kam... das tut richtig gut.
Empathie ist für mich, zu erkennen, wann ich wieder vor so einer Erfahrung stehe und mit dieser dann adäquat umgehen zu können... sei es, dass es gar nicht mehr dazu kommt oder aber dass ich dann gleich weiss, wo ich bei mir und mit mir dran bin.
Es ist also ein Kennenlernen seines Selbst- und zu gleichen Teilen dann auch ein Erkennen im Gegenüber... welches immer in Wechselwirkung stattfindet.
Zu Herzen nehme ich mir eine (wie auch immer gemachte) Äußerung nur dann, wenn ich unreflektiert bin... weil dann die Schatten in meinem Innern wüten können. Dann fühle ich
scheinbar mit dem anderen mit, leide ich mit.
Ich unterliege dann aber einer Täuschung- das darf ich mir bitte anschauen- denn die Wahrheit ist, ich leide mit mir selber mit.
LG und allen einen wunderschönen Sonntag wünsche,
Sayalla