Hallo Pünktchen,
Du hast recht, unsere Gesellschaft ist krank.
Hallo.
Die Gesellschaft sind wir alle. Ich möchte jedoch behaupten, dass ich nicht krank bin. Vielleicht bin ich anders als andere Menschen der Gesellschaft, aber deshalb ist keine gesamte Gesellschaft krank.
Und vor allem was "normal" oder unnormal ist, scheint bei vielen Leuten einfach ziemlich verschieden definiert zu werden ...
Die Frage ist nur, ob die Gesellschaft jemals gesund war.
Es sind einzelne Menschen in einer Gesellschaft, bei denen man diese Frage mit Recht stellen kann.
Es ist halt schwer, den Mann oder die Frau zu finden, mit denen man Kompromisse eingehen kann.
Ja, heutzutage. Im Zeitalter der freiwilligen Beziehungsaufnahme und Ehenbildung. Früher gab es ja noch Zwangshochzeiten. Sobald eine junge Frau von einem Mann schwanger wurde, haben die Eltern Druck auf sie ausgegeübt.
Was sollen denn die Nachbarn denken, wenn das Mädchen alleinerziehend bleibt.
So wurde geheiratet. Ob da viel Liebe und Kompromissbereitschaft vorhanden war? Hm, fraglich. Und wie viele alte Leute haben sich doch nix mehr zu sagen, weil sie sich - außer der Kindererziehung und -betreuung - noch nie was "persönlich" zu sagen hatten.
Ich finde heutzutage sind wir einfach freier. Und mit der Wahl kommt auch die Qual. Tja, manche meinen, es könnte noch was Besseres kommen und sind wohl nie wirklich zufrieden. Andere passen sich schnell an und werden dann als unselbstständig beschrieben.
Meiner Meinung nach spürt man genau, wann und mit wem man eine Bindung/Ehe eingehen will. Es fühlt sich gut an. Und es gibt wenig Reibereien wegen Kleinigkeiten. Vieles läuft einfach und der Alltag fast von selbst.
Das mit dem "gleichen Erziehungsstil" könnte hinkommen. Aber auch die ähnlichen Interessen und gemeinsamen schönen Erlebnisse festigen eine Beziehung enorm.
Wenn ein Mensch nur auf sein ICH bedacht ist, sollte er allein bleiben. Dann darf er auch nicht jammern, wenn er einsam ist.
Wenn sich zwei finden, die ähnlich Ich-fixiert sind, würde sich das doch auch ausgleichen.
Es ist ein MUSS im Zusammenleben, dass man Kompromisse eingeht.
Weniger ein Muss, als vielmehr eine automatische unbewusste Fähigkeit. Ich muss nicht über jedes Detail mit meinem Partner verhandeln. Ich suche den Ausgleich und er auch. Da sind Kompromisse selbstverständlich und keine Last.
Vielleicht ist dies eine Idealvorstellung, aber so könnte man vielleicht zusammenkommen:
Deshalb sollte man ehrlich mit dem geliebten Menschen sprechen und darnach abwägen, ob ein Zusammenleben mit den Vorstellungen des anderen einen Sinn macht. Vor allem müsste man auch über die sexuellen Vorstellungen sprechen können. Es ist nämlich schon wichtig, dass beide Dasselbe wollen oder nicht wollen.
Sehr wahr! Haben beide das gleiche oder ähnliche Ziel, dann stehen sie sich nicht im Weg, sondern kommen gemeinsam voran. Das erspart viel Wut und so manche Diskussionen im Nachhinein.
Jemand verändern zu wollen, weil er zwar äußerlich gut passt, aber innerlich noch aneckt, bringt eh nix. Am Ende wehrt sich der Gebogene oder lässt sich erst gar nicht biegen ...
Wenn eine Frau gewisse Praktiken von vornherein ablehnt und es den Mann wissen lässt, dann wird er sie trotzdem wollen oder sich lieber von ihr abwenden. Das aber bevor man noch intim geworden ist.
Manchmal passiert es auch, dass mit diesem Partner alles passt und man als Frau gerne auch "andere Praktiken" hinzu kommen lässt. Allerdings sollte es beiden Freude bereiten.
Der Fehler ist, dass man nicht darüber spricht oder lügt nur um den anderen ins Bett zu bekommen.
Scheint bei manchen Leuten so zu sein.
Selbst wenn beide gute Menschen sind und die besten Absichten haben, sind sie von der Natur her sehr verschieden. In diesem Fall kann es gelingen, wenn sie bereit sind, ein wenig auf den anderen einzugehen und einsehen, dass man auch in der Liebe vom Partner nicht alles zu jeder Zeit auf eine gewisse Weise haben kann.
Das ist der Alltag. Und kann nur geschaffen werden, wenn man es versucht bzw. dann zum Gelingen beiträgt.
Wir sehen also, dass auch charakterstarke Menschen, die für den anderen da sein wollen, bereits durch die verschiedene Angelegtheit des anderen Geschlechts ihre Schwierigkeiten haben.
In diesen Punkten - nennen wir es mal "schlechte Zeiten" - kristallisiert sich die Tiefe und Standhaftigkeit einer Beziehung erstmals heraus.
Trotzdem will niemand auf die Liebe verzichten und man geht meistens ein kleines oder größeres Risiko ein. Doch wer will deswegen schon enthaltsam leben? Opti vielleicht, aber wer noch?
Es gibt schon Männer, die dann lieber ganz auf eine Partnerin verzichten. Die dies lange Zeit schaffen und dann wieder Rückfällig werden. Erneut erkennen, dass eine Beziehung für sie nicht taugt und dennoch krampfhaft versuchen es irgendwie hinzubekommen.
Ich bin froh, dass ich allein und auch in einer Beziehung sein kann. Dennoch ist mir die Beziehung lieber, als das ewige Single-Dasein.
Zu zweit macht es mehr Freude, nicht nur, weil ich was vom anderen erhalte, sondern ich selbst auch geben darf!
Wer sich zu schätzen weiß, wird stets respektvoll mit sich und anderen umgehen können. Da sind Offenheit und Ehrlichkeit kein Problem!
Gruß Tarja