Warum wird man heutzutage so schnell als Rassist abgestempelt?

Leilani

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Manchmal habe ich echt das Gefühl, man darf sich über Ausländer nicht mehr aufregen.
Sag ich "so ein deppater Burgenlandler" denkt sich kein Mensch was dabei.
Sag ich "so ein deppater Türk" dann bin ich ein Rassist, ein Nazi und noch Schlimmeres.

Nicht alle Inländer benehmen sich gut.
Nicht alle Ausländer benehmen sich gut.

Aber warum das Thema so aufgepuscht wird, versteh ich ganz ehrlich nicht!
Manchmal hat man echt den Eindruck, dass das Problem eher bei denen liegt die sich so aufregen, als bei denen die so "rassistisch" daher reden.


Ich hab übrigens einen Freund aus Kroatien, der hier lebt, und der schimpft auch manchmal über "Tschuschen"
Weil ein Tschusch nämlich nicht ein Jugoslave ist, sondern ein Jugoslave der sich wie ein Vollidiot benimmt.

So, und jetzt geh ich mal in Deckung, denn vermutlich kommen gleich die faulen Eier geflogen.....

Nix für ungut!
 
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Na, ich werde die faulen Eier dann doch lieber auf eine andere Weise entsorgen:weihna1

Aber um auf deine Frage zurückzukommen.
Wenn du das Wort Türke durch das Wort Armleuchter ersetzen würdest, wäre nix los.
Aber durch das Wort Türke reduzierst Du den Menschen auf seine Nationalität.
Man erweckt durch diese Wortwahl den Eindruck das man alle Türken für deppert hält.
Auch wenn man das gar nicht so meint.

Und das wird sich erst ändern wenn die Menschen begreifen das wir alle die gleiche Herkunft haben. Vaters Spitze und Mutterns Ritze. ( Bitte sich nicht aufzuregen, war nur des Reimes wegen).

LG
Galahad
 
da man durch gedankenlosigkeit, ignoranz und dummheit zu manipulierbaren marionetten werden könnte und da die anfälligkeit für faschistises gedankengut dadurch genährt wird, kann ich ein vorurteilsgeladener text nie ignorieren .. das eigentliche problem besteht darin, dass die veröffentlichung von dummheit, die besonders in einem text verpackt ist, eben weitergetragen wird und dazu beiträgt, idiotische vorurteile auch noch auszuweiten ..

das wort ausländer hat - nicht immer aber sehr oft - eine negative konnotation, vom menschenfeindlichen potenzial von tschusch ist zu schweigen .. leute, die anderen als tschusch bezeichnen, verraten ohnehin über sich selbst und ihre verzerrte wahrnehmung ..

ich kann mich besonders der intellektuellen power deiner argumente kaum entziehen .. * achtung ironie!* ..
 
das wort ausländer hat - nicht immer aber sehr oft - eine negative konnotation, vom menschenfeindlichen potenzial von tschusch ist zu schweigen .. leute, die anderen als tschusch bezeichnen, verraten ohnehin über sich selbst und ihre verzerrte wahrnehmung ..

Warum gilt das nicht für das Wort Armleuchter genauso? Das erscheint mir in keinster Weise niveauvoller?

Und was ich damit eigentlich sagen wollte ist, dass man manchmal den Eindruck kriegt, man darf einen Ausländer nicht verurteilen/bzw mit dessen Verhaltensweise nicht einverstanden sein, denn sonst wird man sofort zum Faschisten gestempelt.

Meiner Meinung nach sind das Wortklaubereien und nichts weiter.
Ob ich ausländerfeindlich - oder auch menschenfeindlich - bin zeigt sich im Umgang mit dem einzelnen Menschen.

Und den Oberlehrer zu spielen und mit dem Zeigefinger zu wacheln macht noch nicht einen Antifaschisten aus! :nono:
 
die frage hat galahad doch schon beantwortet:

galahad:
Aber durch das Wort Türke reduzierst Du den Menschen auf seine Nationalität.

wenn die nationalitaet als schimpfwort benutzt wird,
dann ist es ohne zweifel rassistisch.

wenn die nationalitaet als beschreibung aller menschen,
die aus diesem land kommen, verwendet wird,
dann ist das oberflaechlich und dumm.

einen menschen wegen seiner nationalitaet zu verurteilen,
oder ueber seine nationalitaet zu verurteilen, ist beides.
 
In meinem Beispiel habe ich den Burgenländer genauso wie den Türken auf seine Herkunft reduziert, was aber nicht als anstössig interpretiert wird.

Und in vielen Fällen wird die Nationalität doch nur als Merkmal für eine Beschreibung benützt.

Wir brauchen nun mal Beschreibungsmerkmale - das ist ganz gebräuchlich.
Man sagt
der Blonde
der Große
der Dicke
der mit dem blauen Hemd...

was auch immer benötigt wird zur Erkennung.

Ich will ja nicht sagen, dass es in Ordnung ist jemanden tatsächlich mit rassistischem Hintergrund auf die Nationalität zu reduzieren, das liegt mir fern.

Aber in den meisten Fällen ist es nicht diskriminierender gemeint als jemanden auf die Merkmale "blond" "groß" oder "dünn" zu reduzieren - denn wichtig ist doch was für eine Meinung dahinter steckt.

Von "dem Blaadn" da drüben zu reden gilt als normal, wenn auch unschön, von "dem Türkn" da drüben zu reden aber ist ein hochpolitisches Thema!
 
