east of the sun schrieb:
Aber warum hast Du angst davor deine eigenen Interessen wahrzunehmen?
Was ist verkehrt daran?
Die Welt wird keine Rücksicht auf dich nehmen. Das Kind eines Anderen kann die Welt bedrohen und dein eigenes Kind könnte vielleicht <Leben retten.
Hallo,
ich hatte so nen schönen Link, und ich find ihn nicht
Hier also zwei andere:
wko.at/statistik/eu/europa-geburtenrate.pdf
http://www.rrz.uni-hamburg.de/Globale_Zukunft/ausarbeitungen/mertens.htm
für wen`s interessiert.
Also ich hätte noch eine andere Idee zu der Frage, warum gerade in Deutschland so wenig und immer weniger Kinder zur Welt kommen, bzw. mehrere Ideen, die ineinander übergehen.
Da es Länder gibt, in denen fast genauso oft Verhütungsmittel eingesetzt werden wie in Deutschland (vgl Statistik im zweiten Link, z.B. Brasilien-D.) und trotzdem die Bevölkerung steigt, während die wirtschaftliche Lage schlechter ist, heißt, dass es noch andere Gründe geben muss, nur, welche?
Viele Männer auch hier sagen: ich kann dem Kind nichts bieten und ich scheue die Verantwortung. - Das heißt, man geht davon aus, dass man dem Kind a) viel bieten muss und b) dass man das nicht kann. Warum? Jaja, die Wirtschaft, aber warum fürchten sie sich dann davor in anderen Ländern nicht?
Das Klima in Deutschland ist kinderunfreundlich. Als Mutter hätte ich die größten Bedenken, wo ich mein Kind unterbringen könnte, außer bei Oma und Opa natürlich
Sonst privat, aber auf einen städtischen Kindergartenplatz wartet man doch praktisch Jahre, oder seh ich da was falsch
? Darüber hinaus soll es sogar Leute geben, die viele Kinder zu haben als "asozial" empfinden
- Kommt nicht von mir.
Ich weiß ja nicht, ob es euch ebenso geht, aber ich habe da das Gefühl einer starken Resignation... man sieht den Boden nicht, wozu Kinder, und mit wem und warum überhaupt, und es ist alles eh so schrecklich, also - lassen wirs bleiben! - So ungefähr fühlt es sich an.
So, und der nächste Abschnitt - ich hasse es, auf diese Schiene zu fahren.
Also: vor zwei Tagen sah ich einen Film, manche werden ihn kennen: "Hitlerjunge Salomon". Da gibt es diese Szene, wo der Junge zu seiner Freundin ins Haus kommt und von der Mutter hereingelassen wird. Die Freundin ist nicht da, weil sie beim Paketepacken hilft. Treues Hitlermädel. Die Mutter teilt ihm mit, dass das Mädchen schwanger ist. Er hatte sie aber zurückgewiesen, denn sie hätte was merken können... deswegen hatte sie sich einen anderen ausgesucht. Die Mutter stellt ihn zur Rede und erfährt von seiner Abstammung. Und sie sagt ihm unter Tränen, er solle es ja dem Mädchen nicht sagen: "die Kinder sind heute so anders...".
Warum erzähl ich hier diese ganze Geschichte? Weil ich glaube, dass der Wahnsinn des Dritten Reiches noch immer nachwirkt. Dass er das tut, kann man in Familienaufstellungen deutlich sehen (ich persönlich habe da ja noch Glück gehabt!). Also man kann sehen, dass die Enkel und Urenkel noch mittragen an der Schuld, die sich ihre Großeltern aufluden. Denn vieles, was geschah, passierte ja mit so einer Art halbbewusstem Wissen, oder mit so einer Art "ich weiß dass eigentlich alles falsch ist, aber der Sog, bei dem Wahnsinn mitmachen zu müssen, ist stärker". Für Schuld reicht es aber, so sehe ich das zumindest.
So betrachtet ist das, was heute passiert, schon fast eine natürliche Gegenbewegung - waren damals Sechzehnjährige oder überhaupt Frauen von der Idee besessen, "dem Führer ein Kind zu gebären" und entstand aus allen Ideen, die auch mit dieser assoziiert waren, enorme Schuld - dann wundert es mich nicht, dass es heute gerade in Deutschland diese Gegenbewegung gibt.
Womit wir beim nächsten Thema wären, warum gibt es diese Tendenz in ganz Europa? - Dennoch, verglichen mit Deutschland sind die Zahlen in vielen anderen europäischen Ländern ein Witz....
Grüße von
C.Q.