Warum werden die Menschen immer gleichgültiger, sogar bei Kindern????

P

papacha

Guest
Hallo,

ich war heute mit 3 Kindern auf einen Flohmarkt. Mein Säugling in der Karre, mein 3-Jähriger Sohn und meine 7-Jährige Tochter noch im Schlepptau.
Fast schon am Ende des Flohmarktes, fand ich etwas für meinen 3-Jährigen und kaufte es, diese aktion hat vielleicht 2 Minuten meiner Aufmerksamkeit gekostet, als ich mich umdrehte, war mein 3-jähriger verschwunden. Ein Rundumblick zeigte mir, dass er nicht in der Nähe war. Panik kam auf, meine tochter bekam den Auftrag bei der Karre stehen zu böleiben. ich rannte durch die menschenmassen, rempelte andere fast um und rief den namen meines Sohnes. Ca. 5 Minuten später fand ich ihn in Tränen aufgelöst und nach "Mama" schreiend inmitten von einem Menschenpulk.

Einige schauten ihn mitleidig an, gingen aber schulterzuckend weiter, andere beachteten ihn überhaupt nicht.

Mein Mann und ich haben in 2 verschiedenen tierparks schon ähnliches beoachtet. ich habemich allerdings jedes Mal der Kinder angenommen, sie gefragt wo sie ihre Eltern zuletzt gesehen haben, mit ihnen dort geguckt und sie nach erfolgloser Suche zur Information gebracht.

Das Männer sich heutzutage weigern, sich solcher verlorengegangener Kinder anzunehmen, kann ich ja verstehen. Wie schnell könnten sie in verdacht geraten, etwas anderes mit dem Kind vorzuhaben.

Warum aber ignorieren sogar Mütter diese hilflosen Kinder???? Weil sie meinen es ginge sie nix an??? Weil es vielleicht ihre zeit kosten könnte, die ihnen zu wertvoll ist???

Ich bin ganz bestimmt keine "Übermutter", aber trotzdem wird mein herz von weinenden, verzweifelten Kindern angerührt und ich ignoriere sie nicht.
 
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hallo papacha

ich denke es ist eine gleichgültigkeit welche über den menschen liegt.
viele haben zu gemacht, schauen weg.
es hat auch, denke ich nicht mit zeit oder angst zutun, es ist ihnen vielleicht gleichgültig, oder hilflosigkeit.

es gibt genug beispiele, wo verstorbene erst wegen dem geruch gefunden werden, ja man hat sie zwar schon länger nicht gesehen, aber auch nichts unternommen.
wir leben seite an seite, doch auch an einander vorbei. jeder ist sich selbst am nächsten.

schön das du deinen schlingel unbeschadet wieder hast.

liebe grüsse pia
 
liebe papacha,

ich kann nicht vorstellen, dass diese "ignoranz" die du besheibst irgendwelche hintergrund hat... ich gehöre einen anderen genertion an, ("vorkriegsmodel"), bin männlich und würde ohne darüber nachzudenken, ob ich in irgendeinen "verdacht" geraten könnte den buben oder mädchen annehmen. das hat auch nichts mit meine "erziehung" zu tun, sondern mit mein lebensgefühl. ich schau auch nach "verletzten", rufe rettung an u. s. w. es entspricht meine einstellung zum leben.

dass jüngere oft nicht diese einstellung haben, liegt nun einmal daran, dass wir "keine zeit mehr haben" ... ich habe (meistens) zeit und nicht nur weil ich rentner bin, sondern weil ich mir diese zeit nehme. ich denke, dass in den nächsten 2 jahrzehnten solche "veränderungen" in der welt stattfinden könnten, dass dieses hasten ganz schnell sich verändern wird...wir werden sehr bald merken, dass wir aufeiender angewiesen sind, und das wird unsere sicht der dinge etwas korrigieren.

shalom für dich,

shimon1938
 
es hat auch, denke ich nicht mit zeit oder angst zutun, es ist ihnen vielleicht gleichgültig, oder hilflosigkeit.

es gibt genug beispiele, wo verstorbene erst wegen dem geruch gefunden werden, ja man hat sie zwar schon länger nicht gesehen, aber auch nichts unternommen.
wir leben seite an seite, doch auch an einander vorbei. jeder ist sich selbst am nächsten.

schön das du deinen schlingel unbeschadet wieder hast.

liebe grüsse pia

Hallo Pia,

ja es könnte auch Hilflosigkeit sein. Aber ich denke auch Egoismus spielt da ne tragende Rolle. es betrifft denjenigen ja nicht, warum sollte er sich darum kümmern.

