Ich finde es furchtbar, daß ständig auf den Opfern herumgehackt wird, nicht nur auf Natascha Kampusch. Die Täter werden entschuldigt, bei den Opfern nehmen sich die Leute nicht zurück. Egal ob es ein Erwachsener oder ein Kind ist, es wird draufgehauen, nicht geglaubt, alles, was man selber nicht nachvollziehen kann, wird gegen das Opfer verwendet.
Kein Wunder, daß die meisten Opfer von Gewalt lieber den Mund halten, so gibt es zwar keine Hilfe und sie leiden weiter, aber wenigstens werden sie nicht noch zusätzlich fertig gemacht. Und das nicht nur von täterfreundlichen Menschen, sondern auch noch von anderen Opfern, die es ja eigentlich besser wissen müssten, wie das ist, wenn man missbraucht wird und wie die Täter einem das Gehirn verdrehen können, mit welchen Tricks die einen dazu bringen, zu gehorchen und sich nach einer Weile nicht mehr zu wehren und wegzulaufen. Grad die Natascha hat davon erzählt, von Lügen über ihre Eltern, daß die sie nicht mehr wollen, von Hunger, Dunkelhaft, Drohungen, Kälte, Isolation, Vergewaltigungen, Gewalt, wenn sie geweint hat. Und das mit zehn Jahren.
Und dann wirft man ihr vor, daß sie dadurch verändert ist, daß sie immer die Kontrolle behalten will und schwierig ist, das ist doch absolut verständlich!
Man wirft ihr vor, daß sie sich nicht wie ein Opfer benimmt, den Leuten wäre es wohl am liebsten, wenn sie mit zehn Jahren umgebracht worden wäre!
Ganz ehrlich, ich finde, daß Leute, die so reden, auf der Seite der Täter stehen, und daß es so viele sind, finde ich einfach nur entsetzlich!