Ja, das ist in D nicht anders als in Ö... wenn jemand schreit "Ausländer raus", so ist das "Volksverhetzung", aber wenn jemand "Deutsche raus" haben will (aus ihrem eigenen Land!), dann fällt das unter "freie Meinungsäußerung". Ziemlich krank, oder?

Auch in Kriminalberichten bemühen sich Journalisten oft, die Identität des Täters zu verschleiern, um nur ja keine Aversionen gegen Ausländer zu schüren.

Über Blonde, Ostfriesen u. a. darf man Witze machen, über Fremde nicht. Selbst Kinderlieder wie "10 kleine Negerlein" sind heute aus Gründen politischer Korrektheit aus den Schulen und Kindergärten verbannt (wir haben übrigens in der Grundschule noch C-A-F-F-E-E gesungen, kennt das jemand hier noch? Heute glaub ich undenkbar, das zu singen...)

Durch die ständige Medienberieselung werden wir sozialethisch desorientiert - das natürliche Gefühl der Gemeinschaft mit unseren Nächsten wird umgepolt zu einer Fernstenliebe: weil uns eingeredet wird, für das eigene Volk zu sein und sich für seinen Erhalt einzusetzen sei schlecht, böse, nationalistisch etc., das Mitgefühl aber bei vielen durch aus vorhanden ist, wird es in andere Kanäle gelenkt: weil der Durchschnittsbürger nicht als "rechts" dastehen möchte und keinen Ärger haben will, setzt er sich lieber politisch korrekt für den Erhalt eines fernen afrikanischen Stammes ein, während ihm die Entwicklungen im eigenen Land gleichgültig werden, bzw. er sich nicht in die Nesseln setzen will.

Wenn ein Deutscher ein Mädchen belästigt und dafür von ihren Freunden Prügel kassiert, ist das eine "ganz normale Schlägerei", wie sie halt vorkommt, und für viele auch nachvollziehbar.
Wenn aber ein Ausländer ein deutsches Mädchen belästigt und dafür von ihren Freunden Prügel kassiert, wird nicht selten die Vorgeschichte außer acht gelassen und das Ganze zu einer "ausländerfeindlichen Gewalttat" hochstilisiert.

Kenne folgende Geschichte damals aus meinem Bekanntenkreis: der Pächter eines Tanzlokals wurde, als er morgens die Einnahmen der letzten Nacht zählte, von zwei Ausländern bedroht, die ihn zur Herausgabe des Geldes nötigen wollten. Er schlug sie mit Tränengas oder Pfefferspray in die Flucht - und bekam eine Anzeige wegen Körperverletzung!

Klar, daß in einem solchen politischen Klima jemand schnell zum Rassisten und Ausländerfeind gestempelt wird.
 
es ist ein feiner unterschied, ob man
z.b. mit blond, die haarfarbe einer person/ frau meint,
oder daraus auf ihre vermeindliche intelligenz schliesst,
denn das ist sexistisch

oder:
mit tuerke, einen menschen aus der tuerkei meint,
oder damit alle moeglichen negativen dinge meint,
denn das ist rassistisch.
 
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es ist ein feiner unterschied, ob man
z.b. mit blond, die haarfarbe einer person/ frau meint,
oder daraus auf ihre vermeindliche intelligenz schliesst,
denn das ist sexistisch

oder:
mit tuerke, einen menschen aus der tuerkei meint,
oder damit alle moeglichen negativen dinge meint,
denn das ist rassistisch.

Blonde Haare sind aber auch Ausdruck rassischer Zugehörigkeit. Zwar nicht nur in einem Volke vorkommend, wohl aber auf Menschen weißer Hautfarbe beschränkt, also europäischer Abstammung (weiße Amerikaner und weiße Australier sind von der Herkunft her ebenfalls Europäer).

Sexistisch ist es, wenn es sich auf das Gechlecht bezieht - aber ist Sexismus weniger schlimm als Rassismus?

(Wobei ich mit "Rassismus" die Abwertung fremder Rassen meine und nicht etwa das Anerkennen der Unterschiede und den Einsatz für deren Erhalt).

Darüber hinaus, ist "Türke" keine Rasse, ebensowenig wie "Deutscher", da es auch ethnisch verwandte Völker gibt.

Und es ist nun mal so, daß ein Großteil der in den letzten Jahrzehnten Zugewanderten nicht gerade zu einer gebildeten und niveauvollen Elite gehört - und das macht sich natürlich bemerkbar, und dadurch werden Vorurteile angefacht.

Was nicht heißt, daß ALLE Ausländer so sind, und daß Inländer per se "besser" sind. Selbstverständlich gibt es überall auch inländischen gesellschaftlichen "Bodensatz"... damit muß ein jedes Land leben. Nur, über die Frage, ob man sich dieselbe "Klasse" auch noch aus anderen Ländern ins Haus holen muß, kann man streiten. Immer mehr qualifizierte, gebildete Leute gehen ins Ausland, und Wirtschaftsflüchtlinge ohne berufliche Qualifikationen und ohne Bezug zu unserer Kultur füllen die Lücke. Schuld an dieser Entwicklung sind natürlich nicht diese Menschen - wem ist es zu verdenken, daß er geht, wenn ihm das Paradies versprochen wird? -, sondern unfähige Politiker, die ihrem eigenen, ihnen anvertrauten Volk so etwas antun.

Wenn ein Europäer, der weder Aussicht auf Arbeit noch Vermögen hat, um sich selbst ernähren zu können, versucht, sich in einem fremden Land niederzulassen, wird ihm auch die Tür vor der Nase zugemacht - aber wir sollen zuständig für Sozialfälle aus aller Welt sein? Das kann doch nicht gutgehen!
 
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