Warum?

emze

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:reden:

Warum sind wir Menschen wie wir sind?
Weil wir eben Menschen sind!

M.C. MarChris, dt. Self-made-Philosoph

Wie lächerlich und weltfremd ist der,
der sich über irgendetwas wundert,
das im Leben vorkommt.

Marc Aurel, röm Kaiser u. Feldherr​


So kommt es in unserer Zeitperiode vor, dass immer mehr Menschen ihr Leben mit all seinem Denken und Handeln im world-wide-web ausbreiten.

Warum eigentlich, warum tun wir soetwas?

Wie alles in unserer polaren/ dualen Wirk–lichlkeit hat auch ein solches Tun eine positive und eine negative Seite, ein Plus und ein Minus.
Ich denke, wenn wir das Leben in seiner ganzen Vielfalt objektiv betrachten, kommen wir um die Erkenntnis nicht herum, dass nichts und niemand nur gut und/oder nur schlecht ist, denn alles was wir in unserer dreidimensionalen Physis wahrnemnen können unterliegt unserem Gesetz der Polarität und der Dualität.
Selbst die scheinbar übelste Epoche unserer Geschichte und der übelste Mensch den wir uns vorstellen können, bergen auch immer etwas Gutes in sich. Auch wenn es immer wieder Zeiten und Menschen gibt, bei denen es uns extrem widerstrebt überhaupt die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, sie könnten etwas Gutes / Positives in sich bergen. Doch das fällt in den Bereich der subjektiven Wahrnehmung. Und was und wie wir etwas wahrnehmen hängt immer von der Betrachtungsperspektive ab.

Soweit zur Polarität und nun zurück zum Warum, zumindest einem jener unzähligen kleines Warums des täglichen Lebens.
Das was ich als großes Warum bezeichne, drücke ich oben durch mein erstes Zitat auf dieser Seite aus.
Das kleine Warum, widmet sich an dieser Stelle der Frage,
warum die Ausbreitung im www, z.B. in Form einer persönlichen Homepage?

Dass dieses moderne Kommunikationsmittel im geschäftlichen Bereich eine wirklich nützliche, hilfreiche und profitable Sache ist, für den kleinen Geschäftsmann ebenso wie für unsere Wirtschaft insgesamt, steht wohl außer Frage, wenngleich wir auch hier keine Ruhe vor der Polarität haben, denn nützlich, hilfreich, profitabel gilt für die Guten ebenso wie für die Bösen. Und so haben beide Seiten ihren praktischen Nutzen von dieser Weltidee, die mit www beginnt.
Ein Endlosthema, welches ich hier nicht weiter verfolgen will.

Doch welchen praktischen Nutzen für uns und für die Welt hat z.B. eine private Homepage?
Warum versammeln wir uns hier im www und geben der Welt private Dinge von uns preis. Was glauben wir, wen es interessieren sollte und warum, was und wer wir sind, was wir denken, wen oder was wir mögen, lieben, schätzen oder wen oder was wir nicht leiden können, verteufeln, verabscheuen oder verachten?!

Welchen praktischen Nutzen haben all diese ganz persönlichen, das eigene, individuelle Leben betreffenden Dinge und Informationen für andere, uns völlig fremde Menschen und den Rest der Welt.
Und welchen praktischen Nutzen hat eine solche ganz private HP für uns selbst?!

Die Frage welchen Nutzen all dies für uns hat, also warum wir uns z.B. mit einer privaten HP präsentieren oder und in anderen Netzwerden „ausziehen“ wird ganz sicher niemand beantworten können.

Allerdings kann jeder sagen, warum er selbst tut, was immer er tut. Obwohl auch das nicht immer so einfach ist wie es klingt, weil wir sehr oft Dinge tun, je nach Stimmung spontan, impulsiv, unüberlegt bis un-be-dacht, oder einfach intuitiv, ohne uns die bewusste Frage zu stellen, >warum mache ich das überhaupt oder habe es gemacht?<

Mir selbst wurde erst in dem Moment klar, dass auch ich noch gar nicht bewusst darüber nachgedacht hatte, als mir ein User aus einem Philo-Forum, in dem ich mal eine Weile ziemlich aktiv war, genaus diese Frage stellte >warum schreibst du hier?<

Ich brauchte damals ne Weile, um meine eigene Antwort zu finden. Aber es ist eben eine Antwort, die nur für mich gilt und für niemanden sonst auf der Welt.
Selbst wenn andere etwas Ähnliches aus ähnlichen Motiven tun, kann es sich bestenfalls in einigem gleichen, aber es kann niemals dasselbe sein.
Jeder „normal“ entwickelte, gesunde Mensch kann fühlen was ein anderer fühlt. Dinge wie Freude, Trauer, Schmerz etc., doch niemand kann fühlen wie ein anderer denn,

jeder Mensch ist ein individuelles Einzelstück

Und deshalb kann jeder immer nur für sich selbst sprechen.