Ohja, ich bin froh ihn unbeschadet wieder gefunden zu haben und sofort nach hause gefahren:escape: .


liebe papacha,

das hat auch nichts mit meine "erziehung" zu tun, sondern mit mein lebensgefühl. ich schau auch nach "verletzten", rufe rettung an u. s. w. es entspricht meine einstellung zum leben.

dass jüngere oft nicht diese einstellung haben, liegt nun einmal daran, dass wir "keine zeit mehr haben" ...
shalom für dich,

shimon1938

hallo Shimon,

aber anscheinend haben ja auch Ältere nicht alle diese Einstellung. Es sind ja auch Ältere, in den 3 Fällen die ich schilderte, an diesen Kindern vorbeigegangen und haben sich nicht "gekümmert".

Aber deinen Ansatz mit dem Lebensgefühl, damit kann ich etwas anfangen.
 
es gibt genug beispiele, wo verstorbene erst wegen dem geruch gefunden werden, ja man hat sie zwar schon länger nicht gesehen, aber auch nichts unternommen.
wir leben seite an seite, doch auch an einander vorbei. jeder ist sich selbst am nächsten.

Oder ist es doch nur die "Anonymität", dieses Nicht-um-andere-kümmern-wollen, weil sie eben dieses Kind nicht kennen???? Aber dann landet man ja auch wieder beim es-geht-mich-ja-nix-an.

Ich wohne hier in einem 200-Seelen-Dorf und vor 1,5 jahren erlebte ich etwas ganz anders, nämlich die Hilfsbereitschaft anderer menschen, die sofort bereit waren, 2 "verschwundene" Kinder mitzusuchen.

ich wollte meinen damals 7-Jährigen Sohn bei einem Freund abholen, als ich dort ankam, sagte mir die Mutter, die Jungs wären auf dem Spielplatz. ich ging dort hin, von den Jungs keine Spur, klapperte die straße ab, doch keines der Kinder war auffindbar. ich zurück zur Mutter des Freundes und auf ging die Suche nach den Kindern. Jeder den wir fragten ob er die Kinder gesehen hatte, beteiligte sich, ohne Wenn und Aber, ohne Bitten zu müssen, sofort an der Suche. Eswar für sie einfach selbstverständlich! Zum Schluß waren es 12 Erwachsene und mindestens 8 ältere Kinder, die beim Suchen halfen. sie stiegen in ihre Autos, aufs Fahrrad oder suchten zu Fuß.
Letzendlich fanden wir die Kinder, sie hatten sich versteckt, weil sie mal ne Nacht im Freien verbringen wollten und aufs Rufen etc. nicht geantwortet haben, weil sie wußten, dass sie es eh nicht gedurft hätten:clown: .

ist es eben nicht mehr selbstverständlich zu helfen???
 
es gibt ntürlich auch hilfsbereitschaft.

das sieht man auch hier im forum, wo es menschen gibt, welche sehr hilfsbereit sind ohne zu fordern.

es gibt aber immer auch eine andere seite.

liebe grüsse pia
 
Nun da hatten wir bei unserm "Verlierkind" (Svenja war so ein Kandidat) damals 2 mal irre Glück!

Das 1.mal war ich in einem Geschäft (Eingang an ner Ecke) und Klaus mit den Kids noch in der Bäckerei.
Er folgte mir dann mit den Kids (Svenja war etwa so alt wie dein Sascha damals) und alle Kids liefen auch brav in das Geschäft in dem ich war.
Nein nicht alle........Svenja lief statt hinein genau am Eingang vorbei und weg war sie.
Erst dachte ich noch sie hätte sich unter nem Wühltisch versteckt........bis mir das Grauen hochkam......sie war weg.
Wir haben sie verzweifelt gesucht und plötzlich kam eine ältere Dame mit Svenja an der Hand daher.

Das 2.mal passierte es ausgerechnet im Rheinpark...........sie lief mit ihren Geschwistern und ner Cousine etwas vorraus Richtung Spielplatz.
Na und wieder......weg war sie!
Alle andern waren auf ner Rutsche oder Schaukel.......aber Svenja war (transusig) weitergerannt.
Wieder wars ne ältere Dame die sie uns zurückbrachte.........bzw. die auf uns zukam als wir sie suchten.
Diesmal war sie ne ganze Ecke weit gekommen.......zumal der Rheinpark wahnsinnig weitläufig ist........da such man mal ein Kind.