Ich denke, der Grund, die Auswüchse individueller Kreativität und Lebenslust oder auch Lebens-unlust, das was uns emotional in irgendeiner Weise bewegt mit anderen zu teilen, eben mit-zu-teilen entspringt einem instinktiven inneren Urtrieb, einer unterschwelligen Suche nach Selbstbestätigung. Aber auch einer unbewussten Sehnsucht nach Verständnis und Anerkennung und der Art von Geborgenheit, die der Mensch nur in der Gemeinschaft von Gleichgesinnten findet.
Jeder trägt in sich ein natürliches Harmoniebedürfnis.

Aber auch hierzu gibt es den polaren Gegensatz, der sich jedoch nun nicht zwangsläufig durch kriegerische Disharmonien äußern muß, sondern auch auf konstruktive Weise durch fairen Wetbewerb ausgelebt werden kann.
Nun ja, sagen wir mal, beim heutigen Stand der Entwicklung der sog. zivilisierten menschlichen Spezies >ausgelebt werden k ö n n t e <
Zustimmung für das was wir tun, ist sicher wohltuend und fühlt sich immer angenehm an und hat eine anspornende Wirkung, weil sie uns das Gefühl gibt, auf einem guten Weg zu sein und alles richtig zu machen.

Doch solange alles gut und richtig zu sein scheint, feht auch der Ansporn etwas besser zu machen und deshalb brauchen wir als Gegenpol zur Zustimmung, die Ablehnung, vorzugsweise in Form von konstruktiver Kritik. Und wir brauchen in gleichem Maße Niederlagen und Misserfolge, denn darin liegt der eigentliche Motor der Entwicklung und wohl auch jener Antrieb unser natürliches oder einprogrammiertes Streben nach Anerkennung zu aktivieren.

Stellen wir uns doch mal vor, allein auf einer einsamen Insel zu leben. Alles was man an materiellen Dingen zum Leben braucht ist vorhanden. Nahrung, Wasser, eine schöne Hütte und eine postkartenreife Umgebung mit Sonne, Strand und allem Pipapo. Alles super. Niemand da, der was zu meckern hat, keine Verbote, keiner der Vorsschriften macht oder etwas von einem verlangt oder erwartet wozu man gerade überaupt keine Lust hat etc. Klingt nach „herrlicher“ paradisischer Ruhe, Harmonie und grenzen-loser Freiheit.
Aaaaaber.....,es ist auch niemnand da der einen bewundert oder rühmt, der, was immer man tut, auch mal anerkennt und belohnt, einem auf die Schulter klopft und mal ein kleines bis großes Lächeln zeigt.

Ob das Streben nach Anerkennung und Selbstbestätigung nun auch zu unseren Urtrieben zählt oder eher einem konditionierten Einfluss auf die Psyche entspringt kann ich nicht beantworten. Muss ich ja auch nicht. :D Aber die Annahme, dass Letzters zutrifft scheint mir plausibel. Und die Konditionierung geht los, sobald ein Baby sein erstes unbewusstes Lächeln zeigt, was dann sogleich mit besonderer Aufmerksamkeit belohnt wird. Das Spiel wird schnell durchschaut und von da an beginnt das Ego zu wachsen. Und weil Belohungen sich immer äußerst angenehm anfühlen, will das Ego mehr davon, womit die Programmierung >strebe nach Anerkennung, sonst bist du ein Niemand< abgeschlossen ist, bevor der neue Planetenbewohner den ersten Schritt gemacht hat.

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Anerkennung braucht jedermann.
Alle Eigenschaften können durch totale Gleichgültigkeit
zugrunde gerichtet werden.
Karl Immermann

Gleichgültigkeit ist etwas,
was man von anderen mit Zinsen zurückbekommt.
Walther v. Hollander

Wir sind so eitel, dass uns sogar an der Meinung der Leute
an denen uns nichts liegt, etwas gelegen ist.
Marie v. Ebner Eschenbach

Ein Dutzend verlogener Komplimente sind leichter zu ertragen,
als ein einziger aufrichtiger Tadel.
Mark Twain
LG
emze:)
 
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:thumbup:

Und ja, das Streben nach Anerkennung und Selbstbestätigung zählt auch zu unseren Urtrieben. Das Verhalten des berühmten Alpha-Männchen zeigt sehr deutlich, dass dieses Streben in der Natur als Urtrieb vorhanden ist und somit auch im Menschen. Es liegt aber am Menschen selbst diesen Trieb zu bändigen oder ihm freien Lauf zu lassen.

LG
nufaro13
 
Genau. Der Mensch lebt von Beziehungen, egal zu wem oder was, nur darüber kann er sich definieren. Bin ich besser, größer, schlauer, brauner oder verständnisvoller als .. etc.
Also braucht er Input, je mehr desto besser. So kommt er sich immer näher (wer er ist, sein will).
Deshalb sein Bedüfnis auf möglichst breitgestreute Präsenz.
 
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es ist der weg des menschen, in die unbewusstheit zu gehen und sich dort wieder zu finden.
dazu gehört ein ego, das uns zu immer neuen und interessanten erfahrungen führt,
und dazu gehören auch die mitmenschen, die uns ihre höhen und tiefen erfahren lassen.

lg winnetou:)
 
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