Seitdem hab ich sie regelrecht "angekettet"!

Habs auch schon öfter in Kaufhäusern usw. mitbekommen......weinende Kinder und keiner schaut.
Sehe ich ein kleines Kind das weint oder eben allein zu sein scheint (dieser Tage erst bei uns hier in der U-Bahn).....schaue ich mich erstmal um ob ich vll. ne suchende Mutter sehe und gehe dann aber auch gleich hin und spreche das Kind an.

Habe auch schonmal erlebt das dann die Mutter gleich kam und meinte eben dass das Kind nur bockig war und sie deshalb etwas weitergegangen wäre.
Kommt ja auch vor.

Das da Menschen an den Kids einfach vorbeigehn.........nicht mal schauen usw.........das hab ich schon so oft gesehen/erlebt.
Verstehn kann ichs auch nicht wirklich.

Erklären/Begründen?:confused:
Ignoranz.......ganz einfach Ignoranz.
Der eine wartet das der andere was tut!
Spricht man die Leute an (so bei Tests diesbezüglich) kommt auch oft "Hab ich garnicht mitbekommen" oder "Ich dachte die Mutter ist dabei" oder "Ich dachte da kümmert sich jemand anders drum, waren doch soviel Leute da"!

Das ist der Punkt........je mehr Leute/Menschen da sind umso weniger fühlt sich der Einzelne gefordert.

Ja eben auch bei Kindern!

Ich befürchte allerdings dass das in den nächsten 10-20 J. eher noch schlimmer als besser wird!
 
hallo ihr lieben

es ist ja auch ein glück das es menschen gibt, welche ein gesetz raus brachten, wegen unterlassener hilfeleistung.

man sieht es bei unfällen, die leute gaffen, aber helfen tun nicht viele.

lg pia
 
es gibt ntürlich auch hilfsbereitschaft.

das sieht man auch hier im forum, wo es menschen gibt, welche sehr hilfsbereit sind ohne zu fordern.

es gibt aber immer auch eine andere seite.

liebe grüsse pia

Ja klar gibt es auch hilfsbereite Menschen.........siehe meinen Thread darüber.

Aber mir geht es in diesem Beitrag eigentlich eher um Menschen(Erwachsene), die an hilflosen Kindern vorbeilaufen.

Aber mit der "Forderung" hast Du etwas wichtiges angesprochen!!! Sie haben ja, außer evtl. Dank der Eltern, nix zu erwarten......und falls sie wie ich es z.B. 2x tat, das Kind an der Information abgeben, ohne den namen etc. zu hinterlassen, bekommen sie noch nicht mal diesen.



Erklären/Begründen?:confused:
Ignoranz.......ganz einfach Ignoranz.
Der eine wartet das der andere was tut!Spricht man die Leute an (so bei Tests diesbezüglich) kommt auch oft "Hab ich garnicht mitbekommen" oder "Ich dachte die Mutter ist dabei" oder "Ich dachte da kümmert sich jemand anders drum, waren doch soviel Leute da"!

Das ist der Punkt........je mehr Leute/Menschen da sind umso weniger fühlt sich der Einzelne gefordert.
Ja eben auch bei Kindern!

Ich befürchte allerdings dass das in den nächsten 10-20 J. eher noch schlimmer als besser wird!

*winks* gabilein,

da hast Du wichtige Punkte angesprochen...........keiner fühlt sich mehr für den anderen verantwortlich, sondern jeder hofft, dass ein anderer handelt, um ja nicht selbst "ge(über)fordert" zu werden.
 
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Hallo Ihr Lieben

Mir ist es ganz egal, wer gerage Hilfe brauch: Kinder, Tiere, ältere Menschen, Behinderte, Personen aus dem Ausland...ich helfe, so gut ich kann und insofern es in meiner Macht steht...

Müsste ich Angst um meine eigene Unversehrtheit haben...keine Ahnung, wie ich dann reagiere...ich war noch nie in einer für mich bedrohlichen Lage.

Die Menschheit hat zum grossen Teil den Scheuklappen-Blick und Das-geht-mich-nichts-an-Syndrom...LEIDER ist es immer mehr verbreitet...

Wünschen wir uns doch alle beim Universum mehr Nächstenliebe...

Es kann nur besser werden...
 